Donnerstag, 31. Dezember 2020

Silvester

Da hat mir jemand aber wirklich einen Floh ins Ohr gesetzt. Ich weiss auch noch genau wer, und wann....
Die Raunächte waren mir bislang als Begriff unbekannt. Vielleicht hatte ich das Wort schon einmal gehört, aber dass die vom 25.12 bis 06.01. stattfinden, das wusste ich nicht. Dass man in dieser Zeit Wünsche an das Universum formulieren kann, war mir auch nicht bekannt. Gut, wünschen kann man sich jederzeit etwas, irgendwas - aber ob das dann auch in Erfüllung geht? Ist die Chance auf Erfüllung wirklich grösser in diesen Nächten? Egal, klingt auf alle Fälle verdächtig gut als kleine "Zeremonie" in der Silvesternacht - die Geister werden ja schon durch die lautstarke Knallerei vertrieben.
Beim Suchen nach diesem Brauch bin ich noch auf ein paar wichtige Zusatzinformationen gestossen. So scheint es nicht ganz unwichtig zu sein, wie man seine Wünsche formuliert:

Ganzheitlich Positiv
Da die Wünsche früher oder später auf einem selber zurückfallen, wäre es fatal, dem Nachbarn etwas Schlechtes, oder sich selber etwas Gutes mit negativer Auswirkung auf andere zu wünschen.

Keine Negierungen
Nun soll das Universum, das Göttliche nur das Gute überhaupt verstehen können. Das birgt natürlich weitreichende Gefahren bei der Wunschformulierung, da die Negierung einfach wegfällt - nicht der Wunsch selber. Das erklärt so einiges, aus dem Wunsch "ich will nicht mehr zunehmen" wird dann beim göttlichen Empfänger "ich will mehr zunehmen". Ganz gefährlich wird es also, wenn man sich wünscht, nicht an Corona zu erkranken....

Zustand beschreiben
Offenbar ebenfalls falsch ist es, eine bevorstehende Entwicklung als Wunsch auszuformulieren. Beim obigen Beispiel würde " ich will 10 Kilo abnehmen" dazu führen, dass ich bei Erfüllung des Wunsches dauerhaft im Zustand wäre, 10 Kilo abnehmen zu wollen. Das erklärt doch einiges...

Bilder malen
Offenbar empfängt das Universum unsere Wünsche in Form von Bildern. So gesehen hätte vielleicht Picasso auch eine Freikirche gründen können, aber das ist reine Spekulation. Jedenfalls bedeutet das für Wünschende: einfach und präzise formulieren, keine Wünsche in einen einzigen verpacken.

Am Schluss des Tages ist es gar nicht so einfach, Wünsche richtig zu formulieren. Beim fiktiven Beispiel weiter oben müsste das in etwa lauten: ich bin leichter als 100 Kilo. Perfekt ist das natürlich noch nicht, vermutlich wäre eine offenere Formulierung besser. Man soll seinen Wunsch nämlich nicht selber einschränken. Sonst kann es sein, dass man weniger kriegt, als das Universum zu geben bereit wäre. Kann sein, dass ich dann immer 99,5 Kilo schwer bleibe und gar nicht weiter runter komme. Oder man wünscht sich einen Lottogewinn von einer Million, und gewinnt nur deswegen nicht den gesamten Jackpot.

Mögen Eure Wünsche im 2021 in Erfüllung gehen - sofern Ihr sie mit Bedacht formuliert habt.

Dienstag, 29. Dezember 2020

Horoskope und andere Märchen (?)

Horoskope sind praktisch. Wenn man will, findet man dort fast alles, was man sucht: eine Erklärung für einen miesen Tag, einen Grund für's Glücksspiel, eine Motivation für eine ausgefallene Aktion, oder einen Ansporn das eigene Leben zu ändern. Manchmal ist so ein Horoskop aber auch nur zum Lachen, weil meilenweit daneben.
Heute zum Beispiel:

Der heutige Tag wird Ihnen viele Gespräche, Gruppenarbeit und ähnliches bringen. Versuchen Sie jedoch zu verhindern, dass Ihre Motivation zu egoistisch wird, denn dadurch können Sie schnell in Meinungsverschiedenheiten geraten. Wenn Sie Ihre Meinung sagen, sollten Sie dies also nicht in provozierender Form tun. 
Also, heute habe ich gerade mal mit der Verkäuferin an der Migroskasse ein paar Worte gewechselt - und das auch nur, weil ich eine neue Sprudelkartusche benötigt habe. Da braucht es keine grosse Meinungsäusserung und als Gruppenarbeit würde ich das auch nicht unbedingt bezeichnen. Dann schon eher eine problemlösende Selbsthilfegruppe - die Sodastream-Zukunft ist vorerst gesichert in meinem Haushalt... und überhaupt: provozieren - who, me?

Privat müssen Sie heute sehr viel Geduld aufbringen. Jede Ihrer Äusserungen wird im denkbar schlechtesten Sinn ausgelegt, harmlose Scherze werden mitunter als handfeste Beleidigung aufgefasst. Ständig werden Sie sich erklären müssen. Gerade in der Beziehung kann dies zur Nervenprobe geraten. Bleiben Sie trotzdem verständnisvoll - genau in dem Masse, wie Sie es sich von anderen auch wünschen würden.
Geduld ist eine meiner grössten Stärken - na? Hat's geklappt? Ist jemand provoziert und/oder beleidigt? Wohl nicht, und das ist ja auch kein Wunder. Ich sehe aktuell keine Beziehung und somit auch keine Nervenprobe auf mich zukommen. Und ich habe grösstes Verständnis dafür, dass ich heute nicht mehr raus gehe, um Glas und Weissblech zu entsorgen. Vielleicht steht dann Morgen etwas darüber im Horoskop, zum Beispiel "trennen Sie sich von Dingen, die Sie belasten".

Die ganze Welt scheint sich gegen Sie verschworen zu haben. Immer wieder werden Sie provoziert, dann wieder scheint es, als würde man Ihnen etwas verheimlichen. Im Berufsleben sollten Sie gelassen auf solches Verhalten reagieren. Ansonsten können kleinere Ärgernisse zu handfesten Streits eskalieren. Verschieben Sie die Klärung besser auf später, heute ist ein ungeeigneter Tag dafür.
Ok, es ist erst Mittag - aber ernsthaft, bis jetzt war der Tag recht angenehm. Ich habe sogar auf dem Weg zur Migros viel Sonnenschein geniessen können. Ich habe ausnahmsweise alles sofort in den Gestellen gefunden und auch sonst fühle ich mich überhaupt nicht provoziert. Streit? Keiner in Sicht, aber wenn ich mir etwas Mühe gebe, kriege ich das vielleicht noch hin.

Jetzt mal ernsthaft - Horoskope sind mathematisch ungefähr für einen Zwölftel der Bevölkerung "gültig". Zutreffend sind sie vielleicht sogar für die Mehrheit dieser Menschen, zumindest wenn sie allgemein genug verfasst und mit offenem Geist interpretiert werden. Aber sie sind auch für "normale" Lebenssituationen ausgelegt, weil das wiederum auf die Mehrheit abzielt. Und darum sind sie eben manchmal wenig zutreffend, wenn man sich ausserhalb dieser Norm befindet. Davon soll ich mich - gemäss meinem Tageshoroskop - nicht provozieren lassen, und die Klärung auf später verschieben.
Eigentlich gibt es hierzu nichts zu Klären. Aber etwas anderes geht mir seit gestern Abend nicht mehr aus dem Kopf: was mache ich am 6. Januar mit dem Kuchen? Soll ich einen backen? Und wenn ja, wer isst das ganze Zeugs? Und wie mache ich das mit dem König oder der Königin? Spontan kommt mir da "Dinner for One" in den Sinn, und ich sehe mich schon von Platz zu Platz gehen und ein Kuchenstück nach dem anderen essen. Immerhin ist mir der Titel im 2021 sicher.....

Montag, 28. Dezember 2020

Zweiklassen-Gesellschaft

Immer wieder liest man in den Medien - insbesondere vor polarisierenden Abstimmungen - dass der Mittelstand unter Druck gerate und zunehmend verschwinde. Beam me up, Scotty. Spass beiseite, wenn der Mittelstand verschwinden würde, ergäbe sich eine Zweiklassengesellschaft mit Reichen und Armen. Damit das funktioniert, müsste ein Aufstieg nur schwer möglich sein, durch einen grossen Lottogewinn oder ein grosses Erbe (Letzteres wäre eher unwahrscheinlich, da die Erben vermutlich bereits dieser Kaste, äh, diesem Stand angehören würden).
Faktisch gibt es solche Zweiklassengesellschaften schon - beispielsweise in der Altjahrswoche: jene die frei haben und gerne auf das Angebot jener zugreifen, welche eben noch arbeiten. Oder in der nächsten Zukunft, jene die geimpft sind, und andere die noch warten müssen. Hier gibt es dann noch eine Untergruppe: die Impf-Kritischen, welche sich gar nicht impfen lassen wollen. Und zunehmend wird sich wohl auch dieselbe Situation in der Medizin ergeben - heute ist das noch kaschiert über das Modell der Zusatzversicherungen. 
Nun muss die binäre Einteilung ja nicht a priori negativ sein, halbe Sachen erschweren bei vielen Fragestellungen eine gute Diskussion: halb schwanger zum Beispiel. Andernorts ergibt sich eine äusserst interessante Kombination: halb schwarz, halb weiss - die gute alte Duo-Schokolade (die es vermutlich nicht mehr gibt). Wiederum andere Kombinationen sind komplementär: halb wach -  je wacher man wird, desto weniger schläfrig ist man. Und ganz toll finde ich die zwei Jahreszeiten zwischen Sommer und Winter, die sind so eigenständig, dass sie auch eigene Namen verdient haben (wenn es auch hier Tendenzen gibt, anderen Jahreszeiten nachzutrauern, Altweiber- und Martinisommer als Beispiele).
Die Zweiklassengesellschaft ist auch beim Arbeiten in der Altjahreswoche noch nicht vollkommen Tatsache: es gibt Menschen, welche an einzelnen Tagen in dieser Zeit arbeiten; ich habe es heute auf zwei Stunden gebracht, wegen Wäschewaschen und einem Zvieri-Termin liegt heute nicht mehr drinn. Mich freut's, Mittelstand eben.. .

Sonntag, 27. Dezember 2020

Stefan

Nach Weihnachten folgt der Tag des Stefan, oder Stephan? Warum eigentlich und spielt das eine Rolle? Ich habe rasch nachgeschaut; das gute vorweg: beides geht. Das negative für den Diakon von Jesus: er war der erste christliche Märtyrer. Übrigens einer von sieben Diakonen..... An eben diesem zweiten Weihnachtstag denke ich immer an meinen Bürokollegen, der Stefan "ohne Alphorn" wie er immer selber sagt. Ist doch feudal, wenn man einen eigenen Feiertag hat, nicht nur Geburtstag oder Namenstag - einen Feiertag, den die meisten irgendwie wahrnehmen.
Bei mir gab's gestern full house. Ein paar Familienmitglieder - eigentlich alle vier, die mal dieses Haus als ihr Daheim bezeichnet haben. Heute bin ich wohl der einzige, der dies (noch) tut. Zu dieser Meute gehörten gestern noch drei LAPies und vier Hunde. Deshalb gab's bei mir den ganzen Tag etwas zu tun, etwas was ich gerne gemacht habe, wohlgemerkt. Irgendwie habe ich sogar die Resten in den Griff bekommen: der Zopf und das Toastbrot liegen portioniert im Tiefkühler, das Rindfleisch ebenso, die Dosen mit den Früchten (die zweiten jeweils) sind im Vorratskeller, und was noch im Kühlschrank ist, wird mein Abendessen: ein paar Früchte, eine Avocado, etwas Saucen, viel Pouletfleisch und eine tolle Bouillon von gestern = 1 x Pouletsalat mit Avocado.
Nach dem quirligen Tag gestern ist es heute wieder sehr ruhig. Etwas ungewohnt noch, aber die Gedanken haften noch an dem gestrigen Tag, jenem zuvor und auch dem Heiligabend. Ja, schon der 23. Dezember hat mit einem kurzen Besuch bei Rita und Camillo Weihnachten eingeläutet. Vier Tage voll toller Begegnungen mit Menschen, die mir viel bedeuten. So stelle ich mir Weihnachten vor.

Freitag, 25. Dezember 2020

Weihnachten

Es ist nicht ungewöhnlich, dass an Weihnachten die Geschäfte geschlossen haben. Trotzdem, es ist schon sehr ruhig, nicht einmal der Kiosk am Bahnhof ist geöffnet. Die Menschenansammlung am 24. gab's gestern auch nicht, das war schon aussergewöhnlich. Nun sitze ich im Zug nach Bern, und weil ich dort 20 Minuten Aufenthalt habe, werde ich mich im Bahnhof mal etwas umsehen. Ist dort wirklich alles zu? Vermutlich dürfen die Take-away-Geschäfte geöffnet haben, aber nur dürfen - ob das rentiert, ist eine andere Sache.
Vielleicht ist das aber auch ganz gut so, mag sein, dass uns allen etwas Pause vom Konsum gut tut. Leider gibt es noch genug anderes, was auch an Sonntagen problemlos konsumiert werden kann. Alkohol zum Beispiel, üppiges Essen oder Netflix ohne Ende. Selbst Fussball und Eishockey waren bis am Tag vor Heiligabend präsent - die Meisterschaften haben Rückstand. Das hat auch der SC Bern, einen riesigen auf die Tabellenspitze. Eigentlich ist man ja fast Letzter, aber mit dieser unterschiedlicher Anzahl Spiele ist das nicht ganz so aussagekräftig. Und es gibt ja keinen Absteiger, diese Saison nicht, nächste auch nicht. Die sportliche Sorgenfreiheit macht Platz für die wirtschaftlichen Herausforderungen.
Was ist eigentlich das Tolle an diesem Jahr bis heute? Vielleicht sollten wir diese Dinge etwas herausstreichen. Vermutlich kommt da so einiges zusammen, wenn wir genauer hinschauen. Ich werde mir nach Weihnachten etwas Zeit nehmen und darüber nachdenken. Eines weiss ich schon jetzt: ich war seit Februar nie krank - in diesen Zeiten weiss man so etwas einfach. Vermutlich war ich auch im Januar nicht krank, aber da war Corona noch etwas, was die Schweiz nicht so interessierte.

Mittwoch, 23. Dezember 2020

Lama-Sport

Keine Angst, ich erkläre gleich, was ich damit meine....Lama-Sport. Eselreiten ist es schon mal nicht, südamerikanisches Polo auch nicht. Lahm kann es schon mal sein, und Lahm war auch ganz gut darin - Philipp Lahm. Aber lasst mich das etwas anders aufbauen.....
Unendliche Leere - wir schreiben den 23. Dezember 2020 - dies ist die Geschichte des Sports im Jahr von Corona. 25 mutige Geschöpfe stehen auf dem Rasen eines leeren Stadions. Die Kamera erfasst eines dieser Geschöpfe nach dem anderen...und immer vergehen nur wenige Sekunden, bis gespuckt wird. Jetzt mal ehrlich - Fussballspiele am Vorabend vor Heiligabend ist eine seltene Ausnahme. Aber kann mir mal jemand erklären, warum da ständig gespuckt werden muss? Sind Fussballspieler Lamas? Oder braucht es eine genetische Mutation, welche einen Spuckzwang bewirkt, um auf höchstem Niveau diesen Sport betreiben zu können? Es geht ja auch ohne, bei Volleyball, Handball, Kunstturnen, Curling, Unihockey,....überall geht das. Jetzt bin ich gerade am Überlegen, beim Eishockey könnte es das auch geben. Möglicherweise hängt das mit dem Lohnniveau zusammen, wer viel verdient (zu viel?) bringt nicht mehr genug Flüssigkeit mit Schwitzen aus dem Körper.... Ich will mir jetzt gar nicht vorstellen, wie das unter dem Helm eines Formel-1-Fahrers wie Lewis Hamilton aussehen muss, wenn diese Theorie zutreffen würde. Da können die Topverdiener im Fussball nur froh sein, müssen sie keinen Helm tragen...
In Zeiten von Corona finde ich dieses Verhalten zumindest fragwürdig. Bei spuckenden Sportlern sollte es ebenfalls eine Maskenpflicht geben. Oder vielleicht könnte man(n) sich dieses Übel auch einfach abgewöhnen. Sind ja doch keine Lamas auf dem Platz - eher ein anderes Getier, bildlich gesprochen. Sind nämlich eigentlich ganz reinliche Tiere, diese Schweine....

2

Sorry, der musste jetzt sein....
Die 2 im Titel steht für meinen zweiten Tag im Büro diese Woche. Heute geht's um's Ausmisten und Abschliessen, wir sehen uns ein letztes Mal auf Stufe Führungsteam, ein letztes Mal an der Belpstrasse. Am 6. Januar ist dann der offizielle Auszugstermin für meine Leute, und bis dahin mache ich es à la Berset, oder gar nicht. Einziehen dürfen wir dann am 11. Januar, ich gehe aber erst am 12. Theoretisch bin ich also vom 27.12. bis zu 11.01  zu Hause, quasi das gleiche wie eine Quarantäne - nur darf ich noch raus zum Einkaufen.
Unweigerlich folgt in dieser Zeit bei mir eine Reflektion der letzten zwölf Monate. Wie eine Firma ziehe ich Bilanz - und weil sich das in meinem Fall sowieso in meinen Kopf drängt, mache ich das lieber gleich bewusst. Vielfach kommt ein etwas anderes Bild heraus, als das spontane Bauchgefühl vermuten lässt. In diesem Jahr gibt es aber schon ein paar Schwergewichte auf der einen Seite der Bilanz. 2020 - trotz 2 x2 in der Jahreszahl warst du eine Herausforderung.
Wie geschrieben: nächste Woche. Jetzt geht es erstmal darum, die Weihnachtstage zu überstehen. Dabei zeigt sich, dass wir offensichtlich von den Briten noch etwas lernen können. Aufgrund der knappen Kapazitäten bildete sich gestern vor der Migros in der Christoffel-Unterführung eine lange Schlange. Schön mit Abstand, aber quer über die Gasse. Eine eigentliche Sperre hatte sich da gebildet und ich fragte mich schon, ob denn wirklich alles immer vorgezeichnet werden muss, damit die Schweizer das einigermassen schlau machen?
Denken ist nicht verboten - uralt, aber immer noch passend. Bin ja gespannt, wie das bis Silvester weitergeht mit dem Einkaufen. Ich muss am 24. noch Frischware kaufen, vermutlich gehe ich gleich um 7 Uhr....

Dienstag, 22. Dezember 2020

22

Ich habe immer gesagt, dass die 2 meine Glückszahl ist. Das hat natürlich wie so Vieles mit Erinnerungen aus der Kindheit zu tun: früher habe ich immer mal wieder irgendwo Geld gefunden, im Billettautomaten oder auf der Strasse zum Beispiel. Dabei ist mir irgendwann aufgefallen, dass oft die Zahl 2 im Spiel war. Mal waren es 20 Rappen, mal 2 Franken. Spätestens als ich im Strämu ein Papierfötzelchen aufhob, welches sich als unglaublich oft zusammengefaltete 20er-Note entpuppte, hatte sich die Zahl 2 in meinem Glückszentrum fest eingebrannt. Mal abgesehen davon, dass diese Definition von Glück unglaublich materialistisch war, kann hinter diesen Erlebnissen auch einfach der pure Zufall gesteckt haben: die Billettautomaten waren noch nicht so ausgereift und fehleranfällig; die Kunden waren sich noch nicht daran gewohnt und vergassen das Wechselgeld; oder ich hatte meine Augen überall dort, wo andere nicht hinsahen. Und natürlich hatte ich damals auch noch einen Adlerblick. Heute ist das etwas anders, meine Sehkraft genauso wie meine Definition von Glück....
An diesem 22. Dezember habe ich mal wieder Euromillions gespielt. 44 Millionen sind im Jackpot, man merke: die kindliche Prägung wirkt noch immer. Daneben habe ich zwei (!) angenehme Bewerbungsgespräche geführt, mit zwei tollen Kandidaten und zwei meiner Teamleiter. Der Tag war lang, ich war um 19:30 zu Hause. Das hat mich aber nicht gestresst, weil ja zu Hause "nur" ein bereits gekochtes Poulet Szechuan auf mich wartete. Dazu ein gekühltes Bier vor dem Küchenfenster- eines der letzten Köstlichkeiten aus meinem Adventskalender. Kein schlechtes Gewissen weil's so spät wurde, kein Kochstress weil schon gekocht war. Einfach nur nach Hause kommen und... na ja, Jacke und Schuhe ausziehen, Maske auspacken, Hände waschen...ganz so einfach ist das Füsse hochlegen in Zeiten von Corona nicht mehr. Ausgehend von meiner Definition von Glück sollte ich wohl die Hände zweimal waschen - aber es sind ja schon zwei Hände die ich wasche, das müsste doch reichen, oder?

Sonntag, 20. Dezember 2020

Wer lesen kann...

Auf meiner weissen Tafel stand heute Morgen in roter Schrift "Eier". Gestern hatte mir das nicht mehr gereicht zeitlich, am Nachmittag riskiert man, dass der Kühlschrank beim Bauern leer ist. Und dann ist men den Weg umsonst gegangen. Was ich bei meiner Planung nicht berücksichtigt hatte: heute ist Sonntag. Genauer ist Sonntag im strengen Corona-Regime und das kleine Häuschen beim Bauer ist eben jetzt sonntags auch zu. Macht nix, Eier gibt's ja auch beim Bäcker. Nur darf der diese am Sonntag nicht verkaufen. So ist nun halt der Kühlschrank leer, die zwei letzten Eier sind gegessen und neue gibt's dann wohl am Montag. So gesehen würde es Sinn machen, am Sonntag zu arbeiten, damit man an einem Werktag regelkonform ausserhalb der Rushhour einkaufen kann. 
Sonst - oder gerade darum - war es heute ein ruhiger Sonntag. Ich habe den Tag mit einem feinen Zmorge begonnen - Brot darf der Bäcker ja noch verkaufen - habe den Grossteil der Geschenke eingepackt, die Buchhaltung nachgeführt, Zahlungen ausgelöst (Steuerschock zum dritten und letzten Mal in diesem Jahr), den Weihnachtsbaum reingeholt, rasiert und etwas die Glotze amortisiert. Draussen hatte mal kurz die Sonne etwas durchgedrückt, sonst war es mal hell- und mal dunkelgrau. Das macht so richtig gute Stimmung im Gesamtpaket... aber die Durststrecke ist ja schon bald zu Ende, die Tage werden in Kürze wieder länger. Ich bin und bleibe eben ein Sommermensch und kann mit dem Winter nicht allzu viel anfangen, zumindest nicht bei diesem Wetter. 
Nun steht also die kurze Woche mit den Weihnachtstagen vor der Tür. Mal schauen, ob die Schweizer Bevölkerung das hinkriegt, ohne Sonntagsverkauf, mit verkürzten Ladenöffnungszeiten und tieferen Kapazitäten in den Geschäften. Beklagen soll sich indes niemand, es war absehbar, dass heuer die grosse Konsumparty so nicht würde stattfinden können. Galadinner an Sylvester gibt's auch keine, und das mit dem Skifahren dürfte auch von kurzer Dauer sein. Falls die Boris-Variante des Virus schon unter uns ist - könnte die Umkehr der sinkenden Infektionszahlen mit erklären - dann wird es ein ruhiger Januar werden....

Samstag, 19. Dezember 2020

Bleiben Sie zu Hause

Es gibt unzählige Filme, in denen Menschen in einer unwirtlichen, ja gar tödlichen Umgebung leben - oder leben müssen. Da hilft jeweils nur ein Schutzanzug, wenn man sich nach draussen begeben will. Ein krasses Beispiel ist "der Marsianer" in welchem Mark Watney auf dem Mars strandet. Eigentlich wird er zurückgelassen, weil die Crew des Raumschiffes ihn für tot hält. Nun gilt es, in der Marsstation irgendwie Nahrung zu produzieren.
Nun, auf dem Mars leben wir gerade noch nicht. Und auch wenn ich mir hin und wieder etwas vorkomme wie Mark Watney hier in meiner "Marsstation" in Utzenstorf, ist es doch noch wesentlich einfacher: ich kann noch ohne Schutzanzug nach draussen, eine Maske reicht. Die Kommunikation ist zwar nicht so einfach, aber immerhin dauert es nicht 14 Minuten für einen Weg. Essen und Trinken kann man einfach im Laden kaufen, oder man bestellt sich etwas online. Es geht uns also eigentlich gut. Aber eben....bleiben Sie zu Hause.
Im Frühjahr gab es sogar einen Song mit Alain Berset, und ein Alain Berset T-Shirt. Heute gibt es 30 Jahre Hausverbot bei einem Schweizer Wirt. Die Situation ist zweigeteilt, die einen werden durch Corona stark belastet, die anderen möchten gerne Party machen. Das ist 2020, das wird Weihnachten sein in diesem Jahr und auch das neue Jahr wird so beginnen. Immerhin, ich habe vor Kurzem gelesen, dass die Befürchtungen der Menschen zu 85% nicht eintreffen. Das wird wohl kaum in jedem Jahr gleich sein, darum sollte das 2021 vermutlich ein richtig gutes werden. Immerhin sind - zumindest in meinem Fall - sogar Sachen eingetroffen, die ich gar nie befürchtet hatte, eigentlich mir nie hätte erträumen können. 2021 hat da etwas zu kompensieren  - leider habe ich keine Ahnung, wie viel Prozent der Hoffnungen und Wünsche sich erfüllen.

Bleiben Sie zu Hause - das Motto dieses Jahres.

Dienstag, 15. Dezember 2020

Countdown

9 Tage bis Heiligabend, 10 bis Weihnachten, 3 bis zur Pressekonferenz des Bundesrats. Kommt mir langsam vor wie die Frisur von Homer Simpson, drei Haare auf dem Kopf und keiner spricht von Glatze: 3 Stufen für weitere Massnahmen und keiner spricht von Lockdown. In der Sendung Puls haben sie gestern Privat-Haushalte und mit ihnen die geplanten Weihnachtsfeiern besprochen - erschreckend, nahezu unmöglich in einer normal grossen Wohnung alles einzuhalten. 10 Personen inklusive Kinder, das geht ja noch. Dann aber 1,5 Meter zwischen den Haushalten, wir treffen uns ja eigentlich nur in der Familie, aber das sind eben heute vier Haushalte... Bleibt noch das Lüften, 5-10 Minuten pro Stunde, am besten nehmen die Gäste eine warme Jacke mit an den Tisch. Ich persönlich plädiere für die Verlegung von Weihnachten in den Sommer. Das wiederum geht recht einfach, man muss ja "nur" am richtigen Ort sein im Dezember - fragt sich einfach, mit welchen Familienmitgliedern dann noch feiern kann.
Weihnachten findet trotzdem statt. The masked Christmas sozusagen. Silvester wiederum könnte in diesem Jahr etwas ruhiger werden und das Januarloch dafür tiefer. Ich habe grossen Respekt vor den nächsten 6-8 Wochen, auf keinen Fall möchte ich in dieser Zeit ernsthaft krank werden und ins Spital müssen. Will ich ja sowieso nie, wer will das schon, aber in dieser angespannten Lage in den Spitälern ist jede und jeder zu viel. Und im Januar geht's erst richtig los, sagt zumindest mein Bauch.
16 Tage dauert das Jahr noch. Ich bin wie immer gespannt auf das nächste das kommen wird. Vorsätze mache ich mir schon lange keine mehr, denn der Jahreswechsel ist meiner Meinung nach so willkürlich, wie die Kantons- und Landesgrenzen für Corona. Ein Kreis kennt nun mal keinen Anfang und kein Ende, man fragt sich höchstens, wie man da reingekommen ist - und wie man wieder rauskommt. Eine runde Sache, irgendwie....

Samstag, 12. Dezember 2020

Advent, Advent

Die Schafe sind schon wieder weg. Schade eigentlich, man gewöhnt sich irgendwie daran, und plötzlich ist es wieder anders. Wobei,...anders, das ist vermutlich das Wort des Jahres. Oder zumindest eines, das ganz gut passt. Und ich denke, das wird auch im nächsten Jahr passen - zumindest bei mir. Aber hey, es ist doch eigentlich noch zu früh, für einen Jahresrückblick und Ausblick. Wir stecken mitten im Advent, zünden Morgen die dritte Kerze an, und wir alle beschäftigen uns mit dem Organisieren der Weihnachtstage. Ein Weihnachtsbaum muss her, Geschenke gekauft werden, Menüs geplant, Einkäufe erledigt und und und. Und damit wir dafür mehr Zeit haben, ist abends ab 19 Uhr nun alles zu und die Sonntagsverkäufe fallen auch ins Wasser. Gut, die habe ich noch nie geliebt, die bringen meiner Meinung nach nur zusätzlichen Stress für das Verkaufspersonal. Aber da kann man geteilter Meinung sein.
Wer hat eigentlich Zeit und Musse, die vorweihnächtliche Zeit zu geniessen? Die Politiker jedenfalls nicht, die versuchen wie üblich, die Interessen ihrer Mandate in Verwaltungsräten und Wirtschaftsverbänden durchzusetzen. Andere halten dagegen und ob der Diskussionen geht eines vergessen: das Pflegepersonal scheint nun langsam aber sicher auf dem Zahnfleisch zu laufen. Die Menschen sterben einsamer in diesen Tagen, denn jene die da sind, sind ständig am rennen - und die anderen dürfen kaum rein.
Ja, so ist das, eigentlich immer etwas, aber in diesem Jahr ausgeprägt: die Diskrepanz zwischen Anspruch und Realität. Dem Anspruch, in der Weihnachtszeit etwas besinnlich zu werden, und der Realität, dass der "Weihnachtsstress" dafür gar keinen Raum lässt. Hier die grosse Party, dort die grossen Kämpfe um jedes einzelne Menschenleben. Wir konsultieren täglich die Statistik - freiwillig oder auch nicht, um diese Zahlen kommt man fast nicht herum.
Es klingt völlig schräg, aber ausgerechnet eines der wichtigsten Instrumente der Konsumgesellschaft und der kapitalistisch geprägten Märkte, bringt mich da jedes Jahr auf's Neue aus dem Weihnachts-Hamsterrad raus: die Werbung. Das Schneemonster von Coop finde ich einfach so richtig kuschlig und naiv - im ehrlichsten Sinn, ausgestattet mit der Naivität aber eben auch der Ehrlichkeit eines Kindes. Und natürlich sind es auch die Kinder, welche einen Zugang zum Schneemonster finden. Die Erwachsenen spielen hier keine Rolle (die würden das vermutlich verbieten). Oder der Vater bei der Migros-Werbung, der alles für ein tolles Fest mit seiner jugendlichen Tochter vorbereitet hat. Den Wunsch, mit ihrer Freundin zu feiern, kann er ihr ja nicht ausschlagen. "Ich habe gerne mal sturmfrei" - ja, sicher, ohne Sturm ist es aber doch sehr ruhig. Immerhin, das ganze Fest zu verschenken finde ich dann eine absolut christliche Idee, vom Tannenbaum bis zum Kartoffelgratin ist am Ende alles weg. Und die Tochter wieder da, angeblich wegen der Mandarinli-Suppe. Schön, hat sie dann auch an ihren alten Herrn gedacht, schön gibt's solche Momente des Beisammenseins, wo nicht Essen, Christbaum und Geschenke im Mittelpunkt stehen.
Und wieder einmal landen meine Gedanken bei einer Geschichte von Tolstoj: wie viel Erde braucht der Mensch. Die Antwort ist ausnahmsweise nicht 42, sondern 2 Ellen - wenn ich mich recht entsinne. Wer's nicht kennt, dem kann ich die Geschichte nur empfehlen - aber bitte in einem ruhigen, philosophischen Moment. 

Dienstag, 8. Dezember 2020

Bimmel, bimmel

Was machen eigentlich Schafe in der Nacht? Liegen sie, oder stehen sie, schlafen sie oder sind sie auf der Hut vor Wolf und Mensch? Diese Frage interessiert mich erst, seit es bei uns im guten, alten Utzenstorf Schafe hat. Mitten im Dorf auf der Wiese beim Coop. Das ist sozusagen die Mehrzweckhalle in Grün, die Outdoor-Variante. Die alte Feuerwehr steht darauf - alt weil gerade das Baugesuch für ein neues Gebäude an einem anderen Standort eingereicht worden ist. Gebaut wurde das alte Gebäude, als wir schon da waren. Oder kurz zuvor, ganz sicher bin ich mir da nicht. Dann steht dort jedes Jahr der Zirkus Harlekin drauf, ab und zu ein paar Einkaufsparkierer am Samstag oder vor Feiertagen, und auch die Hälfte eines Wohnmobils - so die Gerüchte.
Nun also Schafe. Die sind ganz ruhige Zeitgenossen, mähen die Wiese, dümgen sie im Gegenzug und erfreuen wahrscheinlich die meisten Passanten. Wird aus dem Passanten aber ein Anwohner, und aus dem grauen Wintertag finstere Nacht, dann hört man plötzlich im Bett - bei ganz leicht geöffnetem Fenster - ein Bimmeln aus der Ferne. Dieses setzt sich zusammen aus einem "Grundbimmeln", und unregelmässigem "Intensivbimmeln". Letzteres kann dann schon zu einer leichten Einschlafstörung führen, insbesondere wenn man gerade abtaucht ins Reich der Träume, und es plötzlich intensiv bimmelt.
Nun, die Wiese ist nicht riesig, die Schafe werden nicht ewig da sein - und wenn sie fort sind, kann ich dann vermutlich schlechter einschlafen,  weil es nicht mehr bimmelt.
PS: ich schlafe übrigens immer noch ausgezeichnet, sonst könnte ich zur Not ja anfangen zu zählen....Schafgebimmel.

Sonntag, 6. Dezember 2020

Samichlous

Auch der Samichlous kommt in diesem Jahr per Videoübertragung in die gute Stube der Kinder. Immerhin ist der Schmutzli physisch zu mir gekommen, besser gesagt "das" Schmutzli. So heisst das Bier aus meinem diesjährigen Adventskalender. Jeden Tag ein anderes Schweizer Bier - zugegeben ein kleines, aber trotzdem mutiert man so fast ein wenig zum Gelegenheitsalkoholiker. Alkohol ist ja bekanntlich keine Lösung, der Spruch in der Chocolateria in Bätterkinden hat mir aber als Variante  besser gefallen: 

Schokolade löst keine Probleme, aber das tut ein Apfel ja auch nicht.

Heute ist nicht nur Samichlouse-Tag, sondern auch der zweite Advent. Das fällt heuer zufälligerweise zusammen, wie bei anderen Geburtstag und ein fixer Feiertag - Weihnachten zum Beispiel. Da kommt dann oft das eine oder andere etwas zu kurz. Das könnte uns in diesem Jahr allen so ergehen, dass Weihnachten etwas zu kurz kommt. Viele Gewohnheiten und Traditionen sind nur eingeschränkt oder gar nicht möglich. Möglicherweise ist das aber auch eine Chance, sich auf das wirklich Wichtige zu konzentrieren. Mir fehlt noch etwas der Glaube daran, bei mir will sich noch nicht so richtig Advents- und Weihnachtsstimmung einstellen. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden....

Sonntag, 29. November 2020

Vier

Erster Advent 2020. Der Adventskranz hat auch in diesem Jahr vier Kerzen - ausser in der TV-Werbung der Migros. Es ist eine Tradition bei uns, dass ein selbst geschmückter Kranz in der Wohnung steht. Heuer haben wir es etwas übertrieben, wir haben heuer vier unterschiedliche Kränze an unterschiedlichen Orten in verschiedenen Wohnungen. Das hat das Jahr 2020 so an sich; vieles ist anders als gewohnt. Corona war früher ein Bier - heute denkt die Menschheit dabei an Prozentwerte und grafische Darstellungen. Der Bankräuber ist die Person ohne Maske - sonst wird es schwierig. Und die Sperrstunde in Berner Restaurants beginnt ab Montag bereits um 21 Uhr - da fangen die Spanier erst an zu kochen.
Trotz allem, was mich in den letzten 12 Monaten begleitet hat, dieser Tag war kein schlechter. Trotz 72 Stunden nonstop Nebel, zeigen sich langsam Lichtblicke. Kerzen scheinen heller und wärmer, wenn es draussen kalt und grau ist. Die ersten Adventsgüetzi verströmen ihren Duft und schmecken lecker. Das vermaledeite Jahr 2020 neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu. Und das verbinde zumindest ich mit vielen hoffnungsvollen Gedanken. Die Hoffnung darauf, dass Corona wieder ein Bier sein wird. Die Gewissheit, dass Donald endlich wieder eine Ente sein wird - ohne Toupet. Und der Wille, im 2021 auch persönliche Ziele anzugehen, welche in diesem Jahr so weit weg katapultiert worden sind, dass sie ausserhalb der Milchstrasse zu sein scheinen. Oder anders gesagt: weit unten gehen die meisten Entwicklungsmöglichkeiten fast ausschliesslich nach oben...

Samstag, 28. November 2020

Corona-Alltag

Gestern Morgen in Bellinzona, da war ich doch etwas erstaunt über das Morgenessen im Hotel. Da gab es doch tatsächlich trotz Corona ein Buffet. Die Kaffeemaschine und die Saftbar waren so, wie man das schon immer kannte. Das war's dann aber auch schon mit kennen. Konfitüre und Honig gab's in verschlossenen Portionen direkt auf dem Tisch. Butter in Selbstbedienung am Buffet. Dort gab's auch noch Käse und Fleisch - beides vorportioniert auf Tellern und mit Folie abgedeckt. Ein Gipfeli in einem Papiersack, je eine helle und dunkle Scheibe Brot in einem anderen. Müesli und Cornflakes hatte es auch, in Schäli und unter Folie. Natürlich hatte man die Wahl, was man essen wollte - aber nicht, wie viel davon man an den Platz nahm. Stellt sich die Frage, ob auf diese Weise mehr oder weniger Essensreste anfallen, als bei offenen Zmorgebuffets. Sicher bin ich mir da nicht.
Nun soll man also die Adventszeit zu Hause verbringen. Weihnachtsmärkte finden zwar statt, aber den Behörden sind sie suspekt. Kein Essen und kein Trinken - für mich kein Problem - und danach auch keine Zeit für eine Pizza: um Neun sind die Restaurants zu. Verständlich und wenn es hilft, dann sei's drum. Aber man sollte nicht erwarten, dass die Weihnachtsfeiern in einer bekannten Normalität stattfinden werden. Zumindest nicht, wenn man die Regeln einhalten will. Dann ist man entweder auf Abstand, oder trägt eine Maske. Oder man feiert in kleinstem Kreis, dann klappt das auch mit dem Abstand. Immerhin, in diesem Jahr sollte man auch nicht singen - das kommt mir entgegen. Und "oh du Fröhliche" wäre in diesem Jahr vermutlich zumindest geheuchelt, wenn nicht sogar gelogen.

Freitag, 27. November 2020

Echt jetzt?

Schon wieder eine Woche rum? Gibt's doch gar nicht, und wo sind die Weihnachtsgeschenke die ich schon lange kaufen wollte? Gut Ding will eben Weile haben, aber der heutige Black Friday hat mich auch nicht weitergebracht. Gut, ich wollte ja auch primär nach einem neuen Handy Ausschau halten, ich wusste auch bereits was ich wollte. Nur hat es dieses Teil eben heute nirgends mit Rabatt gegeben. Bleibt mir eben nur mein vierjähriges Teil mit einsetzenden Ausfallerscheinungen.
Dafür konnte ich sonst ein paar Erfolge feiern. Die Reorganisation in der Firma ergibt in der Summe 3 neue Stellen in meinen Teams, wir landen dann bei 30 Personen im nächsten Jahr. Teilzeit-bereinigt sind das dann natürlich unter 27 Stellen, aber immerhin sollte die anhaltend hohe Arbeitslast bei meinen Leuten etwas nachlassen. Natürlich kommen auch ein paar Aufgaben dazu. Und natürlich hat eine Reorganisation auch Kehrseiten - zum Beispiel die Kündigung, welche heute leider auch noch eingetrudelt ist. Sei's drum, wir haben damit - leider - schon etwas Erfahrung gesammelt.
Heute war ich im Tessin, gestern angereist, mit feinem Essen und Übernachtung also. Und viel Sonnenschein im Wissen um die Nebelsuppe ennet dem Gottardo. Es ist eine andere Welt habe ich manchmal das Gefühl. Nicht nur wegen des Wetters, nicht nur wegen der Sprache. Der oder das Tessin tickt auch bezüglich der Abläufe im öffentlichen Verkehr etwas anders, besonders als die Deutschschweiz. Ein Besuch bei Gerardo ist daher immer überraschend, lehrreich und bringt unglaublich Bodenhaftung. Da bin ich wieder weit weg von Strategie und Konzeption, da geht es um Machen und Technik, Verhandlungsgeschick auch und Taktik. Aber es geht hier immer um Lösungen für die Kunden, einfach und pragmatgisch, unperfekt aber zweckdienlich. Auf nationaler Ebene unvorstellbar, funktioniert das im Tessin - irgendwie. Es ist und bleibt eben die kleine, sympathische Bananenrepublik der Schweiz. Deshalb reise ich so gerne hier hin - und ich bin bei Weitem nicht der einzige Deutschschweizer...

Samstag, 21. November 2020

Besichtigungen zum Zweiten

Am Samstagmorgen gibt's bei mir jeweils eine Runde Putzen. Heute war das Abstauben und Saugen im Erdgeschoss, Badezimmer putzen im Obergeschoss, und dort dann auch Saugen und Boden feucht aufnehmen. Letzteres mit einem ordentlichen Schuss Versiegelung, die kann man im Wischwasser, oder unverdünnt anwenden. Bei mir war es eben etwas dazwischen.
Dann lag da noch diese Tonne Laub im Garten. Jetzt sind es einige weniger, der 240-Liter-Container ist voll, und der Haselstrauch trägt noch viel Nachschub im Geäst. Nun, mehr als der Grüncontainer schluckt, geht einfach nicht. Da hilft nur hoffen auf den Westwind...
Um 13:00 kam eine Familie mit zwei Kindern aus Ostermundigen vorbei. Ganz nett, sympathisch, interessiert, aber ich spürte nicht den unbedingten Wunsch, unser Haus zu kaufen. Die kamen übrigens zu spät, weil nicht so einfach zu finden der Lindenpark 2. Um 14:00 ein Vater mit seinem Sohn, vermutlich Tamilen, sehr interessiert, freundlich und durchaus sympathisch. Hier dürfte die Einstellhalle das Problem werden - die haben schon zwei Autos, die Mutter arbeitet im Spital Burgdorf, dann sind es vielleicht schon drei. Verstehe ich auch nicht ganz, die wohnen heute in Burgdorf, in Gehdistanz zum Spital...
Am Montag habe ich noch einen Termin, dann machen wir wohl Nägel mit Köpfen. Die restlichen Terminslots habe ich jedenfalls wieder rausgenommen.

Freitag, 20. November 2020

Bauchgefühl

Sieht doch gut aus. Die Sache mit dem Haus meine ich, die nimmt definitiv Fahrt auf. Und das Ganze so nebenher zum ordentlichen Job, der auch nicht ganz einfach ist im Moment. Wir sind dort ja wieder mal etwas am Reorganisieren, sanft zwar nur, aber es gibt doch etwas zu tun. Die Entscheide dazu stehen nächste Woche an, verlieren kann mein Team eigentlich nicht viel, es könnte aber um 3 Personen wachsen. Das wäre dann allerdings die Maximal-Variante, an die glaubt eigentlich niemand bei uns. 

Hausbesichtigungen hatte ich jetzt schon vier. Am Montagabend eine "inoffizielle" vom Nachbarn mit der Kusine seiner Frau (und deren Schwiegereltern). Am Donnerstag kam dann noch die Frau, welche schlussendlich hier einziehen möchte - Ali, der Mann, war leider immer noch am Arbeiten - Schicht. Heute um 16:30 kamen dann die Nachbarn vom umgebauten Haus über den Zaun beim Eingang (kompliziert geschrieben, einfach die Nachbarn, die wir so gut wie nie sehen, weil dort raus kein Fenster geht). Die waren echt super-sympathisch und total begeistert vom Haus. Mit ihren 18 Monate alten Zwillingen würde das auch super passen in mein Wunschbild der Käufer. Die zwei (die Eltern, nicht die Zwillinge) haben nach dem Besuch auch noch gleich ein Angebot für das Haus abgegeben - inklusive Finanzierungsbestätigung ihrer Bank. Nach dem sympathischen Paar aus der nächsten Nachbarschaft war die zweite Besichtigung etwas sonderbar: ein Paar aus Sri Lanka, schon etwas älter aber irgendwie auch etwas flüchtig unterwegs. Die Besichtigung ging doppelt so schnell wie vorher, dafür kamen auch ein paar ganz spezifische Fragen. Die haben die Vorgänger vermutlich nicht gestellt, weil das alles bereits auf der Neho-Seite im Internet dokumentiert ist: Kosten für Gas, Elektro etc. Die zwei sind schon fast etwas verzweifelt, leben mit zwei jugendlichen Kindern in einer 2,5-Zimmer-Wohnung, weil ihre Eigentumswohnung abgebrannt ist. Wäre natürlich auch ein Argument, aber das Interesse war eher aus der Not heraus, so richtig will mir das nicht ins Wunschbild einer Familie mit kleinen Kindern passen.

Morgen Samstag kommen nochmals zwei Parteien, dann noch eine am Montagmorgen. Die späteren Termine habe ich wieder ausgebucht, weil ich keine zusätzlichen Besichtigungen mehr benötige. Wenn nicht noch jemand sehr spezielles auftaucht, dann ist das Ganze vielleicht Ende Woche entschieden. Und dann machen wir Nägel mit Köpfen. Ich habe ein gutes Gefühl bezüglich Verkauf und ein gutes Gefühl bei diesen netten Nachbarn. Mein Bauchgefühl eben...und da hat bekanntlich jede Menge Gefühl Platz...

Mittwoch, 18. November 2020

Stress in Sicht

 Suchen Sie ein Haus in Utzenstorf? Vielleicht nicht, aber wie mir scheint, gibt es ganz viele andere Menschen die genau das tun. Gestern Abend im Zug habe ich das vorbereitete Inserat auf Neho.ch überprüft und freigegeben. Keine Ahnung, ob es in der Zwischenzeit auf weiteren Plattformen aufgeschaltet worden ist. Aber alleine in den letzten 24 Stunden haben 180 Personen, welche das Inserat angeschaut haben. 21 Personen haben sich den virtuellen Rundgang durch eine Anmeldung auf der Plattform freigeschaltet. Und 17 haben bereits die Unterlagen heruntergeladen. Das Beste kommt aber noch zum Schluss: eine Person hat sich bereits bei Neho gemeldet und angefragt, wann eine Besichtigung möglich sei. Sie sind "sehr interessiert" - und weil die schriftliche Anfrage eine Signatur mit Adresse hatte, weiss ich auch wo diese Person wohnt. Es ist unser Nachbar vom älteren, umgebauten Haus in Richtung Hauptstrasse/VW-Garage. 

Es ist manchmal spannend, wie das Leben so spielt. Bislang hatte ich eine spontane Besichtigung des Käufers vom übernächsten Haus. Ich gebe zu, da haben wir eine Klischee-Schublade geöffnet. Und wir haben darin gefunden, was das Klischee versprochen hatte: diese Familie hiesst Dadaloglu. Das Klischee besagt, dass solche Mitmenschen oftmals grosse Familien haben. Kommt dazu, dass die Eltern und Bekannte der Dadaloglus mit einer relativ eintönigen Klasse von Fahrzeugen auftaucht: schwarze Limousinen bekannter deutscher Hersteller, alle nicht ganz billig. Eren ist allerdings sehr nett, und er hat auch gleich auf den Köder angebissen. Ich hatte ihm am Montag beiläufig vor dem Haus erwähnt, dass unser Haus zum Verkauf stehe - am Abend ist er mit der Cousine seiner Frau und deren Schweigereltern aufgetaucht und hat sich das Gebäude mal zeigen lassen. Und nun vermutlich die Familie mit den kleinen Kindern, welche heute in einer Wohnung quasi über den Gartenzaun wohnt.

Das Ganze hat einen kleinen Haken: das Haus muss besichtigt werden können. Zu Hause bin ich ja oft genug, aber die Arbeit wird ja nicht kleiner, wenn ich plötzlich solche Termine im Kalender habe. Immerhin fallen aufgrund von Corona sehr viele Reisezeiten ins Wasser. Ich bin also oft zu Hause und habe daher auch die Möglichkeit, Besichtigungen dazwischen zu schieben. Unterm Strich ist es aber trotzdem Zeit, welche am Ende des Tages irgendwo fehlt. Daum werde ich mich auch nicht allzu lange zieren, wenn jemand ein vernünftiges Angebot für das Haus macht, dann werde ich wohl zugreifen. Natürlich nach Rücksprache mit Astrid, immerhin gehört die Hälfte ja ihr. Kommt noch dazu, dass wir aufgrund meiner Schusseligkeit sogar noch etwas Spielraum beim Preis haben. Den hatte ich online auf 695'000 festgesetzt, gelesen hatte ich "inklusive Einstellhallenplatz" - de facto war es ohne, die 25'000 kamen obendrauf und nun steht der Preis bei 720'000.  Falls da so weg geht, dann werden wir wohl zuerst mal eine Flasche Prosecco aufmachen.

PS: auch in Zollikofen geht es vorwärts...

Einstellhalle

Haus C - verputzt aber noch eingerüstet


Sonntag, 15. November 2020

Ferienende

Alles hat bekanntlich ein Ende - auch meine Ferien. Heute ist Sonntag, ein sonniger Sonntag, und in der Nacht bringt dann eine Kaltfront etwas Regen, was auch irgendwie zum Ferienende passt. Ich bin ja sonst nicht unbedingt ein Glückspilz, was das Wetter in neinen Ferien angeht. Aber diesmal hat es wirklich gepasst und für November waren es sogar ausgesprochen schöne Tage. Leider war die Campingsaison bereits beendet, abgesehen davon waren die Nächte für's Übernachten im Wohnmobil doch schon etwas kühl. Ich hätte nach Südfrankreich, noch besser nach Spanien fahren müssen - diese Regionen sind ferientechnisch aber im Moment so weit weg, wie der Mond (nicht dass ich DORT Ferien machen möchte). Dafür sieht das Haus jetzt wieder um einiges leerer aus, langsam aber sicher nähert sich die Menge an Möbel und Gegenstände einer 3,5-Zimmerwohnung. Oder anders gesagt: das Meiste was jetzt noch da ist, wird auch gezügelt.
Wenn ich die zwei Wochen etwas reflektiere, dann stelle ich fest: irgendetwas treibt mich immer an. Zumindest im Moment scheine ich etwas nach dem Esso-Prinzip zu funktionieren. Die hatten vor Jahren den Werbespruch laufen "es gibt viel zu tun, packen wir es an". Das ist vermutlich noch bis Mitte nächstes Jahr so, bis Hausverkauf und Umzug über die Bühne sind. Mit etwas Glück haben wir bis dahin auch das Corona-Virus soweit im Griff, so dass wieder einmal Ferien am Meer möglich sind. Das habe ich im nächsten Jahr fix eingeplant, aber erst im Herbst. Lassen wir uns überraschen....

Donnerstag, 12. November 2020

Komisch

Der Plan ist das eine, ob er funktioniert etwas Anderes. Das fing schon am Morgen an, als ich um 7 aufstehen wollte, damit ich auch wirklich genug Zeit hatte, um die Wohnung vorzubereiten. Wach war ich natürlich schon vor 6, blöd im Bett rumliegen war eben genau das - blöd. Also bin ich raus aus den Federn und habe mir zuerst mal einen Kaffee gegönnt - nach WC und Zähneputzen natürlich.  Beim Lesen der Mails ist mir aufgefallen, dass ich zwei Nachrichten von Geschenkidee.ch hatte. Einmal eine Antwort auf meine Anfrage, einmal  eine Meldung zu einem Retoureneingang. Wie das, ich hatte doch gar noch nichts zurückgeschickt? Ich hatte am Dienstag nur mal angefragt, warum der Link auf meine Sendungsverfolgung nicht funktionierte. Dieser führte auf die Seite der Post, die Sendung ist in der Zwischenzeit eingetroffen - mit DPD! Nun hat mir Geschenkidee gemeldet, der Artikel wäre ausverkauft und das Geld werde mir zurückerstattet. Daher auch die verbuchte Rücksendung in deren System. Ok, so war das nicht beabsichtigt, aber gut....
Das Vorbereiten der Zimmer war recht tückisch. Überall fielen mir "persönliche" Gegenstände auf, welche ich irgendwo in einem Schrank oder einer Schublade unterbrachte. Bin ja gespannt, ob ich das alles auf Anhieb wieder finde, wenn die Fotos im Kasten sind. Um halb Elf holte ich das Mobility-Auto und stellte einmal mehr fest, wie klein dieser Kofferraum ist. Ich brachte die langen Gegenstände nur mit Ach und Krach unter, der gute alte Skodiaq hätte da nur müde gelächelt. Entsorgen ging dann flott über die Bühne, im Gegensatz zum Samstag war ja auch fast keiner da. 12 Franken genügten diesmal, doch einiges weniger als letzten Samstag. 
Die nächste Station war die Landi, einmal tanken und einmal Harrasse tauschen. Dann weiter ins Migros Doit, wo ich ausnahmsweise hätte für's Parkieren bezahlen müssen. Hätte - eine ältere Dame gab mir ihren Parkschein, nachdem ich schon ein "Zwänzgi" eingeworfen hatte. Egal, kann man ja wieder abbrechen, dann kommt das Geld wieder raus. Im Münzfach lagen dann allerdings 70 Rappen....scheint mein Glückstag zu sein.
Das war's dann aber mit Glück. Ich machte noch meine Einkäufe im "anderen" Migros, dann wollte ich beim Burger King vorbei. Der war aber zu wegen Umbau - na ja. Dann halt nicht, ging ich halt direkt nach Hause, ausladen und Fahrzeug zurückbringen. 
Um Zwei war ich bereit und wartete auf den Fotografen, der um halb Drei eintreffen sollte. Tat er aber nicht, er war auch um Viertel vor noch nicht da, um Drei nahm ich das Telefon zur Hand, da kam gerade ein SMS rein: technische Probleme, wird eine Stunde später. Mir war das ja eigentlich egal, aber das Licht ist natürlich besser, wenn es nicht allzu spät ist. Immerhin hatte er die Ausrüstung getestet, bevor er in Lausanne abgefahren ist.
Jetzt macht er seine Fotos vom ganzen Haus, Zimmer für Zimmer. Und obwohl ich so ziemlich alles weggeräumt hatte, durfte ich noch das eine oder andere entfernen - die Seife, das Spülmittel,...
Bin dann mal gespannt auf die Ergebnisse - die Fotos und die Kaufangebote.

Nachtrag: für's Fotografieren wurden alle Lampen eingeschaltet. Nach 10 Minuten war dann plötzlich im Entree kein Licht mehr - das ist auch jetzt noch so, die Lampe ist abgekühlt, und geht trotzdem nicht. Muss wohl noch eine neue Lampe besorgen...

Mittwoch, 11. November 2020

Modell stehen

Es mutet etwas seltsam an, das eigene Haus für die Erstellung von Verkaufsfotos vorzubereiten. Der Makler hatte ja bei der Besichtigung eine Hochglanz-Broschüre dagelassen, in denen mehrere Räume jeweils positiv und negativ dargestellt waren. Dann hat es auch pro Raumtyp ausformulierte Typs, beispielsweise:
  • Schönes Wetter wirkt besser als ein grauer Nebeltag - Petrus, hier bist du gefragt
  • Abgestorbene Pflanzen entfernen - mache ich andauernd, es ist aber nun mal Herbst
  • Geschirr abwaschen und wegräumen - logisch
  • Persönliche Fotos entfernen - nachvollziehbar
  • Räume schlicht halten - geht bis zu einem gewissen Grad
  • Jacken von der Garderobe entfernen - wirklich? Sieht dann aber sehr leer aus, ich lasse eine Jacke hängen
  • Putzen - klar, aber auf das Fensterputzen verzichte ich
  • Elektrokabel verstecken - klappt nicht überall 
Ich werde also Morgen nochmals durch das ganze Haus gehen und alles wegräumen, was stören könnte. Viel ist es auf den obersten Stockwerken ja nicht mehr, und im Erdgeschoss höchstens ein paar Details. Wohl noch eine Runde mit dem Staubsauger und gut ist. Bleibt das Kellergeschoss und dort steht halt nun mal noch etwas Kram rum. Immerhin habe ich gestern Abend und heute Morgen noch einiges erledigt: Tomaten-Pflanzen draussen kompostiert und Kübel im Gartenschrank versorgt, Basteldach über dem Grill entfernt, alte Pavillonteile ("Tomatenschutz") entfernt, Küchenuhr entfernt (alte Uhr aus einem Kinderzimmer), Whiteboard geleert und gereinigt, Nagel- und Dübellöcher geflickt, und und und. So bleibt dann Morgen genug Zeit für eine Kurzreinigung, Laubsaugen, und das Entsorgen der Restware - hört wohl nicht auf, bis die Bude leer ist.
Nun sitze ich im Zug nach Thun, diesmal durch's Emmental. Wir stehen zwischen Burgdorf und Steinhof und warten - worauf eigentlich? Hier ist doch durchgehend Doppelspur? Ein Zug in Gegenrichtung fährt an uns vorbei, wir rollen wieder an. Und im Bahnhof folgt dann die Erklärung: hier wird gebaut, vermutlich eine Unterführung. Darum steht ein Gleis weniger zur Verfügung. Bis Thun wird sich das aber wieder erledigt haben, die paar Minuten spielen keine grosse Rolle - wie so Vieles im Leben...

Dienstag, 10. November 2020

Raus

Hartnäckiger Nebel war heute angesagt, im Gegensatz zu gestern aber mit geringeren Auflösungschancen - zumindest bei mir im Flachland. Irgendwie kam ich dann zuerst nicht so in Schwung, wollte ich doch zum Metzger eine Leberwurst holen. Der dichte Nebel liess diese Idee nicht sehr attraktiv erscheinen, irgendwann schaffte ich es dennoch, den inneren Schweinehund zu überwinden, ich schnappte mir den Scooter und fuhr durch's Tannschächli zum Metzger. Dann noch rasch beim Beck ein frisches Brot  gekauft und nach weniger als einer Viertelstunde wieder zu Hause. Wirklich praktisch das Teil.
Um halb Elf ging ich dann wieder raus, aus dem Haus und aus dem Nebel, so der Plan. Erwartungsgemäss liess die Sonne auf sich warten, aber nicht so lange, wie gedacht. Bern war bereits mehrheitlich nebelfrei - ich hielt aber an meinem Plan fest: nicht nur raus aus dem Nebel, nein, auch raus aus der Stadt. Der bekannte Werbeslogan ergänzt dann noch: rauf auf den Berg. Und im Fall von Bern kann damit nur ein Hoger gemeint sein: der Gurten. Erwartet hatte ich wenig Leute, aber es gab doch ganz ansehnlich Gäste auf dem Güsche. Ruhig war es trotzdem, sonnig sowieso. Biker und Wandervögel hatten den Weg auf den Berner Hausberg gefunden, die einen mit der eigenen Körperkraft, die anderen bequem elektrifiziert - dafür maskiert. Zu meiner Überraschung war auch einer meiner Mitarbeitenden dort oben, auf einer kleinen Biketour über den Mittag.
Hat sich gelohnt - das wird mir vor allem jetzt klar, wo ich im Zug nach Hause sitze. Seit dem Grauholztunnel dominiert wieder der dichte Nebel. Macht aber nichts, ich hab da diese Bilder im Kopf....





Montag, 9. November 2020

Überraschungen

Die Aussichten sind durchzogen für diese Woche. Die Sonne soll zwar scheinen, aber nur über dem Nebel. Bleibt die Frage, ob sich dieser auflösen wird - und wann. Nun, heute sieht es gut aus, in Utzenstorf war die Sonne bereits zu sehen, als helle Scheibe im dichten Hellgrau. Nun stehe ich in Kirchberg und bin etwas überrascht: kein Nebel! Leider auch kein Bus, denn die BLS hatte mal wieder zu viel Verspätung für diesen schlanken Anschluss. 10 Minuten von mir zu Hause ins Ikea wären auch zu schön gewesen. Immerhin hat es einen Viertelstundentakt, und mit der Verspätung des Zugs ist die Wartezeit nicht allzu lange.  Und es scheint hier ja die Sonne.
Kurzstrecken funktionieren zugegebenermassen besser mit einem Auto. Aber ich kann ja nicht jedes Mal ein Mobility-Fahrzeug mieten, wenn ich in die Shoppingmeile will. Da macht das mit dem günstigen Preis im Ikea plötzlich keinen Sinn mehr. Und heute will ich dort auch nicht viel Geld ausgeben - Beleuchtung für die Vitrinenelemente im neuen Gestell. Auf Dauer ist das keine Lösung mit den batteriebetriebenen 6 Einzelspots. Jetzt hoffe ich bloss, dass ich im Ikea keine Überraschungen erleben werde. Jedenfalls verzichte ich auf Einkaufswagen und Ikeatasche. So kann ich gar nicht zu viel Geld ausgeben....

Sonntag, 8. November 2020

Wochenende

Es ist Sonntag, 18 Uhr. Das Abendessen ist auf dem Herd, der Fussballmatch gerade zu Ende - ein Sonntag wie so oft. Es gibt einen kleinen Unterschied: Morgen geht es nicht zurück zur Arbeit, Morgen folgt eine zweite Ferienwoche. Im Gegensatz zur letzten, soll die folgende nicht mehr von so viel körperlicher Arbeit geprägt sein, sondern der Erholung dienen.
Der Weg bis heute war lang, aber nun ist das Meiste erledigt. Die Fajitas konnte ich im Menüplan noch unterbringen, Schrank und Kommode habe ich am Donnerstag auseinandergeschraubt, das Holzlager vor der Tür nahm damit unglaubliche Ausmasse an. Ich war dann echt froh, dass die Ikea-Lieferung am Freitag bereits um Neun in meiner Wohnung stand. So hatte ich genug Zeit, die 25 Pakete auszupacken, alles zusammenzubauen, zu reinigen und einzuräumen.
Am Samstag dann holte ich um Acht den Transporter in Aefligen. Das ging superschnell und bereits 20 Minuten später begann ich zu Hause mit dem Beladen. Nicht ganz so einfach alleine, aber mit guter Technik und ein paar Hilfsmitteln kam ich ganz gut voran. Als Carmen um halb Zehn eintrudelte, war ich schon fast fertig. Jedenfalls war das Fahrzeug abfahrbereit, als Isabel und Simon eintrafen. Ich nahm dann Isabel mit zum Entsorgen und eine Stunde später war alles weg: Sperrgut, Elektroschrott und der Transporter. Wir hatten Glück, da wir auf die Waage mussten - die Schlange bei den ordentlichen Entsorgungsplätzen war gewaltig. Von der Waage mussten wie um die Ecke fahren und dort gleich selber abladen. War irgendwie fast eine Anti-Aggressionsübung.
Zum Abschluss gab's dann für alle vier noch eine Pizza in der Rotisseria; war etwa gleich teuer, wie das Entsorgen vorher...

Mittwoch, 4. November 2020

Vorschlaghammer

Solche Tage fangen oft ganz gut an. Du bist zuerst mal überrascht darüber, dass es noch nicht regnet. Also gehst du zu Fuss zum Coiffeur nach Bätterkinden, 20 Minuten Fussmarsch bei guter Führung.. äh, nein, bei gutem Tempo. Nach dem Coiffeur geht es weiter nach Bern, hier stockt der Flow schon ein erstes Mal, der Halbstundentakt ist natürlich um 09:15 keiner mehr, also heisst es: warten. Aber muss es denn auch immer nahtlos passen und ständig vorwärts gehen? In Bern dann wieder schon, ich stehe an der roten Ampelbund warte auf Grün, während der Bus ins Wankdorf um die Ecke biegt. Klingt fast schon politisch, bei Rot stehen und sich nach Grün sehnen. Hat gereicht gestern, für Grün und für den Bus.
Im Migros Fachmarkt geht es dann schnell, ich finde Farbe und etwas Deko für den Adventskranz - für die Klebefolie muss ich fragen. Das ist dann eben der Vorteil beim Online-Shopping, dort ist es mir egal, wo im Lager der Artikel steht. Nachdem ich alles habe bleibt noch Zeit, im Migros Lebensmittelladen das Fehlende für die Fajitas einzukaufen. Bloss mit einer einzigen Avocado wird das etwas eng (für zweimal). Morgens um halb Elf eine einzige Avocado? Ne, das geht gar nicht, tschüss Migros, jetzt ist Coop-Time. Schliesslich liegt dieses fast am Weg vom Bahnhof zu mir nach Hause. Dort finde ich dann auch genug Avocados und den TexMex-Käse, den die Migros sowieso nicht hat.
Nach dem Morgenessen fange ich dann mit Tagesprojekt Nummer 1 an: Streichen der Wand links vom Cheminee, von Violett auf Weiss. Dauert seine Zeit, trotz der kleinen Fläche. Um halb Drei nehme ich dann Projekt Nummer 2 in Angriff und den Vorschlaghammer zur Hand: die Wohnwand soll weg. Drei Stunden später ist das auch geschafft und das Chaos in der Wohnung gross. Das lässt sich mindern, wenn ich das Sideboard runter kriege. Gesagt, getan. Bloss macht das Sideboard das nicht mit. Erstens ist es nicht mehr so schön wie es aus der Ferne aussah, zweitens geht beim Aufstellen etwas kaputt. Nun steht es draussen zusammen mit der Wohnwand - im Regen. Was nun? Es gibt immer einen Plan B, das Pult muss runter. Klappt auch, aber das Chaos hat sich nun ausgebreitet auf Dachzimmer und Büro im ersten Stock. Das muss natürlich auch noch weg.
Nun ist es 10 vor 10 - Fajitas? Nö. Viel zu spät dafür, trockenes Brot und etwas aus dem Kühlschrank muss genügen, dazu ein Bier. Dann gehe ich irgendwann ins Bett, wache sehr früh auf und setze mich vor den Fernseher und reibe mir die müden Augen. Die Geschichte von vor vier Jahren scheint sich zu wiederholen: Donald holt Stimme für Stimme auf. Das Rennen ist noch offen, aber mein Bauchgefühl befürchtet das Schlimmste. Morgen wissen wir hoffentlich mehr....




Dienstag, 3. November 2020

Maklertag

Das Wort Makler scheint verwandt zu sein mit "makellos". Jedenfalls war es gestern augenfällig, wie der Maklerbesuch mit einem makellosen Tag zusammengefallen ist. In kurzem Shirt konnte ich problemlos das Laub zusammenrechen - ich gebe es zu, mit einem dieser verpönnten Laubsaugern. Der Herbstwald zeigte sich von seiner besten Seite. Alles in allem ein wunderschöner erster Ferientag. Blöd nur, dass im November generell und in diesem Jahr speziell, die Campingsaison normalerweise für mich bereits zu Ende ist. Vielleicht besser so, wenn man sich anschaut was in unseren Nachbarländern abgeht: da werden Menschen enthauptet, Priester angeschossen und Passanten auf der Strasse niedergemäht. Ich bin sonst eher friedfertig, aber da kocht auch meine Seele und ich nehme es schlicht nur noch zur Kenntnis, wenn ein Attentäter nicht mehr aufsteht - beängstigend, wie wenig ein Menschenleben wert zu sein scheint, wenn gleichzeitig in den Spitälern Europas um jedes einzelne gekämpft wird. Sollte es tatsächlich ein religiös motivierter Anschlag gewesen sein, dann wird nun sicher wieder weiter gehetzt werden gegen alle Muslime in unserer Gesellschaft. Es lässt auch einen Rückschluss zu auf die Lehren Mohammeds wenn so etwas passiert - oder vielleicht doch nicht? Wie war das noch mal mit den Kreuzrittern?
War wohl doch nicht so ein makelloser Tag gestern, ausser vielleicht für einige sogenannte Staatsmänner wie der kranke Kim, Putin de Russie, Lukaschenko der Panzer, Erdogan der mit seiner Kontinentalplatte immer weiter von Europa wegdriftet, und natürlich last and least Donald Toupet. Letzterer könnte vermutlich sogar einen Oscar gewinnen, wenn er die Rolle des Propagandaministers im Dritten Reich spielen würde. Er müsste ja nur authentisch bleiben.... Bleibt zu hoffen, dass am heutigen 3. November in Amerika ein Machtwechsel stattfinden wird. Im Idealfall hat das angeblich mächtigste Land der Welt dann schon bald eine Präsidentin an der Macht. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, oder mit den Worten von Charles Montgomery Burns: ausgezeichnet!


Sonntag, 1. November 2020

Fauler Sonntag

Ich gebe es zu - heute war ich wenig motiviert nach dem gestrigen Arbeitstag im Haus. Das gibt es ab und zu, wenn ich mich etwas auf den Lorbeeren des Vortags ausruhe. Zuerst dachte ich, es würde noch für ein paar Sonnenstrahlen reichen. Das war dann aber eher dürftig, was da durch die Mischung aus Nebel und Wolken drückte. Zuerst hat es sogar noch leicht geregnet, der Boden hat dann den ganzen Tag nicht abgetrocknet.
Immerhin zum Rasieren hat es gereicht. Dann wollte ich noch etwas zum Haus raus, die Sonne geniessen. Warum nicht mit dem neuen Scooter - aber wohin? Einfach irgendwo am Waldrand stehen lassen, ist mir zu gefährlich. Und sowieso ist Laufen ja gesünder, vor allem jetzt in den Ferien, wo doch genug Zeit zur Verfügung steht. Also habe ich mich etwas ruhig gehalten und die Wohnung mit dem Fernseher geheizt. Das Formel1-Rennen war eher langweilig, genug Zeit um noch die Buchhaltung zu erledigen, Rechnungen zu bezahlen, und die Unterlagen für den Makler hervorzusuchen. Jetzt sitze ich auf dem Sofa, trinke ein Bier und schaue mir einen Fussballmatch an. YB gegen GC - natürlich nicht die Herren der Schöpfung, der geplante Match musste wegen Corona-Quarantäne ausfallen. Nun dürfen die Frauen ran, und zwar im "grossen" Wankdorfstadion. So ist das eben heutzutage - bleiben sie zu Hause und schauen sie sich an, was noch stattfinden kann und darf.

Samstag, 31. Oktober 2020

Halloween

Heute ist Halloween, Morgen Allerheiligen. Ich gehe mal davon aus, dass es heute Abend ruhig bleiben wird an der Haustüre. Sonst müsste ich den gruseligen Gestalten wohl was husten - ob Geister Corona-resistent sind? Am Ende des Tages bleibt es ein Samstag ohne Schrecken, letzterer findet in den Statistiken der Covid-Erkrankungen und vor allem in den Spitälern und dort auf der Intensivstation statt. Interessant auch die Diskussionen in einem Camperforum wo ich mitlese: wenn selbst ein pensionierter Arzt nicht viel von der Strategie der Kanzlerin hält, von Herdenimmunität schreibt und mit komischen Zahlen belegen will, dass es zwei Jahre dauert bis alle geimpft sind, dann bin ich froh über die vielen gemässigten Mitglieder welche diese Ausführungen kontern. Es müssen sich ja gar nicht alle impfen lassen. Vor allem jene, die potentiell im Krankenhaus landen, wenn sie sich identifizieren. Wenn sich nur noch Personen anstecken, die im Normalfall kaum Symptome entwickeln, dann ist das Ding gegessen. Und das Ziel ist ja nicht, dass niemand an Covid-19 erkrankt - sondern nur, dass nicht mehr im Spital landen als bei einer normalen Grippe. Und Tote wird es wohl auch geben, so wie bei der normalen Grippe auch. Die Menge machts...
"Bleiben sie zu Hause". Ja, Herr Berset, fällt nur etwas schwer, wenn das Wetter so schön ist wie heute. Nun, eingekauft habe ich gestern und die ToDo-Liste war ziemlich voll. Deshalb habe ich heute 6500 Schritte mehrheitlich drinnen absolviert. Multimediakabel entfernen, Löcher ausbessern, Korkboden reparieren, Betten saugen und eines davon zügeln (damit das leere Zimmer nicht mehr ganz so leer aussieht), Absperrgitter vom Dach in den ersten Stock ummontieren, Apotheke aufräumen, Friteuse entsorgen, Utensilien in der Wohnwand umräumen (jedenfalls einen Teil davon), Gestell lackieren, Moskitonetze an den Fenstern entfernen und Fensterbänke saugen,...habe ich etwas vergessen? Ja, das grosse Staubsaugen überall dort, wo gearbeitet worden ist. Sieht mal wieder etwas anders aus bei mir. Und am Montag kommt der Makler...




Dienstag, 27. Oktober 2020

Countdown

Die Ferien tauchen langsam auf am Zeithorizont. Noch vier Arbeitstage, dann folgt das Wochenende und dann zwei Wochen Ferien am Stück. Das Obligationenrecht schreibt das so vor, einmal im Jahr - und das habe ich bis heute nicht geschafft. 
Letzten Sonntag habe ich mir eine DOK-Sendung zum Thema "Sprechen mit Tieren" angeschaut. Die war schon etwas älter, aber immer noch interessant. Aufgenommen habe ich sie wegen den Hunden, fasziniert hat mich aber ein Brite mit seinen Pferden, welche er therapiert: er setzt sich ins Gras, die Pferde legen sich hin - irgendwann, wenn sie Vertrauen gefasst und Ruhe gefunden haben. Er meint dazu, er höre auf zu denken und höre den Tieren einfach zu - er sei "einfach präsent". Klingt einfach, ist es aber nicht, nicht für alle. Vielleicht in den Ferien?
Sieht noch nicht so aus, zumindest in der ersten Woche habe ich einiges vor: eine Hausbesichtigung durch den Agenten (gestern angemeldet), Wohnwand ausräumen und zerlegen (wenn der Agent da war), Moskitonetze entfernen und die Rahmen reinigen, Korkboden neu versiegeln, Coiffeur, Besuch beim Optiker, Ikea-Lieferung, Sideboard zügeln,... Aufhören zu denken scheint da nicht ganz so einfach zu sein. Aber vielleicht führt die erwartete körperliche Müdigkeit aber genau zu diesem Effekt? Bin mal gespannt - noch vier Arbeitstage.

Sonntag, 25. Oktober 2020

Letzte Fahrt im 2020

Wie viele Meter das wohl waren? Ich schätze mal eine Fahrzeuglänge vor, und eine zurück, insgesamt etwa 12 Meter - und erst noch ohne Nummernschild. Ich habe das schöne Wetter heute genutzt, um die Markise am Wohnmobil zu trocknen. Dazu musste ich eben aus dem Unterstand raus, damit die Markise ausgefahren werden konnte. Dabei kam noch ein letztes Mal Camperstimmung auf. Nun ist die Saison endgültig zu Ende, eine Saison mit keiner einzigen Fahrt ins Ausland. Und in der Schweiz gab's einen Ausflug ins Thurgau und eine Fahrt ins Ikea Rothenburg. Der Rest spielte sich im Kanton Bern ab - ob das nun positiv oder negativ zu bewerten ist, liegt im Auge des Betrachters. Ich gehe davon aus, dass mit dem Einlösen der Nummernschilder so Einiges wieder auf die richtige Spur kommen wird: der Umzug in die neue Wohnung, eine Impfung gegen Corona, vielleicht sogar Ferien im Ausland nach dem Sommer.
Aktuell geht es in eine andere Richtung. Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken, die letzten Blätter fallen von den Bäumen, der Winter naht. Ich bin gespannt, was alles noch möglich sein wird in dieser Zeit. Das Lichtspektakel am Bundeshaus ist schon mal nichts geworden, ob es einen Weihnachtsmarkt geben wird, ist noch unklar. Spengler-Cup?  Vergesst es, nicht in diesem Jahr.  Weihnachtsessen mit den Arbeitskollegen? Fehlanzeige. Da kann man eigentlich nur noch hoffen, dass der Winter nicht allzu lange dauern wird. Und, dass wir ihn gesund überstehen.

Samstag, 24. Oktober 2020

Nimm Dir das Leben...

Was zum Henker.... dachte ich mir zuerst. Was will uns Udo damit sagen?
Gestern war ich gefühlt etwas spät dran. Ich machte irgendwas am Abend, aber nichts so richtig. Ein wenig Fussball aus Kriens, etwas Eishockey aus Bern, dann 10vor10 und schliesslich die Arena. Mit Frau Rickli aus Zürich, die ich politisch nicht besonders mag, die mir gestern als Regierungsrätin des Kantons Zürich aber imponiert hat. Man merkte klar, dass sie als Gesundheitsdirektorin gerne strengere Massnahmen eingeführt hätte; trotzdem blieb sie immer ein loyales Mitglied der Gesamtregierung. Und sie konterte jegliche Angriffe souverän und gelassen.
Aber zurück zu Udo. Nach der Arena war mein Weinglas noch nicht leer, ich suchte also nach etwas leichter Fernsehkost. Und ich wurde fündig auf RBB: ein Konzert aus dem Jahr 2017, aus "Laipzisch", Udo Lindenberg hatte zu seinem 70sten verschiedenste Gäste eingeladen. Unter anderem die Stefanie aus dem Wallis.... Und da singt er dann plötzlich dieses Lied, ich traute meinen Ohren zuerst nicht. Dann hörte ich einfach weiter und merkte, ich hatte was ganz falsch interpretiert:

"Nimm dir das Leben"

Soweit, so schlecht - das passt doch gar nicht zu Udo, schon gar nicht mit 70

"und lass es nicht mehr los"

Aha!

"Denn alles was du hast, ist dieses eine bloss
Nimm dir das Leben, gib's nie wieder her
Denn wenn man es mal braucht, dann findet man's so schwer"

Passt doch irgendwie in die heutige Zeit, denn auch wenn man es zuerst nicht sieht - der Song handelt von der Liebe zum Leben. Blöd an der Geschichte ist eigentlich nur, dass Udo so richtig alt geworden ist. Und somit auch ein Spiegel mehr für das eigene Älterwerden. Aber....still rocking. Bei mir wurde es dann gestern dafür so richtig spät...



Freitag, 23. Oktober 2020

Zu Null

Pause in Kriens, der FC Thun führt 1:0 im Auswärtsspiel. Der Match wird übrigens übertragen auf Teleclub Zoom, dem Gratiskanal. Auf MySports kommt SCB gegen Biel, mit dem gleichen Resultat bin ich eingestiegen. Jetzt steht es 4:0. Schon fast etwas viel Sport im Fernsehen, und im Moment gibt es wieder Sport in Reinkultur: man hört das Knirschen der Kufen auf dem Eis, die Zurufe von der Bank und beinahe das Schlürfen der wenigen Zuschauer beim Kaffeetrinken. Oder kriegt man gar keinen Kaffee mehr im Stadion? Egal, ab Morgen ist das ohnehin Makulatur, keine Zuschauer beim Eishockey und Fussball, geschlossene Fitnesscenter, abgesagte Veranstaltungen, abgebrochener Caravan-Salon, verbotener Amateursport. Ins Restaurant darf man nur noch zu Viert - ausser, man kommt aus dem gleichen Haushalt.
Konkret heisst das für mich:
  • Volleyballtraining kann ich vergessen - war ohnehin nicht geplant, da war mir das Risiko zu gross
  • Fitness fällt auch flach - da war ich gestern zuletzt
  • Sauna ist sowieso kein Thema wenn das Fitnesscenter zu ist
  • Das Weihnachtsessen am 11.11. können wir auch knicken - wir sind fünf
  • Rendezvous Bundesplatz ist ebenfalls abgesagt - hätte ich mit meinen Töchtern nächste Woche geplant
Immerhin darf ich noch eine Glühbirne kaufen im Coop, oder eine Batterie. Das war im Frühjahr ja anders...trotzdem würde ich sagen - 2:0 für Corona.

Dienstag, 20. Oktober 2020

Platzsuche

Mitunter wird es etwas eng in unserem Land. Am Samstag im Einkaufszentrum etwa, während den Sommerferien am Gotthard, oder an katholischen Feiertagen bei uns auf dem Parkplatz. Und seit Einführung von Homeoffice hat bei uns niemand mehr seinen eigenen Arbeitsplatz im Büro. Besonders beliebte Tage um zu Hause zu bleiben, sind Montag und Freitag. Entsprechend füllen sich dann die Büros an den anderen Tagen umso mehr, die Platzwahl mutiert zur Platzsuche. Hier helfen uns dann die Errungenschaften der modernen Technik, die Netzverbindungen können gezählt und auf das Stockwerk genau lokalisiert werden. Das sieht dann in etwa so aus:


Sieht übrigens tagsüber aktuell nicht viel anders aus, es sind immer mindestens 80% der Plätze frei. Wir hatten auch problemlos einen Platz im Restaurant gefunden und die Belegung im Zug war auch nicht sonderlich hoch. Die App hat damit natürlich an Bedeutung verloren. Oder anders gesagt: was will sie uns noch sagen? Du bist nicht allein im Büro, auch wenn es so aussieht? Suche, und du wirst vielleicht jemanden finden? Und was ist genau der Unterschied zum Home-Office? Ah, richtig, da brauche ich keine App und auch nicht zu suchen - wenn ich da jemanden finde, ist es vermutlich ein Einbrecher. Man könnte sich schon fast wie zu Hause fühlen, im Büro. Der Grund für dieses Phänomen ist bekannt - unterliegt in dieser Woche aber der Zensur.

PS: es gab da früher mal Aufkleber für's Auto. "Ich bremse auch für Tiere" stand da drauf. Die Version 2020 könnte im Kanton Bern schon bald ergänzt werden mit dem Zusatz "aber nicht für Schneggen". 1 Franken pro verkauften Sticker geht in einen Fonds zur Unterstützung notleidender Berner Sportclubs. 
Man möge mir den schwarzen Humor verzeihen....

Sonntag, 18. Oktober 2020

Zensur

Man erlebt in seinem Alltag so einiges, worüber man sich mit Freunden und der Familie austauschen kann. Aktuell laufen die ersten Skirennen der Saison in Gröden. Caviezel und Odermatt auf dem Podest- super. Da gibt es dann ein Interview wie das eben so üblich ist. Aber schon fällt es mir auf: mehr oder weniger lustige Gesichtsmasken, fehlende Zuschauer. Später kommt noch ein Fussball-Klassiker im Fernsehen - auch hier, Masken beim Staff und nur wenige Zuschauer im Stadion. Ebenfalls aktuell ist der Wahlkampf in den USA. Auch dieses Thema wird dominiert vom "China-Virus". Und im Fernsehen gibt es nun auch am Sonntag ausserordentliche Pressekonferenzen des Bundesrates. 
Ja, es geht uns nun allen auf den Sack. Das Corona-Virus nagt an unserer psychischen Gesundheit, die eingeschränkten sozialen Kontakte belasten vor allem in der kalten Jahreszeit. Also wäre es vermutlich hilfreich, die ganzen Covid-geschädigten Informationen auszublenden und Anlässe mit Beschränkungen zu meiden. Aber was bleibt dann noch übrig? Wir erleben überall in unserem Alltag Corona, wir lesen ständig Corona, wir hören immer und überall Corona, wir sprechen und schreiben ständig über Corona. Immerhin träume ich nicht davon. Aber ich denke es tut uns gut, das Thema einfach mal eine Woche auszublenden, in Blogartikeln und Gesprächen Zensur auszuüben und einfach mal über Anderes nachzudenken und zu sprechen. Man soll sich ja bekanntlich nicht zu stark mit Dingen beschäftigen, die wir nicht ändern können. Also, Hände waschen, Maske auf, Gring ache u sekkle...

Samstag, 17. Oktober 2020

Was für eine Woche

Am Montag hatte ich mir den Morgen frei genommen, was nicht ganz so einfach war: ich weiss ja trotzdem, wenn jeweils eine neue Nachricht im Posteingang eintrifft. Schöne digitale Welt, nur mit Selbstdisziplin geht das - man weiss ja, dass sich das nicht von selbst erledigt, jedenfalls meistens. Der Fussmarsch zum Wohnmobil und zurück hat mir dann zwei Dinge gebracht: einen vollen Schrittzähler und eine Blase an der rechten Ferse. Ich hatte diese Schuhe wohl einfach zu lange nicht angezogen.
Dienstag war ich dann im Tessin, Mittwoch in Aarau, Donnerstag auch und Freitag in Bern. Mit den Auswärtsstunden gingen auch die Fallzahlen von Covid-19 in der Schweiz in die Höhe, erschreckend rasch zum einen, flächendeckend zum andern. Das bezieht sich nicht nur auf die Kantone, sondern auch auf die Altersgruppen. Das Virus ist überall, sozusagen in aller Munde. Der recht mutige Schritt des Kanton Bern dürfte Morgen zum Standard erklärt werden, vielleicht sogar noch etwas verschärft: auch Arbeitsplätze und grössere Familienfeste könnten künftig einer Maskenpflicht unterliegen.
Erstaunt bin ich eigentlich nicht. Dass die zweite Welle kommen würde, war ziemlich klar. Wie hoch sie sein kann, wissen wir noch nicht - aber wie effizient sich das Virus verbreitet, ist schon eindrücklich. Immerhin muss man ja offenbar keine Angst davor haben, meint zumindest Donald Trump. Wobei der ja offenbar so ziemlich alles glaubt, was er möchte, auch klar erkennbare Satire. Da fragt man sich schon, ob das Virus sich neu auf Gehirnzellen spezialisiert hat - das würde erklären, wieso der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika kaum erkrankt ist....
Übrigens wäre dann bald schon November, das Lichtspektakel auf dem Bundesplatz läuft seit gestern, die Adventszeit naht, die Geschenke wollen geplant werden. Früher gab es mal einen Schal oder ein Foulard, heuer wird es wohl eher eine schöne, zertifizierte Stoffmaske. Statt einem Socken-Abo von Black Socks gibt's eher ein Hygienemasken-Abo von der Armeeapotheke. Statt Chanel No. 1 kriegt man Desinfektionsmittel aus der Migros, Nummer 4031678074730. Weihnachtsessen mit Geschäftskollegen? Vielleicht ein Bräteln im Sommer, wenn man die Risiken klein halten will. Und wer weiss, ob nicht in diesem Jahr die Videotelefonie an Silvester gefragter sein wird, als SMS und WhatsApp? Vielleicht gibt es ja sogar an Weihnachten schon die ersten virtuellen Familienfeiern? Die Geschenke kann man ja vorher per Post schicken, jede/r kann essen was sie/er am liebsten hat, die Wohnung muss nicht geputzt und nur im Kamerabereich aufgeräumt sein, und wenn man nicht mehr mag, beendet ein Netzunterbruch das Ganze. 
Schöne, digitale Welt....

PS: falls der überhaupt stattfindet, hätte ich in diesem Jahr vermutlich viel Zeit für den Spengler-Cup. 

Dienstag, 13. Oktober 2020

Reisen

Wieder mal ins Tessin. Selbstverständlich ist das ja nicht im Jahr 2020, es gab Wochen, da war es einfach nicht opportun, für eine Sitzung drei Stunden mit dem Zug durch die Schweiz zu fahren - ein Weg, wohlverstanden. Heute sind die Infektionszahlen höher als kurz vor dem Lockdown im März, aber dieser Zug von Zürich nach Bellinzona ist gut besetzt - zumindest in der ersten Klasse. 
Ich mag diese Strecke. Man kann gut arbeiten, obwohl die Businessabteile nicht wirklich gut erkennbar sind. Es hat zwar ein Symbol aussen am Zug und innen an der Türe, aber wer schaut das schon an? Die Sitze sind zwar etwas komisch angeordnet für ein normales Reiseabteil, aber wem fällt das schon auf? Mir ist das ja eigentlich auch egal, solange sich niemand daran stört, dass ich hin und wieder telefoniere. Das geht sogar im Tunnel durch den ich gerade fahre, 57 Kilometer in 20 Minuten - der längste Eisenbahntunnel der Welt. Dahinter wartet manchmal eine andere Welt, meist aber nicht. Es kann schon mal sommerlich warm sein, wenn es auf der anderen Seite kühl und garstig ist. Manchmal hat es auch Schnee wenn bei uns noch alles grün ist, schliesslich ist auch der Tessin ein Bergkanton. Im Moment aber ist es vor allem einer jener Kantone, welche die Covid-Zahlen noch recht gut im Griff haben. Hier kann ich noch ohne Maske in ein Gebäude gehen und auch ohne Maske im Restaurant auf die Toilette. Nicht dass ich gegen solche Massnahmen bin - im Kanton Bern musste ja gehandelt werden. Aber schön, wenn es nicht notwendig ist.

Sonntag, 11. Oktober 2020

Einfach nur Herbst

Mann ist das frisch heute Morgen!
Das Wohnmobil stand von gestern noch auf dem Parkplatz. Das musste noch ins Winterquartier - wobei ich jetzt gerade merke, dass die Nummernschilder noch dran sind. Da habe ich wohl wieder mal was nicht notiert und darum vergessen. Zeit hätte ich genug gehabt, aber da ich mit dem Scooter unterwegs bin, fehlt mir noch etwas das Zeitgefühl. Nun, das ist nicht so schlimm, gibt dann einen Spaziergang, wenn der goldene Herbst vielleicht doch noch kommt. Und sonst....mit der nächsten Mobility-Fahrt.
Zum Bauernhof bin ich gerade mal mit 40 gefahren. Sonntagmorgen, dichter Nebel, kurz vor Neun und über kleine Nebenwege - da kann schon mal ein Tier in die Quere kommen. Nun ist das Wohnmobil am Strom, die Wasserhähne sind offen, der Kühlschrank ist es auch, die Frontscheibe ist abgedeckt....nur die Nummernschilder eben. Dann ging's mit halber Geschwindigkeit - der Scooter darf nur 20 - weiter zum Bahnhof. Aefligen weil etwas näher und vor allem in der richtigen Richtung. Und auf dieser Fahrt wurde es dann mühsam. Der dichte Nebel führte zu einer vertropften Brille, Scheibenwischer wie beim Wohnmobil kennt das Utensil nicht. Ich lugte mal wieder oberhalb der Brille auf die Strasse, viel mehr sah ich wegen dem Nebel aber nicht. Dazu kam, dass ich natürlich keine Handschuhe dabei hatte. Und bei diesen Temperaturen im Nebel bei flotter Fahrt, wurden die Finger ziemlich klamm.
Jetzt warte ich auf den Zug, geniesse die Sonne welche sich langsam durchsetzt, und denke mir: hättest auch etwas früher hervorkriechen können.

Samstag, 10. Oktober 2020

An Tagen wie diesen...

Wenn ich mir die Bilder vergangener Jahre anschaue, dann findet sich in der ersten Oktoberhälfte ein klares Muster. Am 10. Oktober 2017 beispielsweise habe ich dieses Foto geknipst:

Es zeigt einerseits, dass ich im Herbst oft in den Ferien war. Es repräsentiert aber auch viel, was mir in diesem Jahr unterm Strich gefehlt hat: Frankreich, Spanien, Sand, und vor allem das Meer. Corona lässt das im Moment kaum zu, aber dieses Virus werden wir hoffentlich im nächsten Jahr einigermassen unter Kontrolle haben. Auch wenn vielleicht nicht alle Massnahmen aufgehoben sein werden - im nächsten Jahr muss ein Ausflug ans Meer möglich sein. Die Masken wollen ja schliesslich aufgebraucht werden, sonst landen sie irgendwann im Müll.
Spanien besuchen geht nicht? Dann muss halt Spanien zu mir kommen. Deshalb habe ich etwas Fisch gekauft und taue gerade eine Portion Meeresfrüchte auf. Heute gibt's eine Paella zum Abendessen, dazu ein Glas Vino tinto - und wenn's hoch kommt, vielleicht noch einen Carlos als Verdauer. Zum TV-Programm würde ja eine spanische Cerveza besser passen - aber das hat's erstens in meinem Kühlschrank nicht, und zweitens soll man dem Wein kein Bier folgen lassen, oder?

Freitag, 9. Oktober 2020

Frei-Tag

Ich hatte für dieses Wochenende geplant, einen letzten Ausflug mit dem Wohnmobil zu machen. Viel habe ich ja nicht geschafft in diesem Jahr: zweimal Berner Oberland, das war's dann schon. Und auch dieser letzter Trip fällt zuemlich flach aus. Es reicht gerade mal für einen Tagesausflug nach Bern. Zu viele Punkte passen einfach nicht, das Wetter ist kühl und nass, Carmen's Velo muss nach Bern und eine ganze Ladung Material zurück nach Utzenstorf,  der Sonntag ist auch schon gebucht. Es soll wohl einfach nicht sein im 2020, ich war gerade einmal gefühlte 5 Kilometer im Ausland, in Rheinfelden im Januar. Kein Frankreich, kein Spanien, kein Meer.
Die Situation scheint sich nun wie erwartet wieder zuzuspitzen. Wir sind wieder in der Situation, dass empfohlen wird, nach dem Sport zu Hause zu duschen. Für mich keine echte Option, ich muss ja mit dem öV nach Hause und wer mich kennt, der weiss auch wie stark ich schwitze. Dass nun vermehrt Masken getragen werden müssen, ist nachvollziehbar und nicht unerwartet. Weihnachtsfeiern zu dritt würden dann aber wohl ein Familienmodell fördern, das man eigentlich nicht will. 2020 ist wirklich ein herausforderndes Jahr, mit vielen Überraschungen und wenig Konstanten. Das traute Heim hat an Bedeutung gewonnen, wegen Homeoffice und weil Ferien etwas schwierig geworden sind. 
Und so fährt dann mein Wohnmobil Morgen die letzte Fahrt für diese Saison, Bern retour mit Umweg über die Entsorgungsstation im Grauholz. Im nächsten Jahr sollen es dann wieder richtige Ferien werden - so Corona will.

Donnerstag, 8. Oktober 2020

Elektromobilität

Seit einiger Zeit frage ich mich, wie die kurzen Strecken im urbanen Bereich am einfachsten zurückgelegt werden können. Zum Beispiel vom Bahnhof Tiefenau in das Bürogebäude in der Engehalde. Oder vom Bahnhof Wankdorf zur Polygonstrasse. Laufen geht natürlich, aber nicht so schnell und mir oft nicht schnell genug. Manchmal wäre ein Publibike eine Lösung - das eigene Fahrrad steht ja zu Hause und nicht dort, wo ich es benötigen würde. Mitnehmen im Zug? Nicht ganz so einfach, und kostenpflichtig. Last but not least: wie komme ich im nächsten Jahr zum Wohnmobil? Zug bis Aefligen, und dann?
Nun, der ungeduldige urbane Stadtmensch von heute hat dafür eine Lösung: man stellt sich auf eine flache Batterie, ergreift den Lenker, bringt mit einem kräftigen Tritt die beiden Räder in Schwung und drückt den Gashebel voll durch - hui, ab geht die Post. Sieht dann so aus das Teil und nennt sich.... Elektro-Scooter!

Das Teil ist einfach nur ein Spassmacher. Gestern bin ich zu Fuss damit an die Tankstelle, nicht zum Auftanken, sondern zum Aufblasen. Dei Luftreifen werden mit 1 bar Druck ausgeliefert - unfahrbar. Mit knapp 3 bar ging's dann flott zurück nach Hause mit 20 km/h. Dort riegelt das Teil ab, dafür darf man damit auf die Strasse. Regeltechnisch ist das ein E-Bike und ich darf damit überall durch, wo ein Fahrrad fahren darf. Abgeriegelt hat auch die Bremse etwas stark, jetzt nach dem Justieren passt das besser. Einziges Fragezeichen im Moment: wie zeigt man einen Richtungswechsel an, wenn man gemäss Anleitung beide Hände am Lenker halten soll? Das Teil hat eine Klingel, ein Vorder- und Rücklicht, aber keine Blinker. Egal, ich fahre damit ohnehin nur verkehrsarme Nebenwege...

Mittwoch, 7. Oktober 2020

Schnäggeposcht

Mein Rücken scheint Gedanken lesen zu können - oder so. Jedenfalls passiert es mir nicht zum ersten Mal, dass alleine die Androhung eines Arztbesuchs zu einer plötzlichen Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustands führt. Der Gedanke daran scheint eine Art Selbstheilung auszulösen - irgendwie spassig. Nun, wenigstens etwas - aber wir wollen es mal nicht übertreiben damit. Der Rücken würde mir für etwas Entlastung danken....
Gesundheit scheint das Thema der Stunde zu sein. Früher unterhielt sich der Sportreporter im Studio mit dem Fussball-Experten über taktische Fragen und Formstände der Spieler. Diese fehlten wegen Adduktoren-Problemen oder einer Zerrung. Heute sprechen sie über alte und neue Covid-19-Infektionen und die angewendeten Schutzmassnahmen. Früher ging man ins Restaurant, verbrachte eine gemütliche Zeit mit ein paar Freunden, und ging dann gesättigt (Gruss vom Rücken) und zufrieden wieder von dannen. Heute setzt man am Eingang die Maske auf, legt sie am Tisch wieder ab, zieht sie an wenn man auf's WC geht, legt sie wieder ab am Tisch, zieht sie an beim Verlassen des Lokals, draussen wieder weg damit, an der Tramstation verwandelt sich man wieder in eine OP-Hilfe und beim Aussteigen zu Hause fühlt man sich schon wie ein Arzt. Dass beim medizinischen Personal die Utensilien nach jedem Gebrauch weggeworfen werden, scheinen einige Zeitgenossen übernommen zu haben. Dass sie im Spital nicht einfach auf dem Boden landen, scheinen sie auszublenden. Früher ging man ins Coop um rasch etwas einzukaufen. Heute heisst es warten bis die Ampel auf Grün wechselt, Maske  aufsetzen, eintreten, Hände desinfizieren, einkaufen. Und immer schön die Argusaugen auf die Konkurrenz im Laden richten - die will man sich vom Leib halten, 1,5 Meter mindestens.
Versteht mich nicht falsch - ich kritisiere das nicht - ich habe nur keine Freude daran. Mit meinem Kampfgewicht (Gruss vom Rücken) bin ich wohl auch nicht gerade risikofrei unterwegs in Bezug auf eine Corona-Infektion. Aber wie das genau gemeint ist, was die Post von Monsieur Escargot heute verkündet hat, kann ich mir praxisnah noch nicht so plastisch vorstellen: Maske tragen in Sportanlagen (z.B. Fitnesscentern) ist "nur" vorgeschrieben in den Räumen, wo kein Sport betrieben wird. Beispielsweise am Empfang, in Garderoben. Gretchenfrage: wie zieht man sich um, mit Maske auf? Oder gilt Umziehen als Sport? Und welche Sportart praktiziert man/frau unter der Dusche? Bitte keine voreiligen Schlüsse, auch im Fitnessclub der Migros sind die Garderoben geschlechter-getrennt. Und nun noch meine Lieblingsfrage...Maske oder Sport in der Sauna?

Passieren kann uns aber eigentlich nicht allzu viel. Die Covid-Tests werden rar, damit können die Zahlen nur endlich ansteigen - und man verlässt sich ja auf die Statistik, unter anderem die Teststatistik.

Dienstag, 6. Oktober 2020

Alltag

Dienstagmorgen, ich sitze im Zug nach Bern. Bei Carmen scheint alles im Lot, die Kisten sind ausgeräumt und stehen bereit zur Abholung. Das Velo muss im Gegenzug nach Bern, dazu ein paar Kleinigkeiten, welche sich am letzten Samstag irgendwo im Haus versteckt hatten. Ein klarer Fall für mein Wohnmobil, zumal ich dieses ohnehin noch winterfest machen muss. Die geplante letzte Ausfahrt am Wochenende? Geschenkt!
Carmen hat sich gestern kurz gemeldet: sie müsse noch ins Ikea und würde dann vorbeikommen und sich die gestrandeten Gegenstände anschauen. Ins Ikea will ich auch noch, sobald das grosse, schwarze Kallax-Gestell wieder verfügbar ist. Das sollte in den nächsten Tagen der Fall sein - dann geht das Termin-Jonglieren wieder los. Eine gute Abwechslung zum Zügelwagen-Tetris von letztem Samstag. Mein Plan, bereits am Freitagabend die Fahrt nach Bern zu machen, geht nicht auf: da hat Carmen bereits einen Termin. Wäre schön und trocken gewesen,am Samstag soll wieder Umzugswetter Trumpf sein.
Dann muss ich vermutlich auch noch einen Arzttermin suchen. Die Rückengeschichte will nicht besser werden und weil es dabei weniger um Bewegungen geht, dafür viel um den Füllstand meiner Lungenflügel, bin ich jetzt -nach einer Woche ohne grosse Veränderung - doch leicht beunruhigt. Mal sehen, wann Frau Doktor Zeit hat, und was sie dazu meint...

Sonntag, 4. Oktober 2020

Und jetzt?

Bei klinischen Studien erhalten die einen Patienten ein Medikament, die anderen nur ein Placebo. Und ich denke, dass auch Menschen welche das Placebo erhalten, oftmals glauben eine Wirkung zu verspüren. Macht Sinn, eine Wirkung hat ja nicht nur mit schulmedizinischen Massnahmen zu tun - glaube zumindest ich.
Nun war ich also heute den ersten Tag alleine zu Hause. Also, das war ich schon des öftern, aber jetzt wohne ich hier alleine, die sind nicht bloss in den Ferien und kommen wieder zurück. Ich habe also heute nur für mich gekocht, nur meine Wäsche gewaschen, das leere Zimmer von Carmen nochmals gesaugt (und alle anderen Räume im Haus, ausser dem Dachzimmer), und das eine oder andere umgeräumt. Daneben habe ich den ganzen Tag darauf gewartet, irgendeine Wirkung zu spüren. Am Ende des (ersten) Tages darf ich sagen: es ist nicht so viel anders als mit Carmen. Ja, die gemeinsamen Mahlzeiten, ein paar fremde Gegenstände im Haus - das war's dann aber auch schon. Würde ich mehr verspüren, wär's wohl ein Placebo-Effekt.
Im Dachzimmer hat es jetzt noch ein Bügelbrett, ein Sideboard und drei Pflanzen. Das Zimmer von Carmen ist leer, das von Isabel werde ich im November ausräumen. Da verschwinden noch ein Pult, eine Kommode und ein Schrank - das Bett bleibt und wird gezügelt. Die restlichen Räume sind "entschlackt" und ich spiele mit dem Gedanken, im November auch noch die Wohnwand in Einzelteile zu zerlegen und zu entsorgen. An deren Stelle würde das Sideboard aus dem Dach und ein neues Gestell treten. Denn dieses kommt von Ikea, und wenn es das im Oktober endlich wieder zu kaufen gibt, muss ich wohl zuschlagen. Da schlafe ich aber nochmals drüber, bei diesem Plan passt noch nicht alles zusammen....

Samstag, 3. Oktober 2020

Der Himmel weint

Fast konnte man meinen, Petrus ist dagegen, dass Carmen auszieht. Der Hausgeist übrigens auch, als gestern Abend Carmen in ihrem Zimmer Licht machen wollte, gab die uralte Glühbirne ihren Geist auf. "Ein Zeichen' meinte Carmen, die Lampe bleibt hier und hat vermutlich ihren Dienst getan - das Lichterlöschen fängt allerdings etwas früh an.... Und nun giesst es wie aus Kübeln. Der Himmel weint, offenbar macht es den Hüter der Wolkenschleusen nicht glücklich, dass Carmen heute von Zuhause auszieht.
Ok, dieses Zuhause ist ja auch ein Relikt aus vergangener Zeit. Heute geht es gerade noch so als WG durch, Morgen ist es dann ein Single-Haushalt auf rund 200 m2. Das ist heute nicht angebracht und gibt viel zu viel Arbeit für mich alleine. Und wann bin ich denn überhaupt zu Hause? An Homeoffice-Tagen und am Wochenende. Eigentlich brauche ich ja nicht einmal die knapp 90 m2 meiner neuen Wohnung in Zollikofen...
Am Mittag soll das Wetter besser werden. Macht ja auch Sinn, dann startet Carmen in die totale Unabhängigkeit und Eigenverantwortung. Wird für uns beide ein neues Gefühl, ich habe seit Jahrzehnten nicht mehr alleine gewohnt - Carmen noch gar nie, ausser die zwei Monate in England. Mal rechnen....bei mir war das wohl 1988 in Lausanne, dann kam die UOS, das muss Ende 88 gewesen sein. Nach 32 Jahren geht es nun also "back to the roots" des eigenständigen Wohnens. Freude? Bei Carmen sicher, wohl verbunden mit einer Prise unguten Gefühls. Bei mir eher nicht - die Freude zielt eher auf die Veränderungen im nächsten Jahr. Bis dahin muss dieses Haus noch weg, in andere Hände - am besten in die einer jungen Familie.