Sonntag, 30. September 2018

Alte Weiber

Man nennt sie so. Die aktuelle Wettersituation zeigt klar auf: wir stecken mitten im Altweibersommer. Und der heutige Sonntag machte nicht nur seinem Namen alle Ehre, sondern hatte auch viel Charme. Da haben sich die alten Weiber nochmal viel Mühe gegeben. Etwas Nebel am Morgen verlieh der Gegend bei Niederlage etwas Geheimnisvolles. Ich war nicht alleine unterwegs, aber es waren alles Hundehalter welche sich dort um halb Neun eingefunden hatten. Vielleicht lag das an den frischen Temperaturen.
Die Sonne vertrieb später die wenigen Nebelschwaden, es wurde nochmals recht warm. Zeit, den Grill ein (letztes) Mal anzuwerfen. Gelegenheit, nochmals an die Sonne zu sitzen. Eine Glacé, ein kühles Bier? Passte heute alles.
Und jetzt kommt erst mal die Kaltfront. Es regnet schon und ich hoffe doch schwer, dass nun endlich auch die letzten Mücken ins Gras beissen müssen. Denn Stiche ohne die Sommerwärme, das wäre dann doch etwas nervig.

Freitag, 28. September 2018

Wochenende

Stell Dir vor es ist Wochenende, und Du merkst es gar nicht....
Heute ist mal wieder ein ganz normaler Tag in dieser Phase "Frau ist operiert": die Sonne scheint, es ist angenehm warm und es gibt einiges zu tun im Büro. Die letzten Tage waren etwas ruhig, da musste ja am Freitag etwas mehr kommen. Es ist Ferienzeit und freitags in den Ferien haben immer ein paar Kollegen ihren letzten Arbeitstag. Vor den Ferien muss dann alles noch raus, damit alle beschäftigt sind während der eigenen Abwesenheit. Und besser noch: es gibt keine Rückfragen - man ist ja selber nicht da.
Astrid sollte auch noch kürzer treten weil die Entzündungwerte noch zu hoch sind. Weniger machen, Antibiotika schlucken, mehr langweilen - so schläft man dann auch super gut in der Nacht. Aber eben, etwas Zeit verstreichen lassen und gut wird's. Das stimmt vermutlich auch für die Situation im Geschäft. Und so geniesse ich eben im Moment die Spaziergänge mit den Hunden - eine der angenehmsten Arten Zeit verstreichen zu lassen....

Montag, 24. September 2018

Herbst

Heute ist es einiges kühler als gestern. Aber zumindest am Morgen war das Wetter sonnig und die Bauern auch schon wieder an der Arbeit. Die letzten Kartoffeln sind noch im Boden, einige Reihen Mais stehen noch im eisigen Wind, die Zuckerrüben-Haufen fehlen noch komplett...aber geerntet wird aktuell vor allem in den Apfelplantagen.
Der Sturm letzte Nacht war nicht halb so stark wie erwartet. Alles, was ich in Sicherheit gebracht hatte, konnte ich heute wieder an seinen Platz stellen. Nun, nicht ganz alles: die Stuhlkissen sind noch im Schrank bis zum nächsten Gebrauch und der grosse Sonnenschirm bleibt vorderhand gedeckt. Bei diesen Temperaturen würde man die Sonne ungehindert geniessen wollen, würde sie denn scheinen. Im Moment ist es bewölkt und nicht sonderlich angenehm. Da zehrt man eben von den Bildern des Morgenspaziergangs...

Freitag, 21. September 2018

Entscheidungen

Ich mag es, wenn aus Vermutungen Fakten werden, aus Vorfreude Tatsachen und wenn das Warten ein Ende hat. Im Spital läuft nun endlich alles rund und Morgen darf Astrid nach Hause. Ein Ende hat bis dahin leider auch das Spätsommerwetter, aber es wird sicher nicht gleich Winter werden. Den heutigen Morgenspaziergang habe ich jedenfalls nochmals in vollen Zügen genossen.
Dann sind heute ganz viele Kaderstellen bei PostAuto ausgeschrieben worden. Darauf war ich vorbereitet, darauf habe ich seit Tagen gewartet. Die Tage der Entscheidungen stehen an und egal wie es ausgeht: die Unsicherheit wird der Klarheit weichen. Es gibt allerdings zahlreiche Kandidaten auf die beiden Stellen, für die ich mich beworben habe. Möglich, dass ich da Chancen habe, aber ich denke es wird schwierig. Die nächste Stufe kommt dann Ende Oktober mit der Führungsstufe 3 - da gibt es nochmals Möglichkeiten für mich. Und sonst schauen wir einfach weiter. Immerhin wird die Belastung abnehmen in den nächsten Monaten - ausser vielleicht, wenn ich einen Job aus dieser Runde ergattere.
Die Zeit jedenfalls vergeht aktuell sehr schnell. Ich weiss, das sage ich immer wieder. Aber diesmal ist es besonders ausgeprägt weil ich eigentlich den ganzen Tag was zu tun habe. Und das Positive daran ist, dass ich nun noch besser schlafe.
Heute fängt auch wieder die Eishockey-Saison an, und darauf freue ich mich wirklich schon seit ein paar Wochen. Endlich gibt es wieder mehr Sport für's Geld - wenn man schon MySports abonniert hat. Tsja, und da ist dann noch dieser Jackpot in Euromillions. Den könnte ich doch eigentlich auch noch gleich knacken, wenn es schon so gut läuft. Wobei....ob das wirklich glücklich macht? Ich bin immer noch überzeugt, dass ich einen guten Teil der 150 Millionen verschenken würde. Einen Teil dem Steuervogt, etwas innerhalb der Familie und etwas an wohltätige Organisationen. Aber eben, 5 Zahlen, 2 Sterne und unzählige Kombinationen. Das wird wohl nichts...

Mittwoch, 19. September 2018

Achterbahn

Mittwochabend. Champions League. Nicht etwa rot-blau spielt für die Schweiz, nein, diesmal ist es schwarz-gelb. Und da SRF für den Mittwoch noch Übertragungsrechte ergattern konnte, kann man das sogar im Free-TV sehen. Der Dienstag gehört Teleclub und selbstverständlich wollen die dafür Geld. Eishockey wiederum gehört den Kabel-Unternehmen und auch die wollen Geld sehen. Etwas bezahlen ist ja okay, aber zwei Abos wenn man(n) Fussball und Eishockey sehen möchte? Ich habe MySports abonniert und bekomme dafür Eishockey und Fussball (aus der deutschen Bundesliga). Und heute eben YB im SRF. Diese Abende fallen idealerweise auf Tage, an denen meine Frau im Hundetraining ist, oder Sitzung in der KiTa hat, zu Besuch bei einer Freundin ist oder beim Sport. Heute ist Astrid auch nicht da und heute wünschte ich mir, es wäre anders. Nicht unbedingt für mich, ich habe ausgefüllte Tage und komme klar. Nein, für sie, ihre Tage sind lange und mit dem Katheter wieder etwas mühsamer geworden. Zuerst war ihr schlecht, dann konnte sie nicht pinkeln. Geduld ist gefragt und Geduld ist ja bekanntlich DIE grosse Stärke von mir.
Egal, bei mir rauscht die Zeit jedenfalls nur so vorbei. Die Hunde schrauben meine tägliche Schrittzahl in astronomische Höhen und lassen mich jeden Tag das Spätsommer-Wetter geniessen. Da finde ich dann schon mal einwandfreie Zwiebeln auf der Strasse, die einem Bauern und nicht dem Teufel vom Karren gefallen sind. Oder ich kann einem Militärpiloten bei seinen unzähligen Landeanflügen auf einer abgemähten Wiese zuschauen. Und die Landschaft ist herbstlich schön, dazu die warmen Temperaturen....Astrid wird sich ganz schön nerven, dies zu verpassen. Wobei...warm hat sie es auch im Zimmer, zu warm für meinen Geschmack. Und ganz sicher hat sie keine Lounge draussen auf der Terasse, mit Fackeln und Musik aus beleuchteten Lautsprechern. Und hoffentlich hat sie auch keine dieser lästigen Mücken.....

Montag, 17. September 2018

Ferienzeit

Noch eine Woche arbeiten, dann sind Ferien geplant. So klingt das fast immer zu dieser Zeit bei mir - ausser in diesem Jahr. Jetzt darf oder muss ich sagen: noch heute, dann versuche ich etwas kürzer zu treten. Morgen ist die Operation von Astrid eingeplant; für den Rest der Woche werde ich den Haushalt führen, die Hunde beschäftigen und für's Büro einen Notbetrieb aufrecht erhalten. Von zu Hause aus versteht sich. Danach kommen zwei Wochen Ferien halbtags gespickt mit einzelnen Sitzungen und dem Rest von zu Hause aus. Unnötig zu erwähnen, dass in dieser Zeit voraussichtlich noch Stellenbewerbungen anstehen.
Es ist eine verrückte Zeit die ich gerade durchlebe. Wüsste man, wie es letztendlich herauskommt, man könnte sich auf die essentiellen Punkte fokussieren. Kann ich so natürlich auch, aber es ist schwieriger - ganz einfach, weil es im Moment privat wie beruflich Baustellen gibt. Das eine kann aktuell dem anderen nicht als Ausgleich dienen.
Was bleibt? Eisern an den Trainings festhalten, gesunde Ernährung und etwas Distanz schaffen zur Arbeit. Und letztendlich geht für mich die Familie vor, denn wir leben ja nicht um zu arbeiten, sondern umgekehrt...

Mittwoch, 12. September 2018

Was ich noch schreiben wollte...

Ich blicke auf vom Blogschreiben und stelle fest: wir fahren über Schönbühl und Zollikofen. Sonst fahren wir jeweils darunter und daneben durch. Kein Grauholztunnel für uns heute, dafür wie gestern wieder etwas Verspätung. Diesmal kann das volle Klo nicht schuld sein, diesmal muss was mit den Bahnanlagen nicht in Ordnung sein..

Zugstörung

Gestern war ich um 16:50 am Bahnhof Bern und wartete auf meinen Zug. Die Lautsprecher-Durchsage ist bereits zur Gewohnheit geworden, darum achtete ich nicht besonders darauf. Früher gab es schliesslich gar keine und ich bin trotzdem ans Ziel gekommen. Irgendwas hat dann aber doch meine Aufmerksamkeit erregt: "....Zugteil fährt nur bis Burgdorf. Reisende nach Solothurn steigen in Burgdorf um." Aha.
Angeschrieben war der Zug bei der Einfahrt mit "Solothurn" - das musste aber ja nicht stimmen. Die Durchsage auch nicht weil diese ja die gleichen Informationen bekommt wie die Aussenanzeige. Bei der Einfahrt in Burgdorf wurde die Ansage dann abgewürgt bei "dieser Zug fährt weiter nach...", danach war Ruhe im Karton. Hmm.
In Burgdorf sind dann einige Fahrgäste ausgestiegen, andere blieben sitzen. Im Zug stand Solothurn, draussen am Zug ebenfalls, auf dem Perron "bitte nicht einsteigen". Ratlosigkeit breitete sich aus unter den Fahrgästen die irgendwann alle auf dem Perron standen. Ratlosigkeit auch bei den Lokführern - beim Trennen des Flügelzugs ist da oft ein zusätzlicher dabei. Dann fuhr um 17:12 der Teil nach Sumiswald ab, es gab Platz. Und nun?
Ich ging nach vorne in den Schatten und hörte dort zufälligerweise einem Lokführer zu. Der kam übrigens zu mir, und nicht umgekehrt - nicht dass ich einem solchen Gespräch absichtlich lauschen würde.... Ein Ersatzzug war unterwegs, aus Oberburg. Soso. Und da er ein gesprächiger Typ war, erzählte er den Umstehenden auch noch gleich den Grund für den Austausch. Eine technische Panne? Ein Problem mit der Sicherheit? Nein - ein volles Klo. Oha!
Da haben die Fahrgäste offenbar zu viel Seich und Mist produziert an diesem Tag - oder es wurde am Vorabend schlicht übersehen.

PS: ich wäre auch ohne WC bis nach Utzenstorf gekommen. Auf dem RBS-Zug hat's ja auch keine...

Sonntag, 9. September 2018

Ein ruhiges Wochenende?

Am Freitag habe ich mir etwas früher Feierabend gegönnt. Ausnahmsweise war ich mal sehr gut mit der Arbeit vorangekommen und konnte mir das leisten. Ist übrigens ein typisches Freitag-Syntom das Ruhig-Arbeiten-Können, ebenso wie die schwach gefüllten öffentlichen Verkehrsmittel. Beklagen will ich mich darüber aber überhaupt nicht... Am Abend genoss ich dann unsere Terrasse bei Fackellicht, guter Musik aus den Bluetooth-Lautsprechern und den letzten Seiten eines Buchs.
Samstag klingelte der Wecker dann wieder recht früh - nicht für mich, aber wach wird man ja trotzdem. Man gewöhnt sich auch langsam daran, dass Montag, Dienstag und Donnerstag Astrid um halb Sechs aufsteht - spätestens. Ein Samstag zusätzlich ist da keine grosse Sache mehr. Um halb Sieben war sie dann auf dem Weg nach Langnau, zu einer Prüfung mit Skipper. Ich organisierte meinen Tag ohne Auto und entschied mich, früh die erste Runde mit Dylan zu drehen. Man wusste ja nicht genau, wie warm es noch werden würde. Und die Abstimmungskuverts konnte ich gleich mitnehmen und in den Gemeinde-Briefkasten werfen. Nach der Rückkehr war die Jungmannschaft immer noch nicht zu sehen, also packte ich die grossen Schachteln aus, welche am Vortag geliefert worden waren. Darin befand sich eigentlich das Geschenk zum 50sten für Astrid. Das hatte ich bestellt, weil ich einen 10%-Gutschein "auf alles" bekommen hatte von diesem Versandhändler (funktioniert also diese Werbung). Mein Gedanke war, ich stelle das Teil auf, wenn Astrid im Spital ist - dann kann sie ihr Geschenk geniessen, wenn sie zurückkommt. Blöd nur, dass die neutralen Kartonschachteln mit einem Aufkleber versehen waren: "Strandkorb Sissi" - toll. Noch blöder, dass Carmen genau an diesem Tag um halb Zehn beim Coiffeur war. Und last but not least: seit wann kommt der Paketbote bei uns schon kurz vor Zehn? Die Katze war aus dem Sack, ich konnte ans Zusammenbauen gehen. Das wiederum war gar nicht so einfach, brauchte vor allem Zeit und brachte mich draussen an der Sonne ins Schwitzen.
Irgendwann haben wir noch das Zmorge dazwischen geschoben, dann war wieder Dylan an der Reihe und das Abendessen wollte auch noch vorbereitet sein: Gnocchi an Lachssauce. Schliesslich wollte ich mir um Sechs den Match Schweiz - Island ansehen.... Hat nicht ganz so geklappt wie vorgesehen, nach dem 2:0 habe ich fertigten ich und nach dem Essen konnte ich noch die zweite Halbzeit schauen. Danach war ich ehrlich gesagt ziemlich knülle, setzte mich nach draussen, machte die Musik an, entzündete die Fackeln, fütterte die Mücken und genoss den Ausblick auf den neuen Sissi-Strandkorb.
Ob der Sonntag ruhiger wird, wird sich noch weisen. Angefangen hat es um halb Sieben mit Helikopter-Geknatter....wer sich das anschaute, dem war klar: die suchen was. Warum man sich dann bei der Luftwaffe über den Lärm beschweren muss, begreife ich nicht. Aber vermutlich arbeitet das Hirn am Morgen bei einigen Leuten auf tiefstem Niveau. Die gesuchte Frau wurde übrigens gefunden, danach war auch wieder Ruhe....der Sonntag kann beginnen.

Freitag, 7. September 2018

Herrenschwand

Gestern war ich in Schwarzenburg an einem Ausbildungstag mit dem Thema "Stabsarbeit Krisenmanagement". Das lässt (richtig) vermuten, dass ich Mitglied im Krisenstab PostAuto bin. Zwar nur die Nummer drei in meinem Ressort, aber erstens braucht es einen Dreischichten-Betrieb (man rechne 24:8) und zweitens gehen uns ja langsam die Führungskräfte aus - und die sind im Krisenstab PostAuto eben auch prominent vertreten. Die Krise ist also eigentlich schon da....
Wir haben unter anderem ein Video von der letztjährigen Übung hier im Haus gesehen. Da kannte ich alle Gesichter und musste leider immer wieder sagen: der ist nicht mehr da, dieser auch nicht, der ist weg....De facto haben wir also ungefähr noch zwei Drittel des Krisenstabs zur Verfügung, da wäre also improvisieren gefragt. Das haben wir dann auch in Schwarzenburg gemacht nach einem grossen Theorieblock (am Morgen) bei der Übung (am Nachmittag). Wir waren 5 Leute und mussten die Chargen ja irgendwie abdecken.
Aber was war denn eigentlich passiert? Ein Wohnblock in Herrenschwand war explodiert, ein PostAuto genau davor (Haltestelle) war umgekippt und ausgebrannt. Mit 6 Toten und 21 Verletzten wäre das noch keine Krise, sondern "nur" ein Notfall. Aber die Frage war: was war genau der Auslöser der Explosion? Das Haus, das PostAuto? Da wir keine Wasserstoff-Busse mehr im Einsatz haben, wäre eine Explosion des PostAutos potentiell ein terroristischer Anschlag - und damit war der Krisenstab gefordert.
Dieser hat als erstes mal festgehalten, dass es sich um Herrenschwanden handelte - nicht um Herrenschwand. Da müssen wir schon genau sein, besonders in Zeiten von fake news....Dann ging es allerdings los mit harter Arbeit. Der Stabschef verlangte von uns Vorschläge, wie wir bei dieser potentiellen Bedrohung unsere Fahrzeuge und Passagiere wirkungsvoll schützen könnten. Ohne grosses Aufsehen zu erregen wohlverstanden.
War eine tolle Übung, interessant, mit sehr sympathischen Instruktoren des BABS. Hoffen wir mal, dass wir das nie in der Realität anwenden müssen.
PS: das mit dem Bustransfer nach dem Abschluss der Übung ging dann leider in die Hose, war aber keine Krise. Der Bahnhof ist auch zu Fuss erreichbar, dauert einfach 20-25 Minuten - aber da war das Wetter ja noch ok....

Mittwoch, 5. September 2018

Entscheidungen

Gestern sind die letzten Würfel in Bezug auf unsere neue Geschäftsleitung gefallen. Halt, eine Person fehlt noch: der Kommunikationschef. Aber das ist ohnehin ein funktional organisierter Konzernbereich, wie Finanzen und Personal auch. Diese Wahl traf und trifft niemand von PostAuto. Von den acht GL-Mitgliedern sind also drei vom Konzern gestellt, eines ist vom Verwaltungsrat gewählt (vermutlich) - der Chef, und dieser hatte nun noch vier Kolleginnen und Kollegen auszuwählen. Fazit: von sieben neuen Mitgliedern kommen zwei von PostAuto, eines vom Konzern und die anderen von anderswo.
Was ich davon halte? Ich weiss es noch nicht. Ich kenne die externen Personen nicht persönlich, weiss nur was in den offiziellen Steckbriefen steht. Peter Lacher beispielsweise wohnt in Thun, kommt von PostFinance und wird Leiter Betrieb. Ich hoffe, er hat bei uns mehr zu lachen als bei seinem alten Arbeitgeber. Die Personalchefin ist bereits beim Konzern angestellt und leitet ein Teilprojekt der Reorganisation. Systeme und Services übernimmt ein Mann von der BLS - Andreas Biedermann. Biedermann....Biedermann..., ja richtig. Biedermann und die Brandstifter! Hoffentlich kein schlechtes Vorzeichen.
Ich habe mir gewünscht, dass externe Personen das Ruder in der obersten Führung übernehmen. Dass es im Kern - ohne die drei vom Konzern gestellten Personen - nun 40% bisherige Gesichter sind, ist etwas enttäuschend. Zumal man bei der Bewerbung meinem Chef signalisiert hatte, es würden nur externe Bewerber berücksichtigt. Auf der anderen Seite hat man vielleicht einfach nur Augenmass angewendet. Oder man hat schlicht keine bezahlbaren Kandidatinnen und Kandidaten auf dem Markt gefunden. Denn eines haben wir mit Sicherheit nicht mehr: Geld für finanzielle Abenteuer..

Samstag, 1. September 2018

Nebelspalter

Freitagmorgen war es bei uns in Utzenstorf grau, aber trocken. Ich hatte mich trotzdem für die Regenhose entschieden, und zwar in der warmen, gefütterten Variante. Im Rucksack eine Softshell- und eine Regenjacke - dafür kein Feldstecher, der hätte mich zwar weit, aber eben gemäss Wetterbericht gar nichts sehen lassen: Regen war angesagt. Dieser setzte ab Olten ein und war seitdem unser treuer Wegbegleiter bis jetzt.
Ab Luzern waren alle an Bord, wir waren für ein paar Stunden mit 12 Personen unterwegs. 12 Personen übergaben in Stans dem VIP-Bus des Hotels ihr Gepäck für die Übernachtung. Wenn man jetzt weiss, dass einer der Zwölf gar nicht übernachten wollte, kommt man leicht ins Grübeln. Weiss man zudem, dass der Weg ins Hotel 1,8 Kilometer Fussmarsch bedeutet, fragt man sich schon was der Kollege überlegt hat. Seine Tasche ist jedenfalls noch hier, er aber bereits zu Hause. Für uns ging es in Stans dann zuerst mal durch's Dorf, mit dem grossen Dorfplatz der so gross ist, weil es hier mal gebrannt hatte.
Mit der 125-jährigen Klapper-Standseilbahn ging es nun aufwärts Richtung Stanserhorn. Die Fahrt war Entschleunigung pur, man hätte sich wohl unterwegs noch verpflegen lassen können - einerseits weil einzelne Häuser so nahe am Trassee gebaut sind, andererseits weil die Bahn so langsam fährt. Die nächsten zwei Teilstücke wurden durch eine hochmoderne Cabrio-Luftseilbahn ersetzt. Und wenn wir schon mal da waren, wollten wir auch Cabrio fahren. Natürlich regnete es die ganze Zeit, zu sehen bekamen wir meist so 30 Meter Seil. Ganz oben kam dann bessere Sicht auf und wir konnten unser Ziel erkennen, das Stanserhorn mit dem neuen Restaurant. Das alte Hotel war übrigens vorher abgebrannt.... Ein Ranger führte unsere Gruppe auf den Gipfelrundgang und erzählte uns viel über Dinge, die wir nicht sehen konnten: Berge, Seen, Städte, Murmeltiere, Steinböcke, Birkhühner, Luchse,... War total interessant und für einmal gar nicht so nass. Trotzdem sind wir dann früher als geplant zurück nach Stans. Einer der Mitarbeitenden - die meisten übrigens Pensionäre und alle, wirklich alle gut gelaunt, meinte noch: habt ihr den Nebelspalter dabei?
Beim nächsten Ziel hätten wir ihn gebrauchen können. Über Stansstad fuhren wir mit dem Poschi auf den Bürgenstock. Dort war es einfach nur grusig: Nebel und Regen machten aus dem Ressort eine Geisterstadt. Ein Rundgang, etwas zu Trinken, ein unfreiwillig ausgetauschter Schirm im Restaurant - natürlich der von Werni Moser - wir hatten genug (nicht) gesehen und fuhren mit der Standseilbahn nach Kehrsiten. Nach den 20 Minuten Fussmarsch waren dann wirklich alle reif für eine Dusche und etwas Erholung. Unnötig zu erwähnen, dass ich mal wieder ein Zimmer mit Etagendusche erwischt habe. Das Zimmer ist klein, aber die Dusche besser als jene in den Zimmern. Einfach alles schon etwas älter hier..ausser die Etagendusche. Dafür war das Abendessen toll und geschlafen habe ich ganz ordentlich. Und wir sind beim Morgenessen wieder eine Person weniger...
PS: auf dem Bürgenstock hat übrigens auch schon ein Hotel gebrannt - scheint ein Hobby zu sein hier in der Innerschweiz...