Freitag, 23. Februar 2018

Liebesgrüsse aus Moskau?

Aktuell ist es draussen eher etwas zu kühl, zumindest für meinen Geschmack. Aber jetzt geht es offenbar erst richtig los mit der Kälte. Ein Hoch über Russland sorgt dort für schönes Wetter und weil die Luftmassen - logischerweise - vom Hoch zum Tief wandern, kommt nun diese arktische Kälte zu uns. Wandern ist natürlich nicht der richtige Ausdruck, die Bise wandert ja nicht. Und ohnehin könnte ich gut und gerne auf dieses Geschenk aus Moskau verzichten. Ist das vielleicht die Rache dafür, dass sie kaum Athleten nach Südkorea entsenden durften? Immerhin hat das IOC seinen Sitz doch in der Schweiz, oder? Ist das Hoch über Russland vielleicht auch gedopt und schickt darum aggressive Kälte in unsere Richtung?
Wie auch immer - ich freue mich jedenfalls schon auf meinen samstäglichen Saunagang. Weniger auf die Spaziergänge in den nächsten Tagen, ich bin halt mehr im Sommer zu Hause. Klar kann man sich anziehen wenn man nach draussen muss. Aber kommt man zurück, ist bei mir die Brille stockduster, vielleicht sogar angelaufen, und alle Utensilien müssen wieder weg: Kappe, Handschuhe, Fleece, Jacke, Thermopullover, Thermohosen. Und das Ganze mehrmals am Tag - ganz abgesehen von dem Platz den die vielen Kleider und Schuhe in unserem kleinen Entree beanspruchen.
Nur eines ist sicher: der nächste Sommer kommt bestimmt. Und dann werden wir schwitzen, mit den Hunden in den Wald gehen und über die Lücken und Brämen jammern. Saisonale Unterschiede, das Jammern bleibt das Gleiche.

Montag, 19. Februar 2018

Fasnacht

Morgestraich - nicht dass mich das besonders interessieren würde, aber irgendwie kommt man auch als Fasnacht-Verweigerer nicht um die Basler und Luzerner Fasnacht herum. Zumal man dies im Schweizer Fernsehen zumindest vor No-Billag immer unter die Nase gerieben bekommt - auch wenn es einen gar nicht interessiert. Heute nun kämpfen die Basler wieder gegen Lichtsünder an, strafen also jene Geschäfte die ihre nächtliche Lichtsteuerung nicht im Griff haben.
Das Motto der Fasnacht lautet "d'Poscht goht ab" - und dies schon lange vor dem PostAuto-Skandal. Damals schoss man noch gegen Poststellen-Schliessungen, heute möchte man wohl am liebsten die Zeit zurückdrehen und den Staat das Szepter übernehmen lassen. Nur, so einfach geht das nicht; die Zeiten wo der Staatsbetrieb PTT die Defizite der PostAuto-Linien übernommen hat, sind vorbei. Pakete wünscht der Kunde heute schon am Bestelltag , Briefe schreibt ausser dem Computer kaum jemand mehr. Die Identität wird digital, der Bürger gläsern - Facebook sei dank. Irgendwann kommt die Zeit, in der als suspekt gilt, wer keine solche Selbstdarstellungs-Identität im Netz hat.
Oder einen Blog mit Gedanken füllt.

Freitag, 16. Februar 2018

Ein Königreich für....

Ein Königreich für ein Bett!
Gestern fand unsere halbjährliche Teamsitzung der Volleyballer statt. Wie immer bekam jede und jeder Gelegenheit, sich zu äussern: was war gut, was können wir besser machen, was macht ein gutes Team aus und wo stehen wir da auf einer Skala von 1 bis 10? Bei rund 15 Personen dauert das eben so seine Zeit und weil wir alle unseren eigenen Terminpläne haben, ging s nicht vor halb Acht. Der Notfallarzt schaffte auch diesen Termin nicht - aber da haben wir ja Verständnis für.
Halb Acht loslegen, um Elf heimfahren, halb Zwölf zu Hause und um Mitternacht in der Kiste... ich hatte ein deja-vu! Der Trainingsdienstag läuft im genau gleichen Zeitrahmen ab. Natürlich ist das alles freiwillig, natürlich könnte man am Dienstag auf den Umtrunk verzichten. Aber am Dienstag war ich gar nicht müde. Am Mittwoch war's eigentlich auch OK und gestern... Egal, jedenfalls heute bin ich ziemlich müde aufgewacht. Und wenn man sich am Morgen schon auf's Bett freut, wird das wahrscheinlich ein langer Tag....

Donnerstag, 15. Februar 2018

Exotische Tiere

Früher fuhr man mit Pferd und Wagen in die Stadt, bei Schnee vielleicht auch mal mit dem Schlitten. Heutzutage wird vieles aus Fernost importiert und das zeigt sich dann auch an einem gewöhnlichen Donnerstag wie heute. Die verschneite Landschaft die uns beim Aufstehen empfangen hatte, passte gut zu den winterlichen Temperaturen. Überrascht vom Schnee war ich nicht, von den unbearbeiteten Trottoirs hingegen schon - positiv. Was gibt es schöneres im Winter als die Spuren seiner Winterschuhe im frischen Schnee zu hinterlassen? Die groben Sohlen ergeben wunderbare Abdrücke und sorgen überdies für guten Halt.
Für den Schlitten war es zumindest bei uns zu wenig Schnee. Trotzdem musste man auch auf die Pferdestärken achten - zuviel des Guten machen eben auch bei diesen Verhältnissen aus jedem Auto einen Schlitten. Dafür waren heute ausserordentlich viele Pandas unterwegs. Offenbar halten sich einige Zeitgenossen solche 4x4er als Vehikel für verschneite Tage. Pandas mögen ja eigentlich keinen Schnee und passen auch nicht in die Schweiz; diese schon - sie kommen ja auch aus Italien, von Fiat.

Mittwoch, 14. Februar 2018

Valentin

Heute ist Valentinstag. Mal ein anderes Thema als die kreative Buchhaltung bei meiner Arbeitgeberin....ist doch schön. Ich habe mich gefragt, woher der Valentinstag eigentlich kommt - und bin dabei auf ein paar interessante Punkte gestossen, die ich noch nicht kannte:


  • Der Valentinstag, auch das Fest des Heiligen Valentin genannt, wird jährlich am 14. Februar gefeiert. Entstanden als ein westlicher christlicher Festtag zu Ehren eines oder mehrerer früher Heiliger namens Valentin(us), wird der Valentinstag in vielen Regionen der Welt als eine bedeutende kulturelle, religiöse und kommerzielle Feier der romantischen Liebe wahrgenommen, obwohl er in keinem Land ein offizieller Feiertag ist.
    Ok - das wusste ich schon; schön, dass explizit auf den kommerziellen Charakter hingewiesen wird
  • Erst seit Kurzem wird der Valentinstag als Tag der Liebe gefeiert.
    Nun gut, in der Schweiz wird er gemäss Presse seit rund 70 Jahren gefeiert - für mich eine lange Zeit aber traditionell gesehen natürlich nichts.
  • Traditionell war der Tag der Liebe am 12. März, der Tag des Heiligen Gregor, oder am 22. Februar, der Tag des Heiligen Vinzenz.
    Ziemlich dominant männlich...Valentin, Gregor, Vinzenz.
  • Der Schutzheilige der Liebe ist St. Antonius, dessen Tag am 13. Juni gefeiert wurde.
    Auch dieses Datum ist männlich geprägt, obwohl in vielen Göttersystemen gerade die Liebe von einer Göttin repräsentiert wird.
Meine Frau hat ja nicht grundsätzlich etwas gegen den Valentinstag - aber gegen den begleitenden Kommerz. Blumen zu schenken an diesem Tag ist für sie ein Unding. Auch 5 Tage vorher zum Geburtstag wünscht sie sich eigentlich explizit keine Blumen, weil...die Preise schon vom Valentinstag angehaucht sind. Wird also etwas komplizierter mit den Geschenken und vielleicht sollte man es in meinem Fall besser gleich sein lassen. Lieber sonst irgendwie etwas verwöhnen, mit einer entspannenden Massage vielleicht? Fehlanzeige, Massage stand bei ihr heute Morgen schon auf dem Programm und zwar auf professionelle Art und Weise. Da muss ich Amateur nicht am Abend ankommen und mein Glück versuchen.
Ein feines Abendessen zu Hause vielleicht? Auswärts geht ja nicht, weil da ebenfalls alles kitschig-kommerziell daher kommt. Und da bin ich eigentlich ganz auf ihrer Linie, das mag ich auch nicht so sehr. Blöd nur, hat sie diesen Part schon für sich reserviert: sie kocht heute was Feines für die ganze Familie.


Da muss ich wohl noch etwas weiter überlegen und mir etwas einfallen lassen.

Dienstag, 13. Februar 2018

Winter

Nun ist sie also doch noch gekommen: die Kälte des Winters. Es sind zwar nur etwa 6 Grad unter Null, aber das sind wir uns nicht gewohnt. Und das am Tag vor Valentin, am Geburtstag von.... Valentina. Meine Nichte feiert heute also ihren Geburtstag und so wie ich sie kenne, wird sie weniger die Kälte stören als das schöne Wetter freuen. Recht so.
Vor einiger Zeit lag mir, lag vielen von meinen Kollegen eine organisatorische Änderung beim Konzern auf dem Magen. Die Konzentration der Informatik-Mitarbeitenden beim Konzern macht zwar aus unserer Sicht Sinn, aber nicht für alle bei PostAuto. Mittlerweile müsste man schon fast froh sein, beim Konzern unterzukommen. Wer arbeitet schon gerne in einer angezählten Firma? Welcher Kanton vergibt gerne Aufträge an Vorbestrafte? Was sich da die PostAuto-Führung erlaubt hat, wird weitreichende Konsequenzen haben. Weniger Aufträge, Konzentration auf das Kerngeschäft, Stellenabbau. Sinnvollerweise sollte man sich bei PostAuto auf die Aktivitäten einer konzessionierten Transportunternehmung beschränken und die marktfähigen Teile im Konzern unterbringen. So erwirtschaftet PostAuto zwar keinen Gewinn mehr für den Konzern, dafür ist dann alles sauber. Das lockt dann hoffentlich auch anders denkende Führungskräfte an.
Aber eben: erstens habe ich das nicht zu entscheiden, und zweitens kommt es anders als man denkt.

Mittwoch, 7. Februar 2018

In guten wie in schlechten Zeiten

So kann man sich täuschen!
Statt einer neuen Chefin haben wir jetzt keinen mehr - also schon, aber nur einen ausgeliehenen.
Der Finanzchef ist auch kaltgestellt, wobei dieser schon seit Monaten krank geschrieben ist; jetzt wissen wir auch warum.
Statt eines guten Images bei der Bevölkerung hagelt es nun im besten Fall Spott und Hohn. Die restlichen Kommentare fallen wie üblich niveaulos aus und reichen von No-Billag bis zum Rücktrittserklärung von Bundesrätin Leuthard. Nun, die geht ja sowieso, aber vermutlich nicht wie mein oberster PostAuto-Chef verfrüht. Dass Daniel Landolf zurücktritt erscheint logisch, da der Chef eben immer die Verantwortung mitträgt. In diesem Sinne - gut gemacht Daniel. Es heisst aber auch, der Kapitän verlässt das Schiff als Letzter (wenn er nicht gerade Schettino heisst). Heisst es nicht auch, in guten wie in schlechten Zeiten? Ist es eine Strafe, zwei Monate früher in Pension zu gehen?
Nun, ich hoffe es doch schwer, dass unser Schiff nicht sinken wird. Darum - und weil ich Daniel Landolf gut kenne - rechne ich ihm seinen Rücktritt hoch an. Er macht Platz für eine unbefangene Aufarbeitung der Vorfälle und vor allem hätte er sich einen schöneren Ausstieg aus dem Berufsleben verdient. Aber manchmal geht es eben nicht anders - in guten wie in schlechten Zeiten.

Dienstag, 6. Februar 2018

Chefsache

Gestern Abend, bereits nach 20 Uhr, trudelten noch ein paar geschäftliche Mails rein. Mein erster Gedanke war: das ist sicher irgendwelche Werbung. Die werden aber eigentlich recht zuverlässig von unserem Spamfilter abgefangen, darum riskierte ich trotzdem einen kurzen Blick auf die App. Die erste Nachricht war von meinem Chef, eine Sitzungseinladung für heute Dienstag - und zwar um 08:15. Das heisst, ich muss mal aus den Federn, denn die Sitzung sei wichtig und darum obligatorisch. Ok, das geht, zugesagt.
Die zweite Nachricht war 10 Minuten jünger und vom Chef meines Chefs. Eine Sitzungseinladung, ebenfalls für heute, ebenfalls um Viertel nach Acht. Ebenfalls wichtig und wer es einrichten könne, möge doch dabei sein - zur Not via Telefonkonferenz. Um uns die Qual der Wahl zu ersparen, stand noch, dass der Termin von meinem Chef von diesem übernommen werde.
Da grübelt man zuerst einmal und liest die Einladung nochmal genau: eine wichtige Mitteilung für die Zukunft unseres Unternehmens (welches genau? Post? PostAuto?). Susanne Ruoff habe die oberen Kader von PostAuto gestern an einer Telefonkonferenz informiert (merke: es geht um PostAuto; und es war offenbar schon recht spät). Um 08:30 gäbe es eine Meldung im Intranet, um 09:00 gehe es an die Presse (interessiert also die ganze Schweiz). Man denkt ja zuerst immer an etwas Schlimmes. Werden wir verkauft? Fusionieren wir mit den SBB? Dabei warten wir doch alle seit Wochen auf einen ganz bestimmten Entscheid unserer Konzernleiterin: wer wird Nachfolger des abtretenden Chefs von PostAuto. Die Gerüchteküche brodelt schon länger und ich glaube so mancher hat sich einen Favoriten auserkoren. Meine liebste Wahl wäre eine Favoritin: Delphine Albrecht, Leiterin der Region Bern. Auch gut wäre eine externe Führungskraft. Ich tippe aber auf Roman Cueni, Leiter Mobilitätslösungen.

Bald wissen wir alle mehr: ob's wirklich darum geht, und wer es ist.

Freitag, 2. Februar 2018

Pendlergewohnheiten

Es ist wieder Scheibenkratzen angesagt. Zumindest bei den Pendlern die mit dem Auto zur Arbeit fahren und keine Garage haben. Die anderen können ja warten, bis die Scheiben aufgetaut sind. Allerdings sagen die Wetterfrösche für nächste Woche ein paar Eistage  voraus, da könnte es dauern mit dem Auftauen. Der Winter ist zurück.
Auch die Zugpendler haben's nicht immer leicht. Vor allem dann nicht, wenn irgendwas ihren Gewohnheiten in die Quere kommt. Gestern beispielsweise war ich unterwegs von Utzenstorf nach Burgdorf Hallenbad. Der Fahrplan sagt: Umsteigen unmöglich. Ich sage: reicht, wenn man weiss wie.
- ganz vorne im Zug einsteigen (dann kann man in Burgdorf ganz vorne aussteigen)
- schnurstracks Richtung vordere Unterführung laufen
- untendurch - et voilà, bei der zweiten Haltestelle (Burgdorf Poststrasse) passt der Anschluss
Nun, seit dieser Woche ist die Unterführung zu wegen Renovationsarbeiten und darum reicht es jetzt nicht mehr zum Umsteigen. Wie auch, der Zug fährt 45 ein, der Bus geht 46. Und das Ganze dauert bis Ende März...
Ich bin aber nicht der einzige Pendler mit solchen Marotten. 20Minuten hat diese Woche eine Bildstrecke präsentiert, welche genau dies zum Thema hatte. Am richtigen Ort einsteigen um schneller umsteigen zu können - kennen wir schon. Nie in der Mitte einsteigen - nachvollziehbar, da ist es immer voll. Am richtigen Ort stehen, damit die Türe genau vor der eigenen Nase anhält - mache ich auch, funktioniert aber nur beim RBS, nur die halten immer exakt gleich an. Die Netflix-App schon vor dem Einsteigen öffnen, um dann gleich Videos zu schauen - warum geht das nicht auch im Zug? Mit dem Kaffee in der Hand genau jenen Platz beanspruchen, auf dem ein egoistische Zeitgenosse seine Füsse und/oder Tasche deponiert hat - cool, Applaus.

Tsja, wir Pendler, schon ein spezielles Volk.