Sonntag, 29. November 2020

Vier

Erster Advent 2020. Der Adventskranz hat auch in diesem Jahr vier Kerzen - ausser in der TV-Werbung der Migros. Es ist eine Tradition bei uns, dass ein selbst geschmückter Kranz in der Wohnung steht. Heuer haben wir es etwas übertrieben, wir haben heuer vier unterschiedliche Kränze an unterschiedlichen Orten in verschiedenen Wohnungen. Das hat das Jahr 2020 so an sich; vieles ist anders als gewohnt. Corona war früher ein Bier - heute denkt die Menschheit dabei an Prozentwerte und grafische Darstellungen. Der Bankräuber ist die Person ohne Maske - sonst wird es schwierig. Und die Sperrstunde in Berner Restaurants beginnt ab Montag bereits um 21 Uhr - da fangen die Spanier erst an zu kochen.
Trotz allem, was mich in den letzten 12 Monaten begleitet hat, dieser Tag war kein schlechter. Trotz 72 Stunden nonstop Nebel, zeigen sich langsam Lichtblicke. Kerzen scheinen heller und wärmer, wenn es draussen kalt und grau ist. Die ersten Adventsgüetzi verströmen ihren Duft und schmecken lecker. Das vermaledeite Jahr 2020 neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu. Und das verbinde zumindest ich mit vielen hoffnungsvollen Gedanken. Die Hoffnung darauf, dass Corona wieder ein Bier sein wird. Die Gewissheit, dass Donald endlich wieder eine Ente sein wird - ohne Toupet. Und der Wille, im 2021 auch persönliche Ziele anzugehen, welche in diesem Jahr so weit weg katapultiert worden sind, dass sie ausserhalb der Milchstrasse zu sein scheinen. Oder anders gesagt: weit unten gehen die meisten Entwicklungsmöglichkeiten fast ausschliesslich nach oben...