Donnerstag, 28. Dezember 2017

Zwischen Stuhl und Bank

Die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr bringt dieses Jahr viele Freitage (für all jene, die nicht am Sonntag arbeiten müssen). Selten stimmt der Spruch "nach ist vor" besser als jetzt: nach den Feiertagen ist vor den Feiertagen; nach Weihnachten ist vor Silvester. Nach 2017 ist vor 2018 stimmt zum Glück nach heutigen Erkenntnissen nicht, der Übergang ist nahtlos, kein Platz für irgendwas dazwischen.
Wenn man wie ich noch drei "vorige" Ferientage hat, ist die Entscheidung schnell gefallen - nächster Arbeitstag = 3. Januar 2018. Nun stecke ich zwischendrinn, rätsle darüber welchen Wochentag wir haben und ob Ferien- oder Feiertag angesagt ist. Der Blick auf den Kalender zeigt dann: Donnerstag, 28.12. Das heisst für mich, ab ins FlowerPower weil Donnerstag ist Trainingstag - auch wenn irgendwie alles etwas anders ist in diesen Tagen. Und weil ich heute eben einen Ferientag einziehe, geht das schon am Vormittag. Und weil ich darum genug Zeit habe, reicht's sogar noch für die Sauna wie sonst nur samstags. Samstag ist aber erst übermorgen... Manchmal ganz schön verwirrend diese Festtage....

Sonntag, 17. Dezember 2017

3. Advent

Was gibt es schöneres als ein Sonntag im Dezember mit dem Duft nach frischen Weihnachtsgüetzi und dem Leuchten der Kerzen auf dem Adventskranz. Gut, der Adventskranz ist eigentlich ein Balken, ein Adventsbrett. Güetzi hat es aber frische, Spitzbuebe von heute und Baci d'amore von gestern. Dann hat es Schoggitaler (die Kugeln hätten werden sollen), Rosinentaler (auch die sind bei mir jeweils nicht flach), Mailänderli, Vanillekipferl und gekaufte Zimtsterne. Die Kerzen sind auch schon wieder aus weil ich gleich meine Frau in Solothurn abholen werde. Sie war am Adventskonzert der Zürcher Sängerknaben weil Jonas dort mitsingen - und als Gottes ist das ja schon fast Pflicht.
So ruhig war der Sonntag also gar nicht. Obendrein war ich um 9 Uhr noch beim Coiffeur! Ja, ich weiss, sonntags zum Coiffeur, geht doch gar nicht.... Geht eben doch. Und weil die gute Frau am Telefon geklungen hat als ob  diese Sonntagstermine nicht besonders gut laufen, habe ich mich breitschlagen lassen. Sonst boykottiere ich Sonntagsverkäufe aus Prinzip.... Dafür habe ich dann aber noch ein paar Baci d'amore mitgebracht. Ohne Hintergedanken, Mann muss ja aufpassen in der heutigen Zeit....

Donnerstag, 14. Dezember 2017

Durch den Wind

Soll mal heute jemand sagen, er/sie wäre nicht durch den Wind.
Es war eine unruhige Nacht, die Storen klapperten, herunterfallende Gegenstände verursachten unbekannte Geräusche, der gute Dylan mochte das nicht so sehr. Etwas müde, aber mit gelöstem Billett ging es darum ab nach Bern. Es rufte nicht nur die Arbeit, sondern auch der traditionelle Weihnachtsapero von PostAuto - ein letztes Mal mit unserem Chef Daniel Landolf. Idealerweise fand dieser in der Welle 7 statt, so dass ich danach gleich auf den Zug spurten konnte. Billettlösen diesmal im Zug, eine Minute zu spät zwar, aber der Zug stand ja noch still. Beide Kompositionen waren mit Solothurn angeschrieben. Beides war falsch wie sich später herausstellen sollte. Die hintere Komposition war unbeleuchtet und abgeschlossen, zudem ein falsches Modell: ein Lötschberger statt einer Nina. In Burgdorf wurde aus Solothurn dann wie von Zauberhand Sumiswald geworden. Die Solothurn durften Umsteigen in eine bereitstehende Nina. Logischerweise waren einige (korrekt eingestiegene) Fahrgäste etwas verwirrt.
Mir scheint, auch die BLS war heute etwas durch den Wind.... Immerhin pünktlich.

Mittwoch, 13. Dezember 2017

Gurten

Der Dezember ist auch in diesem Jahr der kürzeste Monat des Jahres. Ungefähr ab dem 20. werden die Bürotische leer geräumt, alles muss weg und das geht am besten per Mail. Nach dem Motto "aus den Augen, aus dem Sinn" werden Pendenzen erledigt (und die Resultate verschickt), oder - noch besser - in Aufgaben umgewandelt für die jemand anderes zuständig ist. Und dann wird das natürlich auch verschickt, am besten mit einer Kopie an eine Vielfalt wichtiger Leute um dem Ganzen etwas Gewicht zu geben. So hat man dann vor Weihnachten den Tisch leer und im neuen Jahr die Mailbox voll - und wundert sich, dass die anderen nichts erledigt haben während man selber ein paar Tage frei hatte. Wäre doch praktisch gewesen.... (das Ganze läuft übrigens unter dem Namen "Digitalisierung).
Die verbleibenden Tage werden kannibalisiert durch Aperos und Weihnachtsessen, Adventskalender-Gewinnspiele und massig Werbemails unter dem Label des am meisten kommerzialisierten christlichen Festes. Gut, wenn man an einem gewöhnlichen Mittwoch zum Essen auf den Gurten eingeladen wird, dann sollte man sich nicht beklagen. Besser man bestellt sich feine Ravioli zur Vorspeise, Eglifilets (aus Brienz) mit schwarzem Reis und Spinat als Haupt Angebot und einem "Schnouserli" zum Kaffee. Damit ich dorthin kam - auf den Gurten - benötigte ich wieder ein Ticket aus der App: Bern Hasler nach Gurten Kulm, Einzelticket, Libero, CHF 4.60. Mein Bürokollege löste ab Bern Monbijou und bekam eine Tageskalender vorgeschlagen zum Preis von CHF 7.60. Rate mal, welches Ticket auf der Gurtenbahn nicht gültig war....

Stille Nacht, die kurze Nacht

Dienstag ist Volleyball-Tag. Was aber tun, wenn man schon um Sechs müde ist und das Training erst um halb Acht beginnt? Genau - trotzdem hingehen!
Ich hatte so was von keine Motivation gestern Abend und dachte mir schon zu Hause: heute gehe ich nicht mehr ins Restaurant. Das wird sonst viel zu spät, das Training dauert bis halb Zehn, duschen , was trinken, heimfahren... halb Zwölf wird das allemal. Der gute Florian hat uns dann aber erst mal richtig aufgeweckt mit einer neuen Variante von Folterknecht 2.0. Ausgepumpt absolvierten wir anschliessend drei Übungen und spielten den Rest der Zeit noch ein paar Sätze. Und was soll ich sagen - ich wurde immer wacher! Besonders wach war ich, als Ali's Schmetterball direkt - ohne den Boden zu berühren - hinten an der Wand meine Trinkflasche regelrecht massakrierte: Totalschaden und eine grosse Wasserscheide am Boden.
Da mir nun das Wasser ausgegangen war, blieb mir nichts anderes übrig, als doch noch was Trinken zu gehen. Um halb Zwölf war ich im Bett, die Nacht kurz und ich am Morgen noch müde. So müde, dass ich doch glatt vergass mein Ticket für die Reise zu kaufen. Das habe ich dann in Aefligen erledigt, bequem vom Sitzplatz aus mit dem Handy. PostAuto-App sei dank.

Dienstag, 12. Dezember 2017

Stressfrei reisen

Der SBB-Fahrplan hat es gut gemeint mit uns in diesem Jahr. Abends bleibt alles beim alten, am Morgen eine Minute mehr Zeit (32 statt 31) und der Bus nach Bätterkinden verkehrt häufiger. Eigentlich bestens, oder? Heute war ich zum ersten Mal nach dem Fahrplanwechsel auf dem Zug. Gestern hatte ich einen Teleworktag und war nur mit den Hunden draussen; ohne Zug, nur zu Fuss. Zusätzlich darf ich diese Woche für alle Fahrten Tickets lösen - in der PostAuto-App um diese etwas besser kennenzulernen. Schliesslich sollten wir ja alle Botschafter für die Produkte unseres Unternehmens sein, aber wer löst schon Tickets wenn er/sie ein GA besitzt... Nun, wir, aber nur gegen Spesenentschädigung. Das Projekt wünscht das so von seinen Kadern, das Projekt übernimmt die Kosten und die Unternehmensführung erwartet die freiwillige Teilnahme.
Ich muss sagen, das macht richtig Spass. Dank den Favoriten und der Standortbestimmung mit GPS geht die Strecken-Auswahl ganz einfach. Auch Tickets sind schnell gelöst, wenn Zahlmittel und Personalien einmal hinterlegt sind. Nur schweineteuer ist das Ganze schon, weil ich ja immer noch erste Klasse löse und bekanntlich kein Halbtaxabo besitze. Die heutige Ausbeute: 1 x Utzenstorf - Wankdorf (27.60), 1 x Wankdorf - Hasler (8.00) und 1.x Hasler - Utzenstorf (27.60). Spesen Tag 1 = 63.20! Morgen geht's dann über Mittag auf den Gurten, bin gespannt ob die Gurtenbähnler dieses Ticket kennen und kontrollieren können....
Gut, dann ging es heute Morgen also mit teurem Billett auf dem Handy gemütlich Richtung Bahnhof. Zeit hatte ich genug, alte Gewohnheiten ändern sich bekanntlich nur langsam und man geht aus dem Haus wie immer. Blöd nur, wenn dann der Zug schon um 29 einfährt. Hat sich was mit gemütlich, man weiss ja, der fährt erst 32....aber weiss das der Lokführer auch?
Heute wusste er es... Und am Abend gab es dann noch eine Stressentschädigung in Form eines herrlichen Ausblick durch's Zugfenster.

Montag, 11. Dezember 2017

ein bisschen Winter

Das Wochenende hatte es in sich. Zuerst mal lag da schon etwas Schnee von letzter Woche, dann schneite es noch einige Zentimeter drauf. Die Welt war eingetaucht in ein weisses Kleid, die Autofahrer unterstützten die Carrosserie-Spengler und Zugsreisende waren froh, wenn sie nur mit Verspätung unterwegs waren. Schliesslich hatte der allererste Schnee vor einigen Tagen die SBB gleich an zwei Standorten vor eingefrorene Weichen gestellt. Wobei....kalt war es ja noch nicht wirklich. Richtig kalt meine ich....
Dafür gab es am Samstag wunderbaren Sonnenschein zu bewundern. Die weisse Pracht sah dadurch gleich noch etwas prächtiger aus. Winter eben, Adventszeit, Zeit für Güetziduft aus dem Backofen und brennende Kerzen auf dem Adventskranz. Zeit für die etwas deftigeren Mahlzeiten und Zeit, die Resten anschliessend im Naturkühlschrank vor dem Küchenfenster aufzubewahren. Es hat noch Ragout vom Sonntag.... Kein Wunder, man kauft ja auch für 4-5 Personen ein (weil man gerade nicht mehr weiss, wie viele am Sonntagstisch mitessen; oder weil man das noch gar nicht gemeldet bekommen hat und daher gar nicht wissen kann). Sitzt man dann zu zweit am Tisch, dann gibt's eben Resten. Die lassen sich aber wie gesagt problemlos aufbewahren und geben auch gute Mitnahme-Gerichte ab. Alles halb so schlimm....
Wenn man den überhaupt essen mag - es gibt ja auch Leute, die den Sonntag im Spital verbringen und dann mit operiertem Blinddarm wieder nach Hause gehen. Soll ja noch etwa wehtun danach und ob man da überhaupt normal essen kann? Ich weiss das gar nicht, weil ich sowas gar nicht kenne. Ich bin ja wirklich bis dato ein Spitalmeider gewesen, und hätte ich nicht mein Loch im Kopf schon vor dem Kindergarten nähen lassen müssen, ich würde das Spital von innen nur als Besucher kennen. Infusion? Fehlanzeige. Ich bin sicher, das wird sich irgendwann mal rächen; aber offenbar war mein prägendes Kindheitserlebnis dermassen beeindruckend, dass mein Körper für Dekaden genug Spitalerfahrung gesammelt hat.
Klopf auf Holz (aber nicht zu fest, sonst gibt's wieder ein Loch im Kopf...).

Montag, 4. Dezember 2017

Ziele

Der moderne Mensch von heute ist auf Effizienz getrimmt und agiert stark zielorientiert. Zeit hat man fast keine mehr und was keinem Ziel folgt, hat eigentlich keinen Platz in unserem Leben. Zu schwarz gemalt? Ich weiss es nicht....
Als Kind scheint mir das Verfolgen von Zielen am einfachsten: man möchte etwas und versucht alles Mögliche um Erfolg zu haben. Je schwieriger der Erfolg (je höher das Ziel), desto mehr lernt man in diesem Prozess: überreden, manipulieren, drohen, versprechen, lügen, bezirzen, alles wird eingesetzt. Und diese prägenden Lebensjahre bringen Fähigkeiten, welche ein Leben lang erhalten bleiben. Das Ganze findet überdies in einer geschützten Umgebung statt, ohne existenzielle Gefahr, ausgerichtet auf die unmittelbare Zukunft.
Die Ziele werden dann mit fortschreitendem Alter grösser, sie reichen weit in die Zukunft und lassen sich kaum mehr von Träumen unterscheiden. Oft zeigt erst die Zukunft, welche Ziele erreichbar sind und welche Träume bleiben. Als Jugendlicher entwickelt man vielleicht einen kompletten Lebensplan und dann sind die Ziele für Jahre vorgegeben: Schulabschluss, Ausbildung, Lehr- und Wanderjahre, Weiterbildung, Studium, Freundin, Frau, Kinder, erster Kindergartentag, erster Schultag, Konfirmation, Schulabschluss, Ausbildung, 20. Geburtstag... Der Kreis schliesst sich. Und jetzt? Was folgt als Nächstes im Lebensplan, welche Ziele tauchen nun am Ereignishorizont auf? Gar nicht so einfach die Zeit zwischen dem Erwachsenwerden der Kinder und der Pensionierung....
Jetzt werden wieder alle denken: Midlife-Crisis. Aber so einfach ist es nicht. Von Krise keine Spur, vielmehr ergeben sich neue Chancen, neue Möglichkeiten. Die Verantwortung ist kleiner geworden, die Spurrillen in denen wir uns bewegen sind weniger tief. Der nächste Fixpunkt ist noch weit weg und daher führen auch viele unterschiedliche Wege dorthin. Zeit, mal etwas ziellos unterwegs zu sein. Zeit, sich auf die Gegenwart zu konzentrieren und jeden Tag zu geniessen. Zeit für etwas Achtsamkeit im Alltag.

PS: leider zeigt die Erfahrung, dass man damit nicht mehr freie Zeit hat - im Gegenteil. Aber man füllt sie vielleicht mit etwas mehr Leben...

Samstag, 2. Dezember 2017

Party

Der 2. Dezember ist der erste Tag des diesjährigen Weihnachtsmarkts auf dem Waisenhausplatz in Bern. Passt natürlich gut, dass es ein Samstag ist, da kann man wunderbar einen Ausflug nach Bern machen. Klingt doch eigentlich ganz logisch und es fällt auch nicht auf, dass ich mich dafür mit meiner Schwester treffe, oder? Die hat nämlich am 2. Dezember Geburtstag.
Nun, ganz so unverfangen war das Ganze heute dann doch nicht. Es handelte sich beim weihnächtlichen Marktausflug nämlich um ein klassisches Ablenkungsmanöver. War die Katze erst mal aus dem Haus, tanzten die Mäuse - sie dekorierten die Wohnung, stellten Geschenke auf den Tisch und bereiteten einen feinen Apèro vor. Als die Geschwister Lörtscher vom Markt heimkehrten war die Überraschung gross weil gelungen. Eine kleine Feier im familiären Rahmen hatte das Geburtstagskind offenbar nicht erwartet. Gut so!

Happy birthday Sister!

Freitag, 1. Dezember 2017

Winterzeit

Gestern war nochmals der Techniker von Elco da um die neue Heizung einzustellen. Gerade noch rechtzeitig vor dem ersten richtigen Schnee vor der Haustüre. Das Thermometer zeigt an gut geschützter Lage jetzt um 7 Uhr minus 3 Grad an - auf geht's in das Testwochenende für die Heizung. Schnee wegwischen geht fast gar nicht, das Zeug ist offenbar zu Beginn geschmolzen und ist dann angefroren. Sei's drum, dann warten wir auf Tauwetter.
Nicht ganz so toll geht es im Moment auf der A1 zu: ein Unfall bei Kriegstetten => Rückstauklappe bis Kirchberg. Ein weiterer bei Luterbach => Autobahn gesperrt bis 9 Uhr, Umleitung. Da werden gerade wieder ein paar Termine gecrasht. Und wie beim Lieferantenvertreter am Mittwoch - der war aus Wien angeflogen gekommen - ist der Schnee schuld. Dabei mögen wir den doch eigentlich im Winter, pünktlich auf den ersten Advent...

Mittwoch, 22. November 2017

5, 4, 3, 2,...?

Heute arbeite ich wieder einmal im Wankdorf, am Hauptsitz der Schweizerischen Post um genau zu sein. Wankdorf, da war doch noch was... ja genau. Letzte Woche bin ich hier umgestiegen auf dem Weg von Thun nach Hause. Meine Route führte über Hindelbank wo ich mir das dort parkierte Auto klaute und nach Hause fuhr. (Ich musste meiner Frau nicht einmal etwas schreiben, die Skoda-App meldet das, wenn das Auto "heimkommt"...). Umgestiegen bin ich im Wankdorf, weil der Zug etwas spät dran und die Umsteigezeit am Hauptbahnhof knapp berechnet war. Der Fahrplan hätte das übrigens so nicht vorgesehen....
Jedenfalls hielt der Zug auf dem Perron, welches am nächsten zum Fussball-Stadion gelegen ist. Also genau auf der falschen Seite, denn ich muss ja ganz auf die andere Seite wenn ich nach Hindelbank fahren will.... Dieses Perron ist neu und im Gegensatz zu früher kann man nun direkt ins Tram umsteigen (wenn man möchte, wollte ich aber an diesem Tag nicht). Dabei ist mir aufgefallen, welch sonderbare Nummer dieses Gleis trägt. Nicht etwa die 1, nein, das war das alte Gleis welches es nun nicht mehr gibt, sondern die 0. Die Reihenfolge ist nun also von Nord nach Süd: 5 - 4 - 3 - 2 - 0!
Ich vermute mal, dass diese Nummerierung technischer Natur ist; die Bahngeleis-Infrastruktur wird vermutlich das Gleis 1 noch kennen (obwohl das nicht mehr da ist) und da hat man der Einfachheit halber die Kundenbezeichnung ebenso nummeriert wie die technische. Dass der Kunde dies nicht unbedingt als normal anschaut, ist da sekundär. Solche Beispiele gibt es auch noch andernorts, beispielsweise in Burgdorf. Da kann man auf demselben Perron von Gleis 1 nach Gleis 11 umsteigen. In Zürich eine kleine Weltreise, in Burgdorf ein Katzensprung. Wer die Geschichte dazu nicht kennt und wem EBT und RM nichts sagen, der versteht hier die Bahnwelt nicht mehr. Immerhin, bis zum Neubau des Busbahnhof erkennt man dort noch das Dach der alten Gleisanlagen und kommt so vielleicht darauf, dass das mal komplett getrennt war: SBB war SBB und RM war RM. Für den Kunden ist es einfach Bahn, so wie man oft von einem Poschi spricht, auch wenn das gar nicht gelb angemalt ist.



Freitag, 10. November 2017

Freitag

Ich schreibe hier ja nichts Neues - aber die Zeit vergeht im Moment wie im Flug.
Immer wieder ist Montag, immer wieder Freitag. Dazwischen liegt glücklicherweise das Wochende (und auch die ganze Arbeitswoche, wenn man den Spiess oder die Medaille umdreht).
Vielleicht kennt Ihr das auch, da hat man endlich mal wieder etwas erledigt, was man schon lange erledigen wollte. Und man schwört sich: jetzt warte ich nicht mehr so lange damit, diesmal erledige ich das früher. Mir geht das beispielsweise mit den Rechnungen so. Nicht dass ich das Bezahlen vergessen würde, nein. Aber ich scanne diese jeweils - nach dem Erfassen der Zahlaufträge - zu Hause ein und speichere sie ab. Man weiss ja nie... Dummerweise ist der Scanner oben im Dachgeschoss installiert, es gibt da also einige Hürden zu überwinden: die Belege müssen da rauf und mein Hintern muss dann auch noch die zwei Stockwerke hoch. Bei den Belegen ist das noch einfach, die legen wir mal im Erdgeschoss auf die Treppe. Dann nimmt sie jemand mit ins erste Obergeschoss und legt sie wieder auf die Treppe. Wenn dann jemand ins Dachgeschoss geht, dann kriegen sie wieder eine Mitlaufgelegenheit und landen dort wo sie hin sollen. Blöd nur, dass das meist nicht ich bin. Und sind nur die Belege oben, werden sie noch nicht eingescannt - das macht sich ja nicht von selber. Über die Wochen sammeln sich dann so einige Rechnungen an und ich bekomme gar nicht viel davon mit. Und dann, wenn ich mal wieder im Dachgeschoss sitze, fällt mein Blick auf den Stapel mit Rechnungen. Wo Berge sich erheben, sage ich Euch....


Meine Begeisterung ist dann jeweils schnell verschwunden. Eigentlich habe ich dann gerade keine Zeit zum Scannen und erfahrungsgemäss lasse ich mich schnell dazu überreden, den Stapel liegen zu lassen. Es eilt ja nicht, der liegt da schon einige Zeit rum und die Welt dreht sich trotzdem weiter. Blöd nur, dass dann auf einmal immer mehr solche "sollte ich jetzt endlich mal erledigen"-Pendenzen anstehen. Und genau hier habe ich zwei Probleme:
Habe ich wenig zu tun, viel Zeit zum Erledigen, dann lasse ich es meist noch etwas liegen - weil es eben nicht eilt. Und wenn es dann langsam erledigt sein sollte, sind es mit Sicherheit so viele Pendenzen, dass ich gar nicht weiss wo anfangen. Und es bleibt vielleicht wieder liegen....


Ein typisches Beispiel dafür sind Weihnachtsgeschenke. Nicht dass wir uns noch gross Geschenke machen, aber das eine oder andere braucht Mann dann trotzdem. Ich habe mir auch schon Gedanken darüber gemacht - Anfang November, das ist doch nicht schlecht, oder? Blöd nur, dass ich dann nicht Nägel mit Köpfen gemacht habe. Ich habe mir gesagt, das eilt ja noch nicht, das hat noch Zeit (was ja auch stimmt). Und ich weiss genau, dass ich die Weihnachtsgeschenke dann besorgen werde, wenn noch ganz viele andere Aktivitäten anstehen. Die Schweizer Meisterschaft im BH3 von meiner geliebten Gattin beispielsweise. Oder die Rangverkündigung der Volleyball-Meisterschaft. Vielleicht muss auch Astrid mal wieder zusätzlich arbeiten oder wir haben irgend ein Weihnachtsessen. Zwischendurch braucht auch mal der Nachwuchs eine helfende Hand oder irgendwas im Haus muss noch erledigt werden.


Ich bin jedenfalls jetzt schon sicher, gefühlt ist Übermorgen Weihnachten und Morgen Abend kaufe ich meine Weihnachtsgeschenke - kurz vor Ladenschluss.

Samstag, 4. November 2017

Wine & Dine (leider in Zürich)

Einem geschenkten Gaul schaut man ja bekanntlich nicht ins Maul. Aber etwas mulmig war es mir schon als ich mich um Drei auf den Weg nach Zürich machte. Mit dem Zug natürlich, denn das Ganze nennt sich ja nicht nur Dine, sondern hat ein Wine davor. Und wenn ein Spitzenkoch auch noch ausgebildeter Sommelier ist, dann ist klar: der Wein kommt nicht zu kurz, 0,5 Promille reichen gerade mal für's Apèro.
Die Gruppe bestand aus 19 Personen,  eine Achtergruppe aus Zürich, einer Vierergruppe aus der Umgebung von Olten , 3 Zweiergruppen und...... meiner Wenigkeit. Scheisse, genau das hatte ich befürchtet. Nun gut, beim Apèro war es tatsächlich etwas langweilig, weil alle sich innerhalb ihrerGruppen bewegten. Menschlich, man versucht sich in der Unsicherheit an etwas Bekanntem festzuhalten. Etwas, was ich nicht dabei hatte..... Nun ist es aber so, dass auch in diesen Gruppen gekocht wird, und da alleine Kochen keinen Spass macht, hat der gute Alberto Russo mich willkürlich einer dieser Zweiergruppen zugeteilt. Zur Auswahl standen: Ein junges Paar aus Deutschland, zwei Herren türkischer Abstammung und ein Paar im besten Alter. Die beiden Herren wären darum interessant gewesen, weil der eine der beiden bei Sunrise arbeitet. Interessante Themen für mich die da diskutiert wurden...Bingo, die sassen am Tisch neben mir und vis-a-vis. Das junge Paar....nein, da hätte ich nicht wirklich hingepasst, da hätte ich wohl eher gestört. Also verbannte mich der Russo zu dem Paar im besten Alter....ich habe ihn dafür mit ausgiebigem Weinkonsum geschädigt.
Das Paar kam aus dem Bernbiet - schon mal angenehm unter vielen Zürchern - genauer aus Uetendorf. Es ging aber noch weiter,  sie hatten den Anlass geschenkt bekommen (wie ich) und zwar zu seinem 50sten (genau wie ich) und er arbeitet in der öV-Branche (so wie ich auch) und zwar bei den SBB (nicht wie ich). Dass er noch exakt die gleiche Ausbildung hat wie ich...geschenkt. Zwei Wirtschaftsinformatiker standen also in der Küche von Betty Bossy und zauberten ein 5-Gang-Menü auf den Herd. Im besten Alter versteht sich....
Angefangen hat alles mit Schaumwein und Grissini, Oliven, Salami und Grana Padano. Die Flaschen wurden leer, die Gläser voll, dann gab es eine Schürze und die Gläser wurden auch leer. Es hatte aber noch andere Gläser....  Gekocht haben wir einen Salat mit Glasnudeln, Gemüse und Rindsfilet....ein Gedicht, das viel zu wenig spektakulär klingt wenn ich es hier beschreibe. Dann gab es eine Marronisuppe (wobei ich gelernt habe: Basis jeder Suppe sind Rüebli, Sellerie, Lauch und Zwiebeln). Dritter Gang: selbstgemachte Hirschravioli an einem Trüffelschaum auf einem Kürbiscoulis. Hauptgang: gefülltes Kalbsschnitzel in Nusspanade mit Kartoffelstock. Das Mousse au Chocolat zum Dessert war dann nicht von uns, trotzdem ok, aber nicht mehr spektakulär. Die Weine dazu waren ein Gedicht und da mich nun der Zug nach Hause fährt, konnte ich das auch ausgiebig geniessen. Nun noch ein Grappa und dann ab ins Reich der süssen Träume....

Freitag, 3. November 2017

Ein letztes Aufbäumen

Freitag, 3. November.
Die Sonne scheint von einem stahlblauen Himmel herab auf herbstlich gefärbte Bäume. Sie hat noch so viel Kraft, dass ich genau wie gestern zu viel an Kleidung mit mir rumtrage. So ein Tag ist ein Geschenk im November; zum Glück muss meine Frau heute länger arbeiten und ich muss - in diesem Fall darf - eine Runde mit den Hunden drehen. Kein Regen, keine matschigen Wege, Schnee ist weit herum keiner zu sehen und kalt ist es auch nicht.  Eigentlich ein perfekter Tag zum Grillieren. Allerdings ist es am Abend schon sehr früh dunkel und ohne Sonne bleibt die Wärme nicht lange erhalten. Darum haben wir das schon am Mittag erledigt - wir: der sonnenverliebte Blogger mit seiner Tochter, der Neo-Studentin.
Allerdings sind diese Altweiber-Sommertage nun gezählt. Eine Kaltfront ist schon unterwegs und wird am Wochenende den Hebel endgültig in Richtung Winter umstellen. Das elektrische Schaf macht dann seinen Winterschlaf, die Kerzen wärmen drinnen die Stube (und draussen die Herzen), schon bald werden die ersten Weihnachtsbeleuchtungen die Winternächte erhellen und wir können endlich unsere neue Heizung auf Herz und Nieren prüfen.
Und ich werde mich an diese letzten goldigen Herbsttage erinnern, mich gleichzeitig auch schon auf den nächsten Frühling freuen.

Mittwoch, 1. November 2017

ein bisschen Feiertag

Allerheiligen, ein katholischer Feiertag, ich werde im Radio um 6 Uhr mit den Worten empfangen: "schön seid Ihr schon wach an diesem Feiertag" - Hallo? Ich weiss ja, dass Ihr aus Solothurn sendet, aber die Radiowellen machen an der Kantonsgrenze nicht halt. Na gut, sei's drum, jetzt weiss ich das wenigstens.... Heute wird unser Coop-Parkplatz wieder gut gefüllt sein.
Ich bekomme das vermutlich aber gar nicht mit, ich muss ja ganz unkatholisch nach Bern zur Arbeit. Telework geht leider nicht, weil ich Donnerstag- und Freitagnachmittag bereits so geplant habe. Die beste Ehefrau von allen muss mal wieder einspringen und länger arbeiten. Also mache ich mich abreisefertig und überlege, welchen Zug ich am besten nehmen könnte.
  • für die S44 um 06:31 wird es etwas gar knapp, dafür wäre diese Verbindung direkt bis nach Bern
  • der Zwischenzug um 06:42 würde zeitlich passen, da muss ich dann aber entweder in Burgdorf umsteigen (auf den Interregio) oder in Schönbühl (auf die S3). Da es kalt ist, sind lange Wartezeiten auf dem Bahnhof nicht unbedingt erstrebenswert.
  • bleibt noch der RBS-Bus (ich möchte hier betonen: kein PostAuto) nach Bätterkinden und dann mit dem RBS-Zug nach Bern. Kurze Umsteigezeit, wenig frieren... eigentlich ganz attraktiv. Und zeitlich ideal mit 06:34.
Meine grundsätzliche Überlegung war: katholischer Feiertag, weniger Leute auf dem Zug. Ich merke aber rasch, dass das so nicht aufgeht: die Leute die zu Hause bleiben, die arbeiten logischerweise im Kanton Solothurn. Mein öV bewegt sich aber im Kanton Bern - und es werden auch alle Solothurner in Bus und Zug sitzen (oder stehen), die im Kanton Bern arbeiten.
Was soll's, ich entscheide mich für den RBS. Passend zur Zeit stehe ich an der Haltestelle, eigentlich eine Minute zu spät, aber als Insider weiss ich um die eingebaute Reserve. Kurz darauf biegt ein kleiner Bus um die Ecke, alle Sitzplätze bereits besetzt und eine Person steht bereits. Nun, wir sind 6 Personen an der Haltestelle, drei weitere Haltestellen folgen noch. Das kann ja heiter werden..... Bis Bätterkinden ist der Bus sowas von voll, dass man wirklich nicht mehr umfallen kann. Die gute Dame am Steuer meint jeweils an jeder Haltestelle: "katholischer Feiertag" und einmal auch "es waren nicht genug grosse Busse da". Es wäre eine Ausnahme, allerdings eine die sich mir nicht ganz erschliesst:
  1. Die ganze Linie Koppigen-Bätterkinden liegt im Kanton Bern; da wäre ein normales Mittwochangebot zu erwarten
  2. An Feiertagen gibt es ein geringeres Personenaufkommen, nicht alle Kurse werden gefahren. Wenn überhaupt, sollte es mehr Busse in der Garage haben als sonst - und nicht weniger.
  3. Meines Wissens ist der RBS in Worblaufen beheimatet, und das liegt im Kanton Bern. Nix mit katholischer Feiertag also
Kurz und gut: wir sind alle pünktlich in Bätterkinden angekommen, die Frau am Steuer war sehr freundlich und eine andere Option  hatten wir ohnehin nicht. Nur die Ausrede, die war irgendwie nicht ganz passend....muss ich mir merken, vielleicht kann ich die heute noch wiederverwenden.

Sonntag, 29. Oktober 2017

10 Tage

Ich schreibe da ja nichts Neues, aber sind es wirklich schon zehn Tage seit meinem letzten Blogeintrag? Was ist mit der Zeit passiert? Wo sind diese Tage geblieben? Mal überlegen....
Angefangen hat alles mit einem schlechten Freitag. Schlecht darum, weil die Nase nicht mehr ganz frei und ich saumässig müde war. Ein guter, langer Schlaf und der Spuk war mehr oder weniger vorbei, es blieb ein lästiger Reizhusten den ich aber einigermassen im Griff hatte. Das Wochenende verlief ganz ok, die neue Woche soweit auch. Ich war einfach immer recht müde und versuchte genug zu schlafen, mit dem 20. Geburtstag von Isabel wurde es aber auch mal später. Mitte Woche gesellte sich dann ein Kopfweh dazu, welches sich am Donnerstag auf der rechten Seite bis zu den Zähnen ausbreitete. Da war was in einer Höhle vermutlich entzündet! Auch das brachte ich wieder in den Griff und dachte schon, das wär's nun gewesen - bis gestern. Gestern Abend wurde aus dem leichten Schluckweh ein veritables mit Nachbrenner: der Hals brannte auch ohne zu schlucken.
In solchen Situationen drohe ich jeweils mit einem Arztbesuch und heute geht es schon viel besser. Das Kopfweh verabschiedet sich langsam, die Nase ist frei und der Hals schmerzt kaum mehr.
Na also - geht doch.

Mittwoch, 18. Oktober 2017

Technik

Willkommen zurück im Alltag.
So könnte man die letzten Tage betiteln. Montag war sozusagen der Aufwärmtag, mal von zu Hause die eingetroffene Mailflut durchsehen und den Schaden abschätzen. Das war für drei Wochen Ferien ziemlich human um ehrlich zu sein - danke an meinen Stellvertreter (der aber hier ja nicht mitliest - oder doch?). Der Spaziergang mit den Hunden war dann schon wieder Alltag, allerdings bei diesem Wetter und hohen Temperaturen wirklich ein Dürfen und nicht ein Müssen.
Dienstag... was ist am Dienstag schon wieder das alltägliche Element? Richtig, Volleyballtraining am Abend. Das hat natürlich stattgefunden und mir auch wieder so richtig Spass gemacht. Einziger Wermutstropfen: wir waren sage und schreibe 21 Leute in dieser Halle. Das müsste während meiner Zeit beim Satus Bümpliz eigentlich ein Rekordwert sein. Ist aber auch schön zu sehen, dass man nicht mehr immer an jedem Training und Match dabei sein muss, damit ein anständiges Spielen möglich ist.
So - und dann wäre da noch diese Technik. Die ist auch wieder im Alltagsmodus, nämlich des öftern mal ein Hindernis. Schön wenn sie funktioniert und tut was sie soll. Weniger schön wenn sie es nicht tut. Und auch nicht wirklich toll, wenn sie funktioniert, aber lediglich Verwirrung stiftet. Mal abgesehen davon, dass gewisse Dinge scheinbar eine unlogische Eigendynamik entwickeln - beispielsweise Fernbedienungen die sich erst nach zig Versuchen und ständigem guten Zureden zur Kopplung mit dem Fernseher überreden lassen - gibt es auch noch automatisierte Störungsmeldungen der SBB die ehrlich gesagt nicht wirklich weiterhelfen. Da funktioniert zwar alles bestens, aber kein Mensch versteht mehr was im realen Leben wirklich Sache ist. Die Fakten dazu:
S44 gestern Dienstag, 16:50, Strecke Bern-Utzenstorf.
Fahrplanauskunft SBB-App zeigt an: Teilausfall, der Zug fährt nur bis Kehrsatz wo die Fahrleitung unterbrochen ist.
Fahrplanauskunft SBB-App für die Strecke Bern-Burgdorf zeigt an: die S44 fällt aus, stattdessen fährt die S44. (Kein Witz!) Diese S-Bahn fährt aber offenbar nicht bis Utzenstorf.....
Fahrplanauskunft SBB-App für die Strecke Burgdorf-Utzenstorf zeigt an: die S44 fährt plangemäss, kommt aber offenbar nicht von Bern.


Ja was denn nun?


Ich war früh am Bahnhof weil zu Fuss unterwegs weil das Wetter so schön war. Ergo stand ich schon um 16:35 auf der Welle und entschied mich, den Interregio um 16:39 zu nehmen und dann in Burgdorf zu schauen, was Sache war. In der realen Welt war dann alles wie gehabt, eine Triple-Komposition Ninas fuhr ein, zwei gingen weiter nach Sumiswald eine nach Utzenstorf. Ich habe dann darüber nachgedacht, warum dies im SBB-Fahrplan so komisch dargestellt wurde. Ich vermute, dass der Originalzug tatsächlich ausgefallen ist. In Bern wurde dann eine Ersatzkomposition gestellt, welche im Online-Fahrplan auf der Strecke Bern-Sumiswald disponiert wurde - darum gab es keine Verbindung Bern-Utzenstorf. Ab Burgdorf Richtung Utzenstorf war dann wiederum die alte S44 geplant (welche ja eigentlich gar nicht fahren konnte - machen die aber immer so und stellen dann Ersatz in Burgdorf). Offenbar kann der SBB-Fahrplan diese beiden Züge dann nicht sinnvoll verknüpfen. Die App zeigt also auf, was effektiv von den Disponenten geplant ist, kann das aber dann nicht für den Fahrgast sinnvoll darstellen.
Technik ist eben nicht immer hilfreich, wenn sie korrekt funktioniert. Da hat es die BLS schon besser gemacht und mir einfach gar nichts gemeldet - keine Ausfallmeldung, keine Ersatzkompositionsmeldung, nichts. Eben genau so, wie es in der realen Welt stattfand - alltäglich.

Freitag, 15. September 2017

Stürmische Zeiten

Mittwochabend war die Welt noch in Ordnung. Auf der Heimfahrt zeigte ein Föhnfenster - so sah es zumindest aus - die Berge im Berner Oberland in seiner ganzen Pracht. Die Kehrseite der Medaille: Föhnlagen machen mich immer recht müde, aber da gibt es ja ein probates Gegenmittel: Schlaf....






Donnerstagmorgen? Die Welt war immer noch in Ordnung. Mein Frühsport im FlowerPower stand unter den Zeichen der Vorsicht (welche bekanntlich die Mutter der Porzellankiste ist). Ich bin zwar nicht aus Zucker, aber die Wetterprognosen sagten Regen, Wind und Kälte voraus. Deshalb war ich unterwegs mit einer einigermassen warmen Jacke und einem Regenschirm. Beim Hineingehen dachte ich mir, dass aus der leichten Bewölkung sich wohl bald Regen entwickeln würde. Die Überraschung kommt wettertechnisch dann jeweils nach einer guten Stunde, wenn Training und Duschen beendet sind - man bekommt nicht wirklich viel mit vom Wetter während des Trainings. Diesmal war die Überraschung allerdings positiv: die Sonne schien, der Schirm blieb zu und im Rucksack verstaut, die Jacke durfte ich nach Hause tragen. Auf dem Perron in Burgdorf meldete der Wetterbericht 22°, was ich fast nicht glauben konnte - T-Shirt-Wetter war es aber allemal.


Zu Hause sah der Jura dann aus wie zeitverschoben: hier Vormittag, dort später Abend (oder früher Morgen). Finster und bedrohlich zeigte sich unser Hausberg, als wäre dort schon wieder Nacht.
Ich war ehrlich gesagt froh, zu Hause zu sein. Noch rasch ein paar Utensilien gesichert - die "Ente im Glas" beispielsweise welche sich gerne solarunterstützt ins rechte Licht rückt - und dann ging's auch schon los: Wind peitschte die ersten Regentropfen über's Land der Regen wurde stärker und schon bald war draussen alles nass - fast alles, links von unserer flachen Blumenschale blieb es noch trocken, weil der Wind eben von Rechts kam.
Wind und Regen verabschiedeten sich dann langsam im Verlauf des Nachmittags. Gegen Abend kam sogar wieder die Sonne hervor und am Schluss sah es ähnlich aus wie am Morgen - einfach 10° kühler.


So schnell kann das gehen mit dem Herbst. Zum Glück ist unsere neue Heizung schon einsatzbereit - fast jedenfalls. Weil im Moment noch keine wärmeren Tage in Sicht sind....



Mittwoch, 13. September 2017

Bitte alle aussteigen

Werktags um 16:50 auf dem Gleis 10 des Berner Bahnhofs. Menschen stehen dicht an dicht und drängen durch die Türen in die Ninas der BLS. Absolut mühsam, zumal der Zug immer wieder irgendwo anders anhält. Mal weiter vorne, mal weiter hinten. Dass die erste Klasse dabei je nach Renovationsstand der Ninas mal in der Mitte, mal vorne und hinten zu finden ist, erhöht den Nervenkitzel zusätzlich: man weiss nicht was kommt und auch nicht wo dieses anhält!
Welche Taktik ist da nun geeignet? Früh auftauchen ist mehr oder weniger für die Katz, weil der Zug äusserst knapp einfährt - und dann sind die anderen alle auch schon da. Immerhin begünstigt es die zweite Taktik - die ideale Position besetzen. Das könnte zum Beispiel das Ende der ersten Nina sein, falls der Lokführer ganz vorne anhält. Stoppt er nämlich früher, ist man vielleicht gerade am richtigen Ort bei einer neuen Komposition mit Mittel-Erstklassabteil. Im Extremfall hält sogar die Spitze des Zuges dort an, wo man steht.
Lasst Euch gesagt sein: das klappt nur ganz selten. Hält der Zug mit der vordersten oder hintersten Tür bei einem, ist es sicher eine neue Nina - und wo dort die Erste Klasse eingebaut ist, sollte bereits bekannt sein. Hält die mittlere Tür vor meiner Nase, ist es entweder die falsche von zweien, oder eine alte Nina - garantiert. Alt oder neu sieht man zwar beim Einfahren, aber man weiss ja nicht wo der Zug hält. Und wie geschrieben lässt das Gedränge gar nicht zu, dass man seine Position rasch verbessert..... Was bleibt ist ein Standort bei einer Treppe oder einem Häuschen - dort können sich gar nicht so viele Personen gleichzeitig aufhalten, und wenn man Schwein hat....

Heute war nun alles anders: der Zug fuhr schon 16:45 ein, der vorherige war gerade erst abgefahren. Die Einfahrt war sehr langsam (was das Abschätzen des Haltepunkts zusätzlich erschwerte, weil der Zug rollte und rollte und rollte....). Die Anschrift war eindeutig: "bitte alle aussteigen".

Ich wurde den Eindruck nicht los, dass dieser Zug nicht aus Thun, sondern aus dem Depot kam....

Montag, 11. September 2017

1-2-3 im Sauseschritt....

...läuft die Zeit - wir laufen mit."
Ich glaube, das hat Wilhelm Busch geschrieben, vor langer Zeit schon. Heute ist diese Aussage eigentlich unverändert gültig, ich würde aber das Wort "laufen" durch "eilen" ersetzen. Und ich nehme mich da selber auch nicht aus, auch meine Tage sind gut gefüllt mit Terminen. Ich versuche allerdings diese so anzuordnen, dass dazwischen noch genug Luft bleibt. Dazu gibt es auch wieder so ein schönes Bild von einem Professor - es nennt sich Steine und Sand und gefällt mir ausgesprochen gut. Es gibt auch eine Variante mit einem Glas Bier - dort kommt als Quintessenz am Schluss raus, dass es immer genug Zeit für ein Bier gibt (wahlweise kann man das auch ersetzen mit Kaffee, Tee, einen Schwatz mit dem Nachbarn,....).

Letzten Donnerstag war ich um halb Elf in Bern zur Dentalhygiene aufgeboten. Das war natürlich eher suboptimal weil ich an diesem Tag zu Hause Handwerker im Haus hatte - nach 21 Jahren war mal eine neue Heizung fällig. Ich machte einfach das Beste daraus, ging am Morgen ins FlowerPower und danach mit dem Zug nach Bern. Auf den Mittag war ich dann wieder zu Hause und versuchte den Spagat zwischen konzentriertem Arbeiten und Raubtiere bändigen. Ihr könnt Euch vorstellen, dass bei diesem intensiven Personenverkehr zwischen Handwerker-Auto und unserem Keller die Konzentration eher schwierig war. Zeitweise waren 5 Personen im Keller, manchmal auch gar niemand - ein stetes Kommen und Gehen.
Auf jeden Fall war ich an diesem Tag wieder mal zu Unzeiten im Zug. 09:51 ab Burgdorf mit der S-Bahn Richtung Bern, wer sitzt da schon in der ersten Klasse? Ich eben, und das nahezu alleine...aber nicht ganz. Ein etwas spezieller älterer Herr mit einer Handmanschette setzte sich zuerst auf einen Sitz, stand dann gleich wieder auf und wechselte in das Abteil neben mir. Dann schaute er mich an und meinte: "hast Du eine Transferfahrt?" (oder sowas in der Art). Ich antwortete, ich hätte noch gar nicht angefangen zu Arbeiten (was nicht ganz stimmte, ich war schon zu Hause eine Stunde aktiv gewesen). Darauf meinte er: "bist Du in Bern stationiert?" - "ja, ich arbeite in Bern, aber ich bin kein Lokführer". Nun entschuldigte er sich, er habe einfach gedacht wegen meinem Gerät in der Hand.... passierte mir nicht zum ersten Mal, mein Tablet muss irgendwie aussehen wie jenes der Lokführer. Ob ich da mal Kapital rausschlagen könnte und vorne im Führerstand mitfahren? Muss ich mir mal genauer überlegen.....

Die Heizung ist nun also gewechselt. Sie läuft aktuell nur für's Warmwasser, also noch nicht im Sauseschritt. Und so leise wie sie läuft, wirkt sie auch alles andere als gestresst. Haben wir in der Vergangenheit in ruhigen Momenten die Heizung wirklich wahrgenommen, wird das wohl künftig nicht mehr so sein. An ganz kalten Tagen wird es sich deshalb am Anfang lohnen, aktiv in den Keller nachschauen zu gehen - no sound ist ja nicht immer good news, kann auch sein dass die Heizung eine Störung hat und wir nichts davon hören.
Den Wartungsvertrag haben wir wieder abgeschlossen, kostet zwar etwas, aber wenn sie dafür wieder 21 Jahre hält, dann lohnt sich das schon. Den alten Vertrag haben wir mal gekündet und zusammen mit dem neuen Vertrag gratis an Elco geschickt. Die werden sich kaum erlauben, hier nochmals eine Rechnung zu schicken auch wenn wir nicht mit "lettre signature" gekündet haben - schliesslich haben wir wieder ein Produkt von Elco gekauft.

Dann war da noch unser spontaner Samstagabend-Ausflug ins Löchlibad bei Obergoldbach. Ob sich da Fuchs und Hase gute Nacht sagen, dass weiss ich nicht. Aber aAdW ist das schon ein wenig, absolut kein Handyempfang und draussen vor dem Restaurant-Fenster äste gemütlich ein Reh auf der Wiese. Es gab übrigens (noch?) kein Wild, dafür sonst viele feine Sachen. Blöd war nur, dass Carmen an diesem Abend in Bern war und - nicht zum ersten Mal - ihren Zug nach Hause um wenige Minuten verpasste. Sie hatte dann ein kommunikatives Rätsel zu lösen: warum reagiert keiner auf meine Whatsapp, Anrufe auf Festnetz und Handies, SMS....ja, sie begann sogar andere Leute anzuschreiben um zu prüfen, ob ihr Natel möglicherweise defekt wäre. Irgendwann antwortete dann Isabel, welche nur wusste, dass wir mit Schmockers unterwegs waren. Dass wir in einem Funkloch sassen, konnte sie ja nicht wissen. Und so wurde es dann leider nichts mit dem Taxidienst Bätterkinden-Utzenstorf für Carmen.

Montag, 4. September 2017

Parodontose

Keine Angst, es geht jetzt nicht um meine Zähne - ich wüsste jedenfalls noch nichts davon. Die nächste DH-Sitzung steht aber eigentlich vor der Türe, im Zweijahresrhythmus hangeln wir uns von Röntgen zu Röntgen und putzen nebenbei gerade noch die Zähne tiefenrein (wobei Tiefe wörtlich zu nehmen ist, so fühlt sich das manchmal an...).

Nein, heute geht es um was anderes. Ich war mal wieder auf einem Spaziergang mit den Hunden. Dabei ist mir aufgefallen, dass der Herbst unübersehbar Einzug gehalten hat. Die Maisfelder werden immer kleiner - und zwar einerseits bezüglich Höhe, andererseits bezüglich Fläche. Zuerst werden sie gestutzt in langen Reihen, dann wenn das ganze Feld abgetragen ist, wird meist umgepflügt und fein gerecht (sagt man das überhaupt so? na ja, ihr wisst was ich meine, so schön gleichmässig in Bahnen bereit für eine neue Saat). Die Zwiebeln liegen auf den Feldern rum und sonnen sich - was eigentlich nicht wirklich eine gute Idee ist, aber diese Zwiebeln sind offenbar nicht schön rund, zu gross, zu klein, zu gelb, zu braun, was auch immer. Den Kartoffeln geht es genau gleich auf den abgeernteten Feldern, nur werden sie nicht braun, sondern grün an der Sonne. Vermutlich ärgern sich sich grün, weil sie nicht mit ins Kartoffellager durften.

Was mir in diesem Jahr besonders auffällt: alle Ernteprodukte wollen sich unbedingt sichtbar präsentieren. Da war einmal der Maiskolben der sich in voller Pracht gezeigt hat - schon ein paar Wochen her.

Die Kartoffeln machen es gleich nach, die schauen schon zur Erde raus wenn noch gar niemand Hand angelegt hat. Gut, macht nicht so viel, die Ernte ist in vollem Gang.
Dass die Kürbisse sichtbar sind, ist wiederum normal. Die sollen auch ruhig noch etwas reifen und sieht ja auch wirklich schön aus so ein Kürbisfeld.

Die Rüben hingegen sehen aus wie ein Gebiss mit starker Parodontose. Die einzelnen Rüben sind entweder nur noch knapp in der Erde, oder sie liegen bereits flach und warten auf den Rübentraktor. So habe ich das noch nie gesehen, das muss irgendwie mit den Wetterbedingungen zu tun haben. Vielleicht war es zu nass? Oder zu trocken? Oder die Rüben sind viel stärker gewachsen als andere Jahre?


Zu guter letzt haben wir auch noch eine gespaltene Persönlichkeit entdeckt:

Immer wieder spannend ein solcher Spaziergang rund um Utzenstorf...

Mittwoch, 30. August 2017

Licht und Schatten

Ich bin zurück aus Bergün. Die gesamte Reise dauerte rund 9 Stunden (hin und zurück) und wenn man das mit dem Flug Zürich - Tokyo vergleicht.... 3/4 in Japan sozusagen. Bergün ist also von zu Hause ziemlich weit weg....


Nun hat uns der Alltag wieder, am Sonntag Hütedienst mit den Hunden - Alltag eben - und am Montag ging's wieder los, glücklicherweise mit einem Telework-Tag. Prächtig warmes Wetter, da freute man sich doch über ein kühles Plätzchen drinnen am Laptop. Ganz ohne Bewegung ging es aber doch nicht - ist ja auch nicht gesund. Der Spazierganz mit den Hunden fiel zwar aufgrund der Wärme etwas kürzer aus und führte den meisten Teil entlang eines Baches, aber am Abend stand dann noch ein Volleymatch in der gut geheizten Halle von Heimberg an. Und die gegnerische Mannschaft hat uns sowas von eingeheizt - wir hatten einfach keinen Stich an diesem Tag. Was soll's.... immerhin gab's mal einen längeren Ausflug mit dem neuen Auto, und das ist doch auch was.


Dienstag - also gestern - war ein langer Tag. Die erste Sitzung war schon recht früh angesetzt, die letzte dauerte bis 17:30 Uhr. Dann möglichst effizient nach Hause - will heissen, so schnell wie möglich mit so wenig Schwitzen wie's eben geht - Volleysachen gepackt und ab ins Training. Auch diese Halle war warm, sehr warm. Und die einleitende Kraft-/Ausdauereinheit war muskelbelastend und äusserst schweisstreibend. Da hatte ich mir einen sauren Most nach dem Training verdient und war deswegen erst gegen Viertel nach 11 zu Hause.


Und heute? Heute war der Morgen irgendwie speziell. Die Strassenlampen leuchteten mit der aufgehenden Sonne um die Wette - warum auch immer die noch brannten. Das Licht erweckte den Eindruck, als brenne der Himmel - aber nicht rot, sondern eher so orange-gelb. Wie wenn der Fotograf einen Farbfilter verwendet hätte.... echt speziell. Solche Lichtphänomene künden meines Wissens oft bevorstehende Wetterwechsel an. Und wer den Wetterbericht konsultiert, stellt auffallende Einigkeit zwischen den unterschiedlichen Wetterdiensten fest: es gibt Morgen einen Temperatursturz.


Freuen wir uns deshalb heute an der Wärme und bereiten wir uns auf die kommende Abkühlung vor. Allzu tief darf das Thermometer aber noch nicht fallen, die Heizung wird erst nächste Woche gewechselt und ohne Heizung gibt's bekanntlich weder Warmwasser noch Wärme aus dem Fussboden. Also lieber Petrus, nicht übertreiben...

Freitag, 25. August 2017

Kurhaus Bergün

Im Team von PostAuto "Strategie, Projekte und ICT" hat es Personen aus weit entfernten Gebieten der Schweiz. Darunter auch einige Bündner und einer davon hat in diesem Jahr unseren Teamausglug organisiert. Passend zum Thema Graubünden startete meine Reise bei leichten Grautönen im Nebel von Utzenstorf. Über Solothurn und Zürich erreichten ich nach fast drei Stunden Fahrzeit Chur - dabei wurde die Gruppe ab Olten immer grösser. In Chur gab's dann zuerst mal einen Kaffee und was zu Essen, im Cafe Maron mit Blick auf den Bahnhof von SBB und RhB.
Um 11 Uhr ging's weiter ins Albulatal bis zum Tunnel in Preda. Dort ist im Moment eine Grossbaustelle angesiedelt - der Tunnel wird bis 2020 neu gebaut und der alte anschliessend zu einem Rettungsstollen umfunktioniert. Von Preda aus führt zudem ein Bahnlehrpfad den Gleisen der rhätischen Bahn entlang hinunter bis nach Bergün, dem eigentlichen Ziel unserer heutigen Reise.
Das Wetter war traumhaft, nicht zu heiss und auch nicht kühl. Die Landschaft entlang der Bahnstrecke - übrigens UNESCO Weltkulturerbe - stand dem Wetter in nichts nach. Gute 7 Kilometer in zwei Stunden zeigen aber auf, dass es wirklich teilweise über Stock und Stein führte. In jedem Fall hatten wir gehörigen Durst bei unserer Ankunft im Kurhaus Bergün. Dieses Bijou von einem altehrwürdigen Hotel versucht seit über 10 Jahren den Spagat zwischen Grand Hotel und Familienherberge. Es gibt darum hier einige Zimmer ohne WC und Dusche, weil oft mehrere Zimmer für eine Familie zusammengeschlossen werden - und da reicht dann eben ein Bad aus für zwei Zimmer. Viel Charme und eine gute, einheimische Küche ergänzen das Gesamtbild zu etwas Einmaligen.
Ach ja, Touristen aus Asien gibt es hier übrigens auch: ich war nur kurz 15 Minuten die Beine vertreten und bin einer jungen Chinesin mit ziemlich gutem Englisch in die Fänge gelaufen. Die wollte unbedingt dass ich sie fotografiere. Natürlich wie bei Asiaten üblich immer nach dem Muster "Person mit Hintergrund". Diesmal kam noch die Variante "springende Chinesin" dazu - ihre euphorische Reaktion auf die ganz normalen Fotos liessen mich dann allerdings an ihren eigenen fotografischen Fähigkeiten zweifeln. Dass mich ein paar Meter weiter ein Paar in einem Auto mit BL-Kennzeichen nach dem Weg fragten, war dann noch das Tüpfelchen auf dem I. Und wisst ihr was? Ich konnte sogar helfen, weil ich beim Bahnhof das Umleitungsschild gesehen hatte..

Sonntag, 20. August 2017

Mais am Sonntagmorgen

Es ist kühl, aber mit der noch schwachen Sonne ist das sehr angenehm. Das denken sich offenbar auch die zahlreichen Sportler auf dem Golfplatz - so viele habe ich hier im Limpachtal noch nie gesehen. Skipper läuft an der langen Leine - es hat hier zwar keinen Wald, aber frühmorgens sind oft noch nicht alle Füchse, Hasen und Rehe in Distanz zu den Spazierwegen der Menschen gegangen. Immerhin hat es hier keine Störche, gestern hatte es Dutzende in der Nähe von Utzenstorf und ich weiss nicht genau, ob Skipper vor diesen grossen Vögeln Respekt hat oder sie jagen würde.
Überraschungen können an jeder Ecke lauern, die Situation ist hier aktuell sehr unübersichtlich. Mais links, Mais rechts, wahre hohle Gassen bilden sich hier aus Mais. Tiere sehen wir zwar keine, aber eine frische Fährte scheint die Aufmerksamkeit der Hunde zu wecken. Mit viel Zug geht's ab ins Maisfeld, Dylan kommt auf Zuruf wieder raus, Skipper hängt an seinen 8 Meter Leine (oder soviel er sich davon ergattern konnte). Das Ganze ist nicht so einfach, die Leine schlängelt sich durch's Maisfeld und Skipper ist natürlich der Spur gefolgt und nicht in einer geraden Linie von mir weg. Da ich keinen Beitrag zur Maisernte leisten will, geht das Auflösen dieser Verwirrung nur mit etwas Geduld - und Kooperation von Skipper. Trotzdem, ohne Leine hätte ich jetzt Mais mit Skipper, oder noch schlimmer mit irgendeinem Bauern, Jogger oder Hundehalter....

Zum ersten Mal entdecke ich später einen Modellflieger auf dem Übungsplatz. Hier ist sonst nie jemand, ausser dem elektrischen Schaf welches zuverlässig die Grünfläche um die Landepiste abgrast. Sonntagmorgen scheint ideal zu sein für Hobby-Aktivitäten aller Art. Trotzdem begegne ich keinem einzigen Hund auf der ganzen Runde. Perfekt!

Zeit für's Frühstück, ab nach Hause. Heute muss ich ja alles selber machen - alleine zu Hause mit Hunden und Katze...

Freitag, 18. August 2017

Alltag

Heute beschäftigt die Tageszeitungen und online-Redaktionen vor allem ein Thema: der Terror in Spanien. Doch irgendwie wirkt das Ganze auch etwas abgestumpft, zu viel ist einfach passiert in letzter Zeit. Man gewöhnt sich irgendwie daran, dass immer ein latentes Risiko mitreist, wenn man das Haus verlässt. So folgt dann auf die Berichterstattung in der Abendtagesschau nach Barcelona ein Bericht über Dieselfahrzeuge in der Schweiz, dann geht es um's Geld, Bitcoins um genauer zu sein.
Aber halt - so einfach ist das nicht. Spanien, da fahren wir ja auch regelmässig hin. Barcelona? Waren wir auch schon. Cambrils? Bestens bekannt aus den Ferien. Isabel geht im Spätherbst nach Madrid - auch Spanien, wenn auch nicht Katalonien.
Und die Lage weit weg in Asien, beim Fernduell zweier grössenwahnsinniger, machtbesessener Regenten? Zwischen Nordkorea und Guam liegt bekanntlich Japan und ob Kim's Techniker mit den Raketen wirklich Distanz und Richtung exakt treffen würden? Ich will es gar nicht wissen, Carmen ist noch bis Mittwoch in Osaka.

Und plötzlich ist alles wieder ganz anders.....
Trotzdem bin ich froh, dass die spanische Polizei die 5 Attentäter in Cambrils erschossen haben - vor dem Auslösen der Sprenggürtel.. ..auch wenn das jetzt vielleicht wieder abgestumpft wirkt.

Mittwoch, 16. August 2017

Regenwetter

Gestern war Dienstag, das bedeutet Volleyballtraining in Bümpliz für mich. Irgend so ein neues Belegungsmodell hat bewirkt, dass wir statt von 19:30 bis 21:30 nur noch von 20:30 bis 21:00 die Halle zur Verfügung gehabt hätten. Geht natürlich schlecht wenn man einen Match zu spielen hat und noch eine halbe Stunde Einspielen einrechnen muss. Das Sportamt sieht das pragmatisch, für Anlässe und Wettkämpfe stünde die Halle an Wochenenden zur Verfügung....aha, darum spielt YB auch jeweils nicht am Dienstag wie gestern, genauso wie der SCB.
Immerhin konnten wir erreiche, dass uns eine Doppellektion zugestanden wurde. Neu also von 19:00 bis 22:00 in der kleineren Halle (sofern wir Duschen und Umziehen in 15 Minuten schaffen). De facto werden wir es nicht vor 19:15 schaffen unsere Leute in die Halle zu bringen, und wir hören auch etwas früher auf - lange Haare wollen gewaschen und geföhnt werden und bei uns in der Männergarderobe gibt es meist ein Anstehen bei den Duschen - liegt einfach nicht drinn in einer Viertelstunde.
Der Materialschrank ist übrigens noch in der alten Halle, aber das stört uns genauso wie die Oldies des STB - wären die Schränke gleich gross, wir hätten schon getauscht....

Ein gemütliches Zusammensitzen hatten wir uns gestern verdient. Die Zeit vergeht dann jeweils rasch und die lange  Heimfahrt führt dazu, dass ich erst gegen halb Zwölf heimkomme. Gestern gab es zudem noch zwei kalte Duschen, eine im Fernseher des Gartenrestaurants als die Berner wieder mal ein Spiel "ver-youngboysten" (worauf der Stammtisch über die Russen herzogen, als ob die bei diesem selten dämlichen Eigentor beteiligt gewesen wären). Die andere zwischen Gartenrestaurant und Haustüre. Ich wurde zweimal nass, einmal zwischen Restaurant und Auto, ein zweites Mal zwischen Einstellhalle und Haustüre. Es goss wie aus Kübeln, auf der Autobahn waren 85 schnell, 75 normal und 60 langsam. Man kommt auch so nach Hause, schneller ist es aber nicht....

Dienstag, 15. August 2017

Eins, zwei, drei, im Sauseschritt.....

.....rennt die Zeit - wir rennen mit.
Zitat von Wilhelm Busch, falls mich meine grauen Zellen nicht im Stich lassen. Könnte man ja googlen, aber ich habe dazu gerade keine Zeit. Die Zugfahrt dauert nicht ewig und Zeit zum Schreiben habe ich nur, weil ich 20Minuten nicht lese - zumindest nicht die Papierausgabe.

Das Ganze ist nicht ganz ernst gemeint, aber ein Witz ist es leider auch nicht. Da freut sich meine Schwester auf ein philosophisches Bier mit mir - herzlichen Dank! - und mein Kalender offenbart die schreckliche Wahrheit: es ist immer gerade etwas ungünstig. Ich weiss, Zeit hat man nicht, die muss man sich nehmen....na gut, schauen wir mal, was noch zu haben ist:

Gestern ging gar nicht: Wohnungseinweihung bei einem Bürokollegen in der Länggasse ( in Rufweite der Gelateria und somit eine Top-Lage...)
Heute ist Volleyballtraining, also echt keine gute Idee - geht zwar erst um 19 Uhr los, aber Alkohol und Sport? No way!
Morgen sollte ich nicht zu spät zu Hause sein, weil Astrid mit Skipper trainieren geht. Sister kann erst nach 19 Uhr... hm....
Donnerstag? Im Prinzip geht das, allerdings nicht en passant weil ich von zu Hause aus arbeite - zudem ist kein Bierwetter angesagt....
Freitag ist wie Donnerstag
Samstag und Sonntag - immer noch kein Bierwetter - habe ich Hunde-Hütedienst weil Astrid in Innsbruck ist. Schönheitswettbewerb für Hunde, ohne unsere Hunde allerdings, sie geht mit einer Freundin und deren Hund.....
Montag....Montag wäre perfekt. Termin bis 17 Uhr, Bierwetter, muss ich gleich mal vorschlagen. Denn danach sieht's wieder übel aus:
Dienstag Termin beim Autohändler, später Volleymatch
Mittwoch kommt Carmen nach Hause, danach sind wir eingeladen zu einer Geburtstagsfeier.
Donnerstag Sitzung am Morgen, heimdüsen, Mittagessen, Hundespaziergang, Telework, Flower Power, Bruno caputo!
Freitag/Samstag Teamausflug ins Albulagebiet - weit weit weg....
Sonntag vermutlich Bruno immer noch etwas caputo.....

Freitag, 11. August 2017

SadB

Man lernt nie aus  - vor allem Abkürzungen erleichtern dem Verfasser das Leben ungemein, bei der Leserschaft sieht das bekanntlich etwas anders aus. Was heisst schon wieder SadB? Der Reihe nach....

Der Alltag hat mich wieder, nächste Woche gilt das dann auch für meine Frau. Diese Woche war bei ihr noch alles anders: Mo, Mi und Do (Abkürzungen!) hatte sie jeweils Arbeitseinsätze in der Kita von 10 bis 16 Uhr. Also war ich mehr als sonst zu Hause, Montag und Mittwoch den ganzen Tag, Donnerstag am Nachmittag. Weniger Büro, weniger Zugfahren....weniger Störungen? Irrtum sprach der Igel....
Gestern Nachmittag auf dem Weg ins Training stand ich vorverschlossener Bahntüre - defekt, also eine Tür weiter hinten rein. Dann beim Durchgang zur ersten Klasse hat's halt wieder eine Tür. Darauf geklebt war ein Zettel - Himmel dachte ich mir, die wird doch wohl nicht auch defekt sein? "Klimaanlage defekt" wie schön, dass es aktuell keine brauchte....
Heute Morgen dann mein Turnschuh-Anschluss in Burgdorf, 07:13 - 07:16, wobei von Gleis 5 auf Gleis 1 und der Zug ist dann schon da (und somit voll - man beeilt sich, es geht um die letzten Sitzplätze....). Ich hatte mich darauf eingestellt, einen Kaffee trinken zu gehen und auf den Interregio zu warten. Aber halt, auf Gleis 1 war noch kein Zug. Gleis 11? Fehlanzeige! Dann sah ich die Anzeige auf Gleis 2 - Bingo, verspätet und näher bei Gleis 5. Nix wie los....
Ich stand gerade dort auf dem Perron, wo ich die vorderste Tür erwartete - "meine" Türe - als der Zug einfuhr. Und der war....komplett leer, eine Ersatzkomposition. Alle aus dem oberen Emmental waren....wdTw (Abkürzung), irgendwo, keine Ahnung.

Ach ja, SadB, Abkürzungen erleichtern das Tippen - vor allem bei Begriffen, welche man oft einsetzt:

Störung an den Bahnanlagen

Mittwoch, 26. Juli 2017

Tischservice bei McDonalds

Heute ist ein schlechter Tag; jedenfalls würde das meine Ernährungsberaterin vermutlich so formulieren. (Warum eigentlich kommen mir bei diesem Stichwort nur Frauen in den Sinn? Sind Frauen in diesem Beruf vertrauensvoller als Männer? Egal....)
Heute war ich wieder mal bei McDonalds. Das ist zwar sehr selten, aber ich habe mich dennoch schon mit der Selbst-Bestellmethode angefreundet, bei der man als Kunde mehr oder weniger in aller Ruhe etwas aussuchen kann. Das ist manchmal ja gar nicht so einfach bei dieser Auswahl - und wenn es dann noch Optionen zum Auswählen hat.... Jedenfalls kenne ich dieses Verfahren so gut, dass es bei mir in der Regel ziemlich schnell geht. Diesmal war ich aber kurz vor dem Bezahlen einigermassen verwirrt - eine riesige Tastatur auf dem Bildschirm und dann sollte ich da eine Nummer eingeben. Nummer? Was für eine Nummer denn? Die PIN von der Kreditkarte konnte es ja nicht sein....


Ok, da stand noch was von Table Finder (oder so ähnlich). Da hatte ich doch was gesehen neben dem Bildschirm (weil ich gerade auf eine Reaktion des Menüs wartete). "Help yourself" stand dort, ich helpte mir also mal selfer und zog ein solches Ding aus dem Dispenser. Irgend ein blaues Kunststoffteil mit einer Nummer drauf - Nummer? Da war doch mal was.....

Die Bestellquittung zeigte nun also nicht bloss eine Bestellnummer, sondern darunter auch noch eine Tisch-Finde-Nummer. Ich kannte das noch überhaupt nicht und musste mich erstmal schlau machen. Tisch-Finder, das deutet darauf hin, dass irgendwer diesen Tisch suchen wird. Könnte ja ich sein, aber die Tische hatten keine Nummer (und wer will im McDonalds schon dort sitzen, wo ihm das System sagt dass er sitzen solle....). Wenig plausibel dachte ich mir.
Nächster Gedanke: vielleicht sucht das Personal den Tisch, wo ich dieses blaue Dingens drauf stelle? Ich setzte mich mal in Sichtweite des Bestelltresens und begann zu beobachten. Dort sah ich auch, dass meine Bestellung bereits in Produktion war. Dann sah ich meine Bestellung auf einem Tablet und unterdrückte den "ich-geh-das-rasch-holen-Reflex" - ich blieb sitzen.


Und siehe da, ein freundlicher Mitarbeiter brachte mir mein Essen (und Trinken) an den Platz. War ja nicht viel los, deshalb hat er mich rasch gefunden. Wie das allerdings in Stosszeiten funktioniert, bleibt mir vorderhand noch ein Rätsel.


PS: ich war ganz froh, dass es nicht eine Mitarbeiterin war, die mir das Essen brachte - so von wegen Ernährungsberaterin und so....

Dienstag, 25. Juli 2017

Regenwetter?

Regen ist dieser Tage ja grundsätzlich ein Segen. Gestern beispielsweise hat es einige Zeit unseren ausgetrockneten Rasen zu Hause so richtig gewässert - das freut des Rasenbesitzers Herz. Die Sache hat nur einen Haken: es gibt auch Freiluftveranstaltungen im Sommer und da ist es natürlich eher unangenehm, wenn es stark regnet. Für die Darsteller ebenso wie für die Zuschauer.


Freitag war ja noch ein schöner Tag, aber eben mit einem gewittrigen Abschluss in Thun (und nicht nur dort). Bei uns war es ein laues Getröpfel, mehr nicht, verbunden mit einem vorgezogenen 1.-August-Feuerwerk ohne Ton. Die Blitzintensität Richtung Oberaargau-Emmental war ein eindrückliches Spektakel am letzten Wochenende. Leider passen Blitz/Donner und Katzen bekanntlich nicht zusammen, deshalb wurden die Aufführungen von Freitag/Samstag auf Montag/Dienstag verschoben - die zwei kühlsten Tage weit und breit...


Thermohosen im Sommer? Ja, das passt, und zwar ausgezeichnet für die Cats-Vorstellung gestern Abend. Dazu eine gute Regenjacke und darunter ein leichter Pullover. Zu warm hatte ich nie, warm genug eigentlich bis am Schluss. Und zur Versüssung der erwarteten Regenschauer verteilte die Berner Zeitung beim Eingang....saure Katzenzungen! Unnötig zu schreiben, dass ich solchen Kram (leider) liebe....
Zeit genug hatten wir, dazu noch ein Sitzkissen welches in unserem Preis inbegriffen war. Das konnten wir dann zuallererst im Verpflegungsbereich nutzen, und zwar als Unterlage auf den a) nassen und dadurch b) freien Bänke. So gab's trotz vieler Leute noch eine Sitzgelegenheit für uns 4, unter freiem Himmel und ohne Regen. Schien also ganz gut zu laufen für uns....


Der Regen kam dann wie erwartet, 10 Minuten nach Vorstellungsbeginn ein erstes, 10 Minuten vor Schluss ein zweites Mal. Allzu viel war es nicht, Regenhose und -jacke hielten dem Angriff jedenfalls problemlos stand. Die Katzen zeigten sich auch überraschend wetterfest und spielten als gäbe es keinen Regen.


Im Gegensatz zu Zürich - vor gefühlten 20 Jahren oder mehr - ist die Seebühne in Thun recht breit angelegt und erlaubt daher einiges an Bewegung. Ich zählte maximal 46 Personen auf der Bühne, nebeneinander und es war wirklich kein Gedränge. Passte hervorragend zur offenen Kulisse auf den See und dank dem grosszügigen Platz waren auch ein paar interessante Variationen in der Aufführung möglich. So hatte es beispielsweise eine Katze, die nie miaute...ähm, sang. Das war eben kein Sänger, sondern ein Artist. Und der zeigte diverse Einlagen in der Luft, an einem Reif und einem langen Band. Diese Utensilien waren an einem alten Karussel befestigt, dann gab es auch noch zwei Putschautos (eines davon sogar fahrtüchtig) und einen alten Saurer auf der Bühne. Alles in allem erfrischend anders - auch wegen der frischen Luft und der frischen Temperaturen....

Freitag, 21. Juli 2017

Heute keine Katzen

Mittagszeit, Freitag, Sommer, 26° und viel Sonnenschein. Da freut man sich doch auf einen schönen Abend,  draussen sitzen, die Stimmung geniessen und dem Sonnenuntergang zusehen. Gut, wenn man in Thun auf den See blickt, dann geht die Sonne im Rücken unter - man sieht sie also gar nicht, sondern spürt sie nur. Sehen kann man bei gutem Wetter in dieser Richtung ein paar Katzen. Heute leider nicht, heute sieht das so aus:


Der blaue Punkt ist Utzenstorf, die grosse Gewitterzelle darunter liegt genau über Thun. Vorstellung heute bereits abgesagt, unsere Tickets gelten für Montag. Dann soll das Wetter anders sein sagt der Frosch. Das Regenrisiko am Montag liegt bei 90%, die Temperatur zwischen 11 und 18°. Zum Vergleich: die Höchsttemperatur vom Montag entspricht in etwa dem Tiefstwert letzter Nacht....

Klappt's am Montag nicht, dann vielleicht am Dienstag. Und sonst gibt's das Geld zurück, oder wir finden noch Plätze an einer anderen Vorstellung (was ich ehrlich gesagt nicht für möglich halte). 
Aber Dienstag klappt's sicher, da liegt das Regenrisiko nur noch bei 80%, es wird 19° warm und der Regen hört gegen Abend auf.
Sagt der Frosch.



Montag, 17. Juli 2017

AGB's....sollte man lesen....eigentlich

Heute bin ich in den Tiefen des Internet auf eine Meldung gestossen, welche mich zuerst mal schmunzeln liess. Beim genauer darüber Nachdenken wurde mir aber klar: hätte mir auch passieren können.

Der Titel lautete: "Wer Gratis-Internet will, muss Festival-WCs putzen"
Um was aber ging es nun genau? Wer zum Henker könnte bereit sein, für einen Internet-Zugang WC zu putzen? Nun, der Teufel steckt wie immer im Detail und die Antwort im Kleingedruckten. Wer die AGBs akzeptierte, verpflichtete sich zu gemeinnütziger Arbeit. So sollten Grünflächen von tierischen Abfällen gereinigt oder streunende Katzen und Hunde umarmt werden. Auch mit dabei waren Tätigkeiten wie verstopfte Abflüsse zu reinigen, Kaugummi von den Strassen zu kratzen oder an Festivals Toiletten zu putzen. Und das nicht zu knapp: sage und schreibe 1000 (in Worten: Eintausend) Stunden bürdete man sich auf um im Gegenzug einen Internetzugang mit 21'999 anderen Nutzern zu teilen. Mal überlegen, wir kennen die 42-Stundenwoche... 1000:42 ergibt....nahezu 24 Wochen. Das macht dann schon fast ein halbes Jahr Gratisarbeit für ein bisschen Internet - vielleicht ein Zukunftsmodell....

Unverhältnismässig? Mit Sicherheit. Es ging hier bloss darum aufzuzeigen, welche Gefahren das Akzeptieren ungelesener AGBs birgt - und dass das keine Sau interessiert geschweige denn bemerkt. Halt, doch, eine Person hat das in 14 Tagen moniert, die anderen haben's akzeptiert.

Die ganze Story

Was stand sonst noch Weltbewegendes auf 20 Minuten?
Frau Hingis hat den Wimbledon-Pokal auf den Fuss von Jamie Murray's Mutter fallen lassen. Und in der Ostschweiz werden offenbar ganze gefüllte Einkaufswagen in grosse Autos eingeladen. Diebstahl nennt sich das eigentlich und kommt öfter vor als man denkt. In einzelnen Aldi-Filialen gibt es bereits Systeme, welche beim Verlassen des Areals die Räder des Wägeli blockieren. Unglaublich, aber wahr.... auch jene Story der 67-jährigen Frau, welche 27 Kontaktlinsen im gleichen Auge hatte (ohne davon zu wissen nota bene).

Samstag, 15. Juli 2017

Alles eine Frage der Optik

Wer liest heutzutage schon keine Nachrichten aus dem Internet...freiwillig oder auch nicht. Manchmal stolpert man auch ungewollt darüber, Google und Company schaffen es immer wieder, uns irgendwas zu präsentieren was wir gar nicht gesucht haben. Aus einer Gratiszeitung am Bahnhof ist die auflagenstärkste Tageszeitung und eines der grössten Newsportale der Schweiz geworden. Man kann sich dort die Themen personalisiert präsentieren lassen, so werden mir dann nur noch jene Nachrichten angezeigt, die mich interessieren. Im Umkehrschluss bleibt dann alles aussen vor was mich nicht interessiert. Praktisch, so kann man sich die Welt so zurecht filtern, wie sie einem passt. Die Macht der grossen Newsanbieter wird so unglaublich gross....
Man kann natürlich auch einfach alles lesen. Eine Meldung nach der anderen, thematisch geordnet. Das Wichtigste zuoberst könnte man meinen, manchmal auch nur das dümmste über irgendwelche Politiker, die wohl besser Schauspieler geworden wären. Goldlöckchen zum Beispiel, der war dieser Tage in Paris (obwohl er von den Leuten aus Pittsburgh gewählt worden ist - behauptet er jedenfalls). Trump auf dem Eiffelturm, Trump im Invalidendom, Trump hier, Trump dort. Wow! Und die Schlagzeile heute Morgen: Trump drückt Macron 25 Sekunden die Hand. Doppel-Wow! Ob das die Familie der jungen Frau wirklich interessiert, welche am Donnerstag in Wabern unter den Zug gekommen ist? Wohl eher nicht....
Da freut man sich doch ganz ehrlich über einen Abend im toi&moi in Bern. Ein Geschenk unserer Töchter zum Muttertag, ein feines Essen in einer tollen Location. Zwar nicht auf dem Eiffelturm, aber wer will da schon rauf - man könnte ja noch einem Blender über den Weg laufen....

Donnerstag, 13. Juli 2017

Morgenstund

Eigentlich wollte ich heute ja von zu Hause aus arbeiten - Telework im Homeoffice nennt sich das heute. Bei "Tele" kommt mir allerdings immer zuerst diese Zeitschrift in den Sinn, eine Kindheitserinnerung aus jener Zeit, als das Kabelfernsehen bei uns Einzug hielt und alle befürchteten, die Strassen wären fortan leer gefegt und alle nur noch vor der Flimmerkiste. Nun, die Tele gibt's vermutlich noch; die Kiste auch, aber sie flimmert heute nicht mehr, sondern löst mit mehr Blickpunkten auf als das menschliche Auge vermutlich wahrnehmen kann; Kabelfernsehen ist heute multimedial unterwegs mit 250 Fernsehkanälen, unzähligen Radiosendern, Internet und Telefonie; und die Strassen in meiner Heimatstadt sind heute mit mehr Leben gefüllt als vor 30 Jahren.

Eigentlich wollte ich also "homeofficen" weil Astrid heute noch einen Arzttermin hat; ich darf ja einen Tag zu Hause arbeiten, nur drängt sich in den Schulferien keiner auf. Und wegen Güsche hat auch Carmen frei von heute bis Montag; nicht weil sie am Gurtenfestival wäre, nein, ihr Nachfolger ist dort und kein Nachfolger im Büro heisst kein Anlernen im Job. Da schmelzen nun die letzten Ferientage wie Eis an der Sonne.

Also, ich bin trotzdem auf dem Weg ins Büro - nicht so wie geplant, aber trotzdem in der Zeit. Mein Zug fuhr schon ein als ich noch weit weg vom Bahnhof war. Der war zu früh und ich etwas knapp, darum wusste ich nicht, ob das reicht. Rennen? Ich heisse doch nicht Joya.... nö, es gab ja Alternativen:
- Verstärkungszug 11 Minuten später (Umsteigen in Zollikofen)
- Bus nach Bätterkinden und mit der RBS nach Bern

Ich sitze nun im Mandarinli, komme 7:11 in Bern an und somit gleichzeitig mit der verpassten S-Bahn. Einfach am anderen Ende des Bahnhofs und somit etwas weiter zu Laufen.....

Mittwoch, 12. Juli 2017

Vom Winde verweht

Die Tage sind im Moment recht angenehm; nicht allzu warm am Tag, angenehm kühl in der Nacht. Wir schlafen vei offenem Fenster und leicht geöffneter Store, und das wirklich gut. Am Morgen scheint dann  gehen Sechs das Licht der aufgehenden Sonne ins Schlafzimmer mit dem Effekt, dass ich im Moment keinen Wecker stellen muss. Und zur Not hätten wir ja noch unsere Weckkatze die zuverlässig reagiert auf die ersten Bewegungen im Bett: MIAUUU!

Sommerzeit ist auch Ferienzeit. Die Hausherrin muss nicht arbeiten und hat darum mehr Zeit für den Haushalt - wozu also früh aufstehen? Wer in Kirchberg arbeitet muss auch nicht um Sechs aus den Federn (und ist trotzdem im Normalfall vor mir zu Hause am Abend). Und unsere Seat-Fahrerin ist für einmal mit dem Flugzeug unterwegs, weil Mallorca a) eine Insel ist und b) auch etwas weit weg für's Auto, auch wenn das Teil "Ibiza" heisst.
Im Zug sieht das nicht anders aus im Moment: viel Platz im Normalfall - ausser heute: die kleine Nina hat eben einen Viertel weniger Plätze in der zweiten Klasse, gar nur die Hälfte in der ersten Klasse. Vollbesetzung in Kirchberg, in Burgdorf sowieso. Dort kam dann aber noch eine zusätzliche Überraschung dazu: die Sumiswalder-Nina liess sich einfach bei uns nicht ankuppeln, und weil unser (vollbesetzter) Zugteil hinten war, durften wir alle nach vorne in den (vollbesetzten) anderen Zugteil umsteigen. Alle? Nö, dank 9 Minuten Verspätung war 7 Minuten später der Interregio da und dort hatte es genug Platz. Gut, dieser Zug hält nicht im Wankdorf, aber wer will da schon hin? Die Leute in der übervollen S-Bahn vermutlich. Ich weiss nämlich nicht, ob diese wirklich viel vor uns in Bern war - die S-Bahn fährt 19 Minuten, der Interregio 14 - da sind die 7 Minuten schon fast weg.

Dann funktionierte im Büro mal wieder so einiges nicht wie erwartet - und auch dort war unser Team nicht gerade stark vertreten; Sommerzeit ist eben Ferienzeit.... Da freut man sich natürlich, wenn man von netten Leuten zu einem feinen Zmittag eingeladen wird.  Liebe Schwoscht, danke für's Pitabrot, danke für 's aus dem Büro locken  - da wurde einem bewusst, wie stark der Westwind heute über unser Land gefegt ist.

Mittwoch, 5. Juli 2017

Es geht aufwärts

Gestern war der 4. Juli. Ein Tag zum Feiern, für das amerikanische Volk zum Beispiel. Wenn ich eigentlich auch der Ansicht bin, dass die USA mit diesem Präsidenten nicht wirklich viel zu feiern haben. Donald Trump sorgt eher dafür, dass Würde und vor allem Anstand verloren gehen. Allerdings hoffe ich doch schwer, dass dies bis zur nächsten Wahl auch den Amerikanern zu viel wird....
Ein Tag zum Feiern auch für uns - 25 Jahre sind seit unserer Hochzeit vergangen - da sind wir ehrlich gesagt etwas stolz darauf. Vor allem in diesen Zeiten der Unverbindlichkeit und Spontaneität, da ist Beständigkeit gerade nicht so hip und eher eine Ausnahme. Aber hiess es nicht früher mal an Hauswänden ind Zugwaggons "nur tote Fische schwimmen mit dem Strom"? Hurra -wir leben noch!

Zur Feier des Tages haben wir Rolf Gut in der Rotisseria besucht. Zum einen weil wir da schon lange nicht mehr waren, zum anderen weil das nur 250 Meter von zu Hause weg ist. Und weil der Platanenhof in Kirchberg anfangs Juli immer geschlossen ist - leider. Genossen habe ich zuerst ein Carne Cruda (Rezept aus dem Piemont; rohes Kalbfleisch). Danach ein Tatar "surf and turf" (Tatar vom Rind, Tatar vom Thunfisch, dazu zwei Riesencrevetten und Gemüsebeilagen - aber kalt und jedes Gemüse irgendwie mariniert). Eine Lavendel-Vanillecreme bildete den krönenden Abschluss.
Wem etwas davon bekannt vorkam, der war an der Konfirmation von Carmen dabei. Rolf Gut war damals noch Wirt in der Trattoria Leone in Bätterkinden.

Und heute? Heute geht's weiter aufwärts - mit den Temperaturen und dem Heissluftballon der mich am Morgen begrüsst hat (ja sind denn schon wieder Ferien?). Für beides gilt: runter kommen sie alle wieder....

Montag, 3. Juli 2017

Sommerflaute

Juli.
Das ist zum Beispiel der Name einer deutschen Band, deren Musik ich ganz gerne höre. Zum Beispiel "die perfekte Welle" - passend zum Sommer, passend zum Juli. Der Juli ist aber auch jener Monat, in dem die Fernsehprogramme sich verändern: Serien machen Pause,  Unterhaltungssendungen sind rar, alte Konserven werden aus dem Archiv hervor geholt. Recht so, ist ja auch nicht Zeit um abends in der Stube zu hocken. Das macht man besser über Mittag wenn's so richtig heiss ist. Hell ist es am Abend ja lange im Juli und darum bleibt es auch lange warm. Und obendrein sind ja noch Schulferien im Juli, viele Nachbarn fahren in die Ferien - weniger Leute auf der Strasse (hier im Dorf, nicht am Gotthard), kein Gedränge im Zug. Spricht dafür, im Juli zu arbeiten, weil es auch weniger Störungen gibt - sind ja viele weg und jene die noch da sind, zerreissen keine grossen Stricke.

Im Juli gibt es aber auch etwas zu feiern, in diesem Jahr sogar etwas Besonderes. 25 Jahre verheiratet (30 Jahre zusammen).... das ist Morgen einen Prosecco wert - mindestens....