Sonntag, 29. März 2020

Müde

Gestern wollte ich eigentlich noch einen längeren Spaziergang unter die Füsse nehmen. Ich hab's dann gelassen, weil ich auch so mein Schrittziel erreicht habe. Wobei die letzte Schritte eigentlich schon fast am Sonntag gemacht worden sind. Würde die Sommerzeit nicht erst um 02:00 beginnen....
Angefangen hat alles mit dem Entschluss, am Samstag weder für's Büro, noch für private Projekte wie Scheidung oder die Wohnung in Zollikofen zu arbeiten. Irgendwann am frühen Morgen habe ich in der Küche ein Bild von einem Küchenschrank entfernt, welches schon lange dort hing. Das sah man dann auch am Schrank, als das Bild weg war. Zuerst wollte ich das rasch putzen, hatte schon das Spülmittel in der Hand, da sah ich die zwei Pfannen und das Weinglas. Sowas wäscht man ja eigentlich nicht alleine ab, aber wenn's dann gleich noch zum Putzen dient.... also habe ich zuerst abgewaschen, und dann gleich noch die ganze Küche geputzt: Fronten, Zierleisten, Backofen, Mikrowelle,....ist jetzt wie in der Berner Altstadt, von Aussen glänzt wieder alles.
Danach habe ich anstelle der Hunde unseren Staubsauger ausgeführt, statt nach draussen im Zeitalter von Cogid-19 brav durch die Wohnung. Auch das braucht seine Zeit, da steht so Einiges im Weg, was aus dem Weg (und danach wieder an seinen Platz) geräumt werden muss. Als nächstes habe ich im Dachzimmer den Fotodrucker fotografiert, ebenso das überzählige Bett und den Massagetisch. Den Tisch habe ich auch noch gleich zusammengeklappt und in die Tasche versorgt. Dann ging's weiter zu Ricardo ins Internet. Eingestellt zum Verkauf habe ich dann dort aber nur das Bett und einen Faltpavillon, den ich schon vor Wochen fotografiert hatte - hat's bloss nie in den Verkauf geschafft. Den Massagetisch kann ich (eigentlich Astrid) meiner Schwester vererben, den Fotodrucker habe ich gar nicht eingestellt - da hatte es schon ein paar, die sich nicht verkaufen....
Als Letztes war dann noch der Garten dran: etwas Putzen und Aufräumen, alte Ware für's Entsorgen bereitstellen, andere Gegenstände in den Keller: alles aus Porzellan/Ton oder Glas was noch brauchbar ist, bleibt noch da. Wenn dann alle Töchter ausgezogen sind, wird sich zeigen, was noch entsorgt werden muss. Trotzdem hat es wieder einen kleinen Haufen für die Entsorgungsstelle...
Den Rest des Tages habe ich dann das schöne Wetter genossen, ein Bier auf dem Sitzplatz, Spargel mit Grillfleisch zum Znacht, "das Boot" im Fernsehen. Das letzte ist ein Dreiteiler, deshalb wurde es gestern etwas spät. Und mit der Zeitumstellung und dem Glas Wein zum Film, fühle ich mich heute etwas unausgeschlafen. Aber ich bin jicht mehr so müde vom Job - weil ich gestern so viel Anderes gearbeitet habe. Klingt paradox, ist es aber nicht. Und da die-16-Uhr-Sitzung der Taskforce abgesagt wurde, habe ich mich an meine Vorgabe gehalten,  und absolut nichts für's Büro erledigt gestern. Die Taskforce-Sitzung wurde übrigens mangels Traktanden abgesagt - Covid-19 wird langsam zur Normalität....

Donnerstag, 26. März 2020

Wochentag

Man soll sich eine Struktur geben in diesen Tagen. Sagt sich so leicht - Struktur haben meine Tage schon, aber da gibt es keine grossen Unterschiede zwischen Montag und Freitag, Mittwoch und Sonntag. Die Wochentage verschwimmen, jeder Tag wird sich ähnlicher. Immerhin geht die Arbeitslast am Wochenende doch noch stark zurück, aber andere Tätigkeiten treten an diese Stelle: Staubsaugen, oder Staubwischen, Gartenarbeiten, aktuell noch überzählige Gegenstände auf Ricardo verhökern. Irgendwann kommt dann noch Wäschewaschen dazu, wobei das eigentlich auch unter der Woche Platz haben sollte - wir sind dann ja nur noch zu Zweit. Die Badezimmer müssen auch noch im Plan aufgenommen werden, Einkaufen steht bereits drauf.
Es war eine gute Idee, insgesamt drei Ferienwochen zwischen Januar und April für's Ausmisten zu reservieren. Die erste war die Woche für's Grobe, da haben wir einige Autoladungen voll in die Entsorgung gebracht. In der Zwischenzeit hat Astrid noch Einiges nach Pfyn mitgenommen, und ich konnte das eine oder andere über Ricardo verschachern. Jetzt im April werde ich dann nochmals von oben nach unten durch's Haus gehen, eine zweite Entsorgungsaktion aus meiner Sicht starten, Sachen in gutem Zustand zum Verkauf anbieten und wohl noch eine oder zwei Fuhren in die Entsorgungsstelle bringen. Alles zum Verkauf hat dann Zeit - wobei ich das bis im Spätsommer weg haben will, so oder so. Denn irgendwann ist dann mein Backoffice unbesetzt, wenn Carmen auch noch auszieht.
Es gibt noch viel zu tun und die Zeit wird nicht mehr - im Gegenteil, am nächsten Wochenende "verschwindet" wieder eine Stunde. Oder wie es ein Bürokollege über Skype verbreitete: "am nächsten Wochenende wird die Uhr wieder vor gestellt - am besten um drei Monate"!

Sonntag, 22. März 2020

Home sweet home

Wie gefährdet bin ich eigentlich selber? Ich fühle mich soweit ja gut, nicht unbedingt besonders ausdauernd wenn es um's Joggen, aber ein guter Läufer war ich ja noch nie. Fitness ist zu, Hallenbad auch, und mein Schrittzähler glänzt im Moment auch nicht mit neuen Rekorden. Der Blutdruck ist nicht mustergültig, aber wohl noch ok. Das Gewicht wiederum ist zu hoch, das muss man so sagen. Bin ich jetzt auch ein Kandidat für einen schwereren Verlauf, oder führt eine Infektion lediglich zu leichten Symptomen? Wer weiss das schon im voraus, viele Leute sind vorsichtig geworden - ich gehöre dazu. "Kollektives Misstrauen" habe ich diese Woche gelesen, hat was, und die allermeisten Mitmenschen hier halten sich auch daran. 
Meine Welt ist klein geworden. Erdgeschoss plus Dusche und Schlafzimmer im ersten, das ist der beherrschende Alltag. Der Gang zum Briefkasten ist gerade noch Routine, Einkaufen im Coop vielleicht auch, genauso wie der Gang zum Bäcker. Die Migros ist dann schon eine Ausnahme und Einkaufen in der Käserei oder beim Bauern entwickeln den Charakter eines Sonntagsausflugs. Nimmt man mal den Bus - was ich schon lange nicht mehr gemacht habe - hat man oft einen "Wagen mit Chauffeur" weil man mit dem Fahrer alleine ist. Gut so, lassen wir die Plätze frei für jene, welche zur Arbeit gehen müssen.
Was ich aber feststelle: die Leute beginnen sich zu nerven. Immer das gleiche Thema, immer die gleichen Warnungen, Corona hier, Corona da. Und dies ist nicht ganz ungefährlich, denn nach ein, zwei Wochen wird Aufgeschobenes langsam zum Problem. Ein nahender Umzugstermin zum Beispiel, Wohnung gekündigt und neue Bleibe gemietet - wenn das dann nicht alle gleich handhaben, ist das Chaos vorprogrammiert. Die einen ziehen aus, die anderen aber nicht, und plötzlich steht jemand auf der Strasse. Abgesehen davon können die zwei Meter Abstand wohl beim Umzug nicht wirklich eingehalten werden.
So gesehen haben wir es hier ganz gut. Der Garten ist im Frühlingsmodus, das Coop nur ein paar Schritte entfernt, die Bäckerei ein paar andere. Homeoffice geht soweit ganz gut und für die Hausarbeit findet sich auch immer etwas Zeit. Nur ab und zu werden Kleinigkeiten zu grösseren Herausforderungen. Zum Beispiel mein Staubsauger, bei dem habe ich gestern beim Kabel einrollen den Stecker abgezwickt. Nun sind diese Stecker heute alle geschweisst und darum kann man sie nicht mehr einfach aufschrauben und die beiden Kabeldrähte wieder fixieren. Kaufen kann man so einen Stecker auch nicht einfach, dieses Sortiment ist abgesperrt, das muss man bestellen und nach Hause liefern lassen. Absurd wird das Ganze, wenn einem die Verkäuferin in der Landi erklärt, dass man Dünger im Internet bestellen und zur Abholung in die Filiale liefern lassen dürfe - aber nicht direkt im Laden kaufen. Dieser Frühling treibt wirklich seltsame Blüten....

Donnerstag, 19. März 2020

Freitag ist Massnahmentag

Stell dir vor es ist Frühling, und keiner ginge hin. Früher stand in dem Spruch "Krieg" anstelle von "Frühling". Und wir fanden diesen Spruch klasse, er war pazifistisch und gab uns Hoffnung, dass wir nie einen Krieg würden erleben müssen. Denn unsere Vorstellung von Krieg war dazumal laut, kraftvoll, beängstigend - und nachhaltig, denn die grosse Waffe dieser Zeit war die Atombombe. Oder noch schlimmer, die Wasserstoffbombe, die weniger "kaputt" macht, aber mit der Zeit ebenso viel Tod bringt.
Kriege gab es in dieser Friedenszeit immer, überall auf der Welt, und nicht zu wenig. Heute ist die Bedrohung unsichtbar, aber nicht minder gefährlich. Und ja, die Behörden wünschen sich, dass keiner rausgeht, keiner den Frühling geniesst, keiner Party feiert in den Parks. Nur leider wird das nicht viel nützen, das Corona-Virus wird vermutlich bleiben und mit der Zeit grosse Teile der Bevölkerung infiziert haben. Es geht im Moment nur darum, dass nicht zu viele auf's mal infiziert werden. Nicht zu viele Intensivpatienten und nicht zu wenig Pflegepersonal. Ich bezweifle, dass wir das wirklich schaffen werden. Es wird vielleicht nicht wie in Italien, aber es wird uns vermutlich nicht gelingen, allen Patienten die optimale Pflege zukommen zu lassen. Aber im Moment sind sich viele Leute dem Ernst der Lage gar nicht bewusst. Sie fahren zum Gleitschirm-Fliegen, an den See, in die Berge, und glauben sich unverwundbar. Ein Senior meinte lapidar, er hätte auch die Maul- und Klauenseuche überlebt - dabei ist diese doch für Menschen gar nicht gefährlich, oder? 
Morgen ist wiedet Freitag. Morgen wird der Bundesrat wieder eine Pressekonferenz abhalten. Morgen wird er vermutlich neue Massnahmen kommunizieren und die werden vermutlich weitreichende Konsequenzen haben. Dürfen nur die Renter nicht mehr raus? Oder wir alle? Im Kanton Uri ist es ja schon soweit, da darf die Generation ü65 nicht mal mehr selber einkaufen gehen. Alleine für zwei Stunden spazieren gehen schon. Warum das so ist, erklärt sich im Verhalten dieser Personen heute: ein Schwatz in der Migros, ein Ausflug mit dem Poschi, vermutlich sogar ein Kafi im Restaurant wenn diese nicht alle zu wären. Gilt es für alle, wird es etwas mühsamer, dann brauche ich eine Bescheinigung vom Arbeitgeber, wenn ich zur Arbeit gehen will. Das sollte ich zwar bekommen, aber wie soll ich so einen Nachfolger für Lukas rekrutieren? Wie kann ich meinen Vorzeltboden, den ich über Ricardo verkaufen konnte, an den Mann bringen? Wie soll die Beurkundung für meine neue Wohnung stattfinden, wenn man nicht raus darf?
Es wird vermutlich alles etwas länger dauern. Und es wird uns viel kosten. Aber irgendwann kommt der Sommer und wir können alle wieder unbeschwert draussen sitzen und gemütlich ein Bier trinken mit Freunden. Da freu ich mich schon drauf.

Samstag, 14. März 2020

und nun?

Die Katze ist für's erste aus dem Sack, die Massnahmen sind noch nicht ganz so schlimm wie erwartet werden konnte, aber das kann ja nächste Woche noch kommen. Das erste Spitalbataillon ist jedenfalls bereits aufgeboten worden, man rechnet demnach zumindest mit Personalengpässen in den Spitälern - vielleicht auch mit einer grossen Welle an Intensiv-Patienten. Wir werden es sehen...
Gestern Abend war schon mal klar, dass die kommenden Tage Veränderungen bringen würden. Die Schulen schliessen, unklar war, ob der Fitnessclub am Samstag noch würde offen haben. Heute Morgen war es dann klar: der Club bleibt offen, aber es gibt kein Wellness-Angebot mehr, kein Groupfitness, keine Kinderbetreuung, keine Massage. Mein gestern eingepackter Rucksack wurde deshalb heute Morgen wieder ausgepackt - ich wäre nochmals in die Sauna gegangen, aber Bewegung würde ich heute genug haben. Zuerst mal ging es nach Bätterkinden zum Coiffeur - der ist glücklicherweise im Moment noch geöffnet. Zurück ging ich zu Fuss, dann in die Käserei (Fondue), in die Migros (Suche nach mehlig-kochenden Kartoffeln) und dann erst mal nach Hause. Dort ging es zum Coop, auch die Pet-Flaschen müssen mal entsorgt sein. Dann wurde der Rasen zum ersten Mal in diesem Jahr gemäht, der frisch angesäte Teil gewässert, überflüssige Gartentische und Stühle fotografiert und zum Verkauf auf Ricardo eingestellt, ebenso der alte Vorzelt-Boden aus den Zeiten des Dauercampings, sowie die Fahrradträger-Box welche ich erst im letzten Herbst erstanden hatte. Alles muss irgendwann mal weg, am besten sofort und wenn's noch Geld dafür gibt, umso besser.
Im Verlauf des Tages trudelten dann weitere Meldungen aus dem Kreis der Volleyballer ein: die Halle ist vorerst mal bis zum 4. April zu (nicht nur die Schule für die Kids), das Turnier in Schmitten ist abgesagt, jenes in Burgdorf auch, und und und.
Es sind unruhige Zeiten mit vielen Überraschungen. Wir werden vermutlich noch einige Wochen auf die eine oder andere Weise mit Einschränkungen zu leben haben. Aber irgendwann wird sich die Lage beruhigen, alle werden aufschnaufen und ich werde mein Wohnmobil einlösen und die erste Reise in diesem Jahr planen - irgendwann Ende Mai, Anfang Juni vermutlich. Spielt ja nicht eine so grosse Rolle, die Fussball-EM wird ja ohnehin abgesagt werden und die olympischen Spiele vermutlich auch. Wird ein ganz ruhiges Jahr werden dieses 2020... nach Corona, Scheidung, Hauskauf,......

Freitag, 13. März 2020

Freitag der 13.

Er könnte seinem Ruf alle Ehre machen dieser Freitag der 13. Unser Geschäftsleitungsmitglied welches für den Betrieb zuständig ist, war gestern beim Bundesamt für Verkehr. Peter hatte Einblick in mögliche Massnahmen, die der Bundesrat heute Freitag beschliessen könnte. Er darf zwar nichts sagen, aber seit dieser Taskforce gestern hat sich Einiges verändert.
Pesche meinte, die Massnahmen würden der Schweizer Bevölkerung weh tun. Die Mobilität würde nicht leichter und wir bräuchten jetzt mehr Leute in Taskforces und Stäben. Eigentlich ist die ganze Belegschaft am Wochenende auf Pikett, müssen per Telefon und Mail erreichbar sein. Die Kantone, welche ihre Krisenstäbe nicht schon hochgefahren haben, werden dies nächste Woche vermutlich machen. Unsere Grenzgänger könnten plötzlich am Steuer fehlen, weitere Personen durch ihr Engagement in Blaulicht-Organisationen.
Es geht rund in unserem Land, und dies, obwohl das gesellschaftliche Leben zunehmend still steht. Ich bin gespannt, was da noch alles kommt - und wo wir stehen, wenn das Gröbste vorüber ist. Nach den Auswirkungen im Skandal-Jahr 2018 habe ich irgendwie ein Déjà-vu....

Donnerstag, 12. März 2020

Beste Freunde

Es ist schon fast eine Freundschaft, wenn auch eine spezielle....jene mit BLS und SBB.
Gestern war ich kurz nach 13  Uhr fertig mit einer Sitzung, es war Mittwoch, ein Spaziergang mit den Hunden am Nachmittag geplant. Für den 20-nach-Zug war's zu knapp (ist ohnehin ein Turnschuh-Anschluss), für den 50er zu viel Zeit. Ich machte mich mal auf den Weg und wie immer wenn man genug Zeit hat, fährt das Tram perfekt genau dann vor, wenn man zur Haltestelle kommt. Fünf Minuten später war ich am Hirschengraben, 10 Minuten später auf dem Perron. Ok,wenn das so ist, dann halt doch der Turnschuh-Anschluss, aber ganz vorne in der zweiten Klasse. Denn in Burgdorf kommt dieser Zug auf dem Kopfgeleise 11 an, weiter geht's auf Geleise 4 - ein ziemlich weiter Weg für einen Turnschuh-Anschluss. Die erste Klasse wäre übrigens ganz am Schluss des Zuges..  
Ich glaube, es ist jetzt schon klar, weshalb ich diese Verbindung meide. Und wenn nicht, wird es jetzt klarer. Der Zug stand also 13:19 abfahrbereit in Bern. Das tat er auch um 13:20, leider auch um 13:21, 13:22 und 13:23. Jetzt muss man wissen, dass der Zug in Burgdorf gemäss Fahrplan '42 ankommt, gemäss Erfahrungswert '45 und der Anschlusszug '47 weiterfährt. Früher war das '46, hat aber nie gereicht. Warum wir so lange rumstanden, weiss keiner der Passagiere (vielleicht auch das BLS-Personal nicht, die Zugsteuerung in Bern obliegt ja den SBB). Warum wir dann aber'47 eingefahren sind und den Anschlusszug - pünktlich - ausfahren gesehen haben, das war allen klar. Danke SBB für die Verzögerung in Bern, danke BLS für's Davonfahren in Burgdorf, danke Petrus für das angenehme Frühlingswetter in Burgdorf.

Dienstag, 10. März 2020

Corona, Corona, Corona

Dieses Virus ist überall, es ist eine Seuche - so liest man es jedenfalls in den Medien. Und es bestimmt den Alltag von Vielen, und beeinflusst den von den Meisten. Fussball- und Eishockeyspiele werden abgesagt, und müssen dann doch irgendwann wieder stattfinden, weil es die TV-Sender verlangen - sonst gibt's kein Geld, und den Klubs fehlen schon die Spieleinnahmen. Bildungsinstitute verlieren Kundinnen und Kunden, Veranstalter viel Geld, der Tourismus bricht ein. Alles wegen Corona.
Persönlich? Da sieht es dann etwa so aus: ich gehe früher auf den Zug (06:15 ab Bätterkinden, der Bus dorthin fährt 10 Minuten früher - das Ganze klappt ohne Wecker). Verschiedene Personen sind aktuell kaum verfügbar in der täglichen Arbeit, dadurch werden Fragen nicht oder stark verspätet beantwortet. Sitzungen und vor allem Tagungen werden abgesagt oder durch multimediale Kanäle ersetzt. Der Krisenstab Post generiert Arbeit, die Taskforce von PostAuto versucht diese (und die branchen-eigene) umzusetzen. Weniger wichtige Arbeit bleibt liegen - etwas, was wir von PostAuto gut aus der Vergangenheit kennen, als die gesamte Geschäftsleitung plötzlich weg war. Ein déjà-vu....
Bloss gut, dass es privat so schön ruhig ist, da haben wir aktuell bloss ein laufendes Scheidungsverfahren, eine Eigentumsfinanzierung die etwas stockt, eine Art Hausräumung, und zunehmend auch noch einen Haushalt zu führen.... immerhin, es sind ein paar Ferientage in Sicht, wobei auch diese vermutlich Corona- verseuchtsein werden. Die Taskforce rechnet mit drei Monaten, bis sich die Situation normalisiert. Das wäre dann im Juni, nach der Eishockey-WM.

Samstag, 7. März 2020

Zeit ist kostbar

Manchmal frage ich mich schon, wo die Zeit hingeht. Seit dieser Woche "darf" ich jeden Abend noch eine Stunde an der Taskforce Corona teilnehmen - wirklich jeden Tag, auch heute, auch Morgen. Das ist natürlich eine Ausnahmesituation, die wird aber vermutlich sicher bis Ende März anhalten. Zugegeben, viel fällt für die ICT im Moment nicht ab an Aufträgen - aber etwas Anderes kann man dann eben trotzdem nicht machen in dieser Zeit.
Dann hat mir mein Stellvertreter gestern Nachmittag eröffnet, dass er als IT-Leiter zu den Transports Publics du Chablais gehen wird. Das heisst konkret: ich brauche einen neuen Teamleiter und muss den "Mister ISA" mit seinem gesamten KnowHow irgendwie ersetzen. Auch das braucht seine Zeit, und realistischerweise fällt der Entscheid erst im April. Somit kommt der Nachfolger erst im August, was einen Monat ohne Lukas oder seinen Nachfolger bedeutet. Eine Variante wäre die Nominierung einer internen Person, die ist dann zwar früher verfügbar, hinterlässt aber anderswo eine Lücke die dann auch wieder gefüllt werden muss.
Nun, als wäre das nicht genug, hat sich gestern auch noch der Inhaber des Architekturbüros gemeldet. Er habe da eine Idee die mir helfen könne. Darum bin ich jetzt im Zug nach Biel, wo er mich um 10:30 treffen will. In einer "Beiz" wie er gemeint hat. Bin gespannt....

Donnerstag, 5. März 2020

Autosalon

Im Prinzip tut uns das allen gut. Beispiel: China, wo in den betroffenen Gebieten die Luftverschmutzung drastisch zurückgegangen ist. Logisch, weil ohne Mitarbeitende keine Produktion. Oder der Autosalon heute - abgesagt. Unzählige Besucher sind nun enttäuscht, haben aber entweder einen freien Tag oder einen zusätzlichen Arbeitstag gewonnen. So auch einer meiner Teamleiter, der nun diesen Tag für eine Sonderaufgabe einsetzt - eine kleine "Notsituation" die aber nichts mit Corona zu tun hat. Er wäre nächste Woche nach Genf, nur um etwas zu "schnöiggen". Immerhin mit dem Zug, aber viele reisen meist auf der Strasse an. Natürlich kostet das die Autofirmen viel Geld; aber wäre der durchgeführte Salon nicht noch viel teurer geworden? Und sind wir mal ehrlich, Autos verkauft man keine am Salon... Die grossen Verlierer sind dann schon eher Hotel, Gastronomie und Tourismus.
Meine Reise heute führt mich nach Bellinzona. Der Zug nach Solothurn ist drei Minuten zu spät unterwegs, jener von Solothurn nach Zürich aktuell mit vier, und die Alternativroute ab Olten zeigt in der SBB-App "unbestimmte Verspätung". Bin mal gespannt, wie voll oder leer der Zug sein wird. Will denn überhaupt noch jemand in die "rote Zone", das ach so gefährliche Tessin? Ich lasse mir diese Reise jedenfalls nicht ranzig machen und freue mich jetzt schon auf das Mittagessen mit Gerardo. Zuschlagen kann ich, auf dem Heimweg ist noch ein Besuch im Fitnessclub in Burgdorf eingeplant. 

Dienstag, 3. März 2020

Raum und Platz

Dienstagmorgen - ich muss auf den Zug um 06:31, was mich nicht gerade freut, denn dieser ist meist proppenvoll. Nocht so heute, es hat beim Einsteigen sogar noch zwei komplett leere Viererabteile in der ersten Klasse. Da steckt vermutlich ein Virus dahinter, wer kann bleibt zu Hause. Später, kurz vor Kirchberg, werde ich eines besseren belehrt: die Autobahn nach Bern ist hier komplett verstopft, stehende Kolonnen, keine Bewegung der Blechlawine. Aha, nicht zu Hause geblueben, sondern auf die Strasse ausgewichen. Nicht mit Maske unterwegs, sondern mit Schutzmantel aus Blech. Macht aus Sicht Infektion Sinn, aber wo die alle parken wollen?

Sonntag, 1. März 2020

Überraschend....

Gestern kam der vorausgesagte Regen, überraschend stark, aber die Gummiplatten vom Strandkorb sind trotzdem nicht ganz sauber geworden. Die müssen dann auch mal noch nach Pfyn, aber so schmutzig wie die waren, hätte es mir den ganzen Mietbus verdreckt. Heute Morgen war es dann irgendwas zwischen sonnig und bewölkt - in der Zwischenzeit ist es überraschend sonnig, so richtig frühlingshaft (wie es zum März passt). Carmen und ich sind auf demWeg nach Bern, etwas was wir sonst nicht machen würden an einem Fasnachtssonntag. Da die Fasnacht aber überraschend dem Corona-Virus zum Opfer gefallen ist, geht das nun wieder problemlos. Auch der Anlass dieses Ausflugs war nicht geplant: Mexican Food at 1pm hiess es vorgestern abends im Whatsapp-Chat mit Sista. Gut, sonntags habe ich ja meist nichts geplant, ausruhen können wir später noch- todsicher - also nix wie hin.
Sonst hält sich das hoffentlich auch etwas in Grenzen mit den Überraschungen- vor allem nächste Woche, da bin ich etwas viel unterwegs, da wäre eine überraschungsfreie Woche eigentlich ganz ideal.