Donnerstag, 22. Juni 2017

Kaltstart in grosser Hitze

Wenn man von 0 auf 100 startet, dann nennt man das einen Kaltstart. Natürlich ist mit 0 gemeint, der Motor ist noch aus und somit....richtig: kalt.
Im Elsass hatte ich letzte Woche mein Geschäftsmotörchen abgestellt und abkühlen lassen. Am Montag ging's dann wieder zurück nach Hause und am Dienstag gleich so richtig los: 3 Tage Fortbildung, dreimal von 8 bis halb Fünf, das Ganze ein sehr theoretisches Thema und in wohltemperierten Räumen. Jeder Tag fühlte sich etwas wärmer an, jede Nacht auch. Und nun sitze ich wieder im unklimatisierten Zug von Burgdorf nach Solothurn und bin gelinde gesagt am Überhitzen.

Ich mag die warme Jahreszeit ja eigentlich, aber mit langen Hosen und Socken in einem unklimatisierten Zug mit geschlossenen Fenstern....das ist dann schon ein zweifelhaftes Vergnügen. Ich glaube, ich muss heute noch meine Pflanzen giessen wenn ich zu Hause bin - und vielleicht rutscht mir dann der Schlauch aus und es geht was daneben....

Montag, 12. Juni 2017

Nachwehen

12 Kilometer "nidsi" geht bei mir nicht mehr spurlos vorbei, ich spüre heute noch meine Wadli, ein wenig die Oberschenkel und am Gesäss haben sich auch Muskeln gemeldet. Heute ist Montag, der Niederhorn-Ausflug hatte also eine nachhaltige Wirkung. Gut, jetzt habe ich dann ja Zeit zum Erholen, eine Woche Elsass steht vor der Tür. Wobei ich es auf dem Beatenberg auch eine Woche ausgehalten hätte....

Samstag, 10. Juni 2017

Wie Nieder ist dieses Horn wirklich?

Da die arbeitende Besatzung heute bereits um acht Uhr in Matten sein musste, gab es recht früh Tagwache. Bei mir allerdings ohne Wecker (was schon mal positiv ist) und der Tag empfing uns mit einer angehehmen Frische - kalt war es auch hier auf 1120 Meter Höhe nicht. Der Nachteil des Frühaufstehens: man dreht plötzlich Däumchen und ist dann trotzdem um Viertel nach Acht mit dem Hund unterwegs. Vorteile gab es zwei, einmal war es zum Wandern noch angenehm, zum anderen waren wir eine Minute vor 9 an der Kasse. Also gab es ein Frühaufsteherticket, Beatenberg-Niederhorn retour für 15 CHF (einfach wäre gleich teuer gewesen, Hunde sind ohnehin gratis).

Einsteigen war kein Problem, da die Bahn anhielt. Fahren war auch keines weil jedes Schaukeln äusserst effektiv abgebremst wurde. Aber die Mittelstation.. .definitiv nichts für Dylan, alles in Gitterrost gebaut, gut für Schuhgänger, schlecht für Hunde. Die Bergstation war dann genau gleich, aber viel weniger Weg: schon mal einen Hund auf rohen Eiern laufen gesehen? Gut gemacht Dylan!

War Dylan die 2,5 Kilometer zur Bahn geschlichen (wandern ist ja sooo langweilig), ging es auf dem Niederhorn wesentlich zügiger voran. Zumindest die erste halbe Stunde, dann begann er überall hinzugehen: zu jeder Feuerstelle, zu jeder Bank, dann schaute er mich an mit dem "wir-sind-da-kehren-wir-um?"-Blick. Natürlich sind wir nicht umgekehrt, natürlich sind wir bei der Mittelstation nicht eingestiegen - dafür haben wir auf zwei Wegen nach einigen 100 Metern umgekehrt - ich wollte ja nicht Treppensteigen. Natürlich habe ich dann noch kurz vor dem Dorf einen Weg verpasst (weil unser Ziel dort nicht angeschrieben war). Trotzdem, nach fast vier Stunden waren wir wieder zurück beim Wohnmobil, 12 Kilometer in den Beinen, ein Bier auf dem Tisch und eine Cervelat zwischen den Zähnen.

Schweizer Tag

Freitag war ein Schweizertag.
Wir haben uns kurz vor Drei aufgemacht in Richtung Berner Oberland, nicht ohne vorher ein Problem mit unserem Blue-Ray-Player zu lösen. Leider ging der dabei endgültig kaputt - vielleicht war er es schon vorher, vielleicht war es meine Problemlösung. Schlimm ist das nicht, wir haben das Teil ohnehin kaum gebraucht.
Unterwegs begleitete mich "Börni Schär" auf DRS 3 und meldete immer mal wieder News aus Paris. Stan the man war mal hinten, dann wieder auf gleicher Höhe, dann im dritten Satz war ich plötzlich da auf dem Camping Wang in Beatenberg. Plötzlich deshalb, weil die kurvige und manchmal recht enge Strasse nicht enden will, und auf einmal heisst es "Camping => Links" und man rollt geradewegs darauf zu. Ich will mich aber nicht beklagen über die Anfahrt. Kein Auto hinter mir welches hätte drängeln können, Kreuzungen mit Gegenverkehr nur an übersichtlichen Stellen, kein Poschi, nur ein Mofafahrer der zeitweise eher zum Velofahrer mutierte (um überhaupt noch vorwärts zu kommen).

Aufgestellt war schnell, dann gab's auch wieder Radio (vierter Satz, enge Geschichte), später sogar Fernsehen (fünfter Satz, 4:0 für Stan). Die beste Ehefrau von allen hat das leider nicht mitgekriegt, weil sie Einkaufen war: Kühlschrankware zu Hause vergessen, logisch, lässt man ja bis zuletzt im Kühlschrank. Kein Käse, kein Zmorgeleisch, keine Creme fraiche, kein Mozzarella, kein Rahm, keine Frischteigwaren, kein Grillfleisch, keine Cervelat...alles bekommen hier in Beatenberg.

Und am Abend gab's dann noch ein Schweizer Dessert: 2:0 gegen die Färöer. Keine Heldentat, aber Pflicht erfüllt.

Samstag, 3. Juni 2017

Eine Reise nach Japan

,Kennen Sie das Restaurant Taishi in Bern? Vermutlich nicht, es liegt versteckt im Hotel Ambassador an der Seftigenstrasse, man kommt dort also nicht unbedingt zufällig vorbei. Und wenn, dann geht man wohl kaum rein - was will unsereins auch in Bern in einem Hotel? Ich würde ohnehin auf der Suche nach japanischem Essen gleich weiterfahren bis nach Kehrsatz, zur Berner Sushilegende Tanaka. Aber dazu später...
Wir kennen das Taishi schon seit mehr als 20 Jahren. Als Geburtstagsgeschenk zum 50sten von Andre Schmocker war es absolut passend, schliesslich waren wir zum ersten Mal mit ihnen dort. Und Schmockers können ja Japanisch - und in Japan waren sie auch schon.
Das Essen war ausgezeichnet, genau wie wir es kannten. Ich hatte eine Ladung Sushi zur Vorspeise, dann gab es Surf and Turf vom Meister am Tisch zubereitet. Und genau deswegen geht man ins Taishi, wegen dem Teppanyaki-Grill. Gibt es nicht so oft in der Schweiz und dazu gehört eine kleine Showeinlage des Kochs mit fliegendem Besteck und viel Feuer.
Das Dessert war dann eine spezielle Geschichte. Im Prinzip ein weisses Schokolademousse mit Merinque und einem Sorbet. Aber das ist natürlich zu wenig japanisch, darum war es ein Schoggimousse mit Zitronengras. Und dazu gehörte eine Pfefferminz-Merinque. Dann zum Abrunden ein Mangosorbet. Fein, und schön angerichtet.
Und jetzt noch zum langen Schatten von Tanaka: der hatte das Taishi vor Jahren aufgebaut, aber sein Name ist auch heute noch präsent. Meister Tanaka kocht heute in Kehrsatz, vorher war er aber im Schweizerhof, hat die Sushibar in der Kramgasse und ein Restaurant in der Markthalle aufgebaut. Tempi passati...

Donnerstag, 1. Juni 2017

Rot

Gibt es etwas Peinlicheres im Strassenverkehr als wenn einem an einer Ampel beim Anfahren der Motor abstirbt?
Heute bin ich zu Fuss die Belpstrasse in Richtung Bahnhof gelaufen. Das Wetter war angenehm, warm und leicht bewölkt - und der Tramersatz-Bus fährt ja sowieso immer dann, wenn man eben gerade noch nicht an der Haltestelle steht. Richtung Kocherpark wird man dann von einigen Fahrzeugen überholt - bei Stau ist es manchmal auch umgekehrt - und die sieht man teilweise später wieder an einer der zwei Ampeln stehen.
Heute hat ein Kleintransporter meine Aufmerksamkeit erregt: die Aufschrift verriet, dass es ein Mietfahrzeug war. Besonders war, dass nicht eine Webseite als Kontakt angegeben war, sondern eine App. Da konnte man offenbar über eine App alles abwickeln, spannende Idee. Genau dieses Fahrzeug erlaubte sich dann plötzlich frech zu Hupen. Aha, es war grün und die Poleposition kam nicht schnell genug weg....alles klar. Die Strasse war dann ganz schnell frei, der Transporter machte einen Ruck und....stand dann plötzlich ebenso still wie der Motor. Ja ja, blöd hupen und dann selber nicht wegkommen, die hat man gern.

Die Ampel schaltete auf Orange, der Motor lief wieder, der Transporter fuhr weiter, 30 Meter bis zur nächsten Ampel. Diese war dann unmissverständlich bereits dunkelorange und zweimal konnte das ja nicht gut gehen. Der Transporter hielt an und bis es wieder Orange wurde, war ich schon fast wieder auf der Höhe des Fahrzeugs. Der Rest ist bekannt - Ampel auf Grün, ein Ruck, Stillstand, Hupen - diesmal das Fahrzeug hinter dem Transporter. Mittlerweile war ich auf der Höhe der Fahrzeugkabine und konnte auch sehen wer dort sass: drei junge Leute, Frau am Steuer, Frau rechts am Fenster und dazwischen ein Mann. Alle lachten und machten sich dann mit etwas mehr Gas aus dem Staub.

Ja, es gibt etwas Peinlicheres als einmal an der grünen Ampel den Motor abzuwürgen: zweimal hintereinander!
Und Anfahren an einer wenn auch noch so kleinen Steigung braucht etwas mehr Gas.
Und: ein Hoch auf das automatische Getriebe!