Mittwoch, 30. September 2020

Countdown

Es sind die letzten Tage unserer WG. Überall verteilt in der Wohnung stehen Dinge, die am Samstag entweder entsorgt, oder nach Bern gezügelt werden sollen. Carmen organisiert sich diese Woche rund um diesen Umzug herum, Wohnungsübergabe ist heute um 16 Uhr. Schon vorher kommen die Salt-Leute zur Installation des Glasfaser-Anschlusses in der Wohnung. Die gleiche Firma, welche schon zweimal das Modem an die neue Adresse geschickt hat - wenn das mal gut geht... Dann will Carmen noch einen Spiegel abholen und einen Duschvorhang besorgen. Alles mit dem öV in der Stadt Bern - gutes Mädel. Freitag schliesslich kommt eine Möbellieferung von Ikea, bis in die Wohnung- praktisch.
Beim Erstellen des Essensplan für diese Woche ist mir das so richtig bewusst geworden: was koche ich am Samstagabend, so für mich alleine? Nach dem Zügeln werde ich wohl keine grosse Lust zum Kochen haben.... und was gibt es am Sonntag? Die Motivation sinkt schon etwas, wenn man "nur' für sich selber kocht. Andere Dinge werden sich auch verändern, beispielsweise wird es weniger Kleider zum Wasche haben, kein Zeugs welches rumliegt ausser meines, kein Schmutz der nicht von mir stammt. Jetzt wird sich dann zeigen, was wirklich "von den anderen" war, und was ich selber verbocke. Und auch, ob das im Endeffekt wirklich gestört hat, oder ob es einfach etwas Salz in der Suppe war.
Der Herbst hat Einzug gehalten, der Winter ist auch nicht mehr so fern. Nicht gerade meine liebsten Jahreszeiten - den Herbst mag ich zwar, aber der Winter wirft eben seine Schatten voraus. Und diese dunkle, kalte und für mich ungemütliche Jahreszeit ist nicht die meine. Ich habe gestern im Keller noch ziemlich viel Anfeuerholz entdeckt - wird wohl an den Wochenenden das eine oder andere Cheminee-Feuer geben....

Dienstag, 29. September 2020

Viren

Die Viren scheinen sich bei der BLS eingenistet zu haben. Soeben stand ich am Bahnhof und wartete auf den Zug nach Bern. Eigentlich nach Ostermundigen, dieser Zusatzzug, welcher ein einziges Mal am Tag fährt. Damit das geht, muss er natürlich zuerst nach Wiler, und später am Tag von Ostermundigen wieder zurück (vermutlich nach Burgdorf). Beide Fahrten leer, da nicht bewilligt - so ist das eben in der öV-Branche.
Heute also war zuerst alles normal bei uns am Bahnhof Utzenstorf, ausser dem Bankomaten der Raiffeisenbank vielleicht. Die Barrieren senkten sich, das grosse Warten auf den Zug begann - ist immer so bei uns, eine Minute warten wir locker, bis der Zug da ist. Zur Freude und Entschleunigung aller Reisenden auf der Strasse. Diesmal war aber komischerweise das Signal Richtung Wiler offen, es leuchtete in strahlendem Grün. Ich fragte mich, kann der Zug so überhaupt einfahren? Ich stellte mir bereits vor, wie der Lokführer vor dem geschlossenen Signal wartet und mit der Leitstelle Kontakt aufnimmt - Zeit genug hatte ich ja zum Überlegen....
Dann kam plötzlich ein Zug aus Burgdorf, und der benutzte Gleis 1 - dort sollte doch gleich MEIN Zug kommen, aus der anderen Richtung....? Ah, das war ja mein Zug, im Tarnmodus abgedunkelt unterwegs nach Wiler. Es war 1,5 Minuten vor der Abfahrtszeit in Utzenstorf, das reichte nie im Leben. Der Zug musste nach Wiler, Führerstand wechseln, zurück nach Utzi, und das alles in 90 Sekunden...no way. Es ging dann gute drei Minuten - was schnell ist. Zum Glüci nicht länger - nicht, weil das ein Problem dargestellt hätte, der Zug steht in Burgdorf etwa 5 Minuten. Aber die Feauenstimme aus dem Mikrophon berieselte uns in regelmässigen Abständen mit ein und derselben Meldung: " eine Meldung vom Bahnverkehr: die Strecke zwischen Wiler und Solothurn ist unterbrochen". Weiss ich doch, schon seit Samstag, noch fast vier Wochen....zum kirre werden.
Scheinen einen Virus erwischt zu haben, die Systeme der BLS - oder es ist eine Spätfolge der nächtlichen Explosion in der Nacht auf Montag...

Freitag, 25. September 2020

Freitag

Es ist kühler geworden, und es regnet - in Strömen zeitweise. Diese Woche habe ich einen Beitrag über den Lac des Brenets gesehen - oder war's ein anderer See im Jura? Jedenfalls ist dort der Seespiegel 6 Meter unter Normalniveau. Oder war er, denn jetzt hat's ja geregnet. 
Der Wetterumschwung sagt uns ganz deutlich, dass sich der Sommer verabschiedet hat. Am Horizont taucht bereits der Winter auf, es riecht schon fast ein wenig nach Weihnachten. Es ist ja auch schon der 25. September, Freitag. Morgen werde ich wie üblich einen Teil der Wohnung putzen, das Grundprogramm und dann noch das Badezimmer im oberen Stock. Dann wollen Carmen und ich auf Entdeckungsreise durch die Wohnung gehen - herausfinden was bleibt, was umzieht, und was wohl entsorgt wird.
Heute in einer Woche ist wieder Freitag. Der Vorabend des grossen Umzugs. Carmen wird sich darüber freuen, endlich eine eigene Bude, endlich ein kurzer Arbeitsweg, endlich unabhängig - endlich frei. Ich weiss noch, wie es mir damals erging, als ich von zu Hause ausgezogen bin. Ich fühlte mich gross, es konnte ja nicht viel passieren, ich hatte ja nebst der eigenen Bude noch ein Zuhause. Das wird bei Carmen nicht mehr so sein, dieses Zuhause hat sich verändert; es ist ein Auslaufmodell, welches sich nach und nach auflöst. Ich bin sozusagen der "Konkursverwalter" der am Ende dieser Phase das Licht löschen wird.
Klingt das jetzt pessimistisch? Ich glaube nicht- eher realistisch. Und dieses Haus hätten wir auf Dauer ohnehin nicht behalten. Wir wären irgendwann umgezogen, in eine neue Wohnung, aber kein neues Zuhause für die Kids. Alter Wein in neuen Schläuchen - in der Regel kein gutes Rezept. Die Zeichen stehen auf Veränderung. Der Winter steht vor der Tür, eine Zeit der Ruhe und Erneuerung. Irgendwie wünschte ich mir, ich könnte wie die Bären einen Winterschlaf machen. Ich würde im Frühling wieder aufwachen, mich strecken, orientieren, die Kraft des Frühlings in mir aufnehmen...und die neue Wohnung in Zollikofen beziehen. Neue Schläuche, ja, aber kein alter Wein - auch wenn ich nicht mehr der Jüngste bin...

Dienstag, 22. September 2020

Dienstag

Auf dem Weg zum Bahnhof sind mir zwei Sachen aufgefallen:
  1. Die neuen LED-Strassenlampen waren heute besonders hell. Kann ja sein, dass die Gemeinde da etwas daran herumgeschraubt hat - vermutlich war es aber auch einfach so richtig dunkel um halb Sieben
  2. Ich habe mal wieder etwas vor mich her gesummt - und dabei gemerkt, dass mir das etwas fehlt. Zuerst war es nur der Gedanke "das habe ich schon lange nicht mehr gemacht". Dann wurde mir klar, das habe ich auf dem Spaziergang mit den Hunden gemacht, wenn ich alleine war. Dann habe ich manchmal sogar gesungen, kreuzfalsch vermutlich, aber es hat auch heute immer noch Tiere im Wald. Zu Hause läuft meist der Radio, vielleicht sollte ich den öfters mal aus lassen - dann singt es erfahrungsgemäss auch in der Wohnung. Wenn ich alleine bin (nicht immer, aber immer öfter).
Der Dienstag wird lang, die letzte Sitzung startet um 17:30. Ich muss mir noch überlegen, wann ich nach Hause gehe, im Moment spekuliere ich auf den Zug um 18:20 Uhr. Das heisst, dass ich die Telco vermutlich über's Handy machen werde, um spätestens um 17:45 Richtung Bahnhof aufbrechen zu können. Davor habe ich eine physische Sitzung mit meinem Chef - gestern Abend kam die Einladung, nur er und ich. Keine Ahnung, worum es geht, irgendwie bin ich gespannt, irgendwie nervös und irgendwie auch etwas beunruhigt. Aber die Vergangenheit hat gezeigt, dass meine "Unruhe" meist unbegründet war.

Montag, 21. September 2020

Montag

Montage sind nicht gerade beliebt. Wenn die Ferien zu Ende gehen, bleibt zumeist noch das Wochenende, bevor die Guillotine am Montag schmerzhaft runterfällt. Und geht man montags ins Büro, dann dauert es unsägliche fünf lange Tage, bis das nächste Wochenende vor der Tür steht. Nun geht das vielleicht nicht allen Menschen so, wer sein Hobby zum Beruf gemacht hat, fürchtet sich womöglich vor der Langeweile in den Ferien - das dürfte aber definitiv eine Minderheit sein. Jedenfalls deuten die Gesichter im Pendlerzug auf eine grosse Solidarität im arbeitenden Volk hin - in ihrem Montagmorgen-Frust. Und sind nicht alle Arbeitstage irgendwie Montage? Sieht jedenfalls so aus im öV. Oder besser gesagt, es sah bislang so aus. Mit Corona hat sich das verändert. Plötzlich schätzt man es wieder, ins Büro arbeiten gehen zu können. Die Gesichter sieht man nur noch zur Hälfte, was für's Lachen gilt, gilt auch für ein griesgrämiges Gesicht: es ist weniger sichtbar.
Der beste Montag ist jener zu Hause im Homeoffice. Mir erlaubt dieser Tag, Hausarbeiten zusätzlich zu erledigen, die sonst am Wochenende noch anstehen würden. Bei all dem Jonglieren mit Zeit und Aufgaben soll aber nich4 vergessen werden, dass die Effizienz der Schlüssel zum Erfolg ist. Effizienz bei der Hausarbeit, Effizienz im Büro... passen wir bloss auf, dass nicht unser ganzes Leben effizient wird. Ineffizienz ist das neue Wellness...

Sonntag, 20. September 2020

Veränderung - die Konstante im Leben

Gestern waren wir alle zusammen in Chur. Die Abschlussfeier fand in diesem Jahr in einem speziellen Rahmen statt, nicht alles war nachteilig daran - zumindest nicht für uns. Corona sorgte für Abstand zwischen den Familien, legitimierte strikte Abläufe und brachte vor allem viel weniger Menschen zusammen. Statt der üblichen 3 Feiern, führte die Fachhochschule Graubünden in diesem Jahr 13 durch. Das gab der einzelnen Feier einen familiären Charakter und den Referenten viel Übung und Erfahrung. Die Sitzplätze wurden zugewiesen von Platzanweiserinnen, die Absolventen und Absolventinnen verliessen den Saal durch die hintere Tür, entfernten die Maske kurz vor dem Betreten durch die rechte Tür, nahmen Glückwünsche und Diplome in Empfang und verliessen den Saal durch die linke Tür - Maske auf. Die Übergebenden trugen Handschuhe und standen - maskenfrei in grossem seitlichen Abstand - hinter einer Plexiglas-Scheibe.


War ein schöner Tag in Chur, auch Hin- und Rückfahrt verliefen weitgehend störungsfrei, vor allem bin ich schon seit ewigen Zeiten nicht mehr ohne Verzögerung über das Autobahnkreuz Härkingen gefahren - gestern schon. Der Tag löste aber auch melancholische Gefühle in mir aus: wieder ein Abschluss, wieder ein Abschnitt der zu Ende geht. In zwei Wochen folgt dann der Auszug von Carmen und dann stehen definitiv alle vier Mitglieder der LoeKis-Gang auf eigenen Beinen. Spannenderweise zwei davon...sagen wir mal in einer WG, zwei sind solo unterwegs. Auch das ist nicht unbedingt überraschend, etwa so haben sich diese Gene offenbar schwergewichtig verteilt. Ich wünsche mir vor allem für Carmen, dass sie diese Veränderung leicht schafft, die neuen Freiheiten geniesst und dabei nicht vergisst, dass da noch drei andere LoeKis sind, welche gerne zuhören und weiterhelfen, wenn mal ein Stein auf dem Lebensweg im Weg steht.


Wer sich nicht bewegt, steht still - wer sich nicht verändert und anpasst, hat schon fast verloren. Es steht aber nirgends geschrieben, wie man sich verändern soll, wohin bewegen und in welcher Form anpassen. Das ist vermutlich auch die Stärke des Menschen, dass wir uns unterscheiden. Und es ist die Taktik der Natur, viele Wege auszuprobieren - im Wissen darum, dass nicht alle Varianten erfolgreich sein können und sich nur wenige durchsetzen werden. Das Coronavirus ist aktuell eine sehr erfolgreiche Variation, aber der Mensch passt sich an - auch hier gibt es unterschiedliche Wege, Wirkung und der zu zahlende Preis sind unterschiedlich (Schweden als abweichendes Beispiel in Europa hat da seine Erfahrungen bereits gemacht). Da uns glücklicherweise die jahrzehntelange Erfahrung mit Pandemien fehlt, ist es nachvollziehbar, dass nicht alle Bürger den von ihren Regierungen vorgegebenen Weg als richtig erachten. Veränderungen führen eben zu Verunsicherung, und es ist auch menschlich, dass die Einen eher die Risiken sehen und andere die Chancen. Und letztlich bin ich wieder am gleichen Ort angelangt wie im letzten Beitrag: carpe diem - nutze denTag, geniesse den Tag.



Freitag, 18. September 2020

Käthe

Freitagabend im "Ersten" werden manchmal ganz gute deutsche Eigenproduktionen gezeigt. "Praxis mit Meerblick" gehört dazu, die "Eifelpraxis" auch, und heute eben wieder mal "Käthe und ich". Käthe ist ein Australian Shepherd, eine Hündin welche zusammen mit einem Psychologen Menschen mit Herausforderungen betreut. Dabei hat der gute Paul selber genügend solcher Herausforderungen: seine Frau - eine berühmte Tänzerin - ist seit einem Unfall gelähmt. Nicht ohne Hoffnung wieder gehen zu können, aber mit abgeschlossener Berufskarriere. In den aktuellen zwei Folgen, welche ausgestrahlt wurden, wandelt sich die Stimmung von Lethargie und Gleichgültigkeit, zu Euphorie und Tatendrang. Am Ende verlässt sie ihn um ihren Weg zu gehen - damit er sein Leben weiterleben kann, damit er glücklich werden kann, weil sie ihn liebt. Der Patient des Psychologen war heute ein sterbenskranker Vater und Ehemann, welcher Frau und Tochter ebenfalls verlassen hatte - vermutlich aus den gleichen Gründen. Der Schlusssatz, nachdem dieser Mann gestorben und Paul von seiner Frau verlassen waren: " viele Menschen fürchten sich vor dem Tod - dabei ist er der beste Ratgeber für das Leben. Seine Botschaft ist ganz einfach: das Jetzt zählt".

Blöd nur, wenn das Jetzt gar nicht so Spass macht. Arbeit ohne Ende, Corona-Defizite allerorten (die vermutlich nachhaltig wirken werden), Menschen gehen auf Distanz.... echt jetzt? Gut, auch dieses Jetzt zählt, es ist die aktuelle Realität für uns. Und die Message ist ja nicht, das Jetzt wäre toll. Es geht darum, jedem Tag ein paar Strahlen Sonnenschein, ein Lächeln und ein Stück Glück abzuringen. Auch wenn der gute Paul auf mich nicht einen glücklichen Eindruck gemacht hat, auch wenn er nicht die wärmenden Strahlen der Sonne genossen hat und er schon gar nicht gelächelt hat. Macht er eigentlich nie der Paul. 
Und Käthe kann ja nicht lachen. Aber eigentlich schaue ich diese Sendungen wegen ihr, wegen Käthe, der Aussie-Hündin.

Montag, 14. September 2020

Adaption

Adaption heisst Anpassung. Unser allerneustes Projekt bei PostAuto heisst "PAdapt" und stellt damit eine Symbiose von PA (Kürzel für PostAuto) und Adapt (Kurzform von Adaption). Wir passen also die Organisation von PostAuto an und pressen dazu Ressourcen aus der Organisation raus - so viel wie nur geht. Anderes bleibt darum teilweise auf der Strecke - sonst werden es am Ende "Andere" sein, und das wollen wir ja nicht. Schreiben darf ich darüber verständlicherweise nicht, und da stehe ich auch dahinter.
Der Wochenstart stimmt mich fast ein wenig wehmütig. Die Herbstferienzeit steht vor der Tür und wir haben solches Prachtwetter. Das wird nicht anhalten bis im November, bis zu meinen nächsten Ferien. Das wäre auch nicht gut, klimatechnisch eine Katastrophe vermutlich. Also müssen wir jede freie Minute nutzen, um Sonne zu tanken, Wärme zu speichern, Vitamin D zu produzieren. Denn dieses kann der Körper ja selber herstellen. Und wegen Covid müssen wir uns ja nun auch keine Sorgen mehr machen - Dr. Vogel rettet die Schweiz. Echinaforce ist das neue Toilettenpapier und darum wohl die nächsten Wochen allerorten ausverkauft. Ist ja aber auch logisch, dass dieser Zaubertrank wirkt: trägt im Namen ja China und Force. Die Chinakraft sozusagen, auch wenn es in Mostindien produziert wird. Das nenne ich doch einmal eine globale Zusammenarbeit. 

Mittwoch, 9. September 2020

Zurück im Alltag

Die Ferien sind vorbei, doch an solchen Tagen kommt gleich wieder Ferienstimmung auf. Die Sonne scheint, die Nächte sind mild, so wie es üblicherweise passiert wenn meine Ferien vorbei sind. Nun gut, dann ist das eben so, dann geniessen wir eben das schöne Wetter vom Alltag aus. Das fällt umso leichter, wenn ich wie diese Woche ins Tessin reisen kann. Zwar bleibt dann auch etwas Arbeit liegen, oben auf dem ohnehin schon grossen Pendenzenberg fällt das aber gar nicht so auf. 
Die Anreise ins Tessin war nicht störungsfrei. Am Vormittag war ich an einem Zertifizierungsaudit und bin dann gleich auf den Zug nach Zürich. Mittagessen fiel etwas mager aus, zwei Reis-Sandwich und eine Cola aus dem Coop - für 8.95. Essen im Zug ist zwar etwas verpönt, ging aber nicht anders. Geruch verbreitet so ein Sandwich ja kaum, aber Essen mit Maske geht auch in Zeiten von Corona nicht. Jedenfalls achtete ich darauf, möglichst schnell wieder mit Schutz im Zug zu sitzen, denn das mit der Maske hatten noch nicht alle begriffen: ein älteres Paar sass im Zug, sie komplett ohne Maske, er wechselweise mit Maske unter Kinn oder Nase. Macht für mich keinen Sinn, für den Zugbegleiter offenbar schon - er kontrollierte die Tickets ohne jeglichen Kommentar. Nun gut, soviel zum Thema Corona für heute....
In Zürich hatte ich genug Zeit zum Umsteigen, sogar mehr als erwartet und erwünscht. Der Zug fuhr einfach nicht ab. Ich sass mit kompletter Büroeinrichtung an meinem Platz, Notebook und Handy auf dem Tisch, alles strommässig verkabelt, Jacke und Rucksack verstaut. Der Durchsage-Ton versprach nichts Gutes, aber eine Verspätung wäre ja kein Unglück gewesen - bloss fuhr dieser Zug überhaupt nicht an diesem Tag. Also durfte ich alles wieder zusammenpacken und mir eine andere Verbindung nach Bellinzona zu suchen - statt direkt hiess es nun umsteigen in Rotkreuz und Arth-Goldau. Beim Verlassen des Zugs erhaschte ich noch einen Blick in den Speisewagen: da sassen ein paar Leute beim Mittagessen - auch nicht so lustig und stressfrei.
Das Tessin entschädigte dann für die Querelen bei der Anreise. Ein Bier zum Apero, ein feines Essen mit zwei tollen Bürokollegen, und am Folgetag ein tolles Gruppenerlebnis mit dem gesamten Führungsteam. Hat Spass gemacht, einmal wieder Bodenhaftung zu spüren in der Garage Bellinzona.
Und nun ein Wochenende wie aus dem Bilderbuch- lassen wir uns überraschen, wie lange uns der Sommer noch erhalten bleibt...