Sonntag, 28. März 2021

Sonne pur

Was für ein Sonntag - was für ein Abschluss der Ferien. Und nächste Woche soll es ja noch wärmer werden, zumindest in der ersten Wochenhälfte - logisch, die Ferien, meine Ferien sind ja zu Ende. Aber da wir ja immer noch und wohl noch einige Zeit von zu Hause aus arbeiten sollen, kann ich die sonnigen Tage trotzdem etwas geniessen. Zum einen mit einem ausgedehnten Spaziergang über Mittag, zum anderen ist es auch nach Feierabend noch hell und einigermassen warm - Sommerzeit sei dank. Hinzu kommt, dass mit dem schönen Wetter und den angenehmen Temperaturen auch die Wäsche wieder draussen zum Trocknen aufgehängt werden kann. Es wird eine kurze Arbeitswoche und ein langes Wochenende. Ich frage mich gerade, ob es in diesem Jahr wieder einen Osterstau geben wird, möglich ist das schon. Reisen ist ja nicht verboten und ich sehe im Moment keinen Grund, weshalb die Campingplätze nicht öffnen sollten. Der Campofelice in Tenero ist jedenfalls bereits offen, dann gibt es noch zahlreiche Ferienwohnungen, und weil die Restaurants geschlossen bleiben müssen, sind solche Angebote natürlich beliebt. Ich habe mich entschieden, das Wohnmobil noch nicht einzulösen. Einerseits gehen die Ostertage jedes Jahr einher mit Staus auf den Autobahnen und Gedränge auf den Campingplätzen. Beides macht nicht wirklich Spass, Campingferien über Ostern ist für mich nur dann ein Thema, wenn ich schon am Mittwoch anreisen und bis mindestens Dienstag bleiben kann. Und das ist heuer so nicht möglich, da anders geplant. Kommt hinzu, dass mein Rücken langes Fahren ohnehin nicht zulässt, und nur auf den Campingplatz in Solothurn - so schön der auch sein mag - muss ich ja nicht unbedingt. Da bleibe ich lieber zu Hause und geniesse die letzten Wochen in unserem alten, bekannten Haus. Ja, eine Ära geht bald zu Ende, dann beginnnt eine neue von der ich noch so wenig weiss. Ich bin ja schon froh, wenn der Umzug einigermassen problemlos gelingt. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich noch tausend Dinge erledigen muss, von denen ich erst 10% überhaupt auf dem Radar habe. Das kann natürlich auch täuschen....

Donnerstag, 25. März 2021

Ungeduld

Zugegeben, Geduld war noch nie meine grosse Stärke. Wer mich anders erlebt, hat vielleicht nicht alles gesehen, oder es gab andere Menschen um mich herum, die noch ungeduldiger waren als ich. Jedenfalls habe in dieser Ferienwoche gut Zeit, mal wieder das eine oder andere für den Umzug nach Zollikofen vorzubereiten. Das Entsorgen hat mir ja netterweise schon unser Nachbar abgenommen - abgehakt. Aber es gibt natürlich noch unzählige andere Dinge, die ich anpacken kann. Oder besser gesagt, könnte. Denn es dauert ja noch gut zwei Monate bis zum Umzug, und nicht alles lässt sich schon heute regeln. Gutes Beispiel: Internet/TV/Telefon. Den alten Anschluss habe ich ja quasi auf den letzten Drücker drei Monate vor Auszug gekündet. Dann kamen natürlich gleich die Gedanken bezüglich der neuen Lösung auf. Und da hatte ich vor rund vier Wochen, bei einem Kontakt mit dem Bauleiter, gleich noch die Frage gestellt, ob da jeder Käufer selber aktiv werden muss, oder ob das von Seite Verkäufer eingeleitet wird. Es war dann der neue Provider in Zollikofen, EBL-Telecom, welcher sich zwei Wochen später gemeldet hat. Antwort vom Bauleiter hatte ich noch keine, weil er das dem Elektriker weiterleiten musste. Und vermutlich war ich auch hier einfach zu ungeduldig. Egal, der Anschluss ist angemeldet und sollte termingerecht funktionieren. Jetzt gibt es dort aber neben dem Grundangebot auch die Dienstleistungen von UPC. Und da ich bereits UPC-Kunde bin (Mobile), habe ich natürlich auch ein Konto bei dieser Firma. Deshalb habe ich vor knapp einer Woche den Umzug angemeldet, per 28.05.2021. Die Bestätigung kam umgehend, jetzt fehlten noch die Zusatzprodukte. Das gestaltete sich dann etwas schwieriger, weil für die neue Adresse nun zwar Produkte bestellt werden können, aber nicht in meinem Konto. Logisch, dort wird noch die alte Adresse geprüft. Also blieb nur das gute alte Telefon übrig, und das hat dann auch wunderbar funktioniert. Zumindest hoffe ich das, die Zukunft wird zeigen, ob das reibungslos klappt. Nächster Punkt war die neue Hausarztpraxis in Zollikofen. Ich habe mich da erst einmal auf der Homepage umgesehen, Personal haben die dort jede Menge. Ich glaube, es sind fünf Ärztinnen und Ärzte, dazu kommen noch MPA und Therapiepersonal. In den Newsletter habe ich aus dem 2019 einen Eintrag gefunden, dass dannzumal ein Patientenstopp verfügt worden war. Da bin ich erstmal erschrocken, aber später wurde der vermutlich wieder aufgehoben. Die neueren Themen drehen sich dann um Corona und... einen Praxisumbau im 2020 zwecks Erweiterung der Behandlungskapazitäten. Ok, dann wohl besser mal anrufen.... Ist so, hat noch Platz (bei zwei der fünf Ärzte) und ich kann dann nach dem Umzug einfach vorbeigehen. Einfach das Patientendossier nicht vergessen beim heutigen Arzt abzuholen...

Dienstag, 23. März 2021

Das Leben spüren

Da gab es doch mal diesen Roman von Johannes Mario Simmel mit dem Titel "Hurra, wir leben noch". Zugegeben, ich habe ihn nicht gelesen, wie die meisten Werke von diesem österreichischen Schriftsteller - und dies, obwohl er doch am gleichen Tag Geburtstag hat wie ich. Seinem Titel fühle ich mich aber aktuell sehr verbunden, insbesondere mit einem anderen Spruch, den ich ab und zu platziere: wenn Du morgens aufwachst und es tut Dir nichts weh, dann bist du tot. In diesem Sinne fühle ich mich aktuell gerade beim Aufstehen sehr lebendig. Und dieses Erlebnis hallt dann den ganzen Tag nach, motiviert mich zur Bewegung und hält mich vom Faulenzen ab. Denn dann wird das Lebensgefühl jeweils wieder intensiver, egal ob ich sitze oder rumliege. Man soll aber bekanntlich nicht jammern, sondern handeln. Und das habe ich gestern getan, mein Keller hat wieder etwas überfüssliges Gewicht verloren - im Gegensatz zu mir. Einen Haufen Karton, Holz, etwas Elektroschrott und zwei grosse Säcke übriger Abfall habe ich gestern entsorgt. Besser gesagt, entsorgen lassen: der Käufer des Hauses war am Nachmittag als ich rausging gerade auf dem Vorplatz seiner Wohnung und er hat mich kurz angesprochen. Er würde sowieso zum Kilcher (Entsorgung) fahren und komme dann zurück um meine Ware einzuladen. Da sagte ich natürlich nicht nein, erstens musste ich so nicht selber Autofahren, zweitens - unbeabsichtigt - ist das Ganze auch noch kostenfrei entsorgt. Er habe da ein Firmenkonto, er entsorge fast täglich Karton und Sagex. Ist eben auch im Sanitärbereich alles sehr gut verpackt... Das mit dem Autofahren teste ich jetzt heute trotzdem aus, Ich schaue mal, wie weit ich komme bis ich anhalten muss. Wenn es super läuft, dann gehe ich am Nachmittag wohl rasch auf die Baustelle - wenn es nicht so gut geht, dann eben nur ins Ikea. Ich will da ein paar Bürostühle probesitzen, wobei ein neuer Bürostuhl aktuell das Letzte ist, was ich benötige. Ich stehe nur noch an meinem Pult, sitzen ist schlecht und tut irgendwann weh - entweder schon beim Sitzen, oder dann spätestens beim Aufstehen. Das Gute an der Geschichte: ich kann mich einmal warmgelaufen, praktisch störungsfrei bewegen. Was ich dann noch spüre tendiert zu leichtem Kopfweh und wird eigentlich mit der Zeit in Bewegung immer besser - auch wenn ich irgendwas rumtrage. Trotzdem muss ich wissen, ob das mit dem Autofahren klappt, weil ich im April noch einen Geschenktransport durchführen muss. Das würde mit dem Zug etwas schwierig, mit dem Bus dann sowieso. Wobei.... es hat Räder, ganz unmöglich ist es nicht. So, jetzt ist zuerst einmal Physio angesagt. ich bin zwar nicht ganz überzeugt, dass die Diagnose schon ganz korrekt war - beim ersten Arztbesuch gab es noch kein Ausstrahlen ins Bein und auch kein Kribbeln in den Zehen - aber helfen wird es ganz sicher. Es gibt da offenbar viel zu tun im Bereich wo ich selber nicht hinschauen kann.

Sonntag, 14. März 2021

Sing my Song

Heute habe ich die zweite Folge der aktuellen Staffel von Sing my Song nachgeschaut. Eigentlich müsste ich ja sagen, ich habe mir die zweite Folge angesehen, denn heute konsumiert man (und auch frau) immer weniger lineares Fernsehen. Lineares Fernsehen, ein Begriff aus der Neuzeit - früher gab es einfach nur Fernsehen, ganz früher sogar im besten Fall mal eine Wiederholung. Die dann aber oft zur Unzeit, wenn eigentlich Bettruhe angesagt war. Und gleich danach kam das Testbild mit dem Piepton (damit man auch aufwachte, wenn man vor dem Fernseher eingenickt war). Irgendwann kam dann die Möglichkeit dazu, Sendungen auf Videokassetten aufzunehmen. Spannend dabei war das Zurückspulen an den Anfang, vor allem bei langen Sendungen. Da reichte es dann schon mal für einen Gang zur Toilette, dem Kühlschrank oder der Kaffeemaschine. Ausser, man musste eine ganz bestimmte Stelle suchen, dann wurde es mühsam. Linear also - das Gegenteil habe ich mal gegooglet. Alle die streamen, konsumieren die Sendungen gemäss Google "unregelmäßig, nicht-linear (logisch), umgekehrt, regressiv, progressiv, konservativ, wechselnd, abweichend, verlassend, chaotisch, anachronistisch, antizyklisch, diskontinuierlich, unstetig, aus der Spur". Ihr könnt Euch etwas aussuchen, im Fall von "Sing a Song" war es wohl am ehesten "chaotisch", weil die leider unvermeidlichen Werbeunterbrechungen immer mitten in einem Satz auftauchten. Da war ich dann irgendwann etwas "aus der Spur" - was durchaus mal auch ohne "nicht-lineares" Fernsehen vorkommt. Die Sendung selber hingegen ist alles andere als chaotisch, vielleicht ist sie etwas abweichend von der Norm der heutigen TV-Unterhaltung. Sie kommt ruhig daher, man fühlt sich irgendwie in den Ferien (Zürima Dodo lässt grüssen, hier habe ich seinen Text geklaut), und eigentlich würde hier das Motto von ARD oder ZDF passen: mittendrin, nicht nur dabei. Zumindest wünscht man sich Teil dieser illustren Runde zu sein. Obwohl, ich kannte ja vor der Sendung nicht ganz alle Musiker(innen) die auf den Kanarischen Inseln dabei waren. Ta'shan war für mich eine unbekannte Grösse, da freue ich mich darauf, wenn ihre Songs neu interpretiert werden. Singen kann diese Frau auf alle Fälle und sie hat ein ganz gutes Gefühl für die Songs, welche sie interpretiert. In der ersten Sendung hat sie den Vogel abgeschossen mit dem Bärner Meitschi und der Gelateria di Berna.... Meine absolute Favoritin aber ist die Frau, welche mich schon als Sängerin von Lunik fasziniert hat: Rahel Krebs. Jetzt fragt ihr Euch vielleicht, wer zum Henker ist Rahel Krebs? Ja, das ist eine alte Geschichte, zumindest jener des Vornamens. Sollte man sich vielleicht überlegen beim Auslesen eines Namens, ob das Kind dann wirklich den R aussprechen kann - sonst wird daraus dann eben ein Jahel (und irgendwann ein Jael). Malli - der Nachnamen - ist das Produkt einer Heirat und für Rahel, äh, Jael als Musikerin gänzlich überflüssig. Stimmt auch, sie muss ja nur singen, dann weiss zumindest ich, wer hinterm Mic steht. Geht mir auch bei anderen Stimmen so, bei Maitre Gims beispielsweise, oder wenn Indochine loslegen (dort ist es dann vielleicht nicht nur die Stimme, sondern auch der Musikstil). So, diesmal ging es aber um eine andere Frau, eine mit durchschlagendem Erfolg - in der Welt des Schlagers. Beatrice Egli ist ja nicht gerade die Musik, die ich absichtlich abspiele. Aber es gibt schon ein paar spannende Songs, die ich gerne höre, wenn sie im Radio laufen (linear, geht das auch akkustisch?). Geht mir auch mit ein paar anderen Interpret/innen so, vielleicht drifte ich sogar etwas in Richtung Schlager ab. Santiano kann man ja irgendwie auch etwas in diese Ecke stellen, auch wenn dort noch eine gehörige Portion Irish Folk reinspielt (was bei mir natürlich wieder ein paar Knöpfe drückt). Eben, Beatrice Egli, spannend was sie so erzählt hat. Am spannendsten fand ich die Aussage, dass sie jeden Abend in ein Buch schreibt, was an diesem Tag besonders gut war. Macht irgendwie noch Sinn. Eine zweite Aussage gehört dann wiederum eher auf den Themenberg "die Hoffnung stirbt zuletzt": sie wäre sich sicher gewesen, dass sie Erfolg haben würde, und wenn man sich das einredet, dann passiert es irgendwann auch einmal. Beweisen kann man das natürlich nicht, denn das ist irgendwie ähnlich wie der Versuch, das Glück festzuhalten - je mehr man sich bemüht, desto weniger klappt es. Wie so ein Fisch in den Händen, würde man ihn im Fluss oder See schwimmen lassen, könnte man ihm vermutlich fast endlos zuschauen. So ist er dann halt eben weg.... Mal schauen, was ich mir heute Abend vorstellen werde für meine Zukunft. Der Tag selber war als Ganzes recht positiv: mal wieder beim Wohnmobil reingeschaut, ein Geburtstagsgeschenk bestellt, zwei feine Pouletwrap zu Abend gegessen, und jetzt wartet noch ein Glas Wein auf das Herzkino am Abend.

Samstag, 13. März 2021

Wochenende zum Dritten

Die Zeit scheint zu rennen - oder bin ich einfach zu faul geworden? Gleichen sich die Tage und Wochen dermassen, dass es kaum etwas zu schreiben gibt? Ich weiss es nicht genau, aber etwas faul bin ich schon geworden. Unmotiviert trifft es vielleicht besser, und das hat dann wohl definitiv mit den einlullenden Wochen zu tun. Auf der Arbeit ist die Last aktuell auf einem akzeptablen Niveau, die Themen manchmal etwas kompliziert. Auf der Baustelle war ich jetzt zwei Wochen nicht mehr, Fortschritte sind wenige zu erwarten, ist ja im Haus schon fast alles fertig. Ich gehe dann in meinen Ferien mal wieder dort vorbei. Die Ikea-Schränke sind bestellt, Montage inklusive. Vorhänge bestelle ich, sobald die Schienen montiert sind. Alles läuft recht rund, Geduld bringt Erfolge und eine frühzeitige Planung die Basis um sich in Geduld zu üben.
Weniger Geduld haben die Gastwirte, und mit ihnen auch noch andere Gewerbetreibende. Verstehe ich aus wirtschaftlicher Sicht, hingegen nicht aus medizinischen Gründen. Natürlich sticht das Argument der fortschreitenden Impfungen. Aber die Risikogruppen sollen ja erst Ende April durchgeimpft sein. Sind die ungeimpften Menschen dieser Gruppe verzichtbar? Und wie sieht es mit allen anderen aus, kennen diese alle ihr persönliches Risiko? Nicht nur bezüglich dem Sterben, auch bezüglich long-covid? Sicher, es gibt noch die Eigenverantwortung, jeder kann selber entscheiden, ob er/sie in ein Restaurant gehen will. Doch die Faktenlage für die Beurteilung ist noch eher dünn, ich jedenfalls kann nicht einschätzen, wie ich mit einer Infektion umgehen könnte. Dann wird noch das Testen ins Feld geführt - aber das hilft ja primär den Anderen, mich selber schützt es nicht, wenn ich mich regelmässig selbst teste. Und wie soll ich wissen, ob alle Mitmenschen im Restaurant getestet sind? 
Der ideale Fahrplan für mich ist eine zurückhaltende Öffnung bis zum Sommer. Bis Ende Mai werde ich wohl kaum ins Training gehen, weder Volleyball noch Fitnessclub. Dann folgt der Umzug, im Juni dann die Impfung und im Herbst mit etwas Glück noch ein paar Tage am Meer - Träumen ist ja nicht verboten.

Samstag, 6. März 2021

Wochenende - schon wieder

Manchmal fragt man sich schon, was man eigentlich die ganze Woche über gemacht hat. Da sind doch immerhin sieben Tage, alle mit 24 Stunden, bereit entdeckt zu werden. Aber am Ende der Woche ist halt wieder Samstag, die einzelnen Tage sind im Rückblick verwischt und durchmischt, weil sie sich eben so ähnlich sind. Mal überlegen, was war denn in dieser Woche anders als der Durchschnitt... 

Montag: Einmal Bern und zurück, Engehaldenstrasse 39 um korrekt zu sein. Denn viel sieht man ja nicht, wenn man nur ins Büro geht. Auch im Büro sieht man nicht viel, das ganze Szenario erinnert irgendwie an einen Science Fiction Film, in dem eine Crew eine lange Reise durch das Weltall zurücklegen muss. Die Idee dahinter führt dann in einen ethischen Konflikt, denn die Reise dauert Jahre, wenn nicht Jahrzehnte. Die Menschen an Bord sind darum im Tiefschlaf, in einschlägigen Filmen nennt sich das Stasis und die Leute sind darum in Stastis-Kammern (welche oft an Plexiglas-Särge erinnern, zu dem sie bei einer Fehlfunktion dann auch werden können). Eine dieser Kammern ist nun kaputt und der Mensch darin wacht auf. Kammer defekt, Tiefschlaf gestrichen, der Mann wird als alter Mann ankommen - soviel steht fest. Unklar ist, was in der Zwischenzeit passieren soll. Es hat zwar alles was Mann sich wünschen kann, Essen, Schwimmbad, eine Bar mit einem Roboter-Barkeeper. Letzterer sieht aus wie ein Video-Konferenz-Mensch: oben Barkeeper, unten mehr oder weniger ohne. Und so ein Barkeeper ist ja auch nicht gerade die Welt, oder? Zurück zur Ethik-Frage. Da ist da diese Frau in einer der Stasis-Kammern, die hat dem guten Mann schon zu Beginn der Reise gefallen. Bloss der Standesunterschied hätte wohl kaum dazu geführt, dass sich die zwei irgendwann mal näher gekommen wären. An Bord des Raumschiffs aber, in einer Situation in der es nur das Raumschiff und viel Zeit gibt, sind diese Unterschiede irrelevant. Die Kammer müsste also einfach defekt sein, dann wäre man zu zweit. Kurz und gut, der Mann hilft natürlich nach, und lebt fortan mit der Frage: soll ich ihr das sagen? Denn die zwei kommen tatsächlich zusammen, geniessen die Tage, Wochen, Monate und Jahre. Nur das schlechte Gewissen, das plagt und wem erzählt man das? Natürlich, dem Barkeeper. Und der hält zwar dicht, sagt das aber auch (taktisch beim Lügen und Schweigen noch nicht so gut entwickelt die Software). Den Rest lasse ich jetzt mal offen, kann ja sein, dass ihr den Film mal zufälligerweise anschaut. 

Donnerstag: keine Sorge, ich habe nicht zwei Tage vergessen - war einfach nix Spezielles los. Kein Training im Fitnessstudio, kein Volleyball, nur Utzenstorf all time. Dafür habe ich am Donnerstag mal wieder die Engehalde aufgesucht. Diesmal waren mehr dieser Stasis-Kammern kaputt, jedenfalls waren mehr Leute da. Kein Wunder, wir hatten ja auch Führungsteam-Meeting, und ich hatte ja klar deklariert, dass ich am März dafür wieder nach Bern gehen würde. Sonst versauere ich noch zu Hause, und angesäuert bin ich noch ein unangenehmerer Zeitgenosse als sonst. Allerdings bin ich nach dem Mittag nach Hause, und zwar hungrig. Dies stellte sich dann am Bahnhof als Fehler heraus, weil ich noch am Dunkin Donuts Laden vorbeikam. Und Donuts werden ja nicht kalt im Zug, die sind es ja schon. Darum kommen sie auch unversehrt bis nach Hause - und was dann im Haus passiert, bleibt auch im Haus. Ein Beitrag mehr für die Kartonsammlung.... 

Samstag: noch nicht so ganz mein Tag, irgendwie. Gestern habe ich die Arena sausen lassen, einmal weil mich das Thema nicht ganz so interessiert hat (Corona-Diktatur), zum anderen weil ich hundemüde war. Jetzt bin ich wieder wach und ausgeruht, habe aber etwas Kopfweh. Am Morgen hatte ich die schlaue Idee, die Sendung "sing meinen Song" nachzuschauen. Ich hatte diese am Mittwoch verpasst, wobei sie ohnehin in Konkurrenz zum Bergdoktor und dem Fussball-Match FCB-YB gestanden wäre. Auf den Kanaren waren nebst dem Gastgeber Seven auch noch Beatrice Egli, Jael, Adrian Stern, Dodo, Kunz und - ein neuer Name für mich - Ta'Shan. Thema waren die Songs von Dodo, und eben nicht nur seine Songs, sondern auch seine Story. Und da hat es dann doch einiges mehr an Tiefgang, als die Frohnatur erahnen lassen würde. Schon der Grund, warum Dodo überhaupt in die Schweiz gekommen ist, stimmt traurig: die Krebserkrankung seines Vaters. Heute sagt er, er habe zwei Väter - einen im Himmel und einen auf diesem Planeten (der Stiefvater). Oder die Geschichte zum Song "Pulli", in dem er von einem Freund singt, der sich das Leben genommen hatte. Jetzt hat er nur noch den Pulli mit seinem Geruch - keine Ahnung, ob das mit dem Pulli stimmt, aber interpretiert hat den Song Seven. Und zwar in einem Pulli, den er seit x Jahren mit sich rumtragt, der Pulli (s)eines besten Freundes, der sich auch das Leben genommen hat. Mann, diese Sendung hat ziemlich angehängt, aber das wusste ich schon von früher. Angelockt hatte mich übrigens ein Beitrag auf Radio Bern 1, weil Ta'Shan ja ein Bärner Meitschi ist und in der Interpretation von "Züri-Mann" unter anderem die Gelateria di Berna besingt. Das musste ich natürlich sehen.... So, jetzt sitze ich also da am Compi (geht schneller zum Tippen, sonst schreibe ich fast lieber am Tablet). Die Buchhaltung ist erledigt, die Küche geputzt, das Erdgeschoss gesaugt, der Boden aufgewischt. Eingekauft hatte ich schon gestern und Morgen brauche ich ohnehin nichts, Morgen geht es nach Thun. Ich müsste eigentlich noch in die Landi, eine Harrasse Bier tauschen. Soll ich, oder lasse ich es lieber sein?`3241 Schritte auf dem Zähler, kein Grund zu Hause zu bleiben, aber ein Grund rauszugehen. Wenn es doch nur etwas besseres Wetter wäre...