Mittwoch, 27. Juli 2016

Sommerflaute

Zugegeben, es hat eindeutig weniger Fahrgäste im Zug. Sommerzeit, Ferienzeit, Sommerflaute. Aber trotz allem ist unsere neue Verbindung Wiler-Ostermundigen sehr schwach besetzt. Der Zug fährt hier in Utzenstorf um 06:42 ab, 11 Minuten nach der direkten S-Bahn. In Bern Wankdorf bin ich dann um 07:24, 19 Minuten nach der S-Bahn. Aber diese 8 Minuten lohnen sich ebenso wie der notwendige Umstieg in Zollikofen: aussteigen - Zug fährt ab - Zug fährt ein - einsteigen....einfacher geht es nicht mehr. Warum diesen Zug nicht mehr Leute nehmen, ist mir schleierhaft. Zumindest jetzt im Sommer bei schönem und warmem Wetter. Bei Arschkalt-Wetter oder Quer-Regen sieht die ganze Sache dann vielleicht schon etwas anders aus....

Für den Moment ist das aber nicht mehr so wichtig, Morgen gibt's eine Mischung aus Telework und Reisevorbereitungen: Pflanzen giessen, Coiffeur, Flower Power wenn's reicht und meine Genickstarre wieder besser ist, etwas Weniges einkaufen  und Euro holen. Das Wohnmobil ist bereits grösstenteils beladen und so gibt das am Freitagmorgen nicht mehr viel zu tun. Holen werden wir das Gefährt zu Fuss, da wir ab Morgen Donnerstag kein Auto mehr da haben: Isabel fährt mal kurz nach Heidelberg.....

Montag, 25. Juli 2016

Nach den Ferien ist vor den Ferien.

Genau ein Monat ist es her, da kam ich zurück aus meinen Ferien im Tessin. Und bereits stehen die nächsten wieder vor der Tür: das Knaller-Wochenende naht,  Zeit das Land zu verlassen. Unser Ziel ist diesmal wieder die Niederlande, genauer gesagt der Campingplatz Vreehorst in Winterswijk. Scheint im Moment noch ein ruhiges, sicheres Land zu sein - wobei man das nie wirklich wissen kann. Auch die Niederlande haben eine koloniale Vergangenheit, Zuwanderer und Flüchtlinge. Auch dort wird es Ungerechtigkeiten geben, Unzufriedene und Nährboden für extremistische Bewegungen.

Dass man sich zwar in Europa noch vielerorts sicher fühlen, aber nirgendwo mehr sicher sein kann, das haben die letzten Tage in Deutschland gezeigt. Und es sind ja nicht einfach alles IS-Soldaten die aktiv Terror und Schrecken verbreiten; es sind auch sympathisierende Einzeltäter und völlig anders motivierte, vielleicht kranke Menschen.
Man muss auch davon ausgehen, dass der erste derartige Anschlag in der Schweiz nur eine Frage der Zeit ist. Irgendeiner wird auch hierzulande einen Grund und die benötigten Mittel finden. Nizza hat gezeigt, dass auch ein starker Geheimdienst und rigorose Überwachung nicht helfen, wenn die Täter unter dem Radar fliegen. Ein Täter und sechs Komplizen - allesamt unbeschriebene Blätter.

Und nun, soll ich mich bewaffnen? Gehört statt dem Regenschirm nun ein Pfefferspray in die Tasche? Kommt das Messer im Sack zu einer neuen Blüte? Aus der Plakat-Werbung wissen wir, dass Schweizer SVP wählen. Und dass echte Schweizer ein Messer im Hosensack mit sich rumtragen ist ein Spruch aus Grossvater-Zeiten. Nun, ein echter Schweizer bin ich demnach nicht. Und ein Schweizer sicher auch nicht, würde dies alles der Wahrheit entsprechen. Farblich gesehen stimme ich zwar mit der SVP gar nicht so schlecht überein, aber mein Grün ist etwas grüner - echt grün sozusagen. Und Waffen, nun, da hat es meiner Meinung nach schon viel zu viele in den Haushalten dieses Landes.

Ich hätte seinerzeit meine Armee-Pistole behalten können - wollte ich aber nicht. Wie die Wurst hat auch eine Pistole zwei Enden, und nicht immer schaut man sie von der richtigen Seite an. Ich bin fest überzeugt davon, dass Waffen in Privatbesitz ebenso Gewalt fördern, wie neue Strassen den Verkehr. Und ich glaube daran, dass es der Menschheit irgendwann gelingen wird, nicht nur die grossen Krankheiten zu besiegen, sondern auch Hunger, Umweltzerstörung  und Gewalt. Bis dahin sollten wir nie vergessen unser Leben zu leben und zu geniessen.

In diesem Sinne: auf in die Niederlande! Geniessen wir das Leben in vollen Zügen....

Montag, 11. Juli 2016

Sommer

Es ist schön, es ist warm, es ist Sommer. Ich denke ab und zu an die Sommer meiner Kindheit und denke an wochenlange Schönwetter-Perioden in den Ferien. Blauer, wolkenloser Himmel am Morgen, Cumulus-Wolken am Nachmittag (nicht von der Migros) und ab und zu reichte es am Abend für ein Gewitter. Dann ging es wieder von vorne los. Und die Tage waren gefüllt mit Strandbad, Volleyball und viel Spass. Ich weiss heute aber nicht, wie viel davon Schönfärberei ist. Der Mensch neigt ja dazu, das Schöne abzuspeichern und das Negative zu verdrängen. Vermutlich war nicht immer alles so rosa wie das in meinen Erinnerungen heute aussieht.
Diese Vermutung wird gestützt durch einen Bericht den ich im Juni irgendwo gelesen habe. Demnach ist ein Sommer mit abwechselnd schönen und grauen Tagen, Sonne und Regen, heiss und kühl absolut die Norm. Ja, es fallen sogar im Sommer die höchsten Regenmengen - nicht wegen der vielen trüben Tage, sondern wegen der Effizienz die ein Gewitter bei der Bewässerung an den Tag legen kann. Und das haben wir ja bereits mehrfach erlebt in diesem Jahr....

Nicht so toll finden das unsere Bauern. Nach dem schlechten Start mit ständig nassen, ja überfluteten Feldern, haben sie diese sonnigen Tage genutzt - vom ersten bis zum letzten Sonnenstrahl und manchmal darüber hinaus. Vor ein paar Wochen fanden sich noch kümmerliche Kartoffelpflanzen auf den Feldern, heute werden die Pflanzen bereits für die Ernte vorbereitet. Korn ist zum Teil schon eingefahren und geheuet wurde wie verrückt. Kein Wunder, der nächste Regen kommt bestimmt, heute Abend oder spätestens Morgen. Und es wird abkühlen, von 30° auf 20°. Wer jetzt meint, ich fange an zu jammern, der täuscht sich. Eine Abkühlung tut gut und der Regen spart mir das Giessen im Garten. Viel Wasser habe ich in diesem Jahr noch nicht dafür verwenden müssen....

PS: ich weiss, schon wieder war das Wetter mein Thema. Ich hätte ja auch über Portugal schreiben können, über Cristiano Ronaldo und das nicht geahndete Foul von Payet welches CR7 zum Aufgeben zwang. Aber im Grunde bin ich beim Thema EM-Final rundum zufrieden: der Aussenseiter hat gewonnen und nach dieser Attacke hat er auch meine Sympathien auf seiner Seite.

Montag, 4. Juli 2016

O happy day....

24 Jahre!
Vor 24 Jahren waren wir im Emmental unterwegs, mit Freunden und Verwandten, per Oldtimer, Reisecar und Dampfzug - und als frisch vermähltes Paar. Das Wetter war kühl und regnerisch, aber es war ein toller Tag, unser Tag eben.
Heute war es wesentlich sonniger und wärmer. Wie vor 24 Jahren hatte ich arbeitsfrei und konnte den Tag in vollen Zügen geniessen (sonst geniesse ich an einem Montag eher die Reise in vollen Zügen....ausser in den Schulferien, dann sind sie nicht ganz so voll). Der Tag begann mit einem Lachs-Champagner-Frühstück (dafür hatten wir vor 24 Jahren übrigens keine Zeit). Sonst war der Tag eher ruhig, zwei Spaziergänge mit den Hunden, ein kleiner Geflügelsalat zum Zmittag, eine nette Glückwunschkarte von zu Hause (danke Mami) und eine kurze Zugfahrt nach Solothurn. Dann ging es aber eigentlich erst richtig los....

Ich hatte ein Beetle Cabriolet bei Mobility reserviert. Das kostet zwar ein paar Franken, macht aber an einem solchen Feiertag unheimlichen Spass. Am meisten gefreut hat mich allerdings, dass die beste Ehefrau von allen wirklich überrascht war. Alles andere hat sie dann wie üblich erraten - sie kennt mich eben ziemlich gut, ergo gilt es ab und zu das Aussergewöhnliche zu tun....
Unser flotter Käfer hätte uns eigentlich gerne auf die Moosegg gebracht. Dort hatten wir am 3. Juli mit unseren Trauzeugen gefeiert. Ging aber leider nicht, da montags geschlossen. Also sind wir "hinde ume" auf die Lueg und "vore abe" zurück nach Burgdorf. Auf der Lueg kam uns spontan die Idee, Schmockers mitzunehmen zum Essen. Leider hat das Monika zu spät gesehen - und ich habe dafür das Gegenangebot verpasst, sie kämen zum Kaffee ins Restaurant. Gut, dann eben nicht - wir sind dann halt zum zweiten Kaffee zu Schmockers, Beetle vorführen.....

Jetzt sitzen wir noch draussen, nach einem schönen Ausflug, einem feinen Essen und Kaffee mit Freunden. Auf dem Tisch steht ein Grappa zum Abrunden eines tollen Tages - unseres Tages. Und wir sind uns bewusst: in einem Jahr wird der Tag silbern sein....

Freitag, 1. Juli 2016

Veränderungen

Die erste Woche nach meinen Tessinferien - ich habe es ehrlich gesagt etwas gemütlich angehen lassen. Es gab auch allen Grund dazu, angefangen mit dem tollen Sonntagsbrunch im Schwellenmätteli. Der Montag war ja nur ein halber Arbeitstag, da ich am Nachmittag Telework und Hundespaziergang auf dem Programm hatte. Allzu viel habe ich an diesem Nachmittag allerdings nicht erledigt für meinen Lohn - ein erster Tag nach den Ferien eben.
Der Dienstag war wie bereits geschrieben unter dem Motto "lieber draussen Geburtstag feiern als in der Turnhalle grundlos schwitzen" - und Letzteres hätte ich bei diesen Temperaturen auch.....
Der Mittwoch war a) ein Telework-Tag und b) um 15 Uhr beendet - Work, nicht der Tag. Wir hatten alle um halb Fünf einen Termin im Kursaal Bern, und da man nicht zu knapp anreisen möchte, sind wir eine Stunde vorher losgefahren. Das mag vielleicht als viel erscheinen, aber man bedenke: die anderen haben es vielleicht überhaupt nicht eilig, am Viktoriaplatz wird gebaut (und der Verkehr geregelt) und das Parking des Kursaals ist eng - richtig eng!
Wir waren trotzdem pünktlich, wenn auch nicht ganz stressfrei im Kursaal. Schliesslich gibt es ja nur einmal eine Diplomfeier zum Lehrabschluss von Isabel. Diese war dann, na ja, recht lang und ziemlich wortlastig, aber es gab durchaus gute Redner - und eine Rednerin, die aber am Ende des Referats im letzten Satz regelrecht "weggeklatscht" wurde. Das Highlight für mich ganz persönlich kam dann beim Abendessen im Restaurant Rotisseria.

Donnerstag? Ach ja, da standen FlowerPower und Sauna auf dem Programm - und ich bin wie gewohnt etwas früher aus dem Büro raus. Carmen hatte auch noch etwas zu Feiern: Ihren neuen Job bei einer kleinen dynamischen Firma in Kirchberg (KMUDO). Toll, dass das geklappt hat, jetzt noch eine Stelle für Isabel und der Sommer erhält zusätzlichen Glanz.
Abendessen gab es spät da die beste Ehefrau von allen noch an einer Sitzung in Hindelbank war. Und einmal mehr in diesem Sommer blieb mir das Wassergiessen im Garten erspart: es schüttete eine halbe Stunde wie aus Kübeln. Das Resultat waren eine nasse Einstellhalle und am Morgen eine Spur Nebel wie im Herbst.