Samstag, 17. Dezember 2016

Alles im Schuss

Samstag, kein Wecker klingelt (tut der Radiowecker eh nie), trotzdem bin ich um halb Acht wach und auf. Da bleibt ja viel Zeit bis ich mich aufmache nach Burgdorf ins Flower Power. Genug Zeit für die E-Zeitung, einen Kaffe-E und sogar eine Nicht-E-Rasur. Am Ende räume ich noch rasch die Abwaschmaschine aus und bin dann so knapp dran, dass ich das Velo an den Bahnhof nehmen muss. Mein Morgenessen ist in der Jackentasche, bis zur dritten Kurve, dann fällt  mein Skyr zu Boden - ohne Schaden zu nehmen, glücklicherweise.
Burgdorf ist dann in toller Winterstimmung, knapp über dem Nebel in der Sonne, die Bäume vom Reif weiss eingefärbt. Da mein Handy kaputt ist, habe ich das alte S3 reaktiviert, einst mein Stolz, jetzt saulangsam bei horrendem Stromverbrauch. Die Verbindung zum Ergometer klappt natürlich nicht, der manuelle Eintrag wird nicht synchronisiert,....toll. Wenigstens bringt die Sauna dann etwas Entspannung - ommmmm.

Zu Hause laufen dann schon die ersten Vorbereitungen für Weihnachten: Carmen macht Schoggikugeln, Astrid Mailänderli und ich bastle Baci d'amore. Dann noch probekochen für den 27. mit Schmockers: selbstgemachte Gnocchi. Ist übrigens jetzt alles weg....und das sagt eigentlich schon alles, oder?

Mittwoch, 14. Dezember 2016

Stille (Nacht)

Gestern Morgen stehe ich auf dem Bahnsteig und warte auf meinen Zug. Derjenige welcher 11 Minuten nach der Sardinenbüchse losfährt und leider im Wankdorf nicht vorbeikommt. Der bei dem ich in Zollikofen umsteigen und etwa fünf Minuten warten muss....ihr wisst schon, der Wiler-Ostermundigen-Express der nur einmal am Tag fährt.
Pünktlich waren die Lichter im Nebel zu erkennen, glücklicherweise denn es war unangenehm feucht-kalt. Das Geräusch wollte aber nicht zum bekannten Pendelzug passen, das klang eher nach Güterzug. Und richtig, die Lichter gehörten zu einer alten BLS-Lok, einer aus jener Generation die als fehleranfällig gelten und schon am ersten Tag nach Fahrplanwechsel einen Stau im Gotthardtunnel verursacht hatten. Hinten dran kamen dann aber keine Güterwagen, sondern vier bunt zusammengewürfelte Wagen der BLS (einer mit Golden Panoramic Express angeschrieben und somit mehrfach falsch - geografisch und das Ganze war weder golden noch panoramic, sondern finstet, neblig und kalt). Von vier Wagen waren 1,5 solche erster Klasse, also dreimal soviel wie gewöhnlich. In Utzenstorf hatte ich einen ganzen Wagen für mich alleine, mit tollen Plüschsesseln die es heute kaum mehr gibt. Und es war still, schon fast gespenstisch.



Am Abend dann wurde es nochmals gespenstisch. Um halb Sieben schmunzelte die beste Ehefrau von allen über eine Facebook-Meldung: Stromausfall im halben Dorf (und weil man dann nichts anderes machen, teilt man sich über die sozialen Netzwerke mit - geteiltes Leid ist halbes Leid (...und für die anderen ein Anlass zu etwas Schadenfreude). Eine halbe Stunde später war ich auf dem Weg ins Volleytraining. Zuerst sah alles ganz normal aus, Strassenbeleuchtung, Licht in den Fenster det Häuser, Weihnachtsbeleuchtung allerorten. Dann kam der Migroskreisel und danach war alkes anders, stockfinster bis auf das Licht vom Auto und dem von einigen wenigen Kerzen in Laternen. Wer auf die altmodische Art beleuchtet, hatte also noch etwas Licht. Tsja....
Wir haben übrigens vor der Tür eine Mischform bezüglich Weihnachtsbeleuchtung, Kerzen und elektrisch. Und Letzteres natürlich an einer Zeitschaltuhr, morgens und abends.


Montag, 12. Dezember 2016

Sonne

Ich schreibe mal wieder über's Wetter....
Heute war uns Petrus wohlgesonnen, im wahrsten Sinn - Sonne pur ab Mittag. Das ist nicht ungewöhnlich bei Hochdruckwetter im Sommer, im Winter aber führt das oft zu grauen Nebeltagen vor denen uns hier am Jurasüdfuss graut. Hin und wieder aber gibt's so einen Glückstag wie heute. Dann geniessen wir die wärmenden Sonnenstrahlen auf dem Spaziergang, lassen uns Zeit und hetzen nicht nach Hause auf der Suche nach Wärme. Schade nur, dass im Moment gleich drei Hochdruckkerne von Spanien bis Schweden dafür Sorgen, dass der Traum von weisser Weihnacht an der Sonne schmilzt.

Ein Weihnachtsgeschenk habe ich mir bereits selber bestellt, nicht ganz freiwillig und es reicht auch nicht zum Fest. Aber das spielt keine Rolle, ich bin ja kein Kind mehr, schon gar nicht eines aus dieser Werbung bei der am Schluss der Christbaum brennend am Boden liegt. Mein gutes Handy hat über's Wochenende plötzlich verrückt gespielt - und zwar deftig. Wenn's mal lief, dann nicht für lange. Und zwischendurch konnte ich es gar nicht mehr starten. Kam mal eine Fehlermeldung, dann war diese nicht gerade erfreulich: Fehler beim Lesen des Speichers. Google's Verdikt war klar, der Speicherchip hat einen Fehler. Könnte man beheben, ist aber schweineteuer wenn man es nicht selber machen kann (sonst ist es "nur" nicht ganz billig). Zufälligerweise wusste ich schon vorher, welches Gerät ich mir bestellen würde, wenn ich eines nötig hätte. Man sollte eben vorsichtig sein mit seinen Wünschen, sie könnten sich erfüllen...

Nun ist es also bestellt das neue Handy, kommt aus Asien von der Firma Oneplus und ist mal ein nahezu reines Androidgerät, kein Samsung-Firlefanz und keine vorinstallierte Software die man nicht will, aber auch nicht deinstallieren kann. Das frisst Speicherplatz und verlangsamt das Telefon und wer will das schon... Leider beträgt die Lieferfrist 4 Wochen und die Schweiz wird nicht beliefert. Aber wir haben ja zum Glück eine Paketadresse in Rheinfelden....Rheinfelden Deutschland.

Freitag, 9. Dezember 2016

Freude herrscht

Die besinnliche Weihnachtszeit ist wieder da. Geschenke kaufen, der Samichlaus, allerorten blinkende und leuchtende LED-Spielereien in kaltweiss oder noch kälterem Blau, Mord- und Totschlag bei der Reithalle.....worum ging es noch gleich?
Ich hatte gestern Nacht ausnahmsweise mal wieder einen Traum, der sich in die reale Welt gerettet hat: ich bekam Feedback von unseren Kommunikationsexperten zu einem Eintrag auf unserer Social-Media-Plattform PostConnect. Man stelle sich nur schon diesen abstrusen Fakt vor, ich lasse mir einen Eintrag im "gelben Facebook" von K absegnen..... Jedenfalls hiess das vernichtende Urteil: unverständlich, zu laut (ja, das geht auch schriftlich....).
Ich weiss auch noch, wie ich mich im Traum aufgeregt habe.
Ich kenne noch meine ersten Gedanken die sich in meinem Traumgehirn formuliert haben.
Geht's noch? Oder auf Berndeutsch: "schlifts?"

Erstens wusste ich nicht, was an meiner Traumbotschaft unverständlich hätte sein sollen (wie auch, ich hatte keinen Traumschimmer davon, was ich geschrieben hatte). Zweitens - und das war mir nicht nur im Traum klar - war das Ganze bewusst laut formuliert, mit einem leichten SVP-Touch sozusagen. Und sowieso meinte mein Alter Ego, es wäre im Gegenteil die offizielle Kommunikation welche zu leise kommuniziere. Es könne ja nicht sein, dass man die freudige Nachricht über einen bevorstehenden Umbau im Konzern mit leisen Tönen und einem breiten Lächeln kommuniziere - und gleichzeitig im Rücken der Mitarbeitenden schon die Messer der Kündigung im Milimeterabstand bereitgehalten werden, immer bereit zuzustechen. Und wenn sich die Person zu stark bewegt, sprich zu laut wird.....honi soit qui mal y pense.
Träume abstrahieren ja oft und können nicht 1:1 in die Wirklichkeit übertragen werden, aber ich hatte auch schon wesentlich wirrere Erinnerungen, wesentlich schrägere nächtliche Erfahrungen als jene der letzten Nacht.

Gut gibt es wenigstens Erfolgsmeldungen aus dem Parlament. Endlich wurde eine Lösung zur Eindämmung der Gesundheitskosten gefunden: man erhöht einfach die Mindestfranchise! Das hat auch Auswirkungen auf die anderen Franchisestufen (die gehen entweder auch rauf oder es gibt weniger Rabatt). Noch besser wird es, wenn auch noch beschlossen würde, die Frist einer gewählten Franchise auf drei Jahre zu erhöhen. Macht dann ein Risiko (heute) von 3x2500 plus 3x700.....9600 pro Person, mal zwei. Forget it. Man kann es drehen und wenden wie man will, die Prämien werden wohl temporär sinken, der Patient trägt aber mehr Kosten (oder mehr Risiko) selber....

Immerhin sieht man ab und an irgendwo noch eine Kerze brennen - eine echte - schön dekoriert auf einem Briefkasten oder in einer grossen Laterne vor der Haustür. Das gefällt mir, da bin ich wohl etwas retro. Ich fühle mich willkommen und daheim wenn ich so empfangen werde. Bei den elektronischen Blinky-Blinkies hingegen werde ich immer an die Neonreklamen in einem amerikanischen Diner erinnert..  

Samstag, 3. Dezember 2016

Nettigkeiten

Samstagmorgen, Nebel ist angesagt und zwar die ganz hohe Variante. Der Wetterfrosch im Radio meint, Sonne tanken auf dem Jura klappe nicht, weil Jura nicht hoch genug.  Was soll's, immerhin hatten wir gestern Sonnenschein und Schwesterherz hatte gestern Geburtstag - heute hat nur Florian vom Volley Geburtstag, passt also. Da sind wir doch egoistisch genug und schauen zuerst zur Familie, sooo nett müssen wir ja nicht sein.
Auf dem Weg ins Fitnessstudio ist zuerst mal gar nichts los, der Zug rumpelt gemächlich über die Schienen und fährt in Burgdorf ein wie immer - etwa eine Minute vor Busabfahrt. Reicht also nicht für den Bus ab Bahnhofplatz, aber ab Poststrasse sollte klappen. Das ist einfach am anderen Ende des Perrons, dort hat es auch eine Unterführung und auch eine Bushaltestelle. Blöd nur, dass der Bus unnetterweise sehr pünktlich unterwegs ist, die 465 sehe ich nur noch von hinten. Netterweise folgt dem 465er diesmal noch der 468er und der fährt auch dorthin wo ich hin will. Wegen mir muss der gute Mann also anhalten. Wegen mir ist er dann eine Minute später als sonst am Rösslikreisel, fährt (nicht wegen mir) einem Lastwagen sowas von vor die Nase und muss dann wiederum wegen mir ein paar hundert Meter weiter in der Haltestellenbucht anhalten weil ich raus will. Der Lastwagen hinter dem Bus hält auch an - nicht wegen mir. Und es ist unverkennbar,  dass der Busfahrer ein paar Nettigkeiten durch's Fenster empfängt. Ob er dieses geöffnet hat, weiss ich nicht - ich nehme aber an, verstanden hat er es auch so.

Morgen ist der zweite Advent. Passt also, es ist ja die Zeit der Nettigkeiten....