Mittwoch, 30. Mai 2018

Instabilität

Schaut man morgens zum Fenster raus, ist es in diesen Tagen in der Regel schon hell und meist auch sonnig. Doch der Eindruck kann täuschen, früher oder später wird aus dem sonnigen Morgen ein grauer, nasser Nachmittag - oder auch nicht. Manchmal gibt es auch erst in der Nacht ein Gewitter, obwohl der Himmel am Abend ruhig ausgesehen hat. Vielleicht passiert auch gar nichts und die Sonne zeigt den ganzen Tag ein, die Temperaturen steigen an und nähern sich der 30°-Marke. Diese instabile Wetterlage sollte man ausnutzen, und zwar am Morgen zum Lüften und Abkühlen, danach Fenster und Storen zu und das Klima in der Wohnung bleibt angenehm. Sollte es regnen am Abend: Fenster auf, Lüften, Abkühlen. So einfach ist das in diesen Tagen....
Leider nicht in Bern's Turnhallen. Da sind die Fenster meist zu, Storen hat es nicht überall, dafür ganz viel Sonne. Und in einer dieser bernischen Saunen hatten wir gestern Match gegen Münsingen. Bloss gut, musste ich nicht als Spieler antreten. Und offenbar war die Hitze ein Vorteil für uns, denn wir haben 3:0 gewonnen (vielleicht lag es auch daran, dass ich nicht mitgespielt habe, wer weiss...). Balsam auf unsere Spielerseelen, waren wir doch in der letzten Saison auf dem drittletzten Platz - und die hinter uns platzierten Teams sind in diesem Jahr nicht mehr dabei; Burgdorf pausiert, Kreuzfeld hat gleich das Team aufgelöst. Mathematisch gesehen wären wir heuer also Letzte, aber auch die Teams in unserer Meisterschaft sind mitunter etwas instabil und darum zählt für uns jeder Punkt. Und wenn es dann wie gestern gleich drei sind, umso besser.

Samstag, 26. Mai 2018

Wochenende

Das Schöne am Wochenende ist, dass man endlich Zeit hat - Zeit für sich, Zeit für andere, Zeit für Erledigungen aller Art. Das hindert uns aber nicht daran, wieder knapp in der Zeit zu sein. Wie der eine Herr, der in Burgdorf zuerst gemütlich mit (s)einer Frau tratschte, bevor er beim Starten des Motors um den Bus rennen musste. 50 Meter weiter vorne rannte eine Frau fast in denselben Bus auf dem Weg zum Bahnhof. Man kann auch bei viel Zeit plötzlich zu wenig haben....
Ich sollte mich aber nicht zu weit zum Fenster rauslehnen. Auf dem Weg zum Bahnhof hatte ich an der Türe bemerkt, dass mir das Portemonnaie fehlt. Kein Portemonnaie, kein GA - kein GA, kein Zugfahren. Also nochmals zurück und ab die Post. Das Portemonnaie wollte ich im Gehen in den Rucksack versorgen, aber das Fach war schon ziemlich voll: Salbe, Personalausweis und Kopfhörer. Alles ging nicht rein und darum ich nochmals zurück. Beim dritten Anlauf klappte es dann, aber trödeln lag danach definitiv nicht mehr drin. Zum Glück hatte ich genug Zeit eingeplant....

Mittwoch, 23. Mai 2018

Augen auf

Gestern Dienstag war eigentlich arbeitstechnisch ein Montag. Der erste Arbeitstag nach dem Wochenende und daher waren alle Leute im Zug mit einem Montagsgesicht unterwegs. Vielleicht waren sie erst gerade am Vortag aus dem Pfingststau zurückgekehrt und deshalb etwas "verbraucht"... Na ja, ist ja alles freiwillig was man und frau so anstellt in der Freizeit. Zum Glück war dann der Montag bereits ein Dienstag und die Stimmung hellte sich zunehmend auf.
Am Eingang beim Empfang steht bei uns neben dem Empfang ein Hindernis. Dieses gilt es zu meistern am Morgen wenn man (teilweise) verschlafen zur Arbeit kommt. Nach der grossen Drehtür - auch hier kann schon etwas schiefgehen, besonders wenn man früh dran ist und noch mit dem Badge die Türe in Gang setzen muss - gleich danach folgen zwei weitere Drehkreuze. Hier hat man dann die Qual der Wahl, rechts oder links. Kann man sich nicht entscheiden, landet man in der Mitte vor einem Glastor - etwa so wie die Türe bei einem Gartenzaun, einfach transparent. Dieses Tor öffnet sich immer dann, wenn
a) jemand mit Baggage rein will
b) dieser Jemand sich beim Empfang meldet, oder
c) die aufmerksamen Empfangsdamen es von sich aus bemerken weil sie gerade nicht am Telefon sind


Gestern war nun etwas anders - da war doch irgendwas nicht mehr wie vor Pfingsten bei diesem Tor...ja klar, da war ein weisses, laminiertes Infoteil angeklebt worden.
"Das Tor öffnet sich nicht automatisch - bitte melden Sie sich am Empfang"
"Nicht" war gross und fett und rot geschrieben - was will uns diese Tafel wohl sagen? Wir kennen diesen Umstand ja seit Jahren und wissen, dass das Tor kein Eigenleben führt und auch keine Sensorunterstützung hat. Was zum Henker.... gut, vielleicht hilft die Tatsache, dass zwei Herren gerade mit dem Fixieren der Scharnierschrauben beschäftigt waren, bei der Detektivarbeit. Ich vermute mal, da ist jemand reingedonnert - im festen Glauben, dass sich das Tor dann schon von selbst öffnen würde. Und das tat es offensichtlich nicht, wobei man ja auch stehen bleiben könnte wenn der Glaube zum Irrtum mutiert.


Fazit:
- Wissen ist besser als Glauben (meistens)
- Wer Lesen kann, ist zumindest jetzt eindeutig im Vorteil

Freitag, 18. Mai 2018

Pfingsten

Gestern hat Eishockey richtig Spass gemacht beim Zusehen. Im ersten Drittel hatte ich noch befürchtet, dass am Ende nur ein "gut gespielt" herausschauen würde. Was dann aber im zweiten Drittel passierte, hat vermutlich die Meisten überrascht - wohl auch die finnischen Spieler. Nun, das mit dem Unterschätzen dürfte nun Geschichte sein. Morgen gegen die Kanadier braucht es wohl eine noch bessere Leistung und wiederum ein Quentchen Wettkampfglück. Aber bekanntlich geht es ja an Pfingsten am "ringsten" und weil dieser Spruch nur auf Deutsch mit helvetischem touch funktioniert, beanspruchen wir ihn doch einfach mal für uns.
Wir sehen uns im Final...

Das Wetter hingegen scheint genug zu haben von Eishockey. Die Sonne hat heute Nachmittag ziemlich eingeheizt und es riecht mehr nach Sommer als auch schon. Und mit der letzten Runde in der Fussball-Meisterschaft sowie dem Cupfinal Sonntag in einer Woche ist dann endgültig klar: die Fussball-WM steht vor der Tür. Lange Tage, sommerliche Temperaturen, ein Bier in der linken und die Grillzange in der rechten Hand...hoffentlich sind dann die Fussballer in Russland ebenso erfolgreich wie die Eisgenossen in Dänemark.
Prost und e Guete 

Mittwoch, 16. Mai 2018

Eisgenossen

Die Schweizer Naticracks kämpfen Morgen um den Einzug in den Halbfinal an der Eishockey-Weltmeisterschaft in Dänemark. Die "Eisgenossen" sind hier unsere Eidgenossen auf dem Eis. Andere Eisgenossen sind in diesem Jahr auch pünktlich zu Besuch, allerdings ist das Eis bereits geschmolzen und fällt in Form von Regen: die Eisheiligen haben für etwas Abkühlung und aktuell ziemlich viel Regen gesorgt. Es ist Schneckenwetter und die nächsten sonnigen Tage werden einen Wachstumsschub im Garten auslösen.
Leider - oder vielleicht auch glücklicherweise - fallen die kühlen und nassen Tage in diesem Jahr auf Feiertage. Staus am Gotthard gibt es trotzdem, aber ohne uns. Das Wohnmobil war gerade erst im Service - viel zu tun gab es aber nicht. Dafür ist das Fahrzeug innen und aussen frisch gereinigt. Ich weiss nicht wie sie es gemacht haben, aber so sauber kriege ich das jeweils nicht hin. Hat sich also doch gelohnt der Service... fehlt nur noch das Camperwetter.

Freitag, 11. Mai 2018

Irrfahrten

Gestern war Auffahrt, für mich ein freier Tag. Ich konnte gemütlich dem Regen zusehen, ein feines Morgenessen geniessen und darauf warten, dass Carmen aus Rotterdam zurückkommt. Gemäss Plan landete der Flieger um halb Fünf in Basel, beim Hinflug hatte sich diese Wahl als gut erwiesen - die Ersten waren die Letzten, der frühere Flug war ja bekanntlich ausgefallen. Diesmal hatten sie Strom in Schipohl, aber keine grosse Ahnung zur Verkehrslage. Die Passagiere waren bereits vor dem Gate - im System bereits geboarded - da stand der Flieger noch auf der Rollbahn. In Prag nota bene, mit rund einer Stunde Verspätung. Wir wussten das alle schon lange aus der Easyjet-App. Irgendwann merkten es auch die Niederländer und mussten alle Passagiere wieder manuell "un-boarden".
Aus 16:30 war 17:30 geworden, aus Abendessen um halb Sieben Abendessen um halb Acht. Nicht wirklich eine Option sagte ich mir und bot meine Taxidienste ab Basel an. So machte ich mich gegen halb Fünf auf den Weg und bekam gerade noch mit:
- YB spielte in Basel und war bereits im Rückstand
- Gemäss Navi war ich zu spät (17:40) am Flughafen
- Der Fussball-Match ist gegen 17:45 fertig
- Genau dann muss ich dort noch vorbei
Punkt zwei löste sich kurz vor der Grenze auf: mein Navi wollte zum französischen Teil des Flughafens navigieren. Das stellte ich fest, als ich gerade die richtige Ausfahrt verpasst hatte. Nun stand ich an der Grenze, kurz darauf in Frankreich und wenige Sekunden später wieder auf der Autobahn zurück in die Schweiz. Man kann dort praktischerweise gleich wieder zurückfahren. Ich fuhr dann wie befohlen die erste Ausfahrt raus und nahm die erste Strasse nach Links. Die Richtung stimmte, die Strasse nicht - schon wieder die Autobahn nach Frankreich! Alles nochmals von vorne, Frankreich - Schweiz - Ausfahrt - zweite Strasse nach Links. Nun passte alles, um 17:25 war ich beim Flughafen vor dem Passagierausgang und wir schafften es auch noch vor der YB-Welle auf die Autobahn.

Und heute?
Schlaue Idee, ich gehe zum Bijoutier meine Goldkette zur Reparatur bringen. Der hat sein Geschäft in Biberist, das geht auch mit dem Zug dachte ich mir. Um Neun stand ich vor dem Laden, dort stand auch noch was Anderes: Ferien bis 14.5. (davon war natürlich auf der Homepage nichts zu Lesen). Also mit dem nächsten Zug zurück und gleich weiter nach Kirchberg. Hier war ich erfolgreich, aber dafür habe ich den Zug um drei Minuten verpasst. Macht aber nichts....

Mittwoch, 9. Mai 2018

Genau

Heute an unserer Teamsitzung ist mir aufgefallen, dass meine Kolleginnen und Kollegen sehr oft diese Wort verwenden - genau. Dieses Genau kommt am Ende eines Satzes, beispielsweise wenn man ein Thema (oder einen Teil davon) abgeschlossen hat. Komisch, warum sagen die immer wieder dieses Genau?
"In den nächsten Wochen erstellen wir drei Varianten und legen diese dann dem Gremium zum Entscheid vor.... genau!"
"Am kommenden Dienstag findet unser Project Network Coffee statt und wir werden einen Beitrag zum Thema Anforderungsmanagement geniessen dürfen... genau!"
Dieses Genau scheint zwei Funktionen zu erfüllen; einmal kaschiert es wohl die eigene Unsicherheit und hilft dem Redner, etwas Zeit zu gewinnen. Zeit, um den nächsten Satz im Kopf zu formulieren und dann so das nächste Thema flüssig in Angriff nehmen zu können. Zum anderen habe ich den Eindruck, als sollen auf diese Weise die eigenen Worte untermauert und bestätigt werden. Quasi eine Selbst-Bestätigung - ich habe das gesagt, was ich wollte, so wie ich es wollte und komplett.
Es sind nun ja nicht etwa die Macken einer einzelnen Person, sondern das machen bei uns ein paar Leute. Vielleicht ist das sogar ansteckend? Vielleicht machen wir das irgendwann alle mal so?


Nun ja, es gibt Schlimmeres. Und wenn wir ehrlich sind, dann hat uns in der Vergangenheit genau dieses Wort offensichtlich gefehlt. Oder vielleicht haben wir es mit der Genauigkeit übertrieben mit unseren "kreativen Umbuchungen"? Jedenfalls sind wir immer noch am Aufarbeiten der Vergangenheit, haben noch immer keinen neuen PostAuto-Chef und überdies keine Ahnung, wie unsere Organisation in Zukunft aussehen wird. Wir machen im Moment einen ziemlichen Blindflug - zum Glück bleiben aber unsere PostAutos am Boden - auf dem Boden der Realität.
Genau.

Montag, 7. Mai 2018

Gefühle

Es ist Sonntag, 16 Uhr in der Dreifach-Turnhalle in Burgdorf. Wir sitzen auf der Tribüne und warten auf die Rangverkündigung. Dabei haben wir alle eigentlich ein recht gutes Gefühl, es ist uns recht gut gelungen dieses Turnier. Wir - das sind 12 Nasen vom Satus Bümpliz und zwei Gastarbeiterinnen - alte Bümplizerinnen die nun weggezogen sind. Die eine wohnt und arbeitet wieder im Berner Oberland und die andere ist sagenhafte 18 Monate in Barcelona. Sie hat dort während dem Studium schon mal einige Monate verbracht - scheint ein guter Ort für Psychologinnen zu sein. Egal, dieser Tage ist sie in der Schweiz und da sie immer noch unseren Chat verfolgt, hat sie uns angefragt ob wir sie an diesem Turnier integrieren könnten. Natürlich konnten wir, mit diesen 14 Personen war es uns möglich, ohne grosse Risiken zwei Teams anzumelden.
Es lief uns gut an diesem Tag. Die Gegner waren teilweise alte Bekannte (Schönbühl, Burgdorf, Steffisburg kennen wir aus unserer Meisterschaft), andere kannten wir weniger gut (Olten, Muhen und die Psychos wo ich nicht weiss, wo die herkommen - aus Barcelona vielleicht?). Muhen durfte sich von uns für jeden Match eine Frau ausleihen, weil sie mit zuwenig Personen antreten mussten. So konnten sich auch unsere jungen Mädels richtig auspumpen an diesem Tag, nicht nur die alten Herren wie ich. Jedenfalls spüre ich die letzten Wochen bereits in meinen Knochen: zwei Wochen Ferien, einmal die Halle geschlossen - ergibt vier Wochen kein Volleyball.
Eine Verletzung hatten wir auch zu beklagen, Nina hat nach einem Misstritt einen geschwollenen Knöchel. Immerhin kann sie einigermassen gut laufen und daher bleibt die Hoffnung, dass es nicht allzu schlimm ist. Aber im Moment sind wir ohnehin nur gespannt auf unser Ergebnis, denn klar ist das nicht: im direkten Duell haben wir unentschieden gespielt und wir haben unsere Punkte auch nicht gegen die gleichen Gegner abgegeben.
Der Speaker beginnt wie meist am Schluss der Tabelle und arbeitet sich vor. Am Schluss bleiben noch zwei Teams übrig und Bümpliz wurde noch nie genannt. Letzte Frage also: Bümpliz 1 oder Bümpliz 2? Für uns ganz seltene Gefühle, wir die wir in der Meisterschaft immer um jeden Punkt kämpfen müssen. Wir für die der letzte Gewinn der Meisterschaft schon viele Jahre zurückliegt. Wir, die wir schon lange keinen neuen Ball mehr in unseren Sack stecken konnten...

Freitag, 4. Mai 2018

Fake News

Das tolle an den heutigen Kommunikationsmöglichkeiten ist, dass man unzählige Möglichkeiten hat, sich informieren zu lassen. So habe ich beispielsweise den SMS-Alarm der BLS abonniert für die Strecke Utzenstorf-Bern (und natürlich auch zurück - man will ja nicht den Feierabend verpassen). Die BLS informiert recht gut über spontane Störungen im Betriebsablauf, aber auch über geplante Unterbrüche, den Fahrplanwechsel und den Switch von Sommer- auf Winterzeit und umgekehrt.
Heute Morgen bekam ich nun ein SMS mit dem folgenden Inhalt:


Infolge Bauarbeiten zwischen Burgdorf und Aefligen werden vom Fr 4.5. ab 20.20 Uhr bis So 6.5., Betriebsschluss alle Züge durch Bahnersatzbusse ersetzt.


Das hatte ich schon im Newsletter der BLS gelesen aber damals offenbar vergessen, dass ich am Sonntag ja in Burgdorf an ein Volleyballturnier gehen darf. Mit dem Zug notabene (und Bus - so schien es jedenfalls). Es liegt in der Natur des Bahnersatzbusses, dass der Fahrplan zeitlich über den Haufen geworfen wird. Meine Planung für Sonntag war also Makulatur und ich musste irgendwie herausfinden, wann ich nun auf den Zug gehen müsste - um pünktlich um 08:30 im Tenue in der Halle zu stehen. Erster Gedanke: online-Fahrplan konsultieren. Komischerweise stand dort überhaupt nichts von Betriebsunterbruch und auch nichts von geänderten Abfahrtszeiten. Und die Zeit lief mir davon - nicht jene bis Sonntag, aber mein Zug nach Bern wartet jeweils nicht auf mich. Ich musste mich auf den Weg machen und suchte am Bahnhof ein entsprechendes Plakat zum Unterbruch. Dort stand dann klipp und klar: geänderte Abfahrtszeiten und -orte. Toll! Es stand aber auch: "bis Sa 5.5. Betriebsschluss" - ja was denn nun?
Wie gesagt, der Zug wartet nicht. Ich stieg ein, nahm mein Tablet zur Hand und machte mich auf die Suche nach Informationen auf der Website der BLS. Hinter mir sass ein älterer Herr - den kannte ich schon, der arbeitet bei der BLS in der Disposition - und klagte seinem Sitznachbarn, dass er wegen dem Unterbruch am Wochenende noch arbeiten müsse. 1 + 1 ergab: der müsste das doch wissen! Also drehte ich mich um und fragte ihn ganz konkret, ob der Unterbruch bis Samstag oder bis Sonntag dauern würde. Er meinte: nur bis Samstag. Man kann sich denken wie erfreut er war, als ich ihm das SMS und die Info auf der BLS-Webseite zeigte.


Nun ist gerade ein weiteres SMS eingetrudelt:


KORREKTUR: Die Strecke Burgdorf - Aefligen ist von Fr 5.6. ab 20.20 Uhr bis Sa 5.5., Betriebsschluss unterbrochen.


Fake News made in Switzerland

Donnerstag, 3. Mai 2018

Dido & Aeneas

Was für Gegensätze!
Treffpunkt war um 18 Uhr im Bäre Buchsi (für ein Glas Wein wie sich herausstellte - ein feiner Chardonnay aus dem Südtirol in meinem Fall und obendrein eine Empfehlung von meiner Seite, seit gestern). Der Weg dorthin an einem normalen Mittwoch ist um diese Zeit nicht unbedingt störungsfrei zu erwarten. Aber was soll's, rasch im Vorfeld zu Hause das Handy zur Hand genommen - woher kommt bloss dieser Begriff "Handy" - und in der Skoda-App ein neues Ziel programmiert: Bären Buchsi eben. Ziel ans Fahrzeug geschickt und ab in die Tiefgarage. Nach dem Starten meldete das Navi "ein neues Ziel empfangen" - Route berechnet, schnellste ausgewählt - los ging's. Zu meinem leichten Erstaunen führte der Weg über Bätterkinden, Mülchi. Etzelkofen, Deisswil bis nach Münchenbuchsee. Dort kam man dann schon mal nicht mehr raus, weil der vorderste Links abbiegen wollte - was um diese Zeit echt schwierig war. Irgendwann klappte es dann trotzdem und dank Parkplatz vor dem Restaurant - auch keine Selbstverständlichkeit - war ich dann ziemlich pünktlich im Bäre. Für die Weiterfahrt zum Höfu konnte ich dann mit derselben App meinen Kalendertermin anzapfen und direkt dorthin navigieren lassen. Weit war's ja nicht....
Und dann wird man im Saal mit dem Löschen der Lichter in eine Zeit zurückversetzt, in der sich Nachrichten nicht in Millisekunden um die Welt bewegten. Meldeläufer wurden eingesetzt, Händler reisten Wochen und Monate über Wasser- und Landwege um uns nebst unbekannten Waren auch Neuigkeiten aus fernen Länder zu überbringen. Internet, TV und Radio? Unbekannt. Die Unterhaltung fand in anderen Formen statt, beispielsweise Theater, Operette und ... Opern. Dido und Aeneas ist schon alt, die zugrunde liegende Geschichte noch viel älter. Angestaubt war die Vorführung aber nicht - im Gegenteil. Es gab immer wieder Elemente, die durchaus in eine neuere Zeit gehören. Und wenn ich ehrlich bin, dann entsprachen auch die "Kostüme"  nicht dem gängigen Opern-Klischee; ein anderes Bild habe ich mangels Erfahrung nicht, da ich bislang kein Operngänger war. Aber was soll's - es ist wie beim Wein (um den Kreis zu schliessen): die Wein muss munden, die Oper gefallen - dann gibt's wie in diesen beiden Fällen eine Empfehlung.

Mittwoch, 2. Mai 2018

Kids

Ich stehe auf dem Perron in Burgdorf und warte auf meinen Zug. Selber schuld, den früheren, direkten Zug habe ich verpasst weil ich erst kurz nach Sechs aufgewacht bin. Wiederum selber schuld, weil ich nicht früher ins Bett gegangen bin - das hätte ich gekonnt, weil gestern das Training ausgefallen ist. Wegen Zu geschlossen stand an der Hallentür - 1. Mai - offenbar dürfen Lehrer und Schulabwarte an die Feier zum Tag der Arbeit....
Jedenfalls stehe ich wieder da wo gestern, aber es regnet diesmal nicht. Vor mir zwei Schulkinder. Das Mädchen und der Junge jammern gerade über die Zeit, welche so rasch vergeht.
"Ich habe das Gefühl, gestern war Montag"
"Ja, die Woche ist schon fast wieder vorbei..."
So geht das weiter und wenn mir das auch nicht fremd ist, so frage ich mich: war das für uns auch schon so? Ist uns als Kinder auch schon die Zeit durch die Hände geronnen? Oder setzte diese Gefühl bei mir tatsächlich später ein?
Entweder wird die Zeit schneller, oder bereits für die Schulkinder immer hektischer...

Dienstag, 1. Mai 2018

Entscheidungen

Die Fahrt im Zug war heute Morgen ruhig. Leider regnete es, das hiess für mich: Schirm mitnehmen (und auch einsetzen, denn dabei ist der fast immer). Ich hatte mich für den Zug um 06:42 entschieden und sogleich stellte sich für mich die nächste Frage: fahre ich bis Zollikofen (und warte dort unter dem Perrondach auf den Umsteigezug), oder steige ich schon in Burgdorf um. Zeitlich spielt das keine grosse Rolle, was ich in Burgdorf später abfahre, warte ich sonst in Zollikofen. Sinnvoll wäre wohl der Umsteiger in Zollikofen gewesen, aber ich wählte trotzdem die andere Variante. Mein Gedanke war: ich warte unter dem Perrondach und laufe erst nach vorne (in den Regen), wenn der Zug einfährt.
Nun, ganz so einfach wie geplant war das Ganze dann doch nicht. Ich fand zwar gerade noch einen Platz am Trockenen, aber dann kam aus Bern ein Güterzug herangebraust - und da ich ziemlich nah an diesem Gleis stand, wäre ich seitlich nass geworden. Na gut, dann eben früher auf's Perron raus uns möglichst weit weg vom Güterzug. Schirm auf, ist ja schliesslich einer mit Sturmgestänge, dem kann auch ein vorbeibrausender Zug nichts anhaben. Dann war er aber nass und ich legte in im Zug nach Bern auf den Boden (damit das Teil nicht von der Gepäckablage runtertropfen konnte).
In Bern hatte ich dann die Qual der Wahl: mit den ersten Fahrgästen aussteigen (dann hat's kein Gedränge an der Treppe und es reicht perfekt auf's Tram - ein wichtiges Argument bei Regen), oder gemütlich warten bis die meisten ausgestiegen sind, dann ist es viel gemütlicher. Spontan wie ich bin wechselte ich im letzten Moment von "Warten" auf "Aussteigen", kam reibungslos über die Welle in Richtung Hirschengraben voran und...vermisste dann meinen Schirm. Mist, der war noch im Zug. Zum Glück bleibt der in Bern 15 Minuten stehen und fährt dann wieder nach Olten. Also zurück auf Feld 1, sprich zurück zum Zug. Der Schirm war noch da, mein Tram danach aber weg - soviel war klar. Nun kam die Variante "Gemütlich" zum Zug, ich schlenderte diesmal nicht über die Welle sondern durch den Bahnhof in Richtung Loeb. Hier passte der Anschluss auf's Tram, zwei Minuten warten, das sollte auch im Regen gehen. Aus den zwei Minuten wurden fünf, eine Fahrzeugpanne zwischen Bahnhof und Bümpliz hatte zu einer Überlastung am Hirschengraben geführt.
Fazit: nach ein paar "falschen" Entscheidungen war ich zwar nässer als wenn ich zu Fuss ins Büro gelaufen wäre, aber immerhin habe ich noch meinen Schirm - und ein paar Zusatzschritte auf meinem Zähler...

1. Mai

Bis Sonntag fühlte es sich irgendwie an wie Ferien. Klar, wir hatten so einiges zu tun nach zwei Wochen Abwesenheit, Wäsche, Fahrzeug, Haus und Garten - und nicht zuletzt diese Unmengen von Blütenstaub. Aber irgendwie waren es doch noch Freitage. Gestern war für mich auch nicht allzu streng: Übersicht (und vor allem die Oberhand) gewinnen im Posteingang, zwei drei dringende Pendenzen erledigt, auch keine grosse Sache. Und vor allem ging das ja von zu Hause aus.
Der 1. Mai - Tag der Arbeit, Nomen est Omen - führt mich nun zum ersten Mal ins Büro. Und auch die Termine tauchen einer nach dem anderen im Kalender auf: Volleytraining (Di), Dido & Aeneas (Mi), Hundesitter (Sa), Volleyturnier (So). Und das sind mal nur die privaten von dieser Woche. Mal schauen, was die Bürokollegen noch alles in petto haben....