Samstag, 31. Oktober 2020

Halloween

Heute ist Halloween, Morgen Allerheiligen. Ich gehe mal davon aus, dass es heute Abend ruhig bleiben wird an der Haustüre. Sonst müsste ich den gruseligen Gestalten wohl was husten - ob Geister Corona-resistent sind? Am Ende des Tages bleibt es ein Samstag ohne Schrecken, letzterer findet in den Statistiken der Covid-Erkrankungen und vor allem in den Spitälern und dort auf der Intensivstation statt. Interessant auch die Diskussionen in einem Camperforum wo ich mitlese: wenn selbst ein pensionierter Arzt nicht viel von der Strategie der Kanzlerin hält, von Herdenimmunität schreibt und mit komischen Zahlen belegen will, dass es zwei Jahre dauert bis alle geimpft sind, dann bin ich froh über die vielen gemässigten Mitglieder welche diese Ausführungen kontern. Es müssen sich ja gar nicht alle impfen lassen. Vor allem jene, die potentiell im Krankenhaus landen, wenn sie sich identifizieren. Wenn sich nur noch Personen anstecken, die im Normalfall kaum Symptome entwickeln, dann ist das Ding gegessen. Und das Ziel ist ja nicht, dass niemand an Covid-19 erkrankt - sondern nur, dass nicht mehr im Spital landen als bei einer normalen Grippe. Und Tote wird es wohl auch geben, so wie bei der normalen Grippe auch. Die Menge machts...
"Bleiben sie zu Hause". Ja, Herr Berset, fällt nur etwas schwer, wenn das Wetter so schön ist wie heute. Nun, eingekauft habe ich gestern und die ToDo-Liste war ziemlich voll. Deshalb habe ich heute 6500 Schritte mehrheitlich drinnen absolviert. Multimediakabel entfernen, Löcher ausbessern, Korkboden reparieren, Betten saugen und eines davon zügeln (damit das leere Zimmer nicht mehr ganz so leer aussieht), Absperrgitter vom Dach in den ersten Stock ummontieren, Apotheke aufräumen, Friteuse entsorgen, Utensilien in der Wohnwand umräumen (jedenfalls einen Teil davon), Gestell lackieren, Moskitonetze an den Fenstern entfernen und Fensterbänke saugen,...habe ich etwas vergessen? Ja, das grosse Staubsaugen überall dort, wo gearbeitet worden ist. Sieht mal wieder etwas anders aus bei mir. Und am Montag kommt der Makler...




Dienstag, 27. Oktober 2020

Countdown

Die Ferien tauchen langsam auf am Zeithorizont. Noch vier Arbeitstage, dann folgt das Wochenende und dann zwei Wochen Ferien am Stück. Das Obligationenrecht schreibt das so vor, einmal im Jahr - und das habe ich bis heute nicht geschafft. 
Letzten Sonntag habe ich mir eine DOK-Sendung zum Thema "Sprechen mit Tieren" angeschaut. Die war schon etwas älter, aber immer noch interessant. Aufgenommen habe ich sie wegen den Hunden, fasziniert hat mich aber ein Brite mit seinen Pferden, welche er therapiert: er setzt sich ins Gras, die Pferde legen sich hin - irgendwann, wenn sie Vertrauen gefasst und Ruhe gefunden haben. Er meint dazu, er höre auf zu denken und höre den Tieren einfach zu - er sei "einfach präsent". Klingt einfach, ist es aber nicht, nicht für alle. Vielleicht in den Ferien?
Sieht noch nicht so aus, zumindest in der ersten Woche habe ich einiges vor: eine Hausbesichtigung durch den Agenten (gestern angemeldet), Wohnwand ausräumen und zerlegen (wenn der Agent da war), Moskitonetze entfernen und die Rahmen reinigen, Korkboden neu versiegeln, Coiffeur, Besuch beim Optiker, Ikea-Lieferung, Sideboard zügeln,... Aufhören zu denken scheint da nicht ganz so einfach zu sein. Aber vielleicht führt die erwartete körperliche Müdigkeit aber genau zu diesem Effekt? Bin mal gespannt - noch vier Arbeitstage.

Sonntag, 25. Oktober 2020

Letzte Fahrt im 2020

Wie viele Meter das wohl waren? Ich schätze mal eine Fahrzeuglänge vor, und eine zurück, insgesamt etwa 12 Meter - und erst noch ohne Nummernschild. Ich habe das schöne Wetter heute genutzt, um die Markise am Wohnmobil zu trocknen. Dazu musste ich eben aus dem Unterstand raus, damit die Markise ausgefahren werden konnte. Dabei kam noch ein letztes Mal Camperstimmung auf. Nun ist die Saison endgültig zu Ende, eine Saison mit keiner einzigen Fahrt ins Ausland. Und in der Schweiz gab's einen Ausflug ins Thurgau und eine Fahrt ins Ikea Rothenburg. Der Rest spielte sich im Kanton Bern ab - ob das nun positiv oder negativ zu bewerten ist, liegt im Auge des Betrachters. Ich gehe davon aus, dass mit dem Einlösen der Nummernschilder so Einiges wieder auf die richtige Spur kommen wird: der Umzug in die neue Wohnung, eine Impfung gegen Corona, vielleicht sogar Ferien im Ausland nach dem Sommer.
Aktuell geht es in eine andere Richtung. Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken, die letzten Blätter fallen von den Bäumen, der Winter naht. Ich bin gespannt, was alles noch möglich sein wird in dieser Zeit. Das Lichtspektakel am Bundeshaus ist schon mal nichts geworden, ob es einen Weihnachtsmarkt geben wird, ist noch unklar. Spengler-Cup?  Vergesst es, nicht in diesem Jahr.  Weihnachtsessen mit den Arbeitskollegen? Fehlanzeige. Da kann man eigentlich nur noch hoffen, dass der Winter nicht allzu lange dauern wird. Und, dass wir ihn gesund überstehen.

Samstag, 24. Oktober 2020

Nimm Dir das Leben...

Was zum Henker.... dachte ich mir zuerst. Was will uns Udo damit sagen?
Gestern war ich gefühlt etwas spät dran. Ich machte irgendwas am Abend, aber nichts so richtig. Ein wenig Fussball aus Kriens, etwas Eishockey aus Bern, dann 10vor10 und schliesslich die Arena. Mit Frau Rickli aus Zürich, die ich politisch nicht besonders mag, die mir gestern als Regierungsrätin des Kantons Zürich aber imponiert hat. Man merkte klar, dass sie als Gesundheitsdirektorin gerne strengere Massnahmen eingeführt hätte; trotzdem blieb sie immer ein loyales Mitglied der Gesamtregierung. Und sie konterte jegliche Angriffe souverän und gelassen.
Aber zurück zu Udo. Nach der Arena war mein Weinglas noch nicht leer, ich suchte also nach etwas leichter Fernsehkost. Und ich wurde fündig auf RBB: ein Konzert aus dem Jahr 2017, aus "Laipzisch", Udo Lindenberg hatte zu seinem 70sten verschiedenste Gäste eingeladen. Unter anderem die Stefanie aus dem Wallis.... Und da singt er dann plötzlich dieses Lied, ich traute meinen Ohren zuerst nicht. Dann hörte ich einfach weiter und merkte, ich hatte was ganz falsch interpretiert:

"Nimm dir das Leben"

Soweit, so schlecht - das passt doch gar nicht zu Udo, schon gar nicht mit 70

"und lass es nicht mehr los"

Aha!

"Denn alles was du hast, ist dieses eine bloss
Nimm dir das Leben, gib's nie wieder her
Denn wenn man es mal braucht, dann findet man's so schwer"

Passt doch irgendwie in die heutige Zeit, denn auch wenn man es zuerst nicht sieht - der Song handelt von der Liebe zum Leben. Blöd an der Geschichte ist eigentlich nur, dass Udo so richtig alt geworden ist. Und somit auch ein Spiegel mehr für das eigene Älterwerden. Aber....still rocking. Bei mir wurde es dann gestern dafür so richtig spät...



Freitag, 23. Oktober 2020

Zu Null

Pause in Kriens, der FC Thun führt 1:0 im Auswärtsspiel. Der Match wird übrigens übertragen auf Teleclub Zoom, dem Gratiskanal. Auf MySports kommt SCB gegen Biel, mit dem gleichen Resultat bin ich eingestiegen. Jetzt steht es 4:0. Schon fast etwas viel Sport im Fernsehen, und im Moment gibt es wieder Sport in Reinkultur: man hört das Knirschen der Kufen auf dem Eis, die Zurufe von der Bank und beinahe das Schlürfen der wenigen Zuschauer beim Kaffeetrinken. Oder kriegt man gar keinen Kaffee mehr im Stadion? Egal, ab Morgen ist das ohnehin Makulatur, keine Zuschauer beim Eishockey und Fussball, geschlossene Fitnesscenter, abgesagte Veranstaltungen, abgebrochener Caravan-Salon, verbotener Amateursport. Ins Restaurant darf man nur noch zu Viert - ausser, man kommt aus dem gleichen Haushalt.
Konkret heisst das für mich:
  • Volleyballtraining kann ich vergessen - war ohnehin nicht geplant, da war mir das Risiko zu gross
  • Fitness fällt auch flach - da war ich gestern zuletzt
  • Sauna ist sowieso kein Thema wenn das Fitnesscenter zu ist
  • Das Weihnachtsessen am 11.11. können wir auch knicken - wir sind fünf
  • Rendezvous Bundesplatz ist ebenfalls abgesagt - hätte ich mit meinen Töchtern nächste Woche geplant
Immerhin darf ich noch eine Glühbirne kaufen im Coop, oder eine Batterie. Das war im Frühjahr ja anders...trotzdem würde ich sagen - 2:0 für Corona.

Dienstag, 20. Oktober 2020

Platzsuche

Mitunter wird es etwas eng in unserem Land. Am Samstag im Einkaufszentrum etwa, während den Sommerferien am Gotthard, oder an katholischen Feiertagen bei uns auf dem Parkplatz. Und seit Einführung von Homeoffice hat bei uns niemand mehr seinen eigenen Arbeitsplatz im Büro. Besonders beliebte Tage um zu Hause zu bleiben, sind Montag und Freitag. Entsprechend füllen sich dann die Büros an den anderen Tagen umso mehr, die Platzwahl mutiert zur Platzsuche. Hier helfen uns dann die Errungenschaften der modernen Technik, die Netzverbindungen können gezählt und auf das Stockwerk genau lokalisiert werden. Das sieht dann in etwa so aus:


Sieht übrigens tagsüber aktuell nicht viel anders aus, es sind immer mindestens 80% der Plätze frei. Wir hatten auch problemlos einen Platz im Restaurant gefunden und die Belegung im Zug war auch nicht sonderlich hoch. Die App hat damit natürlich an Bedeutung verloren. Oder anders gesagt: was will sie uns noch sagen? Du bist nicht allein im Büro, auch wenn es so aussieht? Suche, und du wirst vielleicht jemanden finden? Und was ist genau der Unterschied zum Home-Office? Ah, richtig, da brauche ich keine App und auch nicht zu suchen - wenn ich da jemanden finde, ist es vermutlich ein Einbrecher. Man könnte sich schon fast wie zu Hause fühlen, im Büro. Der Grund für dieses Phänomen ist bekannt - unterliegt in dieser Woche aber der Zensur.

PS: es gab da früher mal Aufkleber für's Auto. "Ich bremse auch für Tiere" stand da drauf. Die Version 2020 könnte im Kanton Bern schon bald ergänzt werden mit dem Zusatz "aber nicht für Schneggen". 1 Franken pro verkauften Sticker geht in einen Fonds zur Unterstützung notleidender Berner Sportclubs. 
Man möge mir den schwarzen Humor verzeihen....

Sonntag, 18. Oktober 2020

Zensur

Man erlebt in seinem Alltag so einiges, worüber man sich mit Freunden und der Familie austauschen kann. Aktuell laufen die ersten Skirennen der Saison in Gröden. Caviezel und Odermatt auf dem Podest- super. Da gibt es dann ein Interview wie das eben so üblich ist. Aber schon fällt es mir auf: mehr oder weniger lustige Gesichtsmasken, fehlende Zuschauer. Später kommt noch ein Fussball-Klassiker im Fernsehen - auch hier, Masken beim Staff und nur wenige Zuschauer im Stadion. Ebenfalls aktuell ist der Wahlkampf in den USA. Auch dieses Thema wird dominiert vom "China-Virus". Und im Fernsehen gibt es nun auch am Sonntag ausserordentliche Pressekonferenzen des Bundesrates. 
Ja, es geht uns nun allen auf den Sack. Das Corona-Virus nagt an unserer psychischen Gesundheit, die eingeschränkten sozialen Kontakte belasten vor allem in der kalten Jahreszeit. Also wäre es vermutlich hilfreich, die ganzen Covid-geschädigten Informationen auszublenden und Anlässe mit Beschränkungen zu meiden. Aber was bleibt dann noch übrig? Wir erleben überall in unserem Alltag Corona, wir lesen ständig Corona, wir hören immer und überall Corona, wir sprechen und schreiben ständig über Corona. Immerhin träume ich nicht davon. Aber ich denke es tut uns gut, das Thema einfach mal eine Woche auszublenden, in Blogartikeln und Gesprächen Zensur auszuüben und einfach mal über Anderes nachzudenken und zu sprechen. Man soll sich ja bekanntlich nicht zu stark mit Dingen beschäftigen, die wir nicht ändern können. Also, Hände waschen, Maske auf, Gring ache u sekkle...

Samstag, 17. Oktober 2020

Was für eine Woche

Am Montag hatte ich mir den Morgen frei genommen, was nicht ganz so einfach war: ich weiss ja trotzdem, wenn jeweils eine neue Nachricht im Posteingang eintrifft. Schöne digitale Welt, nur mit Selbstdisziplin geht das - man weiss ja, dass sich das nicht von selbst erledigt, jedenfalls meistens. Der Fussmarsch zum Wohnmobil und zurück hat mir dann zwei Dinge gebracht: einen vollen Schrittzähler und eine Blase an der rechten Ferse. Ich hatte diese Schuhe wohl einfach zu lange nicht angezogen.
Dienstag war ich dann im Tessin, Mittwoch in Aarau, Donnerstag auch und Freitag in Bern. Mit den Auswärtsstunden gingen auch die Fallzahlen von Covid-19 in der Schweiz in die Höhe, erschreckend rasch zum einen, flächendeckend zum andern. Das bezieht sich nicht nur auf die Kantone, sondern auch auf die Altersgruppen. Das Virus ist überall, sozusagen in aller Munde. Der recht mutige Schritt des Kanton Bern dürfte Morgen zum Standard erklärt werden, vielleicht sogar noch etwas verschärft: auch Arbeitsplätze und grössere Familienfeste könnten künftig einer Maskenpflicht unterliegen.
Erstaunt bin ich eigentlich nicht. Dass die zweite Welle kommen würde, war ziemlich klar. Wie hoch sie sein kann, wissen wir noch nicht - aber wie effizient sich das Virus verbreitet, ist schon eindrücklich. Immerhin muss man ja offenbar keine Angst davor haben, meint zumindest Donald Trump. Wobei der ja offenbar so ziemlich alles glaubt, was er möchte, auch klar erkennbare Satire. Da fragt man sich schon, ob das Virus sich neu auf Gehirnzellen spezialisiert hat - das würde erklären, wieso der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika kaum erkrankt ist....
Übrigens wäre dann bald schon November, das Lichtspektakel auf dem Bundesplatz läuft seit gestern, die Adventszeit naht, die Geschenke wollen geplant werden. Früher gab es mal einen Schal oder ein Foulard, heuer wird es wohl eher eine schöne, zertifizierte Stoffmaske. Statt einem Socken-Abo von Black Socks gibt's eher ein Hygienemasken-Abo von der Armeeapotheke. Statt Chanel No. 1 kriegt man Desinfektionsmittel aus der Migros, Nummer 4031678074730. Weihnachtsessen mit Geschäftskollegen? Vielleicht ein Bräteln im Sommer, wenn man die Risiken klein halten will. Und wer weiss, ob nicht in diesem Jahr die Videotelefonie an Silvester gefragter sein wird, als SMS und WhatsApp? Vielleicht gibt es ja sogar an Weihnachten schon die ersten virtuellen Familienfeiern? Die Geschenke kann man ja vorher per Post schicken, jede/r kann essen was sie/er am liebsten hat, die Wohnung muss nicht geputzt und nur im Kamerabereich aufgeräumt sein, und wenn man nicht mehr mag, beendet ein Netzunterbruch das Ganze. 
Schöne, digitale Welt....

PS: falls der überhaupt stattfindet, hätte ich in diesem Jahr vermutlich viel Zeit für den Spengler-Cup. 

Dienstag, 13. Oktober 2020

Reisen

Wieder mal ins Tessin. Selbstverständlich ist das ja nicht im Jahr 2020, es gab Wochen, da war es einfach nicht opportun, für eine Sitzung drei Stunden mit dem Zug durch die Schweiz zu fahren - ein Weg, wohlverstanden. Heute sind die Infektionszahlen höher als kurz vor dem Lockdown im März, aber dieser Zug von Zürich nach Bellinzona ist gut besetzt - zumindest in der ersten Klasse. 
Ich mag diese Strecke. Man kann gut arbeiten, obwohl die Businessabteile nicht wirklich gut erkennbar sind. Es hat zwar ein Symbol aussen am Zug und innen an der Türe, aber wer schaut das schon an? Die Sitze sind zwar etwas komisch angeordnet für ein normales Reiseabteil, aber wem fällt das schon auf? Mir ist das ja eigentlich auch egal, solange sich niemand daran stört, dass ich hin und wieder telefoniere. Das geht sogar im Tunnel durch den ich gerade fahre, 57 Kilometer in 20 Minuten - der längste Eisenbahntunnel der Welt. Dahinter wartet manchmal eine andere Welt, meist aber nicht. Es kann schon mal sommerlich warm sein, wenn es auf der anderen Seite kühl und garstig ist. Manchmal hat es auch Schnee wenn bei uns noch alles grün ist, schliesslich ist auch der Tessin ein Bergkanton. Im Moment aber ist es vor allem einer jener Kantone, welche die Covid-Zahlen noch recht gut im Griff haben. Hier kann ich noch ohne Maske in ein Gebäude gehen und auch ohne Maske im Restaurant auf die Toilette. Nicht dass ich gegen solche Massnahmen bin - im Kanton Bern musste ja gehandelt werden. Aber schön, wenn es nicht notwendig ist.

Sonntag, 11. Oktober 2020

Einfach nur Herbst

Mann ist das frisch heute Morgen!
Das Wohnmobil stand von gestern noch auf dem Parkplatz. Das musste noch ins Winterquartier - wobei ich jetzt gerade merke, dass die Nummernschilder noch dran sind. Da habe ich wohl wieder mal was nicht notiert und darum vergessen. Zeit hätte ich genug gehabt, aber da ich mit dem Scooter unterwegs bin, fehlt mir noch etwas das Zeitgefühl. Nun, das ist nicht so schlimm, gibt dann einen Spaziergang, wenn der goldene Herbst vielleicht doch noch kommt. Und sonst....mit der nächsten Mobility-Fahrt.
Zum Bauernhof bin ich gerade mal mit 40 gefahren. Sonntagmorgen, dichter Nebel, kurz vor Neun und über kleine Nebenwege - da kann schon mal ein Tier in die Quere kommen. Nun ist das Wohnmobil am Strom, die Wasserhähne sind offen, der Kühlschrank ist es auch, die Frontscheibe ist abgedeckt....nur die Nummernschilder eben. Dann ging's mit halber Geschwindigkeit - der Scooter darf nur 20 - weiter zum Bahnhof. Aefligen weil etwas näher und vor allem in der richtigen Richtung. Und auf dieser Fahrt wurde es dann mühsam. Der dichte Nebel führte zu einer vertropften Brille, Scheibenwischer wie beim Wohnmobil kennt das Utensil nicht. Ich lugte mal wieder oberhalb der Brille auf die Strasse, viel mehr sah ich wegen dem Nebel aber nicht. Dazu kam, dass ich natürlich keine Handschuhe dabei hatte. Und bei diesen Temperaturen im Nebel bei flotter Fahrt, wurden die Finger ziemlich klamm.
Jetzt warte ich auf den Zug, geniesse die Sonne welche sich langsam durchsetzt, und denke mir: hättest auch etwas früher hervorkriechen können.

Samstag, 10. Oktober 2020

An Tagen wie diesen...

Wenn ich mir die Bilder vergangener Jahre anschaue, dann findet sich in der ersten Oktoberhälfte ein klares Muster. Am 10. Oktober 2017 beispielsweise habe ich dieses Foto geknipst:

Es zeigt einerseits, dass ich im Herbst oft in den Ferien war. Es repräsentiert aber auch viel, was mir in diesem Jahr unterm Strich gefehlt hat: Frankreich, Spanien, Sand, und vor allem das Meer. Corona lässt das im Moment kaum zu, aber dieses Virus werden wir hoffentlich im nächsten Jahr einigermassen unter Kontrolle haben. Auch wenn vielleicht nicht alle Massnahmen aufgehoben sein werden - im nächsten Jahr muss ein Ausflug ans Meer möglich sein. Die Masken wollen ja schliesslich aufgebraucht werden, sonst landen sie irgendwann im Müll.
Spanien besuchen geht nicht? Dann muss halt Spanien zu mir kommen. Deshalb habe ich etwas Fisch gekauft und taue gerade eine Portion Meeresfrüchte auf. Heute gibt's eine Paella zum Abendessen, dazu ein Glas Vino tinto - und wenn's hoch kommt, vielleicht noch einen Carlos als Verdauer. Zum TV-Programm würde ja eine spanische Cerveza besser passen - aber das hat's erstens in meinem Kühlschrank nicht, und zweitens soll man dem Wein kein Bier folgen lassen, oder?

Freitag, 9. Oktober 2020

Frei-Tag

Ich hatte für dieses Wochenende geplant, einen letzten Ausflug mit dem Wohnmobil zu machen. Viel habe ich ja nicht geschafft in diesem Jahr: zweimal Berner Oberland, das war's dann schon. Und auch dieser letzter Trip fällt zuemlich flach aus. Es reicht gerade mal für einen Tagesausflug nach Bern. Zu viele Punkte passen einfach nicht, das Wetter ist kühl und nass, Carmen's Velo muss nach Bern und eine ganze Ladung Material zurück nach Utzenstorf,  der Sonntag ist auch schon gebucht. Es soll wohl einfach nicht sein im 2020, ich war gerade einmal gefühlte 5 Kilometer im Ausland, in Rheinfelden im Januar. Kein Frankreich, kein Spanien, kein Meer.
Die Situation scheint sich nun wie erwartet wieder zuzuspitzen. Wir sind wieder in der Situation, dass empfohlen wird, nach dem Sport zu Hause zu duschen. Für mich keine echte Option, ich muss ja mit dem öV nach Hause und wer mich kennt, der weiss auch wie stark ich schwitze. Dass nun vermehrt Masken getragen werden müssen, ist nachvollziehbar und nicht unerwartet. Weihnachtsfeiern zu dritt würden dann aber wohl ein Familienmodell fördern, das man eigentlich nicht will. 2020 ist wirklich ein herausforderndes Jahr, mit vielen Überraschungen und wenig Konstanten. Das traute Heim hat an Bedeutung gewonnen, wegen Homeoffice und weil Ferien etwas schwierig geworden sind. 
Und so fährt dann mein Wohnmobil Morgen die letzte Fahrt für diese Saison, Bern retour mit Umweg über die Entsorgungsstation im Grauholz. Im nächsten Jahr sollen es dann wieder richtige Ferien werden - so Corona will.

Donnerstag, 8. Oktober 2020

Elektromobilität

Seit einiger Zeit frage ich mich, wie die kurzen Strecken im urbanen Bereich am einfachsten zurückgelegt werden können. Zum Beispiel vom Bahnhof Tiefenau in das Bürogebäude in der Engehalde. Oder vom Bahnhof Wankdorf zur Polygonstrasse. Laufen geht natürlich, aber nicht so schnell und mir oft nicht schnell genug. Manchmal wäre ein Publibike eine Lösung - das eigene Fahrrad steht ja zu Hause und nicht dort, wo ich es benötigen würde. Mitnehmen im Zug? Nicht ganz so einfach, und kostenpflichtig. Last but not least: wie komme ich im nächsten Jahr zum Wohnmobil? Zug bis Aefligen, und dann?
Nun, der ungeduldige urbane Stadtmensch von heute hat dafür eine Lösung: man stellt sich auf eine flache Batterie, ergreift den Lenker, bringt mit einem kräftigen Tritt die beiden Räder in Schwung und drückt den Gashebel voll durch - hui, ab geht die Post. Sieht dann so aus das Teil und nennt sich.... Elektro-Scooter!

Das Teil ist einfach nur ein Spassmacher. Gestern bin ich zu Fuss damit an die Tankstelle, nicht zum Auftanken, sondern zum Aufblasen. Dei Luftreifen werden mit 1 bar Druck ausgeliefert - unfahrbar. Mit knapp 3 bar ging's dann flott zurück nach Hause mit 20 km/h. Dort riegelt das Teil ab, dafür darf man damit auf die Strasse. Regeltechnisch ist das ein E-Bike und ich darf damit überall durch, wo ein Fahrrad fahren darf. Abgeriegelt hat auch die Bremse etwas stark, jetzt nach dem Justieren passt das besser. Einziges Fragezeichen im Moment: wie zeigt man einen Richtungswechsel an, wenn man gemäss Anleitung beide Hände am Lenker halten soll? Das Teil hat eine Klingel, ein Vorder- und Rücklicht, aber keine Blinker. Egal, ich fahre damit ohnehin nur verkehrsarme Nebenwege...

Mittwoch, 7. Oktober 2020

Schnäggeposcht

Mein Rücken scheint Gedanken lesen zu können - oder so. Jedenfalls passiert es mir nicht zum ersten Mal, dass alleine die Androhung eines Arztbesuchs zu einer plötzlichen Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustands führt. Der Gedanke daran scheint eine Art Selbstheilung auszulösen - irgendwie spassig. Nun, wenigstens etwas - aber wir wollen es mal nicht übertreiben damit. Der Rücken würde mir für etwas Entlastung danken....
Gesundheit scheint das Thema der Stunde zu sein. Früher unterhielt sich der Sportreporter im Studio mit dem Fussball-Experten über taktische Fragen und Formstände der Spieler. Diese fehlten wegen Adduktoren-Problemen oder einer Zerrung. Heute sprechen sie über alte und neue Covid-19-Infektionen und die angewendeten Schutzmassnahmen. Früher ging man ins Restaurant, verbrachte eine gemütliche Zeit mit ein paar Freunden, und ging dann gesättigt (Gruss vom Rücken) und zufrieden wieder von dannen. Heute setzt man am Eingang die Maske auf, legt sie am Tisch wieder ab, zieht sie an wenn man auf's WC geht, legt sie wieder ab am Tisch, zieht sie an beim Verlassen des Lokals, draussen wieder weg damit, an der Tramstation verwandelt sich man wieder in eine OP-Hilfe und beim Aussteigen zu Hause fühlt man sich schon wie ein Arzt. Dass beim medizinischen Personal die Utensilien nach jedem Gebrauch weggeworfen werden, scheinen einige Zeitgenossen übernommen zu haben. Dass sie im Spital nicht einfach auf dem Boden landen, scheinen sie auszublenden. Früher ging man ins Coop um rasch etwas einzukaufen. Heute heisst es warten bis die Ampel auf Grün wechselt, Maske  aufsetzen, eintreten, Hände desinfizieren, einkaufen. Und immer schön die Argusaugen auf die Konkurrenz im Laden richten - die will man sich vom Leib halten, 1,5 Meter mindestens.
Versteht mich nicht falsch - ich kritisiere das nicht - ich habe nur keine Freude daran. Mit meinem Kampfgewicht (Gruss vom Rücken) bin ich wohl auch nicht gerade risikofrei unterwegs in Bezug auf eine Corona-Infektion. Aber wie das genau gemeint ist, was die Post von Monsieur Escargot heute verkündet hat, kann ich mir praxisnah noch nicht so plastisch vorstellen: Maske tragen in Sportanlagen (z.B. Fitnesscentern) ist "nur" vorgeschrieben in den Räumen, wo kein Sport betrieben wird. Beispielsweise am Empfang, in Garderoben. Gretchenfrage: wie zieht man sich um, mit Maske auf? Oder gilt Umziehen als Sport? Und welche Sportart praktiziert man/frau unter der Dusche? Bitte keine voreiligen Schlüsse, auch im Fitnessclub der Migros sind die Garderoben geschlechter-getrennt. Und nun noch meine Lieblingsfrage...Maske oder Sport in der Sauna?

Passieren kann uns aber eigentlich nicht allzu viel. Die Covid-Tests werden rar, damit können die Zahlen nur endlich ansteigen - und man verlässt sich ja auf die Statistik, unter anderem die Teststatistik.

Dienstag, 6. Oktober 2020

Alltag

Dienstagmorgen, ich sitze im Zug nach Bern. Bei Carmen scheint alles im Lot, die Kisten sind ausgeräumt und stehen bereit zur Abholung. Das Velo muss im Gegenzug nach Bern, dazu ein paar Kleinigkeiten, welche sich am letzten Samstag irgendwo im Haus versteckt hatten. Ein klarer Fall für mein Wohnmobil, zumal ich dieses ohnehin noch winterfest machen muss. Die geplante letzte Ausfahrt am Wochenende? Geschenkt!
Carmen hat sich gestern kurz gemeldet: sie müsse noch ins Ikea und würde dann vorbeikommen und sich die gestrandeten Gegenstände anschauen. Ins Ikea will ich auch noch, sobald das grosse, schwarze Kallax-Gestell wieder verfügbar ist. Das sollte in den nächsten Tagen der Fall sein - dann geht das Termin-Jonglieren wieder los. Eine gute Abwechslung zum Zügelwagen-Tetris von letztem Samstag. Mein Plan, bereits am Freitagabend die Fahrt nach Bern zu machen, geht nicht auf: da hat Carmen bereits einen Termin. Wäre schön und trocken gewesen,am Samstag soll wieder Umzugswetter Trumpf sein.
Dann muss ich vermutlich auch noch einen Arzttermin suchen. Die Rückengeschichte will nicht besser werden und weil es dabei weniger um Bewegungen geht, dafür viel um den Füllstand meiner Lungenflügel, bin ich jetzt -nach einer Woche ohne grosse Veränderung - doch leicht beunruhigt. Mal sehen, wann Frau Doktor Zeit hat, und was sie dazu meint...

Sonntag, 4. Oktober 2020

Und jetzt?

Bei klinischen Studien erhalten die einen Patienten ein Medikament, die anderen nur ein Placebo. Und ich denke, dass auch Menschen welche das Placebo erhalten, oftmals glauben eine Wirkung zu verspüren. Macht Sinn, eine Wirkung hat ja nicht nur mit schulmedizinischen Massnahmen zu tun - glaube zumindest ich.
Nun war ich also heute den ersten Tag alleine zu Hause. Also, das war ich schon des öftern, aber jetzt wohne ich hier alleine, die sind nicht bloss in den Ferien und kommen wieder zurück. Ich habe also heute nur für mich gekocht, nur meine Wäsche gewaschen, das leere Zimmer von Carmen nochmals gesaugt (und alle anderen Räume im Haus, ausser dem Dachzimmer), und das eine oder andere umgeräumt. Daneben habe ich den ganzen Tag darauf gewartet, irgendeine Wirkung zu spüren. Am Ende des (ersten) Tages darf ich sagen: es ist nicht so viel anders als mit Carmen. Ja, die gemeinsamen Mahlzeiten, ein paar fremde Gegenstände im Haus - das war's dann aber auch schon. Würde ich mehr verspüren, wär's wohl ein Placebo-Effekt.
Im Dachzimmer hat es jetzt noch ein Bügelbrett, ein Sideboard und drei Pflanzen. Das Zimmer von Carmen ist leer, das von Isabel werde ich im November ausräumen. Da verschwinden noch ein Pult, eine Kommode und ein Schrank - das Bett bleibt und wird gezügelt. Die restlichen Räume sind "entschlackt" und ich spiele mit dem Gedanken, im November auch noch die Wohnwand in Einzelteile zu zerlegen und zu entsorgen. An deren Stelle würde das Sideboard aus dem Dach und ein neues Gestell treten. Denn dieses kommt von Ikea, und wenn es das im Oktober endlich wieder zu kaufen gibt, muss ich wohl zuschlagen. Da schlafe ich aber nochmals drüber, bei diesem Plan passt noch nicht alles zusammen....

Samstag, 3. Oktober 2020

Der Himmel weint

Fast konnte man meinen, Petrus ist dagegen, dass Carmen auszieht. Der Hausgeist übrigens auch, als gestern Abend Carmen in ihrem Zimmer Licht machen wollte, gab die uralte Glühbirne ihren Geist auf. "Ein Zeichen' meinte Carmen, die Lampe bleibt hier und hat vermutlich ihren Dienst getan - das Lichterlöschen fängt allerdings etwas früh an.... Und nun giesst es wie aus Kübeln. Der Himmel weint, offenbar macht es den Hüter der Wolkenschleusen nicht glücklich, dass Carmen heute von Zuhause auszieht.
Ok, dieses Zuhause ist ja auch ein Relikt aus vergangener Zeit. Heute geht es gerade noch so als WG durch, Morgen ist es dann ein Single-Haushalt auf rund 200 m2. Das ist heute nicht angebracht und gibt viel zu viel Arbeit für mich alleine. Und wann bin ich denn überhaupt zu Hause? An Homeoffice-Tagen und am Wochenende. Eigentlich brauche ich ja nicht einmal die knapp 90 m2 meiner neuen Wohnung in Zollikofen...
Am Mittag soll das Wetter besser werden. Macht ja auch Sinn, dann startet Carmen in die totale Unabhängigkeit und Eigenverantwortung. Wird für uns beide ein neues Gefühl, ich habe seit Jahrzehnten nicht mehr alleine gewohnt - Carmen noch gar nie, ausser die zwei Monate in England. Mal rechnen....bei mir war das wohl 1988 in Lausanne, dann kam die UOS, das muss Ende 88 gewesen sein. Nach 32 Jahren geht es nun also "back to the roots" des eigenständigen Wohnens. Freude? Bei Carmen sicher, wohl verbunden mit einer Prise unguten Gefühls. Bei mir eher nicht - die Freude zielt eher auf die Veränderungen im nächsten Jahr. Bis dahin muss dieses Haus noch weg, in andere Hände - am besten in die einer jungen Familie.