Mittwoch, 31. Oktober 2018

Hallo Wein

Genau das stand in einer Mail, die ich heute erhalten habe: Hallo Wein. Und es war natürlich Werbung, offensichtlich von einem Weinhändler. Fand ich irgendwie passend, hat mich angesprochen. Wein habe ich aber trotzdem keinen bestellt und sowieso bin ich kein Freund von diesem letzten Tag im Oktober. Das ständige Geklingel an der Türe nervt ein wenig - erst die Hunde, dann mich?
Der Winter zeigt sich langsam und da denkt man natürlich gleich auch an Weihnachten. Dieses Fest mag ich, die Zeit davor noch viel mehr. Ich mag die Kerzen und Dekoration, leider auch die Weihnachtsgüetzi und andere Leckereien. Im Prinzip mag ich auch Geschenke, aber oft braucht man selber gar nicht viel - und dann artet das Ganze für die Schenkenden schon fast in Stress aus. Wünsche? Ja, die hat man(n) schon, aber die sind meist nicht im Ladenregal oder dem Onlineshop zu finden. Gesundheit steht bei vielen an erster Stelle. Bei mir findet sich heuer auch noch ein anderes Thema weit oben: wo verschlägt es mich beruflich hin.
Nach dem Gespräch war ich irgendwo im neutralen, ungewissen Teil. Dass mein Bürokollege diese Woche zusätzlich ein tägiges Assessment besuchen durfte/musste, hat mich vermuten lassen, dass wohl eher der zweite Job für mich in Frage kommt. Dass eine Referenzauskunft eingeholt worden ist, zeigt wiederum, dass ich noch im Rennen bin. Jetzt fängt mein neuer Chef Morgen an und hat mir gleich einen Termin für ein follow-up zukommen lassen. Da fangen die Gedanken natürlich an zu wandern. Eine Vorstellung des heutigen Bereichs ist es nicht - dafür habe ich einen Termin am Freitag. Vielleicht eine Absage? Oder einfach ein Thema, welches er mit mir besprechen möchte? Sorry, deine erste Wahl wird nix, aber den Job deiner zweiten Wahl könnte ich mir vorstellen? Das Gemisch aus Neugier, Erwartungen und Befürchtungen raubt mir im Moment etwas Energie. Deshalb bin ich gestern statt ins Training, früh ins Bett. Und das zahlt sich heute aus, ich fühle mich wieder fit - kein Wunder nach 8:14h Schlaf, davon mehr als 5 Stunden Tiefschlaf. Halloween kann kommen....

Samstag, 27. Oktober 2018

Early bird

An diesem Wochenende ist Schluss mit Sommerzeit. Konkret ist Morgen bei diesem Sonnenstand 10 vor 6. Wobei...von Sonne ist noch nichts zu sehen. Bei uns fällt gerade spärlicher Regen. Aber warum zum Henker bin ich an einem Samstag um diese Zeit schon wach? Es gibt einige plausible Erklärungen:
- Isabel hat heute interne Prüfungen und wartet schon am Bahnhof auf den Zug
- ich habe gestern zu Hause gearbeitet und hatte entsprechend wenige Schritte auf dem Zähler
- ich hatte etwas zu warm im Schlafzimmer
Am wahrscheinlichsten ist aber, dass ich im Moment intensiver über die Stellenbesetzung bei PostAuto nachdenke. Das Gespräch diese Woche war ja angenehm und kurzweilig - und ich habe gezeigt wer ich bin und was ich kann. Da wir aber alle bereits in der gleichen Firma arbeiten - teilweise im selben Team oder Projekt - bekommt man natürlich einiges mit. Beispielsweise wer sich für welche Stelle interessiert. Mein Gefühl am Montagabend war deshalb: das wird eng.
Am Dienstag bekam dann mein Bürokollege einen Anruf von der HR-Beraterin. Man lade ihn zu einem Führungsassessment ein. Das findet nun am nächsten Montag statt, in Zürich, von 08:45 bis 17:15. Mein erster Gedanke war: lieber du als ich. Die nächsten Überlegungen zielten dann etwas weiter: warum nur er? Ist er Kronfavorit? Oder ist das Thema Führung bei ihm im Gespräch zu wenig klar herausgekommen? Die Lage war und ist hier etwas unklar, aber wenn unser neuer Chef einen starken betriebswirtschaftlichen Fokus beim zukünftigen IT-Leiter von PostAuto sucht, dann wäre dies sein Mann. Bliebe dann noch der Job als Leiter Projektmanagement. Dieser Laden ist etwas kleiner, die Projektleiter sind im besten Fall recht einfach zu führen.
Am selben Dienstag klingelte nachmittags mein Handy - oder eben nicht, weil ich in einer Sitzung beim Konzern war. Deshalb kam dann später ein Mail. Man möchte gerne eine Referenzauskunft einholen, bei meinem krankgeschriebenen Chef. Ok, klar, kein Problem. Als erstes gab's dann natürlich eine Sturmwarnung bei Alex damit er nicht gleich aus den Latschen kippt.
Am Mittwoch kam das Feedback zum Gespräch - logisch haben sie meinen Chef angerufen, der war ja auch Chef meines Bürokollegen. Alles klar, da bekamen sie eine vergleichende Auskunft und natürlich war dies auch ein Thema. Blöd nur, dass Alex mich als IT-Leiter und den Kollegen anderswo als Spezialisten einsetzen würde. Der Eindruck, dass wir beide gut im Rennen wären, der kann täuschen. Aber irgendwie war diese Aussage von Alex der Moment, wo mein Gefühl von "wird schwer" zu "könnte klappen" wechselte. Zumal mein Kronfavorit für die Stelle als IT-Leiter sich auch für eine dritte interessiert. Bleibt noch ein sehr guter Mann aus der Ostschweiz, von dem ich keine Ahnung habe, was er plant. Ich weiss nur eines: er ist wirklich gut - und wenn er mir letztendlich einen Job wegschnappt, bin ich selber schuld; ich habe ihn vor Jahren zu PostAuto geholt...
Und so drehen sich meine Gedanken rund um diese Stellenbesetzungen: gibt's in dieser Runde eine für mich? Wenn nein, was mache ich in der nächsten Runde? Wenn ja, wie gehe ich die neue Aufgabe an? Kein Wunder bin ich heute früh aufgestanden..wenigstens nach einer guten Portion Schlaf.

Montag, 22. Oktober 2018

Kaltstart

Es soll ja nicht gesund sein, den kalten Motor auf hohe Touren zu beschleunigen. Darum habe ich gestern Sonntag eine Stunde investiert und in meinem Geschäfts-Posteingang (und dem von meinem Chef) für etwas Ordnung gesorgt. Ein Kaltstart war das heute Morgen dann trotzdem; die kühlen Temperaturen liessen mich zum ersten Mal in diesem Herbst die Daunenjacke anziehen. Dafür war's dann im Büro gemütlicher, ich hatte ja schon vorgearbeitet und zudem auch der erste am Arbeitsplatz.
Jetzt bin ich bereits wieder zu Hause. Wie schon beim Aufstehen habe ich ein etwas flaues Gefühl im Magen. Das liegt aber nicht am Essen und ist auch nicht gesundheitlich bedingt, sondern meiner leichten Nervosität geschuldet. Der Nachmittagstermin liegt mir etwas auf dem Magen, das Vorstellungsgespräch um halb Vier in Olten. Einige Kollegen haben bereits das Gespräch hinter sich und berichten unisono das Gleiche: nette Gesprächspartner, hohe Erwartungen. Ein Kollege wurde als Einziger für eine ausgeschriebene Stelle zu einem Gespräch aufgeboten. Am Ende hiess es: wir machen noch einen Marktvergleich. Was heisst das nun für ihn? Die Stelle wird nochmals ausgeschrieben, diesmal extern - und zwar in diversen Medien. Und wenn das nichts bringt? Kriegt er den Job dann trotzdem mit dem Beigeschmack "nur zweite Wahl"? Leider hat er dies nach der Überraschung vergessen zu fragen...
Was soll's, ich habe ja nichts zu verlieren. Ich gehe da mal hin und bleibe mich selbst. Entscheiden werden andere und ich bin dann einfach nur froh, wenn ich wieder zu Hause bin und die Füsse hochlagern kann. Dann runterfahren und mich auf Morgen vorbereiten wo es wieder kühl sein wird, aber nicht ein Kaltstart wie heute.

Samstag, 13. Oktober 2018

Was für ein schöner Tag

Wir waren heute wieder mal alleine unterwegs, der Dude und ich. Als mich die ersten Fotos aus dem Berner Oberland erreichten - Bilder von Sonnenaufgang und schönen Wetter - war ich bereits am Dorfrand und genoss die Sonnenstrahlen. Vor uns über den Feldern hatte es noch Nebelschwaden welche der Landschaft etwas mystisches gaben. Fast hätte ich erwartet, plötzlich ein Boot auftauchen zu sehen - mit einer Priesterin von Avalon. Oder Merlin der am Ufer auf Boot und Priesterin wartet. Ich mag diese Stimmung, sie zeigt etwas und doch nicht alles, etwas bleibt verborgen, undeutlich, der Fantasie überlassen.
Danach hatte ich mir natürlich ein gutes Zmorge verdient. Eier gehörten natürlich dazu, und weil ich am Abend noch hartgekochte benötigte, machte ich ein paar zuviel und liess die weichen Eier im zugedeckten Kocher hart werden. Für die Tartarsauce am Abend waren sie dann perfekt. Das war auch das Wetter heute, Sonne pur und Wärme wie anfangs September. Der Spaziergang am Nachmittag führte wieder an ein paar Nussbäumen vorbei - und dafür hatte ich ja den richtigen Hund dabei. An einem lauschigen Plätzchen an einem Bach knackte ich die Nüsse, Dylan ass sie mit Genuss.
Dann freute ich mich auf einen Fussballmatch der Bundesliga - war aber nix, ist ja ein Länderspiel-Wochenende. Dann halt Eishockey am Abend, auch gut.

Mittwoch, 10. Oktober 2018

Jahreszeiten

Gestern war ich am Nachmittag mit den Hunden unterwegs. Ich hatte kurze Hosen, ein Shirt und Sandalen montiert und dabei keine Spur zu kalt. Um es für die Braunfell-Tiere angenehm zu machen, hatte ich mich für eine Runde zwischen Hornusserhütte und Emmedamm entschieden - dort ist es am Anfang und Ende sonnig, dazwischen liegt ein lichtes Waldstück.
Vorne auf dem Damm sah ich dann den Fluss vor lauter trockenen Steinen nicht. Wo war bloss das Emmewasser abgeblieben? Hatten die in Burgdorf solchen Durst, dass nichts mehr für uns übrigblieb? Eine Erklärung ist sicher die ARA auf der anderen Flussseite, die wird wohl auch Wasser benötigen. Und ganz so trocken ist es in unserer Gegend wohl noch nicht, die Quellen sprudeln noch und auch die diversen Dorfbäche führen Wasser - wenn auch nicht enorm viel. Die Trockenheit lässt aber zumindest Waldspaziergänge nicht ganz ungefährlich werden: heruntergefallene Äste zeugen davon. Von den Eichelattacken wollen wir gar nicht schreiben.
Nach dem spätsommerlichen Spaziergang und einem Training in der Halle ging's für mich etwas spät ins Bett und (zu?) früh wieder aus den Federn. Der Himmel am Abend war klar, kein Regen zu erwarten und ich konnte getrost meine Winterjacken aus dem Keller draussen hängen lassen - so von wegen weg mit dem Kellermief. Am Morgen war's dann trotzdem irgendwie leicht feucht, so wie bei einem ganz schwachen Vernebler. Und das war es denn auch - ein Zeichen für Nebel über mir...Herbst eben.

Sonntag, 7. Oktober 2018

Herbstbilder

Einfach schön, oder?

Mittwoch, 3. Oktober 2018

Entspannend

Im Büro habe ich heute das Notebook von meinem Chef verwendet. Meines hatte ich ja zu Hause vergessen, und weil ich im Büro nur rasch ein paar Kleinigkeiten vor der Sitzung erledigen wollte, habe ich nichts aus meinem Schäftchen herausgenommen. Kein Telefon, keine Tastatur, kein Ladekabel. Gut, die Kaffeetasse, die stand aber zuvorderst und deshalb habe ich gar nicht richtig reingeschaut. Hätte ich vielleicht machen sollen, weil mein Notebook zu Hause auch nicht war. Vermutlich hatte ich das gestern im Büro gelassen - ich war ja heute wieder dort - und es schlicht vergessen. Die Kiste von meinem Chef wiederum war ziemlich mühsam, weil so viele Updates installiert werden mussten.
Nach der Sitzung ging's ab nach Hause und dort auf einen herrlich warmen Spaziergang mit den Hunden. Vorbei an Maisfeldern die zusehends kleiner wurden - hat ganz schön Speed diese Erntemaschine, an Borkenkäfer-Holz und Kürbissen. Einfach nur schön, vor allem weil die Wolkendecke gegen Abend immer dichter wurde. Jetzt gibt es noch ein paar Tagesgeschäfte die Donnerstag und Freitag und sonst geniesse ich den Herbst in vollen Zügen. Die nächste Woche wird dann wieder anstrengender....

PS: die 184 Millionen sind übrigens nicht bei mir gelandet
PPS: in einer Woche wird die neue Polstergruppe geliefert

Verwirrend

Am Montag hat mich die Dame vom "Hiumen Ressurse Mänätschment" angerufen um einen Termin zu vereinbaren. Schon mal gut, ich darf mich also vorstellen gehen und habe noch Chancen, eine der beiden Stellen zu ergattern, für welche ich mich beworben hatte. Gestern dann sass ich mit zwei Kollegen in der Führungsteamsitzung. Werner und ich vom Standardteam, Daniel als Ferienersatz. Zwei weitere Kollegen waren krank oder in den Ferien - die letzten beissen zum Glück nicht die Hunde, Schwein gehabt. Plötzlich surrte Werner's Telefon und ich sagte zu ihm - als Sitzungleiter: "wenn's der Personaldienst aus Olten ist, kannst Du rangehen". Er ging ran und selbst ich hörte dieselbe Dame, die mich gestern angerufen hatte. Alles klar...
Ein paar Minuten später bekam er bereits die Terminbestätigung, ich hatte von gestern noch keine. Gut, sie hatte erwähnt, dass das System gerade nicht verfügbar war...gestern....aber jetzt lief es ja wieder!? Ich wartete vorerst bis nach der Sitzung. Dann schaute ich mal in ihren Kalender (ein Vorteil wenn man sich intern bewirbt) - mein Termin war da. Gut. Ich entdeckte auch noch einige andere Termine, die aber privat und somit für mich nicht lesbar war. Ein zweiter war aber offen und ich erfuhr, dass sich Juan wie erwartet ebenfalls beworben hatte. Ein wenig Stolz kam auf, denn diesen guten Mann hatte ich angestellt, ihn durfte ich eine Zeit lang als Top-Kraft in meinem Team wissen. Plötzlich war der Termin doppelt - einer offen, einer privat - dann war der offene weg. Aha, die müssen das in einem anderen System erfassen und dann kommen die Termine von dort und ersetzen die provisorischen.
Ich wartete 10 Minuten und dann hatte auch ich meine Terminbestätigung.
Darin stand noch ein Abschnitt über Online-Assessment. Ach du Schreck, auch das noch. Ich suchte mal intern nach diesem Begriff - der Vorteil lässt grüssen - und erfuhr, was die Post darunter versteht: Persönlichkeitsfragebogen ausfüllen und einen kognitiven Test absolvieren. Ob das gut kommt? Die Einladung ist da, jetzt warte ich auf einen Tag mit einem biorhythmischen Rekordhoch zum Ausfüllen der Fragebogen.
Ja, und dann habe ich gerade festgestellt, dass ich zwar im Zug nach Bern sitze, mein Notebook aber zu Hause weiter die Ferien geniesst. Bin wohl etwas verwirrt im Moment....

Montag, 1. Oktober 2018

Montag

Sitzung um Acht am Hauptsitz im Wankdorf. Der letzte passende Zug kommt um 07:24 dort an, darum sitze ich im 06:42 ab Utzenstorf. Ich weiss nicht warum, aber der Zug gleitet ruhig über die lange Gerade in Richtung Aefligen. Kein Rütteln und Schütteln, keine lauten Geräusche, nur ein sonores Summen. Ideal, um die Gedanken wandern zu lassen....
Die Nacht war eher eine klassische Variante: "meine Ferien sind zu Ende und Morgen muss ich wieder ins Büro". Stimmt so ja nicht, ich habe diese Woche ja nochmals halb Ferien. Aber offenbar war ich ausgeruht genug, um gegen zwei Uhr meine Frau zu hören, und um Vier unseren Hund. Um Sechs war's dann der Wecker. Morgentoilette, Anziehen, Kaffee, Grünabfuhr-Container bereitstellen. Letzteres sollte man nicht am Vorabend machen, so wurde uns schon mal die Gebührenmarken geklaut. Bei den braven, gesetzestreuen Bürgern auf dem Land.
Der Weg zum Bahnhof war angenehm warm und trocken. Ich hatte genug Zeit und darum konnte ich mir die neue Fassade des Reisebüro im Bahnhof ansehen. Neu ist nur der verglaste Teil welcher früher die Weichensteuerung beherbergt hatte. Am Schluss war das einfach ein schlecht isolierter Heizenergie-Vernichter. Gut haben sie das neu gemacht. Gut sieht auch der neue 20Minuten-Verteilkasten aus. Richtig modern, edel und irgendwie teuer - wobei letzteres nicht sein muss.
Beim Einsteigen in den Zug fällt mir auf: in der ersten Klasse ist man noch etwas aufmerksamer als in der zweiten. Nach mir kommt ein Mann rein, setzt sich und lässt die Türe offen.  Da niemand mehr folgt und ich noch stehe, gehe ich hin und schliesse sie (von wegen leisem Gleiten und so). Darauf sagt er doch tatsächlich: oh, sorry. In Kirchberg das gleiche Spiel, diesmal eine Frau zuhinterst. Als sich die Zugtüre (laut) schliesst, schaut sie sich um, steht auf und schliesst die Abteiltür. Gut erzogen die Leute heute....
Ein ganz normaler Montagmorgen, der für mich um 10 Uhr schon wieder endet. So könnte es bleiben - ich glaube, ich sollte Morgen Lotto spielen und mir die 185 Millionen abholen.