Sonntag, 31. Januar 2021

Avalon

Die nächste Woche dürfte gefühlt eine ganz normale werden, fast so wie vor gut einem Jahr. Drei Tage Bern sind angesagt, also ziemlich viel in Zeiten der Home-Office-Pflicht - Normalität ante Corona. Der Montag wird wohl ein voller Tag in Bern, es reicht nie für die Fahrt nach Hause zwischendurch. Es ist aber der erste Arbeitstag eines neuen Kollegen. Am Mittwoch stellt sich eine Kandidatin für eine ausgeschriebene Stelle vor, da gehe ich anschliessend nach Hause. Und am Donnerstag das gleiche Spiel nochmals, da habe ich ein Meeting mit dem Kollegen vom Montag. Zugegeben, das eine oder andere könnte man auch aus dem Home-Office erledigen. Aber wie sieht das denn aus, wenn in der ersten Arbeitswoche ein neuer Mitarbeiter gemieden wird wie die Pest?
Weil das Wochenprogramm deutlich mehr Bewegung verspricht als auch schon, bin ich heute etwas faul gewesen. Zum Bäcker habe ich es noch geschafft, zum Bauern auch - da allerdings motorisiert. Dann kam mir noch die Wäsche in die Quere und irgendwann setzte ich mich vor die Glotze und zog mir eine Konserve rein. Ein fast 20-jähriger Film der in einer Zeit handelt, als Britannien das Wort Brexit noch nicht kannten. Die Zeit von  Artus und Lancelot, aber auch jene  von Gwenwyfar, Morgause, Vivianne und eben Morgaine. So heisst auch eine Musikertruppe aus der Schweiz, die sich der irisch-keltischen Musik verschrieben hat. So was läuft jetzt nach dem Film auf Spotify, nicht Morgain - diese Musik kenne ich schon zu gut. Aber eine Playlist mit dem Titel "die Nebel von Avalon".
Kennt man die Geschichte und das Buch von Marion Zimmer Bradley, dann weiss man auch, wie das ganze endet: mit dem Niedergang des britischen Grosskönigs und seinem Reich, überrannt von den Sachsen und vom christlichen Glauben. Der war zwar schon vorher da, aber mit dem Einzug der Sachsen verschwand die Mystik von Avalon im Nebel. Einen Haken haben solche Erzählungen: sie enden mit einem Niedergang und lassen Vieles offen. Letzteres vermutlich, um eine Spur Hoffnung zu erhalten - dass Avalon im Nebel verschwunden ist, heisst ja nicht, dass es untergegangen ist. Auch wenn in der heutigen, aufgeklärten Zeit so etwas niemanden mehr beeindrucken würde. 
Nun, Britannien hat sich ja vom Einmarsch der Sachsen erholt, nennt sich heute gar Gross-Britannien und bleibt weiterhin eine Insel - geografisch und politisch. Die Zeiten von den Rittern der Tafelrunde ist längst vorbei. Heute kreuzen nicht mehr Ritter ihre Klingen, sondern Politiker. Und der Hofnarr schimpft sich Premierminister...

Samstag, 30. Januar 2021

Wasser überall...

 Wann gab es zuletzt in so kurzer Zeit soviel Schnee? Und welch ein Kontrast zum letzten Wochenende - satt Sonne pur, Wasser satt. Wie so oft, sind die Dinge aber nur ungleich verteilt - wie auch der Impfstoff gegen die Corona-Infektion. Nun hat sich die EU also entschlossen, den Export von Impfstoffen bewilligungspflichtig zu machen. Irgendwie verständlich, weil man ja über 330 Millionen - vermutlich €uro - vorgeschossen hat. Nun war die Erwartung, dass Astra Zeneca den Impfstoff auf Vorrat produziert, mit dem Risiko alles vernichten zu müssen, wenn sich schwerwiegende Nebenwirkungen gezeigt hätten. Klar, dass das uns Schweizer nun stört - immerhin haben wir ja diesen Impfstoff auch bestellt. Und nun befürchten wir, dass uns die bösen Europäer alles wegnehmen und der Lieferant auf später vertrösten muss. Schaut man genauer hin, zeigen sich dann aber noch ganz andere ethische Fragen: wie viele Personen sind wohl in Afrika (ohne Südafrika) bereits geimpft worden? Oder in Nordkorea, um mal ein spezielles Beispiel zu nehmen? Haben sich nicht zahlreiche Staaten dazu verpflichtet, die Impfstoffe "gerecht" zu verteilen? Aber was ist denn gerecht - weitergeben wenn hier alle Impfwilligen den ersten und zweiten Stich überstanden haben? Oder am Ende gar das Weitergeben eines nicht bewilligten Astra Zeneca-Impfstoffes im obigen Gedankenspiel?

So schnell werden sich diese Mechanismen nicht ändern. Zu gross ist die Macht des Geldes, ich nehme mich da auch nicht aus. Etwas Reserven auf dem Konto sind in der Tat beruhigend, Besitztum erleichtert gewisse Fragestellungen, aber befreiend ist weder das eine noch das andere - im Gegenteil. Ganz schräg wird es mit dem Geld, wenn man sich die Grösse der Ausschüttung unserer Nationalbank an Bund und Kantone anschaut: 6 Milliarden jährlich. Klar, das ist ein Maximalbetrag, aber dieser wird aus einem Fonds ausgeschüttet und diesen füllen die Gewinne der Nationalbank regelmässig mit ansehnlichen Beträgen auf. Ich habe Zahlen aus dem Jahr 2014 gefunden, da stand, dass fast eine Milliarde Menschen auf diesem Planeten mit weniger als 1.50 pro Tag auskommen. Das ergibt dann auf das ganze Jahr hochgerechnet 550 CHF pro Jahr. Wie eingangs geschrieben ist fast alles in unserer Zivilisation ungleich verteilt. Ich will auch nicht lamentieren und am Ende vorschlagen, auf die Gewinnausschüttung zu verzichten. Aber wo es Gewinner gibt, muss es auch Verlierer geben - wer also bezahlt diese 6 Milliarden? Wären es die oben zitierten Ärmsten dieses Planeten, müssten fast 11 Millionen von ihnen ein Jahr ihr ganzes Einkommen abgeben.

Jetzt kommt, was bei mir kommen muss: "wieviel Erde braucht der Mensch". Tolstoj stellte hier eigentlich die Frage, wie viel Reichtum ein Mensch braucht. Und er zeigte auf, dass Wachstum nach dem "immer-mehr"-Prinzip am Ende dazu führen kann, dass man mit leeren Händen dasteht. Oder im Fall der Kurzgeschichte da liegt. So gesehen fällt die Bilanz dann doch etwas versöhnlicher aus, denn nicht selten sind gerade die Menschen mit wenig Besitz jene, die über anderen Reichtum verfügen. Jenen, der gemäss Mastercard-Werbung unbezahlbar sein soll. In diesem Kontext müssen wir Schweizer uns dann schon die Frage stellen, ob die Unterstützung insbesondere des Kleingewerbes nicht etwas umfangreicher und vor allem unkomplizierter hätte ausfallen können.

Im Nachhinein ist man immer klüger - ich weiss. Und es ist auch gut, Fehler zu machen, denn man kann aus ihnen lernen. Nicht, dass ich mir so schnell die nächste Pandemie wünschen würde, wir sind ja noch mitten in der aktuellen. Aber wir haben jetzt die Chance, aus diesen Fehlern zu lernen. Ich bin mir sicher, die Welt nach der Pandemie wird nicht mehr dieselbe sein wie vorher.

Dienstag, 26. Januar 2021

Zielgerade

Irgendwann im letzten Frühjahr, sprach Bundesrat Berset von einem Marathon. Er meinte damit die Pandemie - gemäss "Donald der mit gespaltener Zunge tippt" ein weiterer Exportschlager aus China. Spannend, dass ausgerechnet jenes Xi Jinping das "China-Virus" so gut im Griff hat. Vermutlich sind die rigorosen Massnahmen Grund für diesen Erfolg. Dann müsste wohl Aleksander Lukaschenko auch kein Covid-Problem haben in seinem Land, denn rigoros, das kann er auch. Und notfalls hilft man einfach statistisch etwas nach...
Der Marathon ist kurvig - darum sehen wir auch das Ziel noch nicht. Es kann hinter der nächsten Kurve liegen- unwahrscheinlich - oder noch weit entfernt. Aktuell ist die Strecke abfallend, aber wer weiss, vielleicht wartet hinter der Kurve ja auch der Muristalden? Ich weiss nicht, was mühsamer ist: ein weit entferntes Ziel auf einer langen Geraden, das man sieht, aber einfach nicht näher kommt? Oder ein Ziel, welches man nicht sieht und daher auch nicht weiss, wie weit entfernt es noch ist? Im zweiten Fall verlässt man sich auf's Gefühl, und das stimmt in der Regel schlecht. In beiden Fällen steigen Müdigkeit und Frustration an.
Trotzdem - es kann nicht mehr so weit sein. Wir sind jetzt ungefähr ein Jahr im Pandemie-Modus unterwegs, die Hälfte haben wir ganz sicher hinter uns. Mein Gefühl sagt mir, dass ich im Sommer geimpft werde. Spätestens. "Alles neu, macht der Mai" stimmt hier für einmal nicht, dafür bei einem anderen Langstreckenlauf. Das Projekt "Paradiso Zollikofen" hatte seinen Anfang im Winter 19/20, unmittelbar vor der Pandemie. Es dauerte also ähnlich lange, glich aber eher einem Triathlon: die zwei anderen Disziplinen hiessen Scheidung und Job. Letzterer streng wie selten und wieder einmal in einer Reorganisation. Nun, beim Paradiso-Projekt bin ich auf die Zielgeraden eingebogen: der Übergabetermin ist fixiert, die Zeit auch. Der 27. Mai ist es, genau wie im Kaufvertrag vorgesehen. Nun brauche ich noch ein Zügelunternehmen, und ein Abflauen der Pandemie - damit Ikea wieder liefert und montiert.

Sonntag, 24. Januar 2021

Was für ein Tag

Ein Sonntag wie aus dem Bilderbuch. Zuerst ein Schweizer Sieg bei der Abfahrt der Herren - bravo Beat, dann ein Sieg im Super-G der Damen - brava Lara, und last but not least: jede Menge Sonne (und leider auch ebenso viele Spaziergänger auf den bekannten Wegen). Ja, heute ist Sonntag, heute haben ganz viele Menschen Zeit für einen Spaziergang, heute haben auch ganz viele Menschen Lust darauf. Ich habe mich entschlossen, nicht nur auf den befestigten Wegen meine Schritte an der herrlichen Januar-Sonne zu absolvieren. Bekanntlich fesselt uns das doofe Virus immer mehr in den eigenen vier Wänden, da kann ich es mir nicht leisten, einen solch schönen Tag bewegungstechnisch an mir vorbeiziehen zu lassen. Morgen ist dann schon wieder Regen - oder sogar Schnee? - angesagt, Morgen geht's ausnahmsweise ins Büro, aber erst am Mittag. Auch in diesen Zeiten werden Stellen ausgeschrieben, auch jetzt versuchen wir eines der beiden Gespräche physisch durchzuführen. Idealerweise in einer Turnhalle, damit dann auch ja die Abstände stimmen - mit offenen Fenstern und Türen versteht sich...



Zum Abschluss gab es dann noch eine Lasagne mit Hackfleisch und Ricotta. Das Rezept war nicht exakt jenes, welches in unserem Haushalt bislang auf den Tisch kam, deshalb schmeckte es auch noch nicht so wie gewohnt. War nicht schlecht, darf aber beim nächsten Mal mehr Tomatensauce und weniger Ricotta sein. Jetzt muss aber zuerst mal diese Portion weg - einen Drittel habe ich zum Znacht gegessen, die zwei anderen Portionen gibt's nächste Woche (und später, eine geht in den Tiefkühler).



Samstag, 23. Januar 2021

Was für eine Woche

 Der letzte Post stammt genau vom letzten Samstag - das macht exakt eine Woche ohne eine Zeile von mir. Gab es nichts zu berichten? Im Gegenteil, die Woche war gut gefüllt mit Ereignissen, alleine fehlte mir manchmal etwas die Zeit, oder die Lust zu schreiben. Vielleicht sollte ich einen Youtube-Channel aufmachen, dann kann ich einfach nur quatschen - geht schneller als schreiben, so zumindest die Theorie. Könnte bei mir aber anders sein, da ich vermutlich alles zig mal aufnehmen müsste. Und sowieso, ich mag mich nicht besonders gerne sehen auf Fotos, geschweige denn auf Videos. Warum sollte das anderen nicht so gehen? Schuster bleibt bei deinen Leisten, Blogger bleib bei deiner Tastatur.

Der Montag ging noch so richtig normal los, keine besonderen Vorkommnisse würde mal wohl sagen. Ich musste nicht einkaufen, schlug mir die Zeit mit Homeoffice tot, und konnte sogar wie gewohnt über Mittag etwas nach draussen gehen. Am Dienstag fing es dann aber bereits an: um 16:15 war der Notartermin für die Beurkundung des Kaufvertrags für unser Haus. Klar, dass ich da nicht bis um Vier gearbeitet habe. Dass dann auch noch die zwei Wuschels mit Astrid auf Besuch kamen, hat mich besonders gefreut. Ich bin mir echt am Überlegen, ob ich überhaupt Staubsaugen, und so die letzten Spuren des Besuchs eliminieren soll. Aber man soll ja nicht zu sehr an Vergangenem hangen.... Jedenfalls ist das Haus jetzt offiziell verkauft, der Vertrag ist unterzeichnet, die Abwicklung mit PostFinance eingeleitet und jetzt heisst es Warten und die Zeit hier entweder absitzen, oder geniessen - oder eine Mischung aus beiden. Es wird auf jeden Fall ein intensives Erlebnis werden, ich bin ja seit Monaten sehr, sehr häufig zu Hause.... Zum Vertragsabschluss gab's ein Glas Wein, wir haben noch ziemlich lange "konversiert" und die Käufer haben auch noch das Haus von unten bis oben ausgemessen. Gekocht habe ich dann auch noch etwas, aber Abendessen gab es ungefähr um halb Neun. Da könnt ihr euch denken, dass mein Dienstag-Training keine Chance mehr hatte - wäre aber beim Volleyball auch nicht anders gewesen. Ich habe es mal auf Mittwoch verschoben.

Der Mittwoch brachte mir ein Telefon vom Filialleiter von Fielmann Burgdorf. Er hat sich nach seinem verlängerten Wochenende erstmal entschuldigt, dass er erst jetzt auf mein (wie immer charmantes) Schreiben reagiert hatte. Kein Witz, ich habe diesmal meinen Sarkasmus zumindest einigermassen im Keller gelassen. Jedenfalls war es ihm nicht recht, dass meine Brille immer noch nicht auf meiner Nase sass. Sie war auf dem Tisch vor dem Filialleiter - ich dachte schon, ich könnte sie abholen. Hätte ich auch gekonnt, aber dann wäre ich nochmals hingegangen, um das defekte Glas zu tauschen. Das wollte ich dann doch nicht. Und gelernt habe ich, dass sich die Pannen bei Fielmann (oder bei mir?) auf eine einzigen Auftrag konzentrieren: zuerst war das Brillengestell verkratzt und musste neu geordert werden, dann (jetzt) war eines der Gläser offenbar mit einem Fehler angeliefert worden - auch das gibt's nochmals neu. Dafür ist dieses eine Glas dann gratis (was letztendlich auch die Zahnpflegekasse freuen wird, weil diese 45% davon vergüten). Das scheint nun also doch noch gut zu kommen, nächste Woche wird die Brille - hoffentlich - endlich fertig sein. Sonst war der Mittwoch ganz angenehm, aber ziemlich gut gefüllt mit Terminen. Ich kam erst um 17:15 nach draussen, lief somit in den (unsichtbaren) Sonnenuntergang und entsprechend verzögerte sich dann das Kochen und Essen. Dreimal könnt ihr raten, ob das verschobene Training vom Dienstag stattfand.... Zeitlich hätte es gereicht, aber ich habe mich für die Glotze entschieden, dort aber auf den Bergdoktor (ORF) verzichtet, weil der ja am Donnerstag nochmals läuft (ZDF).

Donnerstag war Kommunikationstag - ich wechselte von Sitzung zu Sitzung, von Skype zu Teams oder umgekehrt. Oft habe ich die nächste virtuelle Sitzung bereits frühzeitig geöffnet und gehalten, um schneller wechseln zu können. Nahtlos nennt sich das - was oft etwas Positives ist, bedeutet bei Sitzungen in der Regel Stress: ich komme dann über mehrere Sitzungen nicht dazu, meine Pendenzen "runterzuschreiben", die verteilen sich dann gelb markiert in diversen Notizbüchern der zahlreichen Sitzungen. Das macht dann einfach nur müde, ich schaffte es zwar erneut auf einen Spaziergang durch's Dorf, und kaufte auch noch in der Käsi ein, aber am Ende des Tages war ich dermassen müde im Kopf, dass ich mich einfach nur noch auf den Bergdoktor freute - kein verschobenes Dienstags-Training, kein geplantes Donnerstags-Training. A propos Bergdoktor....der kam dann nicht wegen ein paar Jungs mit ihrem Ball in der Hand - nicht mir mir, ich habe die Sendung in der ZDF-Videothek angeschaut, und nächste Woche geht's dann auf dem ORF weiter, im "linearen" Fernsehen. Da die Österreicher von den Schweizern bereits aus dem Turnier geworfen worden sind, besteht hier kein grosses Verschiebungsrisiko...

Der Freitag schliesslich war eher gemütlich. Ich habe statt einem Mittagessen die Einkäufe erledigt, mal wieder mit Mobility, mal wieder im Migros Kirchberg. Weil man im Migros hier in Utzenstorf so einfache Dinge wie den Total Wasserenthärter für die Waschmaschine nicht im Angebot findet, ergeben sich dann solche Sachzwänge (die mich nicht unbedingt stören). Ich habe mir sogar etwas zum Zmittag gekauft, ein feines Olivenbrot, Käse, Schinken. Blöd nur, dass ich dann noch ins Coop musste, weil das Hackfleisch auf der Liste fehlte und somit nicht in der Einkaufstüte gelandet war. Am Ende war ich wieder zu Hause, kurz bevor der künftige Hausbesitzer mit dem Maler bei mir klingelte. Der hatte sich angemeldet und ich wartete daher mit meinem Zmorge-Zmittag. Um Drei habe ich dann endlich das Brot angeschnitten, dann noch etwas gearbeitet bis um 19 Uhr und schliesslich vor meinem eigenen Menüplan und dem ausbleibenden Hunger kapituliert - das Ratatouille mit dem Lachsfilet gibt's heute als leichtes Zmittag.

Samstag, 16. Januar 2021

Wundermittel?

Samstag ist jeweils Zeit, die Wohnung zu putzen - oder einen Teil davon. Beibehalten habe ich die Tradition, im Erdgeschoss regelmässig zu saugen. Auch ich alleine verursache hier eindeutig am meisten Dreck. Sei das beim Eingang, bei der Terrassentür, beim Esstisch oder in der Küche. Am schlimmsten ist aber der Teppich unterm Sofa, dort ist mein Indikator welcher mir gegen Ende Woche klar sagt: der Staubsauger muss her. Da ich aber nicht Zeit und auch keine Lust habe, am Samstag nur zu putzen, habe ich den Rest der Arbeiten auf vier Wochenenden aufgeteilt. Das genügt locker, da wird das Badezimmer halt nur alle vier Wochen richtig geputzt. Wenn es zwischendurch Dreck am Spiegel hat, ist ja der schnell weggeputzt.

Heute war also das Badezimmer im oberen Stock an der Reihe. Das hatte ich schon einige Male geputzt und auch ziemlich gründlich. Ich habe auch schon einen Badreiniger in der Migros gekauft und das geht auch gar nicht schlecht. Heute ist mir aber im Schäftli ein Cilit Bang Badreiniger in die Finger gekommen, und weil dort nicht mehr allzu viel drin war, habe ich mich entschlossen diesen zuerst mal aufzubrauchen. Warmes Wasser in ein Brünnli, CB-Schaum an Armaturen, WC, Schäftli, Dusche, und dann mal abwarten. Das Zeug muss ja einwirken, dass es gegen Schimmel helfen würde, das roch man bereits klar. Also Fenster auf, sonst liege ich plötzlich noch am Boden.... Nach etwas Einweichzeit begann ich, die ersten Stellen abzuputzen. Dazwischen spülte ich den Lappen immer mal wieder im warmen Wasser aus. Und Ihr glaubt ja nicht, wie schnell sich das Wasser verfärbte: so schlecht hatte ich ja sicher die letzten Male nicht geputzt, und so viel Dreck hatte ich sicher auch nicht verursacht mit den paar Mal Duschen und Rasieren. Unglaublich, was Cilit Bang da noch rausholte. Auch der Kunststoff-Spülkasten sieht jetzt irgendwie sauberer aus als vorher. Das kann natürlich einerseits an meiner Einbildung liegen - vielleicht hat Silit-Bang einfach einen Farbstoff integriert, der dann im Wasser eine Verfärbung erzeugt. Andererseits ist meine zusammengeklebte Brille nicht mehr voll wirksam, da kann schon die eine oder andere Unschärfe auftreten. Aber der Spülkasten fühlte sich nach der Reinigung auch deutlich glatter an.

Nun gibt es ja Präsidenten auf diesem Planeten, die würden der Bevölkerung vermutlich raten, Cilit Bang täglich zu trinken. Nach dem Desinfektionsmittel könnte ja auch Cilit Bang helfen, eindringende Viren erfolgreich zu bekämpfen. Zum Glück sind diese Präsidenten nicht mehr lange im Amt, zum Glück haben sie genau gleich viele Follower wie ich auf Twitter: 0. Andere Vorsitzende sind erst seit gestern im Amt und wähnen sich auf der Zielgeraden, ebenfalls ein wichtiges Amt zu besetzen: die drei CDU-Kandidaten in Deutschland waren für mich allesamt Nobodies (obwohl sie vermutlich mehr Follower haben als der oben erwähnte Präsident). Ob der Auserwählte von diesen drei Herren nun wirklich Kanzler wird? Mein Bauchgefühl sagt Nein, denn die CSU aus Bayern hat doch einen wesentlich bekannteren, beliebteren Kandidaten im Köcher.

Alle diese Wahlen und Parteitage finden dieser Tage im virtuellen Raum statt. Die grossen Menschenversammlungen sind aktuell verboten, wer die Technik nicht beherrscht, dessen Stimme wird an solchen Veranstaltungen schlicht nicht mehr gehört. Alles geht Digital - auch die Kundenreaktionen bei Fielmann. Meine Brille ist immer noch nicht da, gestern waren es vier Wochen seit meiner Bestellung. Meine Bewertung für diese Firma - natürlich auch digital - wird eher schlecht aussehen: 5 Sterne für die Beratung im Laden, die war top. 2 Sterne für den Kundendienst; einmal, weil mir zwar gemeldet wurde, dass es länger geht, aber ohne Grund und ohne neuen Termin. Das sind jetzt auch schon wieder 12 Tage, seitdem herrscht Funkstille. Zum anderen konnte ich zwar eine Kundenreaktion ausfüllen (digital - ist ja klar), aber dann gab es weder eine Referenznummer, noch ein Bestätigungsmail. So habe ich keinen Nachweis, dass ich überhaupt was gemeldet habe - wenn immer noch nichts geht, fange ich nochmal bei Null an. 1 Stern gibt's für die Auftragserledigung; eigentlich 0, aber das geht auf Google soviel ich weiss ja gar nicht....Die Bewertung gibt's mit einem Augenzwinkern; nicht, weil ich das nicht ganz ernst meinen würde, sondern weil mein linkes Auge die mit Klebstreifen zusammengeflickte Brille immer schlechter verträgt und mit Entzündung und eben Augenzwinkern reagiert.

Jetzt bin ich mal gespannt, wie lange die Fielmänner noch weiter üben, bis meine Brille dann endlich da ist. Mittlerweile bin ich schon ziemlich sauer, wenn da nicht eine anständige Reaktion folgt, dann werde ich wohl einen anderen Optiker suchen. Irgendwann brauche ich ja sicher wieder eine Brille...

Freitag, 15. Januar 2021

Zweigeteilt

Wir stehen vor ein paar Wochen, welche vermutlich unser Land wieder in zwei Lager teilen wird. Die arbeitende Bevölkerung wird sich aufteilen in jene, welche zu Hause bleiben, und andere die zur Arbeit gehen müssen. Die einen werden nicht mehr arbeiten dürfen, andere werden nicht mehr alles bewältigen können. Es wird jene geben, die davon profitieren, und viele welche sich mit Zukunftsängsten auseinandersetzen müssen. Corona hat uns wieder fest im Griff, spricht nun nicht mehr chinesisch, sondern englisch - und scheint so besser rein zu kommen in unsere Zellen. Vielleicht doch eine Auswirkung des Schengen Raums? Jedenfalls kommt mir wieder einmal der perfekte Song in den Sinn, passend zu Corona und passend zur aktuellen Situation in den Sinn - "das ist die perfekte Welle", von Juli. Dann, spätestens dann will ich geimpft sein, weniger oft eine Maske tragen und öfters mal ein paar nette Menschen treffen. Richtige Begegnungen, nicht nur argwöhnische Blicke aus der Ferne im Zug. Da habe ich manchmal den Eindruck, jeder steht unter Generalverdacht und wer einmal hustet, der fliegt wohl raus.
Da war das in Zürich heute bedeutend einfacher, da gab's gar keinen öV mehr. Noch weiter im Osten dafür Unmengen von Schnee, während es hier erst im Verlauf des Tages einen Hauch von Schnee gab. Die zweigeteilte Schweiz auch hier. Da war ich doch arg erstaunt, als heute Morgen eine junge Frau an der Tür geklingelt hatte und sich redlich mit 25 Kilo Stahl verpackt in Karton abmühte. Die Beine meines neuen Stehpultes waren angekommen, und dies früher als von der Post berechnet - obwohl die Erstsortierung in der Schneemetropole Frauenfeld stattfand. Offenbar gab es auf dem Postweg keine Verzögerungen. Am Montag soll nun die Kabelhalterung kommen und am Dienstag folgen noch die 17 Kilo Tischplatte. Bin mal gespannt, wie ich die gut 40 Kilo dann aufstelle....
Ja, und dann folgt am Montag auf den Flockdown dieser Woche der bundesrätliche Lockdown. Immerhin bleiben Baumärkte und Gartencenter diesmal offen - sonst geht dann im März der Hobbygärtner-Notstand wieder los, falls der Lockdown verlängert wird.

Dienstag, 12. Januar 2021

Wunder

 Wenn ich aktuell zum Fenster rausschaue, dann kommt mir sofort ein Begriff in den Sinn: Winter Wunderland. Ist das nicht schön? Einfach drinnen an der Wärme sitzen und dem Schnee zuschauen, wie er sich mehr und mehr zu einer anständigen Schicht auftürmt? Oder einen Spaziergang im Schnee - an der nicht mehr ganz so bissigen Kälte - machen und anschliessend eine warme Suppe geniessen? Wahrlich etwas Wunderbares.

Wunder braucht es nun wohl auch bei den Fielmännern und -frauen. Geschlagene 25 Tage ist es Morgen her, dass ich dort zwei Brillen bestellt habe. Die Sonnenbrille habe ich nach 9 Tagen erhalten, trotz Weihnachten dazwischen. Die Alltagsbrille ist immer noch nicht da und ehrlich gesagt geht mir die zusammengeflickte Version meiner alten Gläser langsam echt auf den Keks. Sieht doch wirklich doof aus...


Nun gut, ich werde mir wohl angewöhnen, ab sofort eine andere Antwort zu geben, wenn mich die Leute schräg anschauen. Bislang habe ich jeweils gesagt, ich hätte die Brille geschrottet, aber schon wieder eine neue bestellt. Nun werde ich das wohl noch ergänzen mit "leider bei Fielmann, darum ist sie immer noch nicht da". Am meisten nervt, dass nun der Bundesrat Berset auch noch alle Läden schliessen will. Ob Fielmann Click & Collect anbietet, weiss ich leider nicht - aber falls nicht, kann das noch lange dauern mit meiner neuen Brille...

Montag, 11. Januar 2021

Premiere

Ich habe mal nachgerechnet: am 23. Dezember war ich zuletzt im Büro, im alten Büro an der Belpstrasse. Heute ist der 11. Januar und ich bin auf dem Weg an die Engehalde, ins neue Büro. Das sind insgesamt 18 Tage Lindenpark am Stück. Kein Wunder, geht mit das langsam etwas auf die Nerven. Gut, ich war einmal in Thun, einmal in Bern, und einmal bei Fielmann in Burgdorf. Da muss ich dann auch nochmals hin, sobald dann endlich die Brille da ist, auf welche ich sehnlichst warte - wegen der ich zu Fielmann gegangen bin. Meine geklebte alte Brille funktioniert zwar noch, aber wie lange das hält, lässt sich nicht wirklich sagen. Aufgrund der Dringlichkeit war ich bei Fielmann, schneller als bei Peter scheint es nun doch nicht zu sein. Schade, aber ändern kann ich es nicht. Ich frage mich bloss, was die da versemmelt haben....
Nun geht es also los am neuen Standort. Wir haben uns Zeit gelassen, nahezu ein Jahr für dieses Projekt. Dabei hat uns Corona die meiste Zeit begleitet, was für die Planung einerseits nicht einfach war, andererseits  auch klare Fakten geschaffen hat: weniger Arbeitsplätze im Büro, etabliertes Homeoffice und eine gewisse Übung im Umgang mit virtuellen Meetings, auch in grossen Gruppen. Bezüglich Verpfegung wird der neue Standort weniger Auswahl bieten, aber wir alle haben ja jetzt Übung im selber Kochen, wer geht da noch ins Restaurant? Gibt es die überhaupt noch am Ende des Teil-Lockdowns? Ich denke, die Auswirkungen dieser Krise sehen wir erst ab Jahresmitte. Ich hoffe, dass die Wirkung nicht zu tiefe Spuren hinterlassen wird, was durchaus möglich ist, wenn wir alle wieder aufatmen und die Gesellschaft von Verwandten und Freunden geniessen können - nicht nur auf Distanz.

Samstag, 9. Januar 2021

Loslassen

Heute ist ein typischer Wintertag: die Sonne scheint, ein Hauch von Schnee auf den Feldern, ein saukalter Wind. Ich wollte mich trotzdem nicht daheim verstecken und einigeln, sonst kommen weder der Schrittzähler, noch die Pumpe auf Touren. Da ich noch Käse brauchte, bot sich der Gang in die Käserei an. Das gäbe allerdings nicht wirklich eine grosse Runde, darum machte ich einen Umweg über das Tannschächli, mit dem Hintergedanken, dass dort im Schutz der Bäume die Bise etwas weniger stark spürbar wäre. Klappte auch, bloss muss man dann ja auch wieder aus dem Wald raus..... Dort wo ich dies machen wollte, war überraschenderweise der Weg weiter der Emme entlang offen. Hier wird gerade der Emme mehr Raum gegeben, dabei auch einiges - leider - zerstört. Zum Beispiel unser von den Hunden im Sommer geliebte Stauseeli, das ist schon seit Monaten unter Schutt und Steinen verschwunden. Nun konnte ich dies auch noch offiziell anschauen, ich war hier schon mal über die Baustelle geschlendert, illegalerweise.
Heute sah es aus, wie eine frisch operierte grosse Wunde - der Weg gleicht aktuell noch einer Strasse, man könnte sie glatt irgendwo in Skandinavien vermuten. Aber schön und fertig sieht das noch nicht aus. Überall liegt etwas rum, Steine, Baumstrünke, irgendwas was da ausgebuddelt worden ist beim "Terraforming". Beim zweiten Hinschauen merkte ich dann aber, dass das System hat: die liegengelassenen Fundstücke sind schön regelmässig verteilt über die ganze Fläche, abwechselnd näher und weiter weg vom Wald.

Auf meiner weiteren Runde kam ich noch an diversen weiteren Orten vorbei, welche ich aus der Vergangenheit gut kenne, der Hornusserhütte beispielsweise. Dabei kam erneut ein Gedanke auf, der mir schon Ende letzter Woche gekommen ist. Vermutlich hat dieser damit zu tun, dass wir im neuen Jahr sind, und dies ein Jahr ist in welches wir alle, aber vor allem ich, viele Hoffnungen stecken. Es soll ein Jahr werden, in dem wir es schaffen, den Alltag nicht mehr vom Corona-Virus diktieren zu lassen. In dem auch wieder einmal Ferien im Ausland möglich sind, ohne gleich eine Quarantäne zu riskieren. Ein Jahr aber auch, in dem ich vermutlich zum letzten Mal umziehen werde - mal abgesehen von altersbedingten Lösungen, aber so alt muss ich ja zuerst überhaupt mal werden. Der Gedanke hat mit Utzenstorf zu tun: ich spüre in meinem Bauch so ein Gefühl, welches eine Mischung zwischen Vorfreude und Wehmut ist. Ich habe vermutlich begonnen, insgeheim Abschied zu nehmen von diesem Ort, an dem ich mehr als 24 Jahre gelebt habe. Das ist immerhin fast die Hälfte meines Lebens, nicht zu unterschätzen. Ich geniesse das irgendwie, dieser Gedanke lässt einen solche Spaziergänge viel bewusster erleben. Und die Tatsache, dass solch schöne Orte wie eben das kleine Stauseeli einfach weggebaggert  werden und verschwinden, macht den Abschied irgendwie leichter. Es ist nicht mehr das selbe, nicht mehr ohne die Hunde, nicht mehr mit diesen Veränderungen. Oder anders gesagt: es wird Zeit zu gehen und ein neues Kapitel aufzuschlagen.

In die Käsi habe ich es dann auch noch geschafft. Dadurch, dass dieser Weg nicht mehr gesperrt war - und ich unbedingt da durchlaufen musste - kamen dann eben 1,5 Stunden zusammen. Schadet ja nicht, und Spass hat es auch gemacht. Sogar das Zurücklaufen über die offene Ebene, vermummt so weit es geht, aber ohne wirklich zu frieren. Und nicht zuletzt mag ich das sogar ab und zu, den Wind im Gesicht - lieber im Sommer am Meer, aber so mag ich es auch.

Dienstag, 5. Januar 2021

Alltag - du hast uns wieder

Mein Alltag lässt sich recht einfach beschreiben: aufwachen - anziehen - arbeiten - essen - arbeiten- essen - ausruhen- schlafen. Das ist natürlich nicht sonderlich aufregend, aber es gibt Struktur. Dazu gesellen sich einzelne zusätzliche Ereignisse. Am Montag das regelmässige Telefonat mit Thun und die wöchentliche Wäsche. Am Dienstag und Donnerstag ein halbstündiges Training mit 9 Übungen für zu Hause (zurück in die Vergangenheit, sozusagen). Samstag ist putzen angesagt, und neu versuche ich täglich einen Spaziergang zu unternehmen - sonst kommt mir noch jegliche Fitness abhanden und ich kann mir das Volleyball für immer abschminken.
Heute habe ich auf einer dieser Rundgänge mal wieder etwas Neues entdeckt. Bislang begegnet man hier im Winter allerorten Schafen in kleinen und grossen Herden. Ziemlich mutig, diese Tiere nun sogar in der Dorfmitte grasen zu lassen. Gestern habe ich von einem Schafzüchter gelesen, der 4 seiner Tiere verloren hat. Selbsternannte Tierpfleger fühlten sich berufen, die Tiere mit Brot zu füttern - die Übersäuerung führte dann zu einem Organversagen. Aber zurück zum Thema: heute habe ich - eingezäunt mit einem Schafzaun,  auf einer ureprünglichen Schafwiese - eine Gruppe kleinerer Tiere entdeckt. Die können sogar fliegen, tun sie aber nicht so richtig. Dafür legen sie Eier...richtig: Hühner auf einer Schafwiese, inklusive einem mobilen Wagen mit einem Dachfenster wie bei einem Wohnwagen. Und da war ganz schön Betrieb, Huhn raus, Huhn rein. Ob die wohl auch über Nacht da sind? Und zu welcher Tageszeit legen die ihre Eier? Können Hühnereier gefrieren in der Kälte?

Sonntag, 3. Januar 2021

Sonntag

"Ich fange nie mehr was, an einem Sonntag an..." - fast so alt wie ich. Als Kind ist mir nur diese Passage geblieben, dazu noch eine zweite Zeile, die aber wohl nicht direkt danach folgt: "weil der Sonntag mir meinen Glauben nahm". Vorhin habe ich mal wieder so einen romantisch-traurigen Film geschaut, da kam mir dieses Lied in den Sinn. Ich habe da so meine Schwierigkeiten mit solchen Filmen in letzter Zeit, da wird ab und an die Sicht in etwa wie im Pool ohne Taucherbrille - nicht, dass die in dieser Situation wirklich helfen würde. Egal, der Song, ich hatte natürlich nur so lückenhafte Erinnerungen daran, der Text unvollständig,  die Interpretin unbekannt und der Hintergrund ebenfalls. Also durfte Dr. Google mal wieder ran....
Monica Morell, eine Schweizerin aus dem Aargau hatte das gesungen, und zwar im Jahr 1972. Im Songtext geht es - natürlich - um eine Liebe, und um einen Thommy. Angeblich sollte das damals ein Freund von Monica Morell gewesen sein, der mit dem Motorrad verunglückt war. Später wurde das widerlegt, Ironie des Schicksals: ihr einziges Kind, Thommy, starb als Säugling. Und sie selber mit 54 an Krebs (werde ich übrigens in diesem Jahr selber, 54 Jahre alt....).
So, da wissen wir nun doch einiges mehr, als ich wollte. So geht das beim Googlen. Mein Sonntag war heute kein Anfang, sondern ein Ende. Alles geht langsam aber sicher in Richtung Normalität - mal abgesehen von der Geschichte, die wir alle nicht mehr hören können. Ein "normaler" Sonntag bedeutet bei mir Frühstück mit Ei und frischem Orangensaft, Pflanzen giessen, Wäsche waschen- trocknen - zusammenlegen, rasieren, duschen und ganz viel ausruhen (wovon eigentlich?). Da mir das fehlende Training langsam zu- und ansetzt, habe ich noch 9 Übungen für meinen Luxuskörper eingeschoben, und auch mal wieder eine Runde zum Schloss gemacht. Alles in allem ein gelungener Sonntag, aber so elend düster und grau, dass man fast depressiv wird. So bin ich eigentlich ganz froh, geht es Morgen wieder los (ich werde diese Aussage bereuen, ich weiss das....). Weihnachten war ja noch ganz spannend, da war viel los. Aber über Silvester kam ich mir langsam vor wie ein Schiffbrüchiger auf einer überschaubaren Insel: irgendwann hat man es gesehen, irgendwann sieht das immer in etwa gleich aus. Immerhin spreche ich noch nicht mit meinem Volleyball - wer Cast Away gesehen hat, weiss was ich meine: Wilson. Morgen geht es also wieder los, für die meisten vermutlich. Das gibt dann wieder etwas Struktur von aussen, und lässt dann auch weniger Freiraum für die Gedanken. Die haben bei mir in den letzten Tagen schon einige sonderbaren Wege eingeschlagen. Das hat nun ein Ende, vermutlich bin ich dann Morgen Abend total knülle, aber was soll's - Hauptsache es geht vorwärts Richtung wärmere, Virus-feindlichere Jahreszeiten.

PS: im Februar geht dann das Jahr der Ratte zu Ende und es folgt das Jahr des Büffels. Immerhin nicht das Jahr der Fledermaus....

Samstag, 2. Januar 2021

Pläne

Die meisten Menschen mit denen ich schon über dieses Thema gesprochen habe, machen keine (mehr); oder sie geben es einfach nicht zu. Ich spreche von den guten Vorsätzen, die einige - und ich vermute, es sind nicht wenige - für sich und die nächsten 12 Monate definieren. Ja, ein ausgesprochener Vorsatz, oder auch nur das Bekenntnis, dass es diesen gibt, ist eben so viel verbindlicher, als nur das unausformulierte Gefühl in uns drinnen. Mehr Sport zu treiben - aber wann, wie viel und wie oft? Weniger zu Essen - aber was sind die konkreten Schritte genau? Mehr mit den Liebsten etwas zu unternehmen - aber wann, und was könnte das sein?
In der Berufswelt setzen wir uns Ziele und überlegen uns die notwendigen kleinen und grossen Schritte dahin. Wir formulieren unsere Ziele messbar aus und teilen sie mit einem anderen Menschen. Es ist eine echte Vereinbarung und der Mensch mit dem wir diese treffen, verpflichtet sich, uns auf diesem Weg zu unterstützen. Warum machen wir das nicht auch im Privaten, suchen uns eine vertraute Person und treffen eine klar formulierte Vereinbarung, statt der unscharfen, oft sogar nahezu unbewussten Formulierung in unserer Bauchgegend?

Darauf gibt es einige mögliche Antworten. 
Einige fühlen sich rundum zufrieden und wollen nichts verändern. Das dürfte nicht die Mehrheit sein, der Mensch scheint immer "irgendwohin" zu wollen, etwas erreichen, sich verbessern. 
Andere sind schlicht enttäuscht, von sich selber, vom Friedhof der fallengelassenen Vorsätze. Hier würde es sicher helfen, nicht nur die Wünsche gut auszuformulieren, sondern auch die Vorsätze. Nicht gleich den Ärmelkanal durchschwimmen wollen, sondern erst mal richtig schwimmen lernen.
Dann gibt es sicher auch Menschen, welche ganz bewusst auf Vorsätze verzichten. Denn sie kennen einen Spruch, welcher ihnen genau aufzeigt, warum das oftmals schlicht und ergreifend sinnlos ist: "wenn du Gott zum Lachen bringen willst, erzähl ihm von deinen Plänen".

Und, doch Vorsätze gefasst? Nicht vergessen, wer zuletzt lacht, lacht am besten.. 

Freitag, 1. Januar 2021

2021

Ich hab's tatsächlich geschafft - ich bin im Jahr 2021. Und es hat überhaupt nicht weh getan.
Nein, im ernst, das ist doch eine Nacht wie jede andere. Ich bleibe ja vor allem darum auf, weil ich sonst vom Geknalle geweckt werde. Aber das Gefühl hat sich nicht verändert, und vermutlich ist auch das Corona-Virus noch da. Trotzdem scheint sich in diesem Jahr etwas zu verändern, da bin ich wieder mal bei den Sternen.

Der Weihnachtsstern ist ein Symbol für die Geburt des Lichts und für Hoffnung. Hoffnung auf Licht in dunklen Zeiten; Hoffnung auf eine leichtere Zeit. Eine Zeit, in der Werte wie Solidarität, gemeinsames Wirken und sinnstiftende Projekte ins Zentrum rücken.Dieses Planetentreffen ist weit mehr als nur ein einmaliges Ereignis, dessen Energie schon bald wieder verpufft: Es markiert das Ende einer Epoche und den Beginn einer neuen Zeit.Mit dem Zyklusstart von Jupiter und Saturn im visionären Sternzeichen Wassermann beginnt eine neue Ära, die vom Element Luft geprägt ist. In den nächsten Jahren werden die wichtigsten Konstellationen in den Luftzeichen Wassermann und Zwillinge stattfinden und damit die Dominanz der Erdzeichen ablösen, welche die letzten 200 Jahren prägte

Da steht dann doch etwas Interessantes: 200 Jahre Dominanz der Erdzeichen - echt jetzt, oder ein Tippfehler? Und jetzt folgt die Ära der Luftzeichen? Was bedeutet das für Feuerzeichen wie den Widder? Zum Glück gibt es noch ein Jahreshoroskop für den Widder. Da steht dann zum Beispiel Folgendes:

  • Die harten Zeiten sind vorbei. Das kommende Jahr steht endlich wieder unter positiven Vorzeichen. Glücksplanet Jupiter verspricht Erfolg – vor allem dann, wenn Sie sich trauen, ungewöhnliche Wege zu gehen.
  • Beweisen Sie Mut und Tatkraft, und sprengen Sie ungeniert die eine oder andere Grenze. Saturn sorgt dafür, dass Sie nicht abheben, sondern auf realistischem Boden agieren.
  • Sie sind 2021 überaus geistreich und selbstbewusst. Halten Sie deshalb alles schriftlich fest, was Ihnen durch den Kopf schiesst. Speziell die scheinbar «verrückten» Eingebungen sind ausbaufähig und erfolgversprechend.
  • Mit guter Laune und Optimismus sind Sie künftig reich gesegnet, und das wirkt sich auch auf Ihre Gesundheit positiv aus. Sie sind physisch und nervlich belastbarer als 2020.
  • Geistige Aktivitäten interessieren Sie besonders und tun Ihnen richtig gut. Doch wenn Sie mal wieder unter Druck stehen, bleibt Sport nach wie vor Ihr bestes Ventil.
Alles klar? Mir nicht, da halte ich mich zu nächtlicher Stunde doch lieber an die einfache Philosophie. Zum Beispiel: " Behalte deine Träume - schlaf weiter". Oder: "Sie suchen das Abenteuer, oder das Abenteuer findet Sie. Oder Sie gehen aus und der Abend wird teuer - eines davon wird mit Sicherheit passieren".
Ich habe ja schon mal von Märchen geschrieben im Zusammenhang mit Horoskopen. Der Wechsel von Erde zu Luft scheint mir aber trotzdem nicht ganz unbedeutend, und es würde ja auch ganz gut zu Verunsicherungen passen - die hat das Corona-Virus definitiv ausgelöst. Die Krise hat auch aufgezeigt, was mit Willenskraft möglich ist, wenn einem das Messer am Hals steht. Das nächste grosse Thema wird die Umweltkrise sein - hier steht uns nicht das Messer am, sondern das Wasser bis zum Hals. Bin gespannt, was da noch kommt...

PS: heute gab's bei mir ein Tatar und zum Dessert eine Mandarinli-Quarkcreme. Dazu ein bisschen viel zu Trinken, aber der Abend war auch ungewohnt lang....