Sonntag, 27. November 2016

Advent

Wir schreiben Sonntag den 27.11.2016, 1. Advent, der Tag vor dem Zibelemärit und jener an dem wir uns dafür ausgesprochen haben, das Risiko der Kernenergie noch etwas länger zu tragen. Persönlich bin ich der Meinung, dass es hier klare Zeichen braucht, Zeichen der Umrüstung auf erneuerbare Energien. Nicht grundlos sind wir im europäischen Vergleich - zumindest mit den umliegenden Staaten - klar im Hintertreffen was Wind- und Solarenergie angeht. Schon fast lachhaft die Förderung durch den Staat und die Einspeisevergütung. Wer auf Solarpanels setzt in der Schweiz tut dies aus Idealismus und zahlt in der Regel drauf. Immerhin sind die Tage von Mühleberg gezählt, dieses Kraftwerk liegt mir am meisten auf dem Magen - wegen der Risse im Kernmantel und der geografischen Nähe. Allerdings sind auch die anderen Reaktoren nahe genug für eine strahlende Zukunft. Wenn tatsächlich was passieren sollte, dann sollen dann all jene die noch möglichst lange auf die Kernenergie setzen wollen, als Liquidatoren den Dreck wegräumen gehen. Ich würde mich dann gerne an die Grenze setzen und Ausschau halten nach Verwaltungsräten und Politiker die das Land verlassen möchten. Um sie daran zu hindern, mit allen Mitteln.

Nun müssen wir den Teufel ja nicht an die Wand malen, es gab ja erst einen gravierenden Störfall in der Schweiz, und das ist ja schon lange her. So wie auch das letzte starke Erdbeben hierzulande. Auch in Bern gab es heute kein solches in der Politik. Wie nicht anders zu erwarten, waren die rot-grünen Kandidaten voraus bei der Stapiwahl, wie erwartet ohne absolutes Mehr und wie von mir prophezeit lag "dr Stapi" vorne, knapp vor "die Stapi". Für diesen Fall habe ich vorausgesagt, dass sich die Fraktionen von Wyss und Teuscher zusammentun um eine Frau als Stapi durchzusetzen. Sie haben es nun in der Hand, so wie auch die Frauen in der Stadt Bern. Sonst wird es wohl dr Gstabi, äh..dr Stapi.

Bei uns brennt heute die Kerze mit der Nummer 1 (das gibt's, Ordnung muss ja schliesslich sein). Leider sehen das nicht alle Familienmitglieder weil Isabel für ein paar Tage nach Prag geflogen ist. Für die Nummer 2 ist sie dann wieder da und dann gibt es auch nicht wie heute eine Paella zum Abendessen.

62

Eine einfache Zahl, die 62 - auf den ersten Blick jedenfalls.
62 ist nicht ganz 65 und darum für meinen Bürokollegen unpassend weil 3 zu wenig, oder besser gesagt zu früh. Er ist ein alter Pöstler aus dem obersten Berner Oberland, hatte dort zuletzt eine Poststelle geführt bis man diese geschlossen oder zumindest zurück gestuft hat. Und was machte er? Er wartete nicht auf Angebote seitens der Post respektive hat diese ausgeschlagen weil nicht attraktiv. Dann kam er zu uns, PostAuto, als Spezialist für das Arbeitszeitgesetz. Und das machte er gut, weil er das aus jahrelanger Praxis schon kannte. Er konnte zudem gut mit Menschen wie man so schön sagt. Irgendwann verkaufte er sein Haus - dort war früher die Post eingemietet - und mietete sich eine schöne Wohnung in Interlaken (was einen kürzeren Arbeitsweg bedeutete).
Dann gab es einen neuen Chef, neue Aufgaben und eine Reorganisation - und plötzlich war nichts mehr gut, jede Minute musste er rapportieren damit daraus dann Fallstricke konstruiert und ihm als Verfehlungen ausgelegt werden konnten. Ein Gespräch beim Personaldienst folgte, eine Ermahnung und mein Kollege fing an zu überlegen und schlecht zu schlafen. Nun hat er gekündet, aber zum Glück für ihn auch eine gute Lösung gefunden: bei den Jungfraubahnen und sonst noch einer Transportunternehmung je ein 50%-Saisonjob und zudem ein Beratermandat bei der STI - die brauchen nämlich einen AZG-Spezialisten...
62 ist auch eine Zahl, die diese Sorgen wegblasen könnte - als Gewinn in den Euromillions. Die Chancen stehen aber schlecht und vermutlich kommen da andere Sorgen hinzu. Aber die Geschichten mit älteren Arbeitnehmern gibt es so oder ähnlich immer wieder. Auch bei sozialen Arbeitgeber, auch bei PostAuto. Und das gibt zu denken, vor allem wenn man selber langsam aber sicher in die letzte Phase des Erwerbsleben eintritt, jene wo man die Erfahrung in die Waagschale werfen kann. Wenn diese nicht mehr viel zählt, sieht's eher schlecht aus und wir müssen damit rechnen, dass dereinst auch ein paar Jahre fehlen - vielleicht sogar bis 67...

Dienstag, 22. November 2016

Winterfreuden

Was tut man nicht alles um keinen Rost anzusetzen. Gerade habe ich im Internet gelesen, dass dies auch für den heimischen Grill gilt. Statt diesen vor sich hinrosten zu lassen, solle man doch ab und an den Grill einheizen und ein gutes Stück Fleisch (oder auch etwas Anderes) geniessen. Klingt gut, die Sache hat aber einen Haken: für mich ist der Grill ziemlich genau auf Höhe der Wampe und da Wärme steigt, wird es dort entsprechend auch bei kühlem Wetter recht gemütlich. Unten rum ist es dafür umso kühler, zudem sind die  Steinplatten nun definitiv nicht mehr in der Lage Wärme abzugeben. Im Schnitt mag die Temperatur dann zwar ganz akzeptabel sein, aber eben ungleich verteilt - wie mit dem Hintern auf der heissen Herdplatte und den Füssen im Kühlschrank....

Das ist aber noch nicht alles, so ein Grill ist bei kühlen Temperaturen auch viel weniger effizient. In der Folge braucht es mehr Brennstoff - in meinem Fall Gas - und dadurch wird auch mehr CO2 freigesetzt. Gut, auf Dauer gleicht sich das dann irgendwie durch die Klimaerwärmung wieder aus => höhere Temperaturen => bessere Effizienz => weniger Treibstoffverbrauch => weniger CO2. Bloss wird das wohl so nicht aufgehen meine Rechnung.....

Passend dazu gleichenorts eine Meldung über den rekordtiefen Konsum von (alkoholhaltigem?) Bier. Das würde natürlich irgendwie wieder zu den Wintergrill-Aktivitäten passen, aber nur optimiert: unten lagern zum Kühlhalten, oben trinken zum Abkühlen.
Oder vielleicht doch besser einen Glühwein dazu.....?

Flaschenzug

Heute sind sie mal wieder nicht meine Freunde, die Flaschen von der BLS. Es war SMS 185 in diesem Jahr heute Morgen und alle erzählen sie das Gleiche: verspätete Züge, ausfallende Züge, Bauarbeiten mit Bus statt Bahn, verkürzte Züge. Heute kam die Meldung um 06:31 rein. Der Zug den ich eigentlich nehmen würde, fährt auch um 06:31. Mein Zusatzzug Wiler-Ostermundigen  (mit Umsteigen in Zollikofen nach Bern Wankdorf) geht 06:42 - heute aber eben nicht. Vermutlich abkommandiert für einen anderen Kurs, denn dieser Zug kommt nirgendwo her, der startet in Wiler und kann gar keine Verspätung haben. Vermutlich fuhr er für die massiv verspätete S44 nach Solothurn und stand dann um 06:59 wieder in Utzenstorf. Sonst hätte dieser nämlich auch nicht gepasst. Der 06:59 ist nämlich ein blöder Zug, kommt 07:12 in Burgdorf an und der Anschluss fährt 07:16 weiter - nach Fahrplan. Real sieht das anders aus: 07:15 Ankunft, Spurt von Gleis 5 auf Gleis 1 (mehr geht nicht!) und dann rein in den schon vollbesetzten Zug.

Mag ich nicht, darum nehme ich im Normalfall den 42er.....ausser wenn er nicht fährt.

Freitag, 18. November 2016

Irgendwo

In den letzten Tagen kam mir mal der Gedanke, dass nicht nur die Zeit immer schneller vorbeizugehen scheint, sondern dass sich die Wochen, Monate und Jahre irgendwie immer gleich "anfühlen". Irgendwie ist das positiv, das bedeutet dass es keine gravierenden, unvorhergesehenen Ereignisse gab. Ich bin mehr oder weniger gesund, habe einen mehr oder weniger guten Job, eine mehr oder weniger erholsame Freizeit und bin eigentlich zufrieden - mehr oder weniger. Aber so einfach ist das eben nicht, ich habe manchmal den Eindruck, ich befände mich irgendwo im Nirgendwo.

Bevor jetzt alle "Midlife-Crisis" schreien....nein, mit Sicherheit nicht. Mir ist beim Reflektieren nur aufgefallen, dass in früheren Jahren immer wieder Meilensteine am Horizont aufgetaucht sind, die dann langsam näher kamen, erreicht und Teil meiner persönlichen Lebensgeschichte wurden. Zuerst wollte ich älter und grösser werden, Kindergarten und Schule hatten so einen "me-too"-Charakter: etwas das ich endlich auch erreichen wollte. Gut, am Schluss war es dann wiederum das Ende der Schulzeit welches wir wohl alle herbeisehnten. Dann kam die Ausbildungszeit und damit endlich etwas Kohle - cool. Leider gab es dann aber auch die ersten Rechnungen..... War das Ende der Lehrzeit etwas Positives - noch mehr Kohle, man möge mir meinen Materialismus/Kapitalismus verzeihen - hatte die Rekrutenschule dann schon eher den Charakter von "Augen zu und durch". Oder frei nach Anita Weyermann: "Gring ache u seckle" (was ja nicht schlecht zum Militär passt, sowohl der Gring als auch das Seckle).
Jedenfalls ging es irgendwann weiter mit der intensiven Zeit der Wanderjahre, immer mal wieder was Neues, immer neue Ziele die es zu erreichen galt: Welschlandaufenthalt, Briefversand, Bahnpostfahren, Kadernachwuchsstelle, Checkamt, Posthalter-Ablösung, Australienreise..... es war einfach immer was los, auch privat. Frau, Kind, Haus,....und damit ging es eigentlich erst richtig los, denn nun waren die Kinder die Taktgeber und es waren dieselben Meilensteine die wieder auftauchten: Kindergarten, Schule, Ausbildung, Lehrabschluss um nur einige zu nennen.

Und heute?
Heute sind die Kids gross, arbeiten, verdienen Geld, haben eigene Ziele (die zum Teil noch nicht wirklich klar sind) und führen ihr eigenes Leben. Wir "Alten" hangeln uns von Frühjahr zu Herbst und umgekehrt, von Ostern zu Weihnachten, von Silvester zu 1. August, von Geburtstag zu Hochzeitstag, von Ferien zu Ferien. Die nächsten Meilensteine? Hm, vielleicht muss die Heizung mal ersetzt werden.... oder ich gewinne mal eine Million im Lotto? So richtig auftauchen will da im Moment nicht so richtig ein Stein, da müssen vermutlich noch einige Meilen zurückgelegt werden. Die Pensionierung, das ist dann wieder ein sotiger, aber die ist ja noch so weit weg und niemand weiss, wann und zu welchen Bedingungen ich dereinst in den Ruhestand treten kann oder muss. Das ist also nicht wirklich das nächste Ziel, das darf es nicht sein.

Gut, im nächsten Jahr gibt's bei mir mal wieder einen Dekadenwechsel, die 5 taucht auf. Ich weiss noch nicht, ob ich das wirklich feiern mag, wie und mit wem. Kommt dazu, dass wir auch noch silberne Hochzeit feiern (und ich somit im nächsten Jahr die Hälfte meines Lebens verheiratet sein werde, Tendenz steigend - hoffentlich). Das werden wir mit einer Wellness-Woche in Leutasch so richtig zelebrieren. Aber mein runder Geburtstag?

Müsste ich eigentlich in Ermangelung anderer Meilensteine.

Mittwoch, 9. November 2016

"Die spinnen, die......."

In der Schweiz gab es im letzten Jahr mal so eine richtige Schlappe für die Meinungsforscher des Schweizer Fernsehens. In der Folge (offiziell nicht "als" Folge) bekam dann ein anderes Institut den ausgeschriebenen Auftrag für die nächsten Jahre. Vermutlich hat sich das erfolglose Institut nun auf amerikanische Präsidentschaftswahlen spezialisiert und ist nun ähnlich treffsicher gewesen.....
Spass beiseite - es gab immer eine reale Chance, dass Donald "Duck" amerikanischer Präsident wird. Aber irgendwie glaubte trotzdem niemand so recht daran. Wieso sollten die Amerikaner einen ungehobelten, sexistischen, diplomatiefreien Rassisten zu ihrem obersten "Chef" machen?
Sie haben es trotzdem getan. Einige finden Trump sympathisch, weil er am liebsten alles unamerikanische aus dem Land werfen und nie mehr rein lassen möchte. Kennen wir doch irgendwo her, schliesslich haben wir ja die beste Armee der Welt, gäu Ueli!
Andere mögen Trump, weil er so ziemlich allen an den Karren fährt, die bis dato in diesem Land etwas zu sagen hatten. Dass gerade den Ärmsten unter ihnen vermutlich schon bald die Krankenversorgung wieder weggenommen wird, das hat er natürlich bislang verschwiegen. Die faulen Säcke sollen vermutlich arbeiten, und wenn nicht, werden sie am besten kriminell - und dann könnte man ja doch einmal was aus dem Ausland importieren: das Modell Duterte aus den Philippinen beispielsweise.
Ganz sicher ist für mich aber eines: die Mehrheit der Wähler scheint die Vertreter der Öl- /Waffen- / und sonstigen Lobbies schlicht und ergreifend nicht mehr zu verstehen. Und das wiederum verstehe ich (im Gegensatz zum Wahlkampf an sich). Die Clintonlady ist auch mir fremd, wirkt abgehoben, distanziert und künstlich freundlich. Sie hätte ganz gut eine Rolle im Film "death becomes her" (der Tod steht ihr gut) besetzen können, DAS hätte ich ihr sofort abgekauft.

Nun, lassen wir uns mal überraschen - ob eine Mauer gebaut wird und wer sie bezahlt. Die Mexikaner wohl kaum, aber vielleicht die Kanadier? Das wäre ja ein Ding.... oder gleich eine riesige Glocke über den USA wie im Simpsons-Film, dann kann Donald gleich auch die Einwanderung der extraterrestrischen Sonnenstrahlen einschränken. Vermutlich haben schon bald die Russen das Sagen in Syrien, zusammen mit der Türkei. Könnte nicht vorteilhaft für die Kurden und die syrische Opposition sein. Und wen besucht der neu gewählte Präsident wohl als ersten im Ausland? Vielleicht den isolierten Kim? Oder Wladimir mit dem auf Französisch so unvorteilhaften Nachnamen? Die le-Pen-Frauen in Frankreich sind ja noch nicht an der Macht und Geert in den Niederlanden auch nicht....Oder Duterte, richtig, der könnte das Problem mit den fehlenden Giftcocktails im amerikanischen Justizvollzug lösen.

Und zum Schluss noch dies: was grenzt an Dummheit?
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Mexiko und Kanada.

Samstag, 5. November 2016

Der Winter steht vor der Tür

5. November und unser Rasenmäher ist immer noch täglich im Einsatz. Aber das wird sich bald ändern, die Temperaturen gehen in einen regelrechten Sturzflug über. Freddy der Rasenmäher kann in den Winterschlaf. Wenn ich mich selber betrachte wähne ich mich auch bereits im von mir nicht so geliebten Winter. Da ist einmal der Winterspeck (der leider auch im Frühling jeweils noch da ist) und zum anderen die Erkältung die mich seit vorgestern plagt. Zwar bislang nur ein Schnupfen mit Auswirkungen auf die Stirnhöhle, aber ziemlich ermüdend. Zum Glück ist jetzt Wochenende und ein ruhiges obendrein.
Wie im letzten Jahr werde ich mich erneut gegen Grippe impfen lassen. Hat sich bewährt, gab's mal eine Infektion, war's immer rasch vorbei und vor allem ging's mir nie auf die Bronchien (was wohl bei mir eine anfällige Schwachstelle ist). Wenn's noch der Arbeitgeber im Büro gratis anbietet - umso besser. Vielleicht werde ich es bereuen wenn ich dann noch nicht ganz gesund bin - soll ja durch die Impfung verstärkt werden eine bestehende Erkältung....

Gestern haben wir noch den Schweizer-Meister-Titel meiner Frau gefeiert. Es waren zwar nicht so viele Aussies und Border Collies am Start, aber erstens muss man sich zuerst mal für die Meisterschaft qualifizieren, und zweitens muss man dann auch noch die Beste sein. Also haben wir uns einen Tisch im Platanenhof reserviert und einen feinen Rehrücken genossen. Davor ein handgeschnittenes Kalbstatar mit Buechibärger Trüffel....einfach köstlich.

Jetzt gehen wir also mit Riesenschritten Richtung Adventszeit. Draussen brennt am Abend eine Kerze in unserer Laterne, der Schnee soll nächste Woche bis ganz nach unten fallen und die Wätterschmöcker sagen einen strengen Winter mit weisser Weihnacht voraus. Vielleicht macht mir der Winter so ja mehr Spass - wenn es denn mal so kommt.