Samstag, 29. April 2017

Philosophenrunde

Samstagmorgen, der Rasen hinterm Haus ist weiss - nicht etwa Schnee, sondern Reif hat sich in dieser kalten Nacht gebildet. Und auch ein paar Nebelschwaden - blöd nur, dass ich heute Hundedienst habe und also auch mal raus muss. Ich kann nicht warten, bis sich der Nebel verzogen und die Luft etwas aufgewärmt hat. Könnte aber schlimmer sein, Frauchen ist um Viertel vor Sechs in Richtung Vordere Schmiedenmatt abgefahren, und die liegt auf 1000 M.ü.M, könnte also noch etwas weisser sein, sicher aber kälter.


Die Stimmung heute Morgen entlohnt dafür, geheimnisvoll, schon fast mystisch. Die auftauchenden und verschwindenden Landschaften sind mir alle wohlbekannt, und doch auf diese Weise irgendwie fremd. Fast erwarte ich, dass irgend ein Meer aus dem Nebel auftaucht, das sonst nicht da ist - ein Meer aus den Nebeln von Avalon (was wiederum nicht schlecht passen würde zu einem waschechten Lord of Kerry, oder?).


Diese Stimmung regt zum Denken an - spontan kommt mir wieder die Frage in den Sinn, wie ein Putztuch zum Reinigen der Bürotische auf's Dach einer Liftkabine kommt. Immerhin bewegt sich diese in einer geschlossenen Röhre (aus Glas, darum sieht man sowas auch wenn man mit offenen Augen durch's Leben geht).


Leider verpassen ganz viele Zeitgenossen diese grossartige Stimmung. Fast schon kolonnenartig fahren sie in ihren Blechkisten aus den entlegenen Gebieten in Richtung Coop. Dort wartet dann zuerst ein eingeschränktes Parkplatzangebot auf sie - der Zirkus Harlekin kommt in den nächsten Tagen ins Dorf und fordert bereits seinen Tribut. Später dann - weil ja alle gleichzeitig Einkaufen gehen - gibt's dann ein Gedränge zwischen den Gestellen, anschliessend eine Schlange an der Kasse und zum Schluss noch ein Gejammer auf dem Parkplatz: "nächsten Samstag gehen wir früher Einkaufen"...
Ich brauch dann auch noch was, gehe aber erst am Mittag - dann sind die alle wieder zu Hause, beim Mittagessen...

Donnerstag, 27. April 2017

Indische Geschäftsmodelle

Bei uns im Wankdorf hört die Stadt Bern auf, oder sie fängt an, je nach Standort des Betrachters - zumindest sagt das die Website unseres indischen Lieferdienstes. Auf Deutsch, mehr oder weniger, leicht verseucht mit englischen Wörtern, aber verständlich genug dass unser Mike etwa alle zwei Wochen  Essen bestellt. Damit das kostenfrei geliefert wird, fragt er jeweils im ganzen Team und bestellt dann für alle die Hunger und Lust auf indisches Essen haben. Heute waren wir nur zu dritt, brachten aber die verlangten 40 CHF doch zusammen.
Geliefert wird zumindest bei uns jeweils per Taxi - wie sich das rechnet war uns bis heute schleierhaft. Erwarten würde man eine Vereinbarung zwischen Lieferant und Taxiunternehmen und vermutlich wesentlich günstigere Tarife als jene für die Personenbeförderung. Seit heute wissen wir mehr - heute musste Mike dem Taxifahrer nicht nur das Essen bezahlen, sondern auch noch die Taxifahrt. Die Quittung zeigt nun, Essen 41 CHF, Transport 35 CHF, Bruttoerlös CHF 6 für den Inder. Ich weiss ja nicht, wie das aufgeht, ich weiss nur soviel: etwas ist da falsch gelaufen und Mike kriegt die 35 Mäuse zurück (der Chef-Inder hat sich schon gemeldet).

Mittwoch, 26. April 2017

Regen

Ich stehe am Bahnhof und warte auf den Zug. Der angekündigte (und von vielen erhoffte) Regen tobt sich seit Stunden aus, gut für meinen Schlaf in der Nacht, aber lästig wenn man unterwegs zur Arbeit ist. Aber wir wollen nicht jammern, schon gar nicht wieder über's Wetter....über den billigen Werbeschirm schon eher der sich nicht mehr richtig schliessen lässt. So eine tolle knickbare Stützstange will sich partout nicht mehr knicken lassen. Also schon, mit Kraft würde das gehen - dann bin aber ich geknickt wenn ich später im Regen stehe, der Zug fährt ja schliesslich nicht bis ins Büro.

Irgendwann geht's dann doch mit dem Zusammenfalten, ich frage mich allerdings wie lange das halten wird. Vielleicht doch wieder mal einen Schirm kaufen? Einen günstigen vielleicht als Ersatz für den billigen den ich jetzt bei mir habe?
Etwas anderes geht mir noch durch den Kopf, der kleine Vogel auf der Stromleitung, sitzt im Regen und lässt sich abduschen. Will der das so? Oder weiss der am Ende gar nicht, dass es nicht überall regnet, dass es hier unterm Perrondach trocken ist?

Montag, 24. April 2017

Montag (nach den Ferien....fast)

Eigentlich wäre heute mein letzter Ferientag, Kompensation für den Ostermontag. Aber da die beste Ehefrau von allen bei der Ferienbetreuung in Hindelbank engagiert ist, mache ich heute einen Patchwork-Montag: ein paar Pendenzen für's Geschäft abarbeiten (Mails, Mails, Mails), ein paar für mich selber (Pflanzen umtopfen und giessen), die Hunde ausführen (Vormittag, Nachmittag, Abend), die Sonne geniessen und auch etwas faulenzen. Ach ja, ein Telefongespräch ist auch noch auf der Liste.

Eines habe ich bereits geführt, mit der Versicherung. Unsere Töchter haben es nämlich geschafft, in derselben Woche unser Auto vorne und hinten Rechts abzulacken. Kostet rund 2500 CHF, da kommt das mit Selbstbehalt und Bonusverlust doch noch einiges günstiger..., Zur Entspannung der Nerven hilft dann jeweils ein Spaziergang im Wald. Und wenn man dann noch solche Park-Genies unterwegs sieht, dann wissen wir, wir sind nicht allein mit unseren Fahrkünsten. Nur dass dieser Zeitgenosse extra ein Auto ausparkieren liess, um dann trotzdem in zwei Versuchen nicht besser einparkieren zu können....

Donnerstag, 6. April 2017

Ferien - Feiern

Heute Nacht ist es nun also soweit: das 50. Lebensjahr ist vollendet. Man soll ja bekanntlich im Alter etwas kürzer treten - oder vielleicht doch eher durchstarten? Jedenfalls will Letzteres gut durchdacht sein, sonst steht man bald einmal unter Generalverdacht: Midlife-Crisis. Und bei Ersterem riskiert man Rost anzusetzen. Also am besten gleich weitermachen wie bisher....

Jetzt ist aber erstmal Feiern angesagt. Morgen im engsten Familienkreis, am Samstag mit ein paar Freunden. Ausnahmsweise. Wir wollen ja nicht zuviel Gas geben - wegen Generalverdacht-Gefahr. Und danach geht's ab in die Ferien, das gehört sich so an meinem Geburtstag und rundherum.