Samstag, 17. Dezember 2016

Alles im Schuss

Samstag, kein Wecker klingelt (tut der Radiowecker eh nie), trotzdem bin ich um halb Acht wach und auf. Da bleibt ja viel Zeit bis ich mich aufmache nach Burgdorf ins Flower Power. Genug Zeit für die E-Zeitung, einen Kaffe-E und sogar eine Nicht-E-Rasur. Am Ende räume ich noch rasch die Abwaschmaschine aus und bin dann so knapp dran, dass ich das Velo an den Bahnhof nehmen muss. Mein Morgenessen ist in der Jackentasche, bis zur dritten Kurve, dann fällt  mein Skyr zu Boden - ohne Schaden zu nehmen, glücklicherweise.
Burgdorf ist dann in toller Winterstimmung, knapp über dem Nebel in der Sonne, die Bäume vom Reif weiss eingefärbt. Da mein Handy kaputt ist, habe ich das alte S3 reaktiviert, einst mein Stolz, jetzt saulangsam bei horrendem Stromverbrauch. Die Verbindung zum Ergometer klappt natürlich nicht, der manuelle Eintrag wird nicht synchronisiert,....toll. Wenigstens bringt die Sauna dann etwas Entspannung - ommmmm.

Zu Hause laufen dann schon die ersten Vorbereitungen für Weihnachten: Carmen macht Schoggikugeln, Astrid Mailänderli und ich bastle Baci d'amore. Dann noch probekochen für den 27. mit Schmockers: selbstgemachte Gnocchi. Ist übrigens jetzt alles weg....und das sagt eigentlich schon alles, oder?

Mittwoch, 14. Dezember 2016

Stille (Nacht)

Gestern Morgen stehe ich auf dem Bahnsteig und warte auf meinen Zug. Derjenige welcher 11 Minuten nach der Sardinenbüchse losfährt und leider im Wankdorf nicht vorbeikommt. Der bei dem ich in Zollikofen umsteigen und etwa fünf Minuten warten muss....ihr wisst schon, der Wiler-Ostermundigen-Express der nur einmal am Tag fährt.
Pünktlich waren die Lichter im Nebel zu erkennen, glücklicherweise denn es war unangenehm feucht-kalt. Das Geräusch wollte aber nicht zum bekannten Pendelzug passen, das klang eher nach Güterzug. Und richtig, die Lichter gehörten zu einer alten BLS-Lok, einer aus jener Generation die als fehleranfällig gelten und schon am ersten Tag nach Fahrplanwechsel einen Stau im Gotthardtunnel verursacht hatten. Hinten dran kamen dann aber keine Güterwagen, sondern vier bunt zusammengewürfelte Wagen der BLS (einer mit Golden Panoramic Express angeschrieben und somit mehrfach falsch - geografisch und das Ganze war weder golden noch panoramic, sondern finstet, neblig und kalt). Von vier Wagen waren 1,5 solche erster Klasse, also dreimal soviel wie gewöhnlich. In Utzenstorf hatte ich einen ganzen Wagen für mich alleine, mit tollen Plüschsesseln die es heute kaum mehr gibt. Und es war still, schon fast gespenstisch.



Am Abend dann wurde es nochmals gespenstisch. Um halb Sieben schmunzelte die beste Ehefrau von allen über eine Facebook-Meldung: Stromausfall im halben Dorf (und weil man dann nichts anderes machen, teilt man sich über die sozialen Netzwerke mit - geteiltes Leid ist halbes Leid (...und für die anderen ein Anlass zu etwas Schadenfreude). Eine halbe Stunde später war ich auf dem Weg ins Volleytraining. Zuerst sah alles ganz normal aus, Strassenbeleuchtung, Licht in den Fenster det Häuser, Weihnachtsbeleuchtung allerorten. Dann kam der Migroskreisel und danach war alkes anders, stockfinster bis auf das Licht vom Auto und dem von einigen wenigen Kerzen in Laternen. Wer auf die altmodische Art beleuchtet, hatte also noch etwas Licht. Tsja....
Wir haben übrigens vor der Tür eine Mischform bezüglich Weihnachtsbeleuchtung, Kerzen und elektrisch. Und Letzteres natürlich an einer Zeitschaltuhr, morgens und abends.


Montag, 12. Dezember 2016

Sonne

Ich schreibe mal wieder über's Wetter....
Heute war uns Petrus wohlgesonnen, im wahrsten Sinn - Sonne pur ab Mittag. Das ist nicht ungewöhnlich bei Hochdruckwetter im Sommer, im Winter aber führt das oft zu grauen Nebeltagen vor denen uns hier am Jurasüdfuss graut. Hin und wieder aber gibt's so einen Glückstag wie heute. Dann geniessen wir die wärmenden Sonnenstrahlen auf dem Spaziergang, lassen uns Zeit und hetzen nicht nach Hause auf der Suche nach Wärme. Schade nur, dass im Moment gleich drei Hochdruckkerne von Spanien bis Schweden dafür Sorgen, dass der Traum von weisser Weihnacht an der Sonne schmilzt.

Ein Weihnachtsgeschenk habe ich mir bereits selber bestellt, nicht ganz freiwillig und es reicht auch nicht zum Fest. Aber das spielt keine Rolle, ich bin ja kein Kind mehr, schon gar nicht eines aus dieser Werbung bei der am Schluss der Christbaum brennend am Boden liegt. Mein gutes Handy hat über's Wochenende plötzlich verrückt gespielt - und zwar deftig. Wenn's mal lief, dann nicht für lange. Und zwischendurch konnte ich es gar nicht mehr starten. Kam mal eine Fehlermeldung, dann war diese nicht gerade erfreulich: Fehler beim Lesen des Speichers. Google's Verdikt war klar, der Speicherchip hat einen Fehler. Könnte man beheben, ist aber schweineteuer wenn man es nicht selber machen kann (sonst ist es "nur" nicht ganz billig). Zufälligerweise wusste ich schon vorher, welches Gerät ich mir bestellen würde, wenn ich eines nötig hätte. Man sollte eben vorsichtig sein mit seinen Wünschen, sie könnten sich erfüllen...

Nun ist es also bestellt das neue Handy, kommt aus Asien von der Firma Oneplus und ist mal ein nahezu reines Androidgerät, kein Samsung-Firlefanz und keine vorinstallierte Software die man nicht will, aber auch nicht deinstallieren kann. Das frisst Speicherplatz und verlangsamt das Telefon und wer will das schon... Leider beträgt die Lieferfrist 4 Wochen und die Schweiz wird nicht beliefert. Aber wir haben ja zum Glück eine Paketadresse in Rheinfelden....Rheinfelden Deutschland.

Freitag, 9. Dezember 2016

Freude herrscht

Die besinnliche Weihnachtszeit ist wieder da. Geschenke kaufen, der Samichlaus, allerorten blinkende und leuchtende LED-Spielereien in kaltweiss oder noch kälterem Blau, Mord- und Totschlag bei der Reithalle.....worum ging es noch gleich?
Ich hatte gestern Nacht ausnahmsweise mal wieder einen Traum, der sich in die reale Welt gerettet hat: ich bekam Feedback von unseren Kommunikationsexperten zu einem Eintrag auf unserer Social-Media-Plattform PostConnect. Man stelle sich nur schon diesen abstrusen Fakt vor, ich lasse mir einen Eintrag im "gelben Facebook" von K absegnen..... Jedenfalls hiess das vernichtende Urteil: unverständlich, zu laut (ja, das geht auch schriftlich....).
Ich weiss auch noch, wie ich mich im Traum aufgeregt habe.
Ich kenne noch meine ersten Gedanken die sich in meinem Traumgehirn formuliert haben.
Geht's noch? Oder auf Berndeutsch: "schlifts?"

Erstens wusste ich nicht, was an meiner Traumbotschaft unverständlich hätte sein sollen (wie auch, ich hatte keinen Traumschimmer davon, was ich geschrieben hatte). Zweitens - und das war mir nicht nur im Traum klar - war das Ganze bewusst laut formuliert, mit einem leichten SVP-Touch sozusagen. Und sowieso meinte mein Alter Ego, es wäre im Gegenteil die offizielle Kommunikation welche zu leise kommuniziere. Es könne ja nicht sein, dass man die freudige Nachricht über einen bevorstehenden Umbau im Konzern mit leisen Tönen und einem breiten Lächeln kommuniziere - und gleichzeitig im Rücken der Mitarbeitenden schon die Messer der Kündigung im Milimeterabstand bereitgehalten werden, immer bereit zuzustechen. Und wenn sich die Person zu stark bewegt, sprich zu laut wird.....honi soit qui mal y pense.
Träume abstrahieren ja oft und können nicht 1:1 in die Wirklichkeit übertragen werden, aber ich hatte auch schon wesentlich wirrere Erinnerungen, wesentlich schrägere nächtliche Erfahrungen als jene der letzten Nacht.

Gut gibt es wenigstens Erfolgsmeldungen aus dem Parlament. Endlich wurde eine Lösung zur Eindämmung der Gesundheitskosten gefunden: man erhöht einfach die Mindestfranchise! Das hat auch Auswirkungen auf die anderen Franchisestufen (die gehen entweder auch rauf oder es gibt weniger Rabatt). Noch besser wird es, wenn auch noch beschlossen würde, die Frist einer gewählten Franchise auf drei Jahre zu erhöhen. Macht dann ein Risiko (heute) von 3x2500 plus 3x700.....9600 pro Person, mal zwei. Forget it. Man kann es drehen und wenden wie man will, die Prämien werden wohl temporär sinken, der Patient trägt aber mehr Kosten (oder mehr Risiko) selber....

Immerhin sieht man ab und an irgendwo noch eine Kerze brennen - eine echte - schön dekoriert auf einem Briefkasten oder in einer grossen Laterne vor der Haustür. Das gefällt mir, da bin ich wohl etwas retro. Ich fühle mich willkommen und daheim wenn ich so empfangen werde. Bei den elektronischen Blinky-Blinkies hingegen werde ich immer an die Neonreklamen in einem amerikanischen Diner erinnert..  

Samstag, 3. Dezember 2016

Nettigkeiten

Samstagmorgen, Nebel ist angesagt und zwar die ganz hohe Variante. Der Wetterfrosch im Radio meint, Sonne tanken auf dem Jura klappe nicht, weil Jura nicht hoch genug.  Was soll's, immerhin hatten wir gestern Sonnenschein und Schwesterherz hatte gestern Geburtstag - heute hat nur Florian vom Volley Geburtstag, passt also. Da sind wir doch egoistisch genug und schauen zuerst zur Familie, sooo nett müssen wir ja nicht sein.
Auf dem Weg ins Fitnessstudio ist zuerst mal gar nichts los, der Zug rumpelt gemächlich über die Schienen und fährt in Burgdorf ein wie immer - etwa eine Minute vor Busabfahrt. Reicht also nicht für den Bus ab Bahnhofplatz, aber ab Poststrasse sollte klappen. Das ist einfach am anderen Ende des Perrons, dort hat es auch eine Unterführung und auch eine Bushaltestelle. Blöd nur, dass der Bus unnetterweise sehr pünktlich unterwegs ist, die 465 sehe ich nur noch von hinten. Netterweise folgt dem 465er diesmal noch der 468er und der fährt auch dorthin wo ich hin will. Wegen mir muss der gute Mann also anhalten. Wegen mir ist er dann eine Minute später als sonst am Rösslikreisel, fährt (nicht wegen mir) einem Lastwagen sowas von vor die Nase und muss dann wiederum wegen mir ein paar hundert Meter weiter in der Haltestellenbucht anhalten weil ich raus will. Der Lastwagen hinter dem Bus hält auch an - nicht wegen mir. Und es ist unverkennbar,  dass der Busfahrer ein paar Nettigkeiten durch's Fenster empfängt. Ob er dieses geöffnet hat, weiss ich nicht - ich nehme aber an, verstanden hat er es auch so.

Morgen ist der zweite Advent. Passt also, es ist ja die Zeit der Nettigkeiten....

Sonntag, 27. November 2016

Advent

Wir schreiben Sonntag den 27.11.2016, 1. Advent, der Tag vor dem Zibelemärit und jener an dem wir uns dafür ausgesprochen haben, das Risiko der Kernenergie noch etwas länger zu tragen. Persönlich bin ich der Meinung, dass es hier klare Zeichen braucht, Zeichen der Umrüstung auf erneuerbare Energien. Nicht grundlos sind wir im europäischen Vergleich - zumindest mit den umliegenden Staaten - klar im Hintertreffen was Wind- und Solarenergie angeht. Schon fast lachhaft die Förderung durch den Staat und die Einspeisevergütung. Wer auf Solarpanels setzt in der Schweiz tut dies aus Idealismus und zahlt in der Regel drauf. Immerhin sind die Tage von Mühleberg gezählt, dieses Kraftwerk liegt mir am meisten auf dem Magen - wegen der Risse im Kernmantel und der geografischen Nähe. Allerdings sind auch die anderen Reaktoren nahe genug für eine strahlende Zukunft. Wenn tatsächlich was passieren sollte, dann sollen dann all jene die noch möglichst lange auf die Kernenergie setzen wollen, als Liquidatoren den Dreck wegräumen gehen. Ich würde mich dann gerne an die Grenze setzen und Ausschau halten nach Verwaltungsräten und Politiker die das Land verlassen möchten. Um sie daran zu hindern, mit allen Mitteln.

Nun müssen wir den Teufel ja nicht an die Wand malen, es gab ja erst einen gravierenden Störfall in der Schweiz, und das ist ja schon lange her. So wie auch das letzte starke Erdbeben hierzulande. Auch in Bern gab es heute kein solches in der Politik. Wie nicht anders zu erwarten, waren die rot-grünen Kandidaten voraus bei der Stapiwahl, wie erwartet ohne absolutes Mehr und wie von mir prophezeit lag "dr Stapi" vorne, knapp vor "die Stapi". Für diesen Fall habe ich vorausgesagt, dass sich die Fraktionen von Wyss und Teuscher zusammentun um eine Frau als Stapi durchzusetzen. Sie haben es nun in der Hand, so wie auch die Frauen in der Stadt Bern. Sonst wird es wohl dr Gstabi, äh..dr Stapi.

Bei uns brennt heute die Kerze mit der Nummer 1 (das gibt's, Ordnung muss ja schliesslich sein). Leider sehen das nicht alle Familienmitglieder weil Isabel für ein paar Tage nach Prag geflogen ist. Für die Nummer 2 ist sie dann wieder da und dann gibt es auch nicht wie heute eine Paella zum Abendessen.

62

Eine einfache Zahl, die 62 - auf den ersten Blick jedenfalls.
62 ist nicht ganz 65 und darum für meinen Bürokollegen unpassend weil 3 zu wenig, oder besser gesagt zu früh. Er ist ein alter Pöstler aus dem obersten Berner Oberland, hatte dort zuletzt eine Poststelle geführt bis man diese geschlossen oder zumindest zurück gestuft hat. Und was machte er? Er wartete nicht auf Angebote seitens der Post respektive hat diese ausgeschlagen weil nicht attraktiv. Dann kam er zu uns, PostAuto, als Spezialist für das Arbeitszeitgesetz. Und das machte er gut, weil er das aus jahrelanger Praxis schon kannte. Er konnte zudem gut mit Menschen wie man so schön sagt. Irgendwann verkaufte er sein Haus - dort war früher die Post eingemietet - und mietete sich eine schöne Wohnung in Interlaken (was einen kürzeren Arbeitsweg bedeutete).
Dann gab es einen neuen Chef, neue Aufgaben und eine Reorganisation - und plötzlich war nichts mehr gut, jede Minute musste er rapportieren damit daraus dann Fallstricke konstruiert und ihm als Verfehlungen ausgelegt werden konnten. Ein Gespräch beim Personaldienst folgte, eine Ermahnung und mein Kollege fing an zu überlegen und schlecht zu schlafen. Nun hat er gekündet, aber zum Glück für ihn auch eine gute Lösung gefunden: bei den Jungfraubahnen und sonst noch einer Transportunternehmung je ein 50%-Saisonjob und zudem ein Beratermandat bei der STI - die brauchen nämlich einen AZG-Spezialisten...
62 ist auch eine Zahl, die diese Sorgen wegblasen könnte - als Gewinn in den Euromillions. Die Chancen stehen aber schlecht und vermutlich kommen da andere Sorgen hinzu. Aber die Geschichten mit älteren Arbeitnehmern gibt es so oder ähnlich immer wieder. Auch bei sozialen Arbeitgeber, auch bei PostAuto. Und das gibt zu denken, vor allem wenn man selber langsam aber sicher in die letzte Phase des Erwerbsleben eintritt, jene wo man die Erfahrung in die Waagschale werfen kann. Wenn diese nicht mehr viel zählt, sieht's eher schlecht aus und wir müssen damit rechnen, dass dereinst auch ein paar Jahre fehlen - vielleicht sogar bis 67...

Dienstag, 22. November 2016

Winterfreuden

Was tut man nicht alles um keinen Rost anzusetzen. Gerade habe ich im Internet gelesen, dass dies auch für den heimischen Grill gilt. Statt diesen vor sich hinrosten zu lassen, solle man doch ab und an den Grill einheizen und ein gutes Stück Fleisch (oder auch etwas Anderes) geniessen. Klingt gut, die Sache hat aber einen Haken: für mich ist der Grill ziemlich genau auf Höhe der Wampe und da Wärme steigt, wird es dort entsprechend auch bei kühlem Wetter recht gemütlich. Unten rum ist es dafür umso kühler, zudem sind die  Steinplatten nun definitiv nicht mehr in der Lage Wärme abzugeben. Im Schnitt mag die Temperatur dann zwar ganz akzeptabel sein, aber eben ungleich verteilt - wie mit dem Hintern auf der heissen Herdplatte und den Füssen im Kühlschrank....

Das ist aber noch nicht alles, so ein Grill ist bei kühlen Temperaturen auch viel weniger effizient. In der Folge braucht es mehr Brennstoff - in meinem Fall Gas - und dadurch wird auch mehr CO2 freigesetzt. Gut, auf Dauer gleicht sich das dann irgendwie durch die Klimaerwärmung wieder aus => höhere Temperaturen => bessere Effizienz => weniger Treibstoffverbrauch => weniger CO2. Bloss wird das wohl so nicht aufgehen meine Rechnung.....

Passend dazu gleichenorts eine Meldung über den rekordtiefen Konsum von (alkoholhaltigem?) Bier. Das würde natürlich irgendwie wieder zu den Wintergrill-Aktivitäten passen, aber nur optimiert: unten lagern zum Kühlhalten, oben trinken zum Abkühlen.
Oder vielleicht doch besser einen Glühwein dazu.....?

Flaschenzug

Heute sind sie mal wieder nicht meine Freunde, die Flaschen von der BLS. Es war SMS 185 in diesem Jahr heute Morgen und alle erzählen sie das Gleiche: verspätete Züge, ausfallende Züge, Bauarbeiten mit Bus statt Bahn, verkürzte Züge. Heute kam die Meldung um 06:31 rein. Der Zug den ich eigentlich nehmen würde, fährt auch um 06:31. Mein Zusatzzug Wiler-Ostermundigen  (mit Umsteigen in Zollikofen nach Bern Wankdorf) geht 06:42 - heute aber eben nicht. Vermutlich abkommandiert für einen anderen Kurs, denn dieser Zug kommt nirgendwo her, der startet in Wiler und kann gar keine Verspätung haben. Vermutlich fuhr er für die massiv verspätete S44 nach Solothurn und stand dann um 06:59 wieder in Utzenstorf. Sonst hätte dieser nämlich auch nicht gepasst. Der 06:59 ist nämlich ein blöder Zug, kommt 07:12 in Burgdorf an und der Anschluss fährt 07:16 weiter - nach Fahrplan. Real sieht das anders aus: 07:15 Ankunft, Spurt von Gleis 5 auf Gleis 1 (mehr geht nicht!) und dann rein in den schon vollbesetzten Zug.

Mag ich nicht, darum nehme ich im Normalfall den 42er.....ausser wenn er nicht fährt.

Freitag, 18. November 2016

Irgendwo

In den letzten Tagen kam mir mal der Gedanke, dass nicht nur die Zeit immer schneller vorbeizugehen scheint, sondern dass sich die Wochen, Monate und Jahre irgendwie immer gleich "anfühlen". Irgendwie ist das positiv, das bedeutet dass es keine gravierenden, unvorhergesehenen Ereignisse gab. Ich bin mehr oder weniger gesund, habe einen mehr oder weniger guten Job, eine mehr oder weniger erholsame Freizeit und bin eigentlich zufrieden - mehr oder weniger. Aber so einfach ist das eben nicht, ich habe manchmal den Eindruck, ich befände mich irgendwo im Nirgendwo.

Bevor jetzt alle "Midlife-Crisis" schreien....nein, mit Sicherheit nicht. Mir ist beim Reflektieren nur aufgefallen, dass in früheren Jahren immer wieder Meilensteine am Horizont aufgetaucht sind, die dann langsam näher kamen, erreicht und Teil meiner persönlichen Lebensgeschichte wurden. Zuerst wollte ich älter und grösser werden, Kindergarten und Schule hatten so einen "me-too"-Charakter: etwas das ich endlich auch erreichen wollte. Gut, am Schluss war es dann wiederum das Ende der Schulzeit welches wir wohl alle herbeisehnten. Dann kam die Ausbildungszeit und damit endlich etwas Kohle - cool. Leider gab es dann aber auch die ersten Rechnungen..... War das Ende der Lehrzeit etwas Positives - noch mehr Kohle, man möge mir meinen Materialismus/Kapitalismus verzeihen - hatte die Rekrutenschule dann schon eher den Charakter von "Augen zu und durch". Oder frei nach Anita Weyermann: "Gring ache u seckle" (was ja nicht schlecht zum Militär passt, sowohl der Gring als auch das Seckle).
Jedenfalls ging es irgendwann weiter mit der intensiven Zeit der Wanderjahre, immer mal wieder was Neues, immer neue Ziele die es zu erreichen galt: Welschlandaufenthalt, Briefversand, Bahnpostfahren, Kadernachwuchsstelle, Checkamt, Posthalter-Ablösung, Australienreise..... es war einfach immer was los, auch privat. Frau, Kind, Haus,....und damit ging es eigentlich erst richtig los, denn nun waren die Kinder die Taktgeber und es waren dieselben Meilensteine die wieder auftauchten: Kindergarten, Schule, Ausbildung, Lehrabschluss um nur einige zu nennen.

Und heute?
Heute sind die Kids gross, arbeiten, verdienen Geld, haben eigene Ziele (die zum Teil noch nicht wirklich klar sind) und führen ihr eigenes Leben. Wir "Alten" hangeln uns von Frühjahr zu Herbst und umgekehrt, von Ostern zu Weihnachten, von Silvester zu 1. August, von Geburtstag zu Hochzeitstag, von Ferien zu Ferien. Die nächsten Meilensteine? Hm, vielleicht muss die Heizung mal ersetzt werden.... oder ich gewinne mal eine Million im Lotto? So richtig auftauchen will da im Moment nicht so richtig ein Stein, da müssen vermutlich noch einige Meilen zurückgelegt werden. Die Pensionierung, das ist dann wieder ein sotiger, aber die ist ja noch so weit weg und niemand weiss, wann und zu welchen Bedingungen ich dereinst in den Ruhestand treten kann oder muss. Das ist also nicht wirklich das nächste Ziel, das darf es nicht sein.

Gut, im nächsten Jahr gibt's bei mir mal wieder einen Dekadenwechsel, die 5 taucht auf. Ich weiss noch nicht, ob ich das wirklich feiern mag, wie und mit wem. Kommt dazu, dass wir auch noch silberne Hochzeit feiern (und ich somit im nächsten Jahr die Hälfte meines Lebens verheiratet sein werde, Tendenz steigend - hoffentlich). Das werden wir mit einer Wellness-Woche in Leutasch so richtig zelebrieren. Aber mein runder Geburtstag?

Müsste ich eigentlich in Ermangelung anderer Meilensteine.

Mittwoch, 9. November 2016

"Die spinnen, die......."

In der Schweiz gab es im letzten Jahr mal so eine richtige Schlappe für die Meinungsforscher des Schweizer Fernsehens. In der Folge (offiziell nicht "als" Folge) bekam dann ein anderes Institut den ausgeschriebenen Auftrag für die nächsten Jahre. Vermutlich hat sich das erfolglose Institut nun auf amerikanische Präsidentschaftswahlen spezialisiert und ist nun ähnlich treffsicher gewesen.....
Spass beiseite - es gab immer eine reale Chance, dass Donald "Duck" amerikanischer Präsident wird. Aber irgendwie glaubte trotzdem niemand so recht daran. Wieso sollten die Amerikaner einen ungehobelten, sexistischen, diplomatiefreien Rassisten zu ihrem obersten "Chef" machen?
Sie haben es trotzdem getan. Einige finden Trump sympathisch, weil er am liebsten alles unamerikanische aus dem Land werfen und nie mehr rein lassen möchte. Kennen wir doch irgendwo her, schliesslich haben wir ja die beste Armee der Welt, gäu Ueli!
Andere mögen Trump, weil er so ziemlich allen an den Karren fährt, die bis dato in diesem Land etwas zu sagen hatten. Dass gerade den Ärmsten unter ihnen vermutlich schon bald die Krankenversorgung wieder weggenommen wird, das hat er natürlich bislang verschwiegen. Die faulen Säcke sollen vermutlich arbeiten, und wenn nicht, werden sie am besten kriminell - und dann könnte man ja doch einmal was aus dem Ausland importieren: das Modell Duterte aus den Philippinen beispielsweise.
Ganz sicher ist für mich aber eines: die Mehrheit der Wähler scheint die Vertreter der Öl- /Waffen- / und sonstigen Lobbies schlicht und ergreifend nicht mehr zu verstehen. Und das wiederum verstehe ich (im Gegensatz zum Wahlkampf an sich). Die Clintonlady ist auch mir fremd, wirkt abgehoben, distanziert und künstlich freundlich. Sie hätte ganz gut eine Rolle im Film "death becomes her" (der Tod steht ihr gut) besetzen können, DAS hätte ich ihr sofort abgekauft.

Nun, lassen wir uns mal überraschen - ob eine Mauer gebaut wird und wer sie bezahlt. Die Mexikaner wohl kaum, aber vielleicht die Kanadier? Das wäre ja ein Ding.... oder gleich eine riesige Glocke über den USA wie im Simpsons-Film, dann kann Donald gleich auch die Einwanderung der extraterrestrischen Sonnenstrahlen einschränken. Vermutlich haben schon bald die Russen das Sagen in Syrien, zusammen mit der Türkei. Könnte nicht vorteilhaft für die Kurden und die syrische Opposition sein. Und wen besucht der neu gewählte Präsident wohl als ersten im Ausland? Vielleicht den isolierten Kim? Oder Wladimir mit dem auf Französisch so unvorteilhaften Nachnamen? Die le-Pen-Frauen in Frankreich sind ja noch nicht an der Macht und Geert in den Niederlanden auch nicht....Oder Duterte, richtig, der könnte das Problem mit den fehlenden Giftcocktails im amerikanischen Justizvollzug lösen.

Und zum Schluss noch dies: was grenzt an Dummheit?
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Mexiko und Kanada.

Samstag, 5. November 2016

Der Winter steht vor der Tür

5. November und unser Rasenmäher ist immer noch täglich im Einsatz. Aber das wird sich bald ändern, die Temperaturen gehen in einen regelrechten Sturzflug über. Freddy der Rasenmäher kann in den Winterschlaf. Wenn ich mich selber betrachte wähne ich mich auch bereits im von mir nicht so geliebten Winter. Da ist einmal der Winterspeck (der leider auch im Frühling jeweils noch da ist) und zum anderen die Erkältung die mich seit vorgestern plagt. Zwar bislang nur ein Schnupfen mit Auswirkungen auf die Stirnhöhle, aber ziemlich ermüdend. Zum Glück ist jetzt Wochenende und ein ruhiges obendrein.
Wie im letzten Jahr werde ich mich erneut gegen Grippe impfen lassen. Hat sich bewährt, gab's mal eine Infektion, war's immer rasch vorbei und vor allem ging's mir nie auf die Bronchien (was wohl bei mir eine anfällige Schwachstelle ist). Wenn's noch der Arbeitgeber im Büro gratis anbietet - umso besser. Vielleicht werde ich es bereuen wenn ich dann noch nicht ganz gesund bin - soll ja durch die Impfung verstärkt werden eine bestehende Erkältung....

Gestern haben wir noch den Schweizer-Meister-Titel meiner Frau gefeiert. Es waren zwar nicht so viele Aussies und Border Collies am Start, aber erstens muss man sich zuerst mal für die Meisterschaft qualifizieren, und zweitens muss man dann auch noch die Beste sein. Also haben wir uns einen Tisch im Platanenhof reserviert und einen feinen Rehrücken genossen. Davor ein handgeschnittenes Kalbstatar mit Buechibärger Trüffel....einfach köstlich.

Jetzt gehen wir also mit Riesenschritten Richtung Adventszeit. Draussen brennt am Abend eine Kerze in unserer Laterne, der Schnee soll nächste Woche bis ganz nach unten fallen und die Wätterschmöcker sagen einen strengen Winter mit weisser Weihnacht voraus. Vielleicht macht mir der Winter so ja mehr Spass - wenn es denn mal so kommt.

Dienstag, 25. Oktober 2016

Flixbus

Heute stand in 20Minuten ein Artikel über eine neue Flixbus-Verbindung. Streckenführung: Konstanz-Zürich-Bern-Lausanne-Genf-Lyon. Klingt auf den ersten Blick unverfänglich und ist zudem für uns PostAutoler nicht uninteressant, weil CarPostal France den Sitz in der Agglomeration Lyon hat. Soweit, so gut.
Der Artikel stellte dann aber noch die Vermutung auf, dass es hier Fahrgäste geben wird, welche den Preis für eine Reise nach Lyon bezahlen, dann aber nur -beispielsweise - von Zürich nach Bern mitfahren. Das ist ja eigentlich verboten, der Transporteur darf keine solchen Transporte anbieten, aber auf der anderen Seite kann der Chauffeur die Fahrgäste ja auch nicht am Aussteigen hindern - das wäre ja Freiheitsberaubung. Und die Polizei rufen ist auch keine Option: erstens ist das nverhältnismässig, zweitens käme es einer Selbstanzeige gleich.

Ich weiss nicht so recht, was ich von dieser Grauzonenbeförderung halten soll. Es ist klar illegal, zumindest für den Transporteur. Aber die Züge auf der entsprechenden Strecke sind ja proppenvoll? Entgehen so der SBB wirklich viele Einnahmen? Oder sind es potentielle Selbstfahrer welche dann eben auf der gleichen Strasse, aber in einem Sammelgefährt unterwegs sind?
Die Ticketpreise der SBB sind hoch, das ist unbestritten. Und die Paradestrecke Zürich-Bern kann mit Sicherheit günstiger produziert werden, als sie verkauft wird. Aber wie sieht es aus mit beispielsweise der Strecke Spiez-Kandersteg? Oder Spiez-Zweisimmen? Was passiert mit den Ticketpreisen wenn diese kostendeckend sein müssen? Vermutlich wird Zürich-Bern wesentlich günstiger und die beiden anderen werden unbezahlbar. Fährt dann dort auch ein Flixbus?

Im Fall von Zürich-Bern würde vermutlich die Belegung der Züge dermassen zunehmen, dass die Kapazität bei weitem nicht mehr ausreichen würde. Das Gleiche lässt sich auch für den Bustransport sagen, wenn dieser legalisiert würde: entweder im Bus oder auf der Strasse gäbe es massive Engpässe - vielleicht auch an beiden Orten. Und wie reagieren die Preise im Bus, wenn die Nachfrage stark zunimmt? Genau - sie steigen. Am Ende kostet Flixbus ähnlich viel wie der Zug und dieser wird auch nicht viel günstiger, weil ja weniger mitfahren und mitzahlen. Unterm Strich wären die Randregionen und/oder die Steuerzahler die Verlierer. Dort gäbe es weniger Leistung zu viel höheren Preisen, die entweder der Fahrgast oder der Steuerzahler berappen müssten.

Eigentlich ist die aktuelle Lösung also gar nicht so schlecht. Wer statt des eigenen Autos den Flixbus wählt, entlastet die Strasse und hat keine zeitlichen Nachteile - er stünde mit dem PW im selben Stau. Wer den Flixbus statt dem Zug wählt, entlastet den Zug. In der Rushhour ist das sicher nicht negativ, auch wenn es ein paar Einnahmenausfälle gibt. Solange die Fahrgäste nicht im grossen Stil umsteigen, sollte dies zu verkraften sein. Und ich vermute, es werden nicht allzu viele Zugspassagiere umsteigen. Für Vielfahrer unter ihnen ist der Flixbus-Preis nicht sehr attraktiv wenn man noch die Staurisiken auf der Strasse einbezieht. Als Nischenangebot ist mir der Flixbus also nicht gänzlich unsympathisch, auch wenn dieses Geld ins Ausland abfliesst und meine eigene Branche konkurrenziert wird.

Samstag, 22. Oktober 2016

Ganz - schön - hübsch

Heute ist Samstag, Flower Power Tag. War gar nicht so einfach nach dem tollen Konzert gestern in der Kulturmühle Lützelflüh. Bis wir genug herunter gefahren waren für's Bett, war schon fast Mitternacht. Trotzdem war ich um neun Uhr an den Geräten und sogar ziemlich motiviert. Ich habe mir gestern noch ein paar Apps auf mein Handy geladen und kann nun fast alles aufzeichnen. Doof finde ich nur, dass jedes Gadget seine eigene App braucht: eine für den Schrittzähler, eine für den Ergometer im Fitness-Center, eine für die Statistik der Kraftübungen, und weil die nicht alle miteinander kommunizieren braucht's noch eine um das alles zusammen zu bringen. Verrückt diese schöne, neue Welt....

Wenn ich am Samstagmorgen trainiere, dann hat das noch einen ganz besonderen Reiz: es hat nämlich zu dieser Zeit meist viele hübsche Frauen im Flower Power Burgdorf. Klingt jetzt zuallererst etwas simpel und da sind wir Männer vielleicht etwas einfacher gestrickt als die Frauen. Trotzdem scheint mir, wir sind manchmal für Feauen kompliziert zu verstehen (weil sie unsere "Einfachheit" nicht so erfassen). Noch schwieriger wird es aber für uns Männer, das komplizierte Wesen der Frauen zu verstehen - Frauen sind eben von der Venus.....
Genug der Klischees - wo ich diese jungen, hübschen Frauen nicht verstehe, ist in ihrem Auftritt im Fitnesscenter. Gut und oft auch figurbetont angezogen laufen sie ihre Runde ab, von Gerät zu Gerät, zwei Knöpfe in den Ohren mit Musik, ein abwesender Blick und eine klare Message im Gesicht: don't talk to me! Sie bleiben irgendwie die ganze Zeit für sich, in ihrer eigenen Welt, schon fast in einem Kokon. Wenn's hoch kommt geht vielleicht mal eine an den Tresen zu einem der Trainer / Betreuer oder wie die genau heissen (dann sieht man meist aber auch gleich den Grund in Form von purer Begeisterung im Gesicht dieser jungen Damen). Irgendwie schade - woher kommt das bloss? Werden die reihenweise angequatscht wenn sie in eine Gruppe von Leuten (Männern) schauen? Geht das vielleicht dermassen auf den Keks, dass sie einfach ins Nirgendwo blicken?
Keine Ahnung, ich bin erstens keine Frau, zweitens aus der falschen Generation und drittens - vermutlich entscheidend - bezüglich Attraktivität Welten von diesen Ladies entfernt. Aber ich sehe auch immet wieder attraktive, hübsche Damen die obendrein noch eine gute Ausstrahlung haben. Und diese Frauen sind dann eben nicht nur hübsch (anzusehen), sondern schön. Für's Training sind mir allerdings die hübschen Ladies fast lieber - ich will ja auch höchstens etwas gucken....

Ab und an hilft ein solcher Anreiz, wenn man eigentlich gar nicht trainieren mag - so wie letzten Donnerstag. Ich sass im Zug, müde weil der Schlaf in der letzten Nacht weder besonders lang noch besonders tief war. Es schlich sich schnell einmal der Gedanke ein, was für ein tolles Gefühl es doch wäre, im Zug zu bleiben und direkt nach Hause zu fahren. Nun, ich bin trotzdem ausgestiegen.
Im Fitness-Center war dann tote Hose. Die Dame am Tresen begrüsste mich mit Namen und meinte nur: "das ganze Center für Dich alleine!" Hmm.....
Das Gefühl beim Heimfahren war dann noch besser als jenes, wenn ich direkt nach Hause gegangen wäre - auch ohne optische Anreize.

Donnerstag, 20. Oktober 2016

Kriminell

Stell Dir vor, Du arbeitest jahrelang am Hauptsitz der Post in der Schönburg, und weisst nicht, dass gleich nebenan der Tatort eines schlimmen Verbrechens ist.... Nun, nicht wirklich ein Verbrechen, das behauptet nur Alexander Heimann in seinem Krimi "Bellevue". Und in eben jener Siedlung nicht weit vom Salem-Spital startet jeweils der Rundgang durch die Stadt Bern unter dem Slogan "Bern kriminell - wo Worte morden".

Unser Stadtführer mit Namen Schibli (Pesche wenn ich mich nicht irre) führte uns also zuallererst auf den zentralen Spielplatz in eben jener Siedlung mit der "bellen vue". Er erklärte wie praktisch die grossen Fenster und Balkone für die Mütter seien, die so recht einfach immer ein Auge auf die Jungmannschaft haben könnten. Insgeheim fragte ich mich, was denn eine Mutter genau machen kann, wenn der Junior sich im Tempo eines gehetzten Affen aus dem Staub machen will - aber sei's drum, manchmal zählt auch nur schon die gute Absicht.
Mitten in diese Erklärungen mischte sich plötzlich eine - zugegeben nicht ganz unauffällige - junge Dame, auf dem Kopf der Hut eines Kriminalermittlers und verhüllt durch einen Mantel der jedem Detektiv gut gestanden wäre, in der Hand ein Buch und im Gesicht der aufgesetzte Blick einer ängstlich-kritischen Person: ja, man müsse wissen, so idyllisch sei das überhaupt nicht, dieses Quartier, der Spielplatz alles andere als friedlich - sogar ein Mord sei hier passiert. Plötzlich wäre ein 6-jähriger Knabe tot gewesen, erschossen mit 4 Schüssen, vermutlich aus einem Gewehr.
Das alles fand natürlich nur im Kopf eines Anwohners statt, eben jenes Alexander Heimann, und von diesem Kopf fand die Geschichte dann ihren Weg zu Papier und kann nun nachgelesen werden. Als Krönung meldete sich der bereits vor Jahren verstorbene Schriftsteller zu Wort, nicht als Geist sondern ab iPhone in einem Interview aus dem Jahr 2000. Es gäbe hier durchaus Kinderhasser und wenn man so auf den Spielplatz schaue, dann wirke der gerade sehr friedlich (stimmte: da war nur eine Mutter mit zwei Kindern). Aber an einem schönen Maitag wäre das ganz anders, laut und zwar bis in die Nacht. Und wenn man sich so umschaue, falle einem dann jene Person auf die nicht hierher gehört (stimmte) oder die seltsame Gruppe von Leuten (stimmte auch, nämlich wir) und würde jetzt in den nächsten 24 Stunden hier ein Verbrechen geschehen, dann wären diese alle verdächtig und sicher die Hälfte von ihnen schon bald verhaftet.

So ging es dann weiter, Rosengarten, Bärengraben, Gerechtigkeitsgasse 44, Zytglogge, Polizeikaserne. Im Rosengarten war die kurlige Person schon wieder anzutreffen und sie vermieste unserem Führer das Anpreisen der herrlichen Aussicht auf die Altstadt von Bern: sie sähe Tatorte, überall wären Orte schrecklicher Verbrechen zu sehen. Man wurde sich nicht einig und wir waren schon fast erleichtert, als die nervige Person von dannen zog und beim Bärengraben nicht mehr auftauchte.
Dort lag gemäss Marijke Schnyder irgendwann mal ein Mann erschossen im Bäregrabe, gemäss Polizei ein glasklarer Fall von Suizid auf der Brüstung mit anschliessend tiefem Fall (soweit das überhaupt noch möglich ist für eine Person mit Selbstmordabsichten). Passiert war aber alles ganz anders, die Waffe hätte der Selbstverteidigung dienen sollen, landete dann aber an der falschen Schläfe - der Täter war offensichtlich stärker als das Opfer.

An der Gerechtigkeitsgasse 44 wartete dann der Wachtmeister Studer auf uns. Er ermittelte in einem Fall von zwei zusammenhängenden Morden, einer in Bern und einer in Basel. Zwei Schwestern, mit dem gleichen Mann liiert, nicht gleichzeitig und eine von ihm geschieden und die andere nicht mehr mit ihm zusammen - weil jener besagte Mann war auch schon tot, verstorben in Marokko und dies wie sich später herausstellte unter mysteriösen Umständen. Der Fall umfasste ergo drei Tote.... die interessanteste Rolle hatte aber Frau Tschumi inne. Eine unzuverlässige Zeugin, wohnhaft an der Gerechtigkeitsgasse 44, Engländerin und darum mit einem unsäglichen Akkzent ausgestattet, Ballettlehrerin - und im echten Leben während sieben Jahren liiert mit Friedrich Glauser. Danach "charmant" verewigt im Buch von Friedrich Glauser.....

Am Zytglogge beschwerte sich dann eine Touristin aus Genf darüber, dass diese Touristenattraktion keinen Ton von sich gab - rien ne vas plus! Damit störte sie natürlich einmal mehr unsere Stadtführung, aber immerhin konnte uns Paul Lascaux weiterhelfen. Er beschreibt nämlich im Buch Un-Zyt-Glogge dass das ganze Uhrwerk von einer männlichen Leiche mit Mistgabel im Rücken blockiert war. Dieser war seines Zeichens Wirt in einem nahegelegenen Restaurant. Und als der Wirt das Uhrwerk nicht mehr blockierte, setzte Hans von Thann prompt wieder zum Glockenschlag an - und schubste dabei den Koch desselben Restaurants vom Turm in den Tod. Mehr war leider nicht zu erfahren, ausser dass die zwei offenbar ein Paar waren - der Rest steht dann eben im Buch.

Den Abschluss fand der Rundgang dann vor der Polizeikaserne. Diese Story ist mir nicht mehr geläufig, ich weiss nur noch es ging um eine Verfolgungsjagd, vorne ein Velo mit neuartigem Antrieb, hinten ein potentieller Mörder auf einem Motorrad. Letzterer landete im Oppenheimer-Brunnen und der Velofahrer in der Polizeikaserne auf einem Polizisten (weil ein Schuss die Hydraulikleitung des Velo beschädigt hatte und das Velo somit vermindert bremsfähig war). Es war ein versöhnlicher Abschluss mit der kurligen Dame und beide erhielten kurzen, aber intensiven Applaus - der einsetzende Regen trieb uns weiter in Richtung Le Mazot wo ein feines Fondue auf uns wartete.

PS: neben all den fiktiven Verbrechen haben wir auch noch einige harte Fakten über die Stadt Bern mitbekommen: der einzige Hafen von Bern beispielsweise (Ländtetor); wie viel die Nydeggbrücke gekostet hat, warum es dort Zollhäuschen hat und wer warum die Mehrkosten des Baus schlussendlich übernehmen musste; warum in der Gerechtigkeitsgasse unten die Keller auf Strassenhöhe angesiedelt sind, während in der Junkerngasse die Lauben regelrecht absaufen; wo Gericht abgehalten wurde und warum die Richter danach besoffen zur Beichte gingen. Wen's interessiert, der kann mich ja mal fragen..

Montag, 17. Oktober 2016

Nebel

Die Wetterlage ist im Moment etwas undurchsichtig. Mal scheint die Sonne, mal gibt's ein paar Tropfen Regen. Mal hat es Wolken, mal sieht es aus als wären wir direkt in einer solchen drin. Es ist wieder Herbst und das Wetter ist - positiv formuliert - abwechslungsreich geworden. Die besten Freunde des Hunde-Spaziergängers sind aktuell Regenradar und Wetterfrösche (wenn sie keinen Quak erzählen).

Im Nebel ist Vieles möglich. Man fühlt sich wieder etwas weniger "auf die Füsse getreten". Bei strahlendem Sonnenschein am Samstag herrschte ein Verkehr auf den Spazierwegen, fast mehr als auf der benachbarten Autobahn. Am Sonntag dann war man wieder fast alleine unterwegs - und genau das liebe ich an den Spaziergängen im Winter bei grauem Wetter: Platz ohne Ende. Kein Wunder verreisen so viele Schweizer und Schweizerinnen gerne und oft nach Australien. Wer will, kann dort Tage und Wochen verbringen, ohne anderen Menschen zu begegnen. Hier in der Schweiz geht das fast gar nicht mehr. Muss man einmal dringend im Wald pinkeln, liegt garantiert schon irgendwo ein Jäger auf der Pirsch. Gut, macht man ja eigentlich auch nicht. Aber irgendwie ist an jeder Ecke irgend ein Wanderer, Biker oder Walker anzutreffen. Da wundert man sich bloss, wann denn jene Zeitgenossen unterwegs sind die irgend etwas illegal im Wald deponieren....... nein, eigentlich will ich das gar nicht wissen.

Am Mittwoch komme ich in den Genuss einer Stadtführung durch das "kriminelle" Bern. Ich war schon mal dabei beim "erotischen" Bern und das war echt interessant. Man spaziert durch eine Stadt die man eigentlich kennt, und entdeckt überall neue Facetten durch den Blick in die Geschichte. Abgerundet wird das Ganze durch ein Fondue im le Mazot. Und das wäre eigentlich ganz nahe am Bundesplatz.... Aber 20:30 Uhr schaffe ich wohl kaum. Rendezvous am Bundesplatz muss also noch warten, aber in diesem Jahr muss ich da wieder mal hin.....

Sonntag, 16. Oktober 2016

Smart

Gestern war unser Alltag steinzeitlich, altmodisch und langsam - heute ist er smart und somit intelligent, schlau. Zumindest muss man das annehmen, denn smart heisst ja schlau. Und mit unseren Smartphones in unseren smarten Cities bewegen wir uns ebenso smart wie die intelligenten Autos - und damit ist nicht nur der Smart gemeint. Alles ist heute irgendwie smart: der Kühlschrank weiss was bestellt werden muss, das Haus merkt wann wir aus dem Haus gehen (und wann wir uns auf den Heimweg machen) und regelt entsprechend die Temperatur zu Hause. Suchen wir etwa auf Google nach einer neuen Matratze für's Bett, wird uns dieser Artikel anschliessend im Browserfenster dauernd präsentiert - in den Werbeflächen, auf ewig oder bis wir nach was Anderem suchen. Smart?
Es geht aber noch weiter, technisch gesehen können Autos, Busse und Züge heute autonom fahren. Im Normallfall unfallfrei, in Alltagssituationen mit hoher Wahrscheinlichkeit sicherer als der Mensch. Einen Auffahrunfall wie heute Morgen zwischen Zürich und Basel dürfte es nicht geben, weil die autonomen Fahrzeuge die Verkehrsregeln einhalten würden - heisst im Nebel Geschwindigkeit reduzieren weil man ja auf Sicht anhalten können muss (respektive gleich schnell wie das vorausfahrende Fahrzeug - und um das einschätzen zu können, muss man es ja sehen). Dann gibt es aber eben auch noch die nicht vorhersehbaren Situationen, und die sind nicht immer heherrschbar durch die smarten Fahrzeuge - Tesla lässt grüssen.

Unser Wissen haben wir ausgelagert ins Internet, das Smartphone weiss ja schliesslich alles. Es kann auch übersetzen, zählt unsere Schritte (und muss daher auf Schritt und Tritt dabei sein), meldet uns zugestellte Pakete wenn wir nicht zu Hause sind, überwacht dank Kommunikation mit unserem smarten Haus was zu Hause läuft und gibt uns obendrein laufend Ratschläge aller Art. Eigentlich ist so ein Smartphone fast überlebenswichtig geworden, so scheint es zumindest.

Ich erinnere mich noch an die Anfänge der Navigationsgeräte in Autos. Klar, dass diese zuerst in Oberklassen-Premium-Fahrzeugen eingebaut worden sind. Deshalb war es dann auch ein Mercedes-Fahrer welcher in Deutschland über eine Brücke fuhr, die schon längst abgebrochen worden war. Wer nun meint, wir wären smarter geworden, der täuscht sich. Es ist noch nicht lange her, da landete ein Sattelschlepper auf dem Damm der Aare zwischen Thun und Bern. Nicht wie ein Helikopter, nein, der fuhr so lange nach Smart-Navi bis er stecken blieb und mit schwerem Gerät wieder flott gemacht werden musste. Mag sein, dass die Geräte immer smarter werden. Aber wir müssen acht geben, dass uns Menschen nicht das Umgekehrte passiert.

Be smart - think!

Donnerstag, 13. Oktober 2016

Back in business

Die Herbstferien sind Geschichte, eigentlich die letzten Ferien des Jahres. Gut, über Weihnachten werde ich wohl noch etwas reduziert arbeiten, aber das Ferienkontingent ist aufgebraucht, offizielle Ferien gibt es heuer keine mehr. Die Rückkehr in den Alltag war irgendwie "from hero to zero", vor allem was die Temperaturen angeht. Die Bilder am Morgen erinnern schon eher an Winter als an Herbst, der Nebel hält sich in Grenzen, der Rasen ist weiss und jeder Atemzug ist beim Ausatmen in der kalten Luft sichtbar - muss das so schnell gehen? Etwas Altweibersommer oder zumindest milder Herbst wäre mir noch gelegen gekommen nach den Ferien in Nordspanien. Allerdings scheint es allen so zu gehen, auch jenen die nicht gerade im Süden in den Ferien waren. Ganz Helvetien hat Winterkleidung und -schuhe montiert; ganz Helvetien? Nein, ein paar Individuen über das ganze Land verteilt leisten noch aktiv Widerstand und werden in Sommerkleidung gesichtet. Obelix würde sagen, die spinnen die Helvetier....

Der Start in der Berufswelt war ein wenig "wärmer", der erste Tag war ein Telework-Tag und ich habe noch so einiges zwischendurch erledigen können, was privater Natur war. Taxidienst nach Hindelbank für die beste Ehefrau von allen beispielsweise. So hatte ich dann ein Auto für die zwei Spaziergänge mit den Hunden (der Schrittzähler hat's registriert....). Und kochen muss man zu Hause ja auch selber, wenn man alleine ist.
Dienstag im Büro kam mir dann eine Einladung in die Quere, die ich dankend annahm - wer kann bei Kaffee und Apfelkuchen schon widerstehen?
Mittwoch war ich ebenfalls zu Hause, aber wesentlich produktiver; geht doch!
Und heute Donnerstag bin ich wieder im Büro und stelle fest, da wird immer noch viel Seich und Scheisse produziert. Sagt man zwar nicht, ist aber erstens wahr und zweitens habe ich es ja "nur" geschrieben. Da will man rasch auf die Toilette, geschlossen wegen Reinigung! Nächste Toilette, alles besetzt. Dritte Toilette, schon ziemlich weit entfernt (aus "will" wird ein "muss" und rasch bekommt eine andere Bedeutung) - ahhh, alles frei. Erneut freut sich der Schrittzähler....

Trotz allem ist es wieder schön daheim zu sein. Ich freue mich ein klein wenig auf den Winter, auf Tee und Kerzen, Lebkuchen und Wildgerichte, vielleicht sogar auf etwas Schnee. Und natürlich auf Mandarinen......

Mittwoch, 21. September 2016

Herbst

Es ist kühler geworden bei uns - nicht unangenehm, aber punkto Kleider etwas mühsamer als im Sommer. Morgens ist die dünne Jacke fast zu wenig, auf dem Nachhauseweg trägt man sie heim. Nebel haben wir zwar noch keinen, aber wir sind definitiv im Herbst angekommen. Herbstzeit bedeutet auch Ferienzeit - schon wieder....aber das hat bei uns ja Tradition, dass wir im September dem Sommer noch ein paar Tage nachreisen.

Am Freitag geht es also los und am Dienstag wollen wir dann in der Bucht von Rosas sein. Dazwischen liegen einige bekannte Campingplätze die wir noch ansteuern möchten - zum Beispiel in der Ardèche wo wir im April schon waren. Aber davon dann im anderen Blog.
Hier gilt es noch die letzten Reisevorbereitungen zu treffen. Und für unsere Hüter des Hauses gibt's noch ein paar Instruktionen: wenn der Rasenmähet spukt oder es ihm zu kalt wird, wenn die Katze plötzlich einen Herzkasper erleidet oder wenn wieder mal ein Liftmonteur bei uns einen Aufzug reparieren möchte. Alles im Bereich des Möglichen.....
Dafür bleibt ja unser Auto zu Hause - mit Nummernschild und damit fahrbar. Mal schauen, ob dann Carmen noch oft mit dem Velo zur Arbeit fährt...

Mittwoch, 14. September 2016

Alles hat ein Ende

Wir schreiben den 14. September 2016, es ist Viertel nach Acht (abends) und das Thermometer zeigt angenehme 25° an. Gestern in der Turnhalle in Bümpliz schwitzte ich schon beim Rumstehen und nach dem Duschen hatte ich das Gefühl, in der Garderobe überhaupt nicht richtig trocken zu werden. Kurz gesagt: es ist aussergewöhnlich warm für diese Jahreszeit. Das meinte vorhin auch der TV-Wetterfrosch und warnte zugleich vor dem bevorstehenden Wetterwechsel. Zeit also, noch ein letztes (?) Mal die Fackeln auf dem Gartensitzplatz anzuzünden und den Kampf gegen die Moskitos aufzunehmen. Da hilft es leider nicht, dass ich heute schon wieder geschwitzt habe - im Gegenteil. Und die Fackeln scheinen auch nicht mehr die gleiche Wirkung zu erzielen, seit uns das Citronella-Lampenöl ausgegangen ist und die Landi nur noch die normale Variante im Sortiment führt. Bei nächster Gelegenheit werde ich einen Tontopf mit Stink-Spiralen besorgen (den habe ich mal in Mulhouse im Carrefour gekauft, aber seither nur im Internet in Germany gefunden...beim nächsten landesübergreifenden Shopping steht das Teil zuoberst auf der Liste).

Was soll ich nun vom bevorstehenden Wetterwechsel halten? Auf der einen Seite mag ich den Sommer vorbehaltlos. Auf der anderen Seite ist auch mal genug mit 28° und Raumtemperaturen die immer höher sind als man im Winter je heizen würde. Ich habe noch zwri, drei anstrengende Arbeiten im Garten geplant,  das ist wesentlich angenehmer wenn es nicht gar so heiss ist. Gut, nass ist dafür auch nicht ideal - nach den Arbeiten hingegen schon und für den Rasen sowieso, da ist schon wieder etwas gelbliche Farbe zu sehen.

Ich weiss, jammern auf höchstem Niveau - und deshalb sitze ich auch noch draussen, schreibe, kratze, wedle eine Mücke zur Seite und schreibe weiter. Überall dort wo es wiederkehrend juckt, ist's ein Mückenstich, dort wo's nur einmal juckt ist es Einbildung....

Dienstag, 13. September 2016

Kurze Wege

Mein Chef hatte früher damit geprahlt, dass er nur drei Tramstationene vom Arbeitsort gewohnt hat. Toll, kaum 10 Minuten Arbeitsweg, das sparte Zeit von der ja alle immer zu wenig haben. Es hat aber auch Nachteile....

Ich war immer froh um die halbe Stunde im Zug - am Morgen zum richtig Wachwerden, am Abend zum Abschalten. So blieb das Büro in der Regel am Arbeitsplatz und das Private zu Hause. Klar, nicht jeder Mensch ist gleich gestrickt und nicht jede Tätigkeit schleicht sich gleich stark in die Gedanken, wenn man eigentlich schon nicht mehr arbeitet. Und es gibt auch andere Möglichkeiten um ähnliche Effekte zu bewirken: Joggen am Morgen weckt ganz bestimmt und etwas Sport nach der Arbeit spült die kreisenden Gedanken oft aus dem Kopf. Aber wir Informatiker sind ja bekanntlich etwas bequem....

Heute ist das offenbar immer noch ziemlich kontrovers mit der Länge des Arbeitswegs. Carmen wünscht sich bei warmem, kalten und nassen Wetter einen viel kürzeren Arbeitsweg - dabei ist Kirchberg viel näher als früher Bern (hat aber keine gute öV-Anbindung - Kirchberg schon, die Firma nicht). Ich wäre manchmal froh um einen 5-Minuten-Arbeitsweg, so könnte man auch mal über Mittag zu den Hunden schauen ohne immer gleich einen Teleworktag einlegen zu müssen (was aber an sich nichts Schlechtes ist). Hätte Astrid einen Arbeitsweg der mit dem Velo zurückgelegt werden kann, wäre an heissen Tagen ein Spaziergang im Wald möglich, weil das Auto dann da wäre. So gab es gestern halt eine verkürzte Variante durch's Quartier, den kleinen Bächlein entlang die es bei uns so zahlreich gibt.

Ganz spannend wird es dann beim Espace Post. Da stehen die gleiche  Leute die vorher aus dem Zug gestresst sind, plötzlich vor der Eingangstüre und verplempern wertvolle Zeit. Warum? Die Antwort ist einfach, etwa 10 cm lang und qualmt wenn angezündet.... Manchmal ist der Arbeitsweg eben auch zu kurz.

Sonntag, 11. September 2016

Schlafprobleme

Normalerweise läuft das ja so: von Montag bis Freitag arbeiten und dann müde ins Wochenende, nach dem Wochenende geht's wieder erholt in die neue Arbeitswoche. Es gibt natürlich auch andere Rhythmen, man kann auch unter der Woche genug schlafen damit man am Wochenende so richtig beim Ausgang zuschlagen kann. Letzteres war aber nie so mein Ding und ist es mit bald fünfzig Lenzen auf dem Buckel gar nicht mehr.
Gestern allerdings war es etwas anders. Gestern waren wir mit Freunden aus, was Feines essen. Isabel kam auch mit und wollte um 22 Uhr in Hindelbank auf den Zug - eigentlich perfekt, meine Frau hatte den Wecker auf 04:00 gestellt, Hundeprüfung in Klingnau mit Arbeitsbeginn um 07:00. Bleibt festzuhalten, dass man sich für solche Anlässe FREIWILLIG anmeldet.... Jedenfalls war ich um halb elf Uhr im Bett. Unsere Nachbarn sassen noch auf dem Gartensitzplatz mit Gästen, nicht unbedingt leise aber auch nicht so, dass es uns im Schlafzimmer gestört hätte. Dieses geht ja nach vorne raus, der Gartensitzplatz ist hinten. Dass dann aber Nachbars Hunde noch ein Mitternachtskonzert gaben, war natürlich nicht geplant und wurde von unseren Vierbeinern natürlich prompt beantwortet. Als dieser Zwischenfall über die Bühne war, gab's wieder etwas Schlaf. Bis zu den Böllern, die vermutlich von der Gewerbeausstellung in Kirchberg kamen. Auch dies wurde natürlich umgehend im Erdgeschoss kommentiert. Diese Ausstellung findet alle 10 Jahre statt - kann man also auch nicht wirklich jammern, aber muss denn alles in der gleichen Nacht zusammenkommen? Nun gut, war ja nur kurz und wir konnten uns wieder schlafen legen. Kurz darauf gingen dann Nachbar's Gäste, vorne raus, dort wo unser Schlafzimmer ist. Die gingen zwar ziemlich rasch, aber wach wurde ich trotzdem - einmal mehr. Und als wir dann wieder eingeschlafen waren, dauerte es nicht lange bis Susi mit einem Katzenjammer-Konzert loslegte.

Kurz und gut, 4 Uhr wurde es ziemlich rasch und danach war auch nicht mehr wirklich an viel Schlaf zu denken, weil Susi lautstark manifestierte, dass Isabel noch nicht vom Ausgang zurück war. Diesmal werde ich wohl ins Büro zum Ausruhen gehen - ist ja alles relativ...

Mittwoch, 7. September 2016

Matchvorbereitungen

Mittwochabend war Volleyballmatch angesagt. Mittwoch bedeutet jeweils Auswärtsmatch in Burgdorf.
Die Vorbereitung im gestrigen Training war allerdings gnadenlos: Linienläufe,  Tabatas, Taktik,...  kurz: Schwitzen ohne Ende. Da kam mir der Mittwoch mit Home-Office gerade recht. Keine Zugsreise,  Kochen und Essen wann ich will,  Mittags-Nap falls nötig... perfekt.  Aber halt,  da war doch noch etwas - richtig,  Weiterbildungstag meiner Frau und damit Hundesitting von Morgen bis Abend.  Nichts mit Relaxen,  2 Spaziergänge und auch einige Action im Garten standen auf dem Programm; unsere Nachbarn sind zurück aus den Ferien und Skipper nun wieder ständig am Gartenzaun.  Und da war noch diese Kamikatze die unbedingt mitten in unserem Garten die Sonne geniessen wollte.  Leider war sie zu blöd um den Ausgang wieder zu finden,  am Ende musste ich sie zuerst vor Skipper retten und anschliessend aus dem Garten verjagen. Chefsache eben.
Um vier Uhr gab's dann einen Teller Lachsteigwaren - perfekt abgestimmt auf den Matchbeginn. Leider stand für den Weg zum Match dann kein Auto zur Verfügung,  aber Burgdorf ist ja machbar mit dem Zug. 18:59 Abfahrt,  19:20 bei der Halle, 19:35 auf dem Feld. Bis hier passte alles,  dann ging es aber schlicht zu schnell: 3:0 in 55 Minuten, um 20 vor 10 war ich wieder am Bahnhof,  leider fuhr der nächste Zug erst Viertel nach 10 - kein Halbstundentakt mehr um diese Zeit. Aber dafür haben wir ja gewonnen...

Dienstag, 6. September 2016

Zurück aus den Ferien

Irgendwie komme ich einfach gerne nach Hause. Ferien sind zwar schön, vor allem wenn man eine Gegend bereist die man noch nicht kennt - und mit tollen Landschaften sowie einer herzlichen Gastfreundschaft empfangen wird. Wenn man weiss, dass man wiederkommen wird und sich schon jetzt darauf freut, dann waren die Ferien einfach nur toll. Aber eben - zu Hause ist man einfach daheim (logisch).
Vielleicht ist das eine Alterserscheinung, aber ich glaube dass ich schon früher gerne nach Hause gekommen bin. Ok, man geht nicht unbedingt gerne wieder morgens um halb Sieben auf den Zug zur Arbeit. Man liebt es nicht zwingend, dass nun wieder unzählige Arbeiten zu erledigen sind, um die man sich in den Ferien nicht zu kümmern brauchte - Wäsche waschen, Kochen und Abwaschen (bei Halbpension-Ferien) beispielsweise. Aber man liegt abends wieder im eigenen Bett, hat wieder eine ganze Wohnung mit Garten für sich alleine und ist schon bald wieder im gewohnten Rhythmus.

Böse Zungen würden nun entgegnen: "im alten Trott".

Ja, das mag stimmen. Sind wir deswegen unbeweglich geworden? Bin ich zu einem alten Langweiler mutiert?
Ich stelle fest, dass selbst junge Menschen Gewohnheiten pflegen und diese auch schätzen. Eine Frage des Alters scheint es also nicht zu sein. Eher eine Frage der grundsätzlichen Natur eines Menschen vielleicht? Schon Heraklit hielt vor über 2000 Jahren fest: "die einzige Konstante im Universum ist die Veränderung". Da ist es verständlich, das der Mensch ganz gerne auch ein paar Gewohnheiten pflegt und diese über längere Zeit in unveränderter Form auch schätzt. Das Einzige was ich mir eingestehen muss, ist die Tatsache, dass ich etwas bequem geworden bin. Wenn ich früher mit Zelt und Schlafsack unterwegs war, ziehe ich heute unser Wohnmobil vor. Statt dem Holzkohlegrill, steht heute ein Gasgrill bei uns auf dem Gartensitzplatz. War es mir früher ansatzweise noch wichtig, was modisch und trendy war, muss es heute in erster Linie funktional und bequem sein - von der Kleidung bis zum Haarschnitt. Und habe ich früher meine Zahlungen mit einem Papiercheck per Post erledigt, geht das nun sogar mittels App auf dem Handy. Bequem eben....

Soll mir noch mal jemand sagen, ich wäre ein Warmduscher - aber sicher doch, wer duscht schon gerne mit kaltem Wasser.... Bequem eben!

Donnerstag, 25. August 2016

Herbst?

Wie merkt man eigentlich, dass der Herbst an die Türe klopft? Nun, da gibt es so einige Anzeichen, welche wesentlich eindeutiger sind, als die Tageshöchsttemperaturen. Und überhaupt gibt es ja DEN Herbstanfang ohnehin nicht, sieht man schon daran, dass es einen offiziellen meteorologischen und einen ebensolchen astronomischen gibt. Wird's wärmer, hoffe ich bei den Jahreszeiten jeweils auf die Meteorologie, geht's Richtung Schnee zähle ich hingegen auf die Astronomie. Aber eben, Herbst wird es von selber und man merkt dies früher oder später auch....

Zum Beispiel daran, dass die Züge wieder überfüllt und verspätet unterwegs sind. Die Schüler sind wieder im Zug, die Eltern auch, und bei schlechtem und/oder kühlem Wetter auch Velo- und Rollerfahrer. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Sommerferien vorbei sind und der Herbst naht.

Oder daran, dass plötzlich an einem Tag wie heute erste Nebelschwaden am Morgen auftauchen. Nota bene an einem Tag, der mit 15° beginnt und mit 30° enden soll.....

Und daran, dass es jetzt am Morgen schon fast wieder finster ist, wenn man das Haus verlässt. Dafür bekommt man im Gegenzug auf der Zugsfahrt bei gutem Wetter in den Genuss eines schönen Sonnenaufgangs.... Und man kann abends die Öllampen früher anzünden, weil es auch früher eindunkelt.

Und natürlich an den abgeernteten Feldern - wobei, abgeerntet, die Pflanzen sind ja weg, aber Kartoffeln, Zwiebeln und Karotten liegen noch zahlreich auf den Feldern rum. Man könnte vermutlich viele Mäuler satt machen mit diesen Lebensmitteln, aber was da rum liegt ist eben zu gross, zu klein, zu dick, zu dünn, zu rund, zu eckig oder schlicht.....zu viel. Ich schüttle jedes Jahr den gleichen Kopf, immer wieder...

Und ja: wenn Dir der Arzt sagt "Sie sind ja schon bald 50 - und Volleyball ist halt schon eine Belastung für den Körper....ich habe mit 50 aufgehört zu spielen" - dann weisst Du, der Herbst steht vor der Tür.
Aber eben - ich denke, es ist "nur" der meteorologische und ich warte noch auf den astronomischen Herbstanfang. Und sowieso: es gibt auch im Herbst noch Sommertage, manchmal....

Sonntag, 21. August 2016

Kopfsache - oder etwa nicht?

Man hört ja hin und wieder Leute über das Alter reden, meist im Zusammenhang mit irgendwelchen Beschwerden oder der eigenen Vergesslichkeit. Ich nehme mich da nicht aus, auch wenn ich lieber den Spruch anbringe "ich bin nicht mehr Zwanzig".... klingt irgendwie nicht so alt. Trotzdem, hin und wieder fühle ich mich definitiv ein bisschen alt, beispielsweise unter der Dusche:

Wir haben am Duschschlauch mein Weihnachtsgeschenk vom letzten Jahr montiert, ein Amphiro-Messgerät welches nebst einem Eisbären auf einer Scholle die Wassermenge, -temperatur und den Energieverbrauch anzeigt. Zusätzlich gibt es noch ein Energielabel (A+  für kühle Kurzduschen) und bei zu langem Duschen wird wohl der Eisbär mal baden gehn - die Scholle schmilzt nämlich.
Am Ende des Duschens wird dann ein Code angezeigt, der auf einer Internetseite eingegeben kann. Daraus wird dann ermittelt, was Sache ist: Zeitdauer, Temperatur, Liter. Ein solcher Code sieht dann zum Beispiel so aus:

B I T K
1740

Problem an der Sache: im Badezimmer gibt es kein Internet! Also schon, aber kein Gerät um was einzugeben, wer nimmt schon das Notebook mit unter die Dusche... Der Code muss also in den grauen Zellen zwischengespeichert werden. Und damit das nicht vergessen geht, konzentriere ich mich jeweils darauf, ihn ja nicht zu vergessen. Zusätzlich versuche ich mir eine Eselsbrücke zu bauen - in meinem fiktiven Beispiel wäre das ganz einfach: Bruno is the King. Bloss kommt natürlich nie ein solcher Code und die Eselsbrücken sind manchmal ein Rätsel für sich.

Nach dem Duschen kommt dann noch so einiges an Tätigkeiten dazu bis man endlich an ein Internet-Gerät kommt. Meist vergesse ich, dass ich überhaupt einen Code im Zwischenspeicher habe und wenn ich dann eine Stunde später daran denke, war die Eselsbrücke meist für die Katz! Erstaunlicherweise erinnere ich mich immer, ausnahmslos immer an die Zahlenkombination und selten bis nie an die vier Zeichen der Eselsbrücke. Mir scheint, dass ist nicht nur eine Kopfsache, sondern vielmehr eine Art Talent in Bezug auf Zahlen und das Gegenteil in Bezug auf Buchstaben. Ich bin also nicht alt und vergesslich, ich kann einfach nicht so gut mit Buchstaben...

Mittwoch, 17. August 2016

Augen auf!

Gestern wollte ich mir rasch noch zwei, drei Kleinigkeiten für einen Thon-Avocado-Salat besorgen: Avocados, Limetten, Frühlingszwiebeln und etwas Blattsalat. Ist ja nicht weit bis ins Coop, einfach mal über den Platz an der Post vorbei - ein Olympionike könnte vielleicht behaupten: einen Steinwurf entfernt.
Wie so oft - und auch so gewollt - kommt man nicht einmal bis in den Laden, ohne über das erste Aktionsangebot zu stolpern. In diesem Fall war es ein Palett mit Haushaltpapier. Und was auf den ersten Blick so einfach aussah, entpuppte sich als einigermassen kompliziert. Zuerst einmal aber ist wichtig zu wissen: bei uns gibt es nur Plenty (seit es so heisst, vorher nur Bounty), wir kaufen es nur in Aktion (dank dem grossen Keller) und letztens war es beinahe aus. Ergo: zugreifen war angesagt!

Auf dem Stapel gab es Coop Eigenmarke (nicht in Aktion, hatte sich wohl verirrt), Plenty mit Dorie-Motiven (12 Rollen, 40% Rabatt), Plenty blank (16 Rollen, auch 40% Rabatt) und die gleichen Plenty blank mit 1+1-Kleber (16 Rollen plus 16 Rollen gratis, somit 50% Rabatt). Hmm.....
An der Kasse war es dann die Kassiererin, welche etwas rätselte - nämlich darüber, ob die Kasse nun richtig rechnen würde. Pack 1 gescannt, 40% Rabatt. Pack 2 gescannt, 50% Rabatt und Preis von Pack 1 auf ebenfalls 50% korrigiert.

Man lerne: Augen auf beim Plentykauf (oder man vertraue einfach dem Kassenprogramm.....soll mich aber keiner fragen, weshalb gerade ich als Informatiker  genau dies nicht mache!).

Samstag, 13. August 2016

Sabotage

Was macht man, wenn der PC plötzlich nicht mehr starten will? Man organisiert sich Hilfe, genau. Um zumindest die wichtigen Dateien der Festplatte noch zu sichern, baut man sie am besten aus und verbindet sie mit einem anderen, funktionstüchtigen PC. Dafür gibt es für wenig Geld Adapter welche fast an jede Festplatte passen. Soweit die Theorie.....

In der Praxis sah das dann etwa so aus:
=> Notebook (funktionierend, aktuell, neuste Updates): CHECK
=> USB-Stick zum Übertragen der Daten vom Notebook zu wo-auch-immer-es-hin-soll: CHECK
=> Adapter zum Anschliessen der ausgebauten Festplatte: FAIL

Also galt es zuerst mal einen Adapter zu organisieren - auch wenn der nur um die 40 CHF kostet, lohnt sich ein Kauf nicht wirklich. Die meisten Computerbesitzer brauchen sowas einmal im Leben, wenn überhaupt. Besitzer-Kandiaten waren spontan mein Chef und ein Bürokollege, beides ehemalige PC-Bastler wie ich (heute mit den Notebooks gibt es nicht mehr allzu viel zu Basteln oder es ist zu filigran). Mit 50% Trefferquote hatte ich genau was ich brauchte: einen Adapter.

Das Notebook nahm ich von zu Hause mit, voll aufgeladen - an der besser abgesicherten Dose in der Küche weil sonst immer der FI-Schutzschalter rausfliegt. Machte aber eine unserer Kaffeemaschinen beim Entkalken auch, ist also nicht ganz unbekannt. Da man aber nie weiss, wie schnell sich so ein Akku wieder entlädt, wollte ich am Arbeitsplatz nochmals nachladen. Ein so grosses Gebäude muss ja gut abgesichert sein....sollte man meinen. Stecker rein, Notebook angeschlossen, Deckel auf....Licht aus! Mist. Allgemeines Erstaunen an rund 10 Arbeitsplätzen.... Bei mir muss zu Hause jeweils die Sicherung wieder rein; im Büro haben sie gleich ein ganzes Schaltelement gewechselt.
Irgendwann hatten wir wieder Strom, irgendwann hatte ich Mittagspause und danach kam mir irgendwann die Idee, es könnte ja nicht das Ladegerät, sondern das Notebook sein. Im Nachhinein war das eine Schnapsidee, typisch für die erste Stunde nach dem Essen.... Ich suchte mir ein freies Sitzungszimmer und steckte den Adapter ohne Notebook ein. Was nicht besonders schlau war, weil ich nun nicht feststellen konnte, ob es noch Strom gab - ein Gerät musste her. Zuerst prüfte ich die Storen: funktionierte. Dann das Licht: funktionierte nicht (musste aber nichts heissen, ich komme nicht immer klar mit dieser Lichtsteuerung). Beamer an der Decke: funktionierte. Was nun?
Ich ging ein Gerät holen, musste aber nicht allzu weit gehen. Schon im Gang traf ich drei Personen auf der Suche nach einem "Ersatz-Sitzungszimmer". Und ein Büro weiter war auch unser Finanzchef plötzlich etwas "energielos". Alles klar....
Diesmal war der Strom zum Glück rasch wieder verfügbar, aber irgend ein Netzteil eines Präsentationsgeräts in eben jenem Sitzungszimmer war dann defekt. Die Haustechniker meinten dann, dies könnte die Ursache für die beiden Stromausfälle gewesen sein. Ich habe mich an Wilhelm Busch gehalten und mich auf den Weg zur Datenrettung gemacht: "der Kluge schweigt und denkt sich sein Teil"

Donnerstag, 11. August 2016

Zwischenspurt

Wie heisst es doch so schön? "Nach den Ferien ist vor den Ferien"! Wie wahr.....
Am letzten Samstag zurück aus den Niederlanden, Ende Monat für eine Woche an den Reschenpass. Und wer das jetzt nicht auf Anhieb findet: liegt im Dreiländereck CH-A-I und zwar in Italien, daher gibt es auch einen italienischen Namen dafür. Es geht also noch kühler als im letzten Urlaub, aktuell um 12:00 haben wir 14°, am Reschen sind's gerade mal 8°. Was zum Henker bringt uns also dazu, in gut zwei Wochen freiwillig in diese Bergregion zu fahren?
Ganz einfach, die beste Ehefrau von allen absolviert dort eine Trainingswoche mit Skipper und ich werde wohl mit Dylan etwas Faulenzen, die Gegend erkunden, das Schengen-Abkommen geniessen - die Nachbarländer liegen gleich um die nächste Ecke - und vor allem mir den Hotelluxus nicht entgehen lassen. Letzteres natürlich ohne Dylan und auch nur in Massen - ist ja "nur" ein 3*-Hotel, aber mit Frühstück und Abendessen. Und da wurden wir in dieser Gegend eigentlich noch nie enttäuscht.

Mittwoch, 27. Juli 2016

Sommerflaute

Zugegeben, es hat eindeutig weniger Fahrgäste im Zug. Sommerzeit, Ferienzeit, Sommerflaute. Aber trotz allem ist unsere neue Verbindung Wiler-Ostermundigen sehr schwach besetzt. Der Zug fährt hier in Utzenstorf um 06:42 ab, 11 Minuten nach der direkten S-Bahn. In Bern Wankdorf bin ich dann um 07:24, 19 Minuten nach der S-Bahn. Aber diese 8 Minuten lohnen sich ebenso wie der notwendige Umstieg in Zollikofen: aussteigen - Zug fährt ab - Zug fährt ein - einsteigen....einfacher geht es nicht mehr. Warum diesen Zug nicht mehr Leute nehmen, ist mir schleierhaft. Zumindest jetzt im Sommer bei schönem und warmem Wetter. Bei Arschkalt-Wetter oder Quer-Regen sieht die ganze Sache dann vielleicht schon etwas anders aus....

Für den Moment ist das aber nicht mehr so wichtig, Morgen gibt's eine Mischung aus Telework und Reisevorbereitungen: Pflanzen giessen, Coiffeur, Flower Power wenn's reicht und meine Genickstarre wieder besser ist, etwas Weniges einkaufen  und Euro holen. Das Wohnmobil ist bereits grösstenteils beladen und so gibt das am Freitagmorgen nicht mehr viel zu tun. Holen werden wir das Gefährt zu Fuss, da wir ab Morgen Donnerstag kein Auto mehr da haben: Isabel fährt mal kurz nach Heidelberg.....

Montag, 25. Juli 2016

Nach den Ferien ist vor den Ferien.

Genau ein Monat ist es her, da kam ich zurück aus meinen Ferien im Tessin. Und bereits stehen die nächsten wieder vor der Tür: das Knaller-Wochenende naht,  Zeit das Land zu verlassen. Unser Ziel ist diesmal wieder die Niederlande, genauer gesagt der Campingplatz Vreehorst in Winterswijk. Scheint im Moment noch ein ruhiges, sicheres Land zu sein - wobei man das nie wirklich wissen kann. Auch die Niederlande haben eine koloniale Vergangenheit, Zuwanderer und Flüchtlinge. Auch dort wird es Ungerechtigkeiten geben, Unzufriedene und Nährboden für extremistische Bewegungen.

Dass man sich zwar in Europa noch vielerorts sicher fühlen, aber nirgendwo mehr sicher sein kann, das haben die letzten Tage in Deutschland gezeigt. Und es sind ja nicht einfach alles IS-Soldaten die aktiv Terror und Schrecken verbreiten; es sind auch sympathisierende Einzeltäter und völlig anders motivierte, vielleicht kranke Menschen.
Man muss auch davon ausgehen, dass der erste derartige Anschlag in der Schweiz nur eine Frage der Zeit ist. Irgendeiner wird auch hierzulande einen Grund und die benötigten Mittel finden. Nizza hat gezeigt, dass auch ein starker Geheimdienst und rigorose Überwachung nicht helfen, wenn die Täter unter dem Radar fliegen. Ein Täter und sechs Komplizen - allesamt unbeschriebene Blätter.

Und nun, soll ich mich bewaffnen? Gehört statt dem Regenschirm nun ein Pfefferspray in die Tasche? Kommt das Messer im Sack zu einer neuen Blüte? Aus der Plakat-Werbung wissen wir, dass Schweizer SVP wählen. Und dass echte Schweizer ein Messer im Hosensack mit sich rumtragen ist ein Spruch aus Grossvater-Zeiten. Nun, ein echter Schweizer bin ich demnach nicht. Und ein Schweizer sicher auch nicht, würde dies alles der Wahrheit entsprechen. Farblich gesehen stimme ich zwar mit der SVP gar nicht so schlecht überein, aber mein Grün ist etwas grüner - echt grün sozusagen. Und Waffen, nun, da hat es meiner Meinung nach schon viel zu viele in den Haushalten dieses Landes.

Ich hätte seinerzeit meine Armee-Pistole behalten können - wollte ich aber nicht. Wie die Wurst hat auch eine Pistole zwei Enden, und nicht immer schaut man sie von der richtigen Seite an. Ich bin fest überzeugt davon, dass Waffen in Privatbesitz ebenso Gewalt fördern, wie neue Strassen den Verkehr. Und ich glaube daran, dass es der Menschheit irgendwann gelingen wird, nicht nur die grossen Krankheiten zu besiegen, sondern auch Hunger, Umweltzerstörung  und Gewalt. Bis dahin sollten wir nie vergessen unser Leben zu leben und zu geniessen.

In diesem Sinne: auf in die Niederlande! Geniessen wir das Leben in vollen Zügen....

Montag, 11. Juli 2016

Sommer

Es ist schön, es ist warm, es ist Sommer. Ich denke ab und zu an die Sommer meiner Kindheit und denke an wochenlange Schönwetter-Perioden in den Ferien. Blauer, wolkenloser Himmel am Morgen, Cumulus-Wolken am Nachmittag (nicht von der Migros) und ab und zu reichte es am Abend für ein Gewitter. Dann ging es wieder von vorne los. Und die Tage waren gefüllt mit Strandbad, Volleyball und viel Spass. Ich weiss heute aber nicht, wie viel davon Schönfärberei ist. Der Mensch neigt ja dazu, das Schöne abzuspeichern und das Negative zu verdrängen. Vermutlich war nicht immer alles so rosa wie das in meinen Erinnerungen heute aussieht.
Diese Vermutung wird gestützt durch einen Bericht den ich im Juni irgendwo gelesen habe. Demnach ist ein Sommer mit abwechselnd schönen und grauen Tagen, Sonne und Regen, heiss und kühl absolut die Norm. Ja, es fallen sogar im Sommer die höchsten Regenmengen - nicht wegen der vielen trüben Tage, sondern wegen der Effizienz die ein Gewitter bei der Bewässerung an den Tag legen kann. Und das haben wir ja bereits mehrfach erlebt in diesem Jahr....

Nicht so toll finden das unsere Bauern. Nach dem schlechten Start mit ständig nassen, ja überfluteten Feldern, haben sie diese sonnigen Tage genutzt - vom ersten bis zum letzten Sonnenstrahl und manchmal darüber hinaus. Vor ein paar Wochen fanden sich noch kümmerliche Kartoffelpflanzen auf den Feldern, heute werden die Pflanzen bereits für die Ernte vorbereitet. Korn ist zum Teil schon eingefahren und geheuet wurde wie verrückt. Kein Wunder, der nächste Regen kommt bestimmt, heute Abend oder spätestens Morgen. Und es wird abkühlen, von 30° auf 20°. Wer jetzt meint, ich fange an zu jammern, der täuscht sich. Eine Abkühlung tut gut und der Regen spart mir das Giessen im Garten. Viel Wasser habe ich in diesem Jahr noch nicht dafür verwenden müssen....

PS: ich weiss, schon wieder war das Wetter mein Thema. Ich hätte ja auch über Portugal schreiben können, über Cristiano Ronaldo und das nicht geahndete Foul von Payet welches CR7 zum Aufgeben zwang. Aber im Grunde bin ich beim Thema EM-Final rundum zufrieden: der Aussenseiter hat gewonnen und nach dieser Attacke hat er auch meine Sympathien auf seiner Seite.

Montag, 4. Juli 2016

O happy day....

24 Jahre!
Vor 24 Jahren waren wir im Emmental unterwegs, mit Freunden und Verwandten, per Oldtimer, Reisecar und Dampfzug - und als frisch vermähltes Paar. Das Wetter war kühl und regnerisch, aber es war ein toller Tag, unser Tag eben.
Heute war es wesentlich sonniger und wärmer. Wie vor 24 Jahren hatte ich arbeitsfrei und konnte den Tag in vollen Zügen geniessen (sonst geniesse ich an einem Montag eher die Reise in vollen Zügen....ausser in den Schulferien, dann sind sie nicht ganz so voll). Der Tag begann mit einem Lachs-Champagner-Frühstück (dafür hatten wir vor 24 Jahren übrigens keine Zeit). Sonst war der Tag eher ruhig, zwei Spaziergänge mit den Hunden, ein kleiner Geflügelsalat zum Zmittag, eine nette Glückwunschkarte von zu Hause (danke Mami) und eine kurze Zugfahrt nach Solothurn. Dann ging es aber eigentlich erst richtig los....

Ich hatte ein Beetle Cabriolet bei Mobility reserviert. Das kostet zwar ein paar Franken, macht aber an einem solchen Feiertag unheimlichen Spass. Am meisten gefreut hat mich allerdings, dass die beste Ehefrau von allen wirklich überrascht war. Alles andere hat sie dann wie üblich erraten - sie kennt mich eben ziemlich gut, ergo gilt es ab und zu das Aussergewöhnliche zu tun....
Unser flotter Käfer hätte uns eigentlich gerne auf die Moosegg gebracht. Dort hatten wir am 3. Juli mit unseren Trauzeugen gefeiert. Ging aber leider nicht, da montags geschlossen. Also sind wir "hinde ume" auf die Lueg und "vore abe" zurück nach Burgdorf. Auf der Lueg kam uns spontan die Idee, Schmockers mitzunehmen zum Essen. Leider hat das Monika zu spät gesehen - und ich habe dafür das Gegenangebot verpasst, sie kämen zum Kaffee ins Restaurant. Gut, dann eben nicht - wir sind dann halt zum zweiten Kaffee zu Schmockers, Beetle vorführen.....

Jetzt sitzen wir noch draussen, nach einem schönen Ausflug, einem feinen Essen und Kaffee mit Freunden. Auf dem Tisch steht ein Grappa zum Abrunden eines tollen Tages - unseres Tages. Und wir sind uns bewusst: in einem Jahr wird der Tag silbern sein....

Freitag, 1. Juli 2016

Veränderungen

Die erste Woche nach meinen Tessinferien - ich habe es ehrlich gesagt etwas gemütlich angehen lassen. Es gab auch allen Grund dazu, angefangen mit dem tollen Sonntagsbrunch im Schwellenmätteli. Der Montag war ja nur ein halber Arbeitstag, da ich am Nachmittag Telework und Hundespaziergang auf dem Programm hatte. Allzu viel habe ich an diesem Nachmittag allerdings nicht erledigt für meinen Lohn - ein erster Tag nach den Ferien eben.
Der Dienstag war wie bereits geschrieben unter dem Motto "lieber draussen Geburtstag feiern als in der Turnhalle grundlos schwitzen" - und Letzteres hätte ich bei diesen Temperaturen auch.....
Der Mittwoch war a) ein Telework-Tag und b) um 15 Uhr beendet - Work, nicht der Tag. Wir hatten alle um halb Fünf einen Termin im Kursaal Bern, und da man nicht zu knapp anreisen möchte, sind wir eine Stunde vorher losgefahren. Das mag vielleicht als viel erscheinen, aber man bedenke: die anderen haben es vielleicht überhaupt nicht eilig, am Viktoriaplatz wird gebaut (und der Verkehr geregelt) und das Parking des Kursaals ist eng - richtig eng!
Wir waren trotzdem pünktlich, wenn auch nicht ganz stressfrei im Kursaal. Schliesslich gibt es ja nur einmal eine Diplomfeier zum Lehrabschluss von Isabel. Diese war dann, na ja, recht lang und ziemlich wortlastig, aber es gab durchaus gute Redner - und eine Rednerin, die aber am Ende des Referats im letzten Satz regelrecht "weggeklatscht" wurde. Das Highlight für mich ganz persönlich kam dann beim Abendessen im Restaurant Rotisseria.

Donnerstag? Ach ja, da standen FlowerPower und Sauna auf dem Programm - und ich bin wie gewohnt etwas früher aus dem Büro raus. Carmen hatte auch noch etwas zu Feiern: Ihren neuen Job bei einer kleinen dynamischen Firma in Kirchberg (KMUDO). Toll, dass das geklappt hat, jetzt noch eine Stelle für Isabel und der Sommer erhält zusätzlichen Glanz.
Abendessen gab es spät da die beste Ehefrau von allen noch an einer Sitzung in Hindelbank war. Und einmal mehr in diesem Sommer blieb mir das Wassergiessen im Garten erspart: es schüttete eine halbe Stunde wie aus Kübeln. Das Resultat waren eine nasse Einstellhalle und am Morgen eine Spur Nebel wie im Herbst.

Dienstag, 28. Juni 2016

Fiesta

Heute ist der Geburtstag von Monika Schmocker. Der Tag begann mit strahlendem Sonnenschein, aber für mich früher als geplant. Eigentlich wollte ich nach den gestrigen aufwühlenden Fussballspielen etwas länger schlafen - etwas länger heisst bei mir: ich stelle keinen Wecker. Der Plan funktionierte bloss nicht ganz so richtig, ich war bereits um sechs Uhr wach und trotz den fünf Minuten die fehlten, wie üblich um halb Sieben auf dem Zug.
Dann gab es bereits etwas zusätzliche Bewegung, weil die renovierte NiNa-Komposition angefahren kam - und dort ist die erste Klasse bekanntlich in der Mitte, nicht wie üblich (und wo ich stand) am Ende. Dafür sind die Platzverhältnisse einiges besser als in den alten Kompositionen - man kann eben nicht alles haben.

Im Espace Post war den ganzen Tag Blutspenden möglich. Dieses fand im Auditorium statt, im Foyer wurden Formulare ausgefüllt, Blutdruck gemessen und Verpflegung abgegeben. Bekanntlich habe ich von meinem Arbeitsplatz aus wunderbare Sicht auf's Foyer und ich erkannte doch einige bekannte Gesichter - auch meine Tochter Isabel.
Dann war am Mittag Saisoneröffnung des Gartengrills (eher Alleegrill, von Garten kann man in der versiegelten Alleefläche nicht wirklich schreiben....). Dieser Anlass hatte schon leichten Festcharakter mit Ballonen, ziemlich lauter Musik und dem klassischen Grillgeruch. Sozusagen als Dessert gab es im Zusammenhang mit einer Sommer-Postkartenaktion (Postcard-Creator) gratis Mango-Sorbet von der Gelateria di Berna - gelbe Glace für die gelbe Klasse!

Etwas schwach motiviert machte ich mich nach dem Mittag auf den Weg Richtung Hauptsitz PostAuto, an die Belpstrasse 37. Ohne Neid genoss ich die akkustische Unterhaltung (Baulärm), das tropische Klima (feucht-warme Luft in allen Räumen) und das tolle Interieur (sprich: eher etwas älter...). Wie den meisten Kolleginnen und Kollegen meiner Abteilung geht es auch mir: es will eigentlich niemand zurück in die alten Büros.....

Der Abend verlief dann etwas anders als geplant: statt dem Volleymatch gegen Münsingen war kurzfristig "nur" ein Training angesagt. Und so kam es, dass ich statt "nur" in der aufgeheizten Halle im Garten von Schmockers sass und Monikas Geburtstag feierte - mit einer Bratwurst, Brot, Wein und ein paar feinen Desserts..... kein schlechter Tausch.

Sonntag, 26. Juni 2016

INTER

In der Schule habe ich mal gehört, Interlaken bedeute "zwischen den Seen" - was für Geografiekenner durchaus nachvollziehbar ist. Ich gehe mal davon aus, dass inter für "zwischen" steht. Das sollte sich doch eigentlich nachprüfen lassen...
- intermediate => Zwischenzeit, passt
- intercity => zwischen den Städten, passt auch
- interkommunal => zwischen den Gemeinden, macht auch Sinn
- international, interkontinental, interplanetar, intergalaxial.... => gleich wie oben, einfach immer grösser...., passt sowieso

Mein "inter" ist im Moment "inter-feriär" - oder etwas populistischer ausgedrückt: nach den Ferien ist vor den Ferien.

Sonntag, 12. Juni 2016

Irish

Dieser Tage fühlt man sich fast etwas wie in Irland: es ist mild, nicht heiss, nicht kalt und immer etwas feucht. Da kam mir der Veranstaltungstipp in der BZ gerade recht: Morgain im Gemeindesaal in Rüdtligen-Alchenflüh. Das liegt ja quasi gleich um die Ecke und wäre bei gutem Wetter zur Not auch mit dem Fahrrad erreichbar - kein Witz, mit vier fahrenden Familienmitgliedern und einem Auto braucht es manchmal etwas Planung....
Das Auto war frei und wir parkierten gestern um 20 vor Acht auf dem Parkplatz beim Schulhaus. Der Eintritt kostete 20 Franken, Tickets oder Stempel gab es keine. Im Saal - so ein typisches Teil an einer Schule, erhöhte Bühne, Vorhang und die klassischen stapelbaren Holzstühle mit Metallfüssen - waren etwa 40 Personen. Bestuhlt wurde fortlaufend, später erfuhren wir dann, dass wesentlich mehr Personen erschienen waren als erwartet. Trotzdem blieb es bis zuletzt ein kleines, überblickbares Grüppchen von interessierten Nicht-Fussball-Schauenden. Organisiert war das ganze vom Kulturforum (25-jährig) und mit Morgain (20-jährig) haben sie offenbar einen "Publikumsmagneten" engagiert....

Das Konzert war toll. Ich kannte Morgain vorher nicht, aber einen Bezug zu Irland haben wir natürlich und zur Musik sowieso. Morgain kommt allerdings etwas leichter daher als die bekannten klassischen Shows mit Stepptanz. Auch traurige Balladen wirken irgendwie bekömmlicher bei diesem Quintett - dazu trug vielleicht auch der private, intime Rahmen der Vorstellung bei. Noch besser wäre das Ganze natürlich in einem Altstadtkeller in Bern, einem irischen Pub oder Marian's Jazzroom - aber man kann nicht alles haben...
Nach dem Konzert scheint es beim Kulturforum Tradition zu sein, dass ein kleiner Apèro serviert wird. Diesmal gab es Guiness und Kilkenny (und Blötterliwasser in diversen Geschmacksrichtungen für jene, die Bier nicht mögen). Dazu handgemachte Brötchen, von guten Helfern zu Hause liebevoll vorbereitet. Das Ganze war gratis respektive im Preis inbegriffen, da traute man sich kaum zuzugreifen.....

Danach wollte ich den Abend noch gemütlich ausklingen lassen. Wir setzten uns in eines unser Lieblingslokale, den Platanenhof in Kirchberg. Ein lauwarmer Schokoladekuchen mit Beerensorbet - einfach himmlisch. Das Wirtepaar war wie immer auch präsent und wie so oft wechselten wir ein paar Worte beim Verlassen des Lokals (ja, die verabschieden die Gäste auch, wenn sie nur einen Schokoladekuchen mit Kaffee konsumieren....).  Aufhänger waren die bevorstehenden Kreativferien (weshalb wir den Lehrabschluss von Isabel nicht dort feiern können). Gibt's echte Ferien?  - Ja, wir fahren weg. - Wohin soll es hingehen? - Nach Irland. - Gibt's ja nicht, wir kommen gerade von einem Irish Folk Konzert. - Wart ihr auch schon in Irland? - Ja, im Honeymoon. - Nun, das wird bei uns auch so sein.
Spannend was man in zwei Minuten an der Tür alles erfährt, die zwei haben also geheiratet oder machen das bald, und dann geht's nach Irland on Honeymoon....

Mittwoch, 8. Juni 2016

Erste Klasse bei der BLS

Die Ninas, die Niederflur-Nahverkehrszüge der BLS werden aktuell gerade renoviert. Im Moment sitze ich in der ersten "neuen" Vierer-Nina und dabei ist mir gerade aufgefallen, dass ich in der ersten Klasse keine einzige visuelle Information (Fahrzielanzeiger) in Sichtweite habe. Das ist doch ziemlich erstaunlich in einem Zug, der aus zwei Kompositionen mit unterschiedlichen Fahrzielen besteht.
Gut, es ist ja prinzipiell ein Privileg in der ersten Klasse zu reisen, da sollte man sich nicht auch noch darüber beschweren.
Und ja, der Pendler braucht nicht unbedingt eine Fahrziel-Anzeige (solange die Fahrten plangemäss durchgeführt werden können - was bei den Ninas leider nicht immer der Fall ist: schwer zu verkuppeln und schwer zu trennen, da spinnt manchmal die Software komplett).
Was auch stimmt: es gibt akkustische Durchsagen, da bekommt man die gleichen Informationen - einfach via Ohr statt via Auge (was nicht bedeutet,  dass so nichts ins Auge gehen kann.....)

Zu denken gibt das aber schon. Es wird renoviert und dabei ein solcher Fehler produziert. Mal abgesehen davon, dass die Plätze in der ersten Klasse von 32 auf 20 reduziert worden sind. Nicht etwa zugunsten der zweiten Klasse - es hat jetzt einfach mehr Platz in der ersten - Platz zum Stehen....

Mittwoch, 1. Juni 2016

Was mache ich falsch?

Es gibt Tage, die scheinen einfach irgendwie vorbelastet zu sein. Heute ist vermutlich ein solcher...

Mein Tageshoroskop sagt zum Thema "Beruf":
Sie könnten etwas verpfuschen und es später bereuen. Im Beruf werden Sie eine verantwortungsvolle Stelle bekommen.
Ok, verpfuschen, mal schauen was sich da so anbietet, was habe ich heute Morgen gemacht? Im Architektur-Tool einige neue Schnittstellen erfasst, aber das kann's ja nicht sein, das Tool ist neu und wir sind Pilotteilnehmer - da kann man sich ja eigentlich fast alles leisten, es gibt ja noch keine Erfahrungswerte und kaum Vorgaben. Wobei.... seit halb Zwölf ist das System nicht mehr erreichbar....war ich das etwa?

Nun, das macht mir überhaupt nichts aus, denn zum Thema " Stimmung" sagt mein Horoskop Folgendes:
"Sonne und Venus im Sternzeichen Zwillinge werden ihnen neuen Pep geben. Nichts kann Sie aufhalten."
Neuen Pep? Was ist denn mit dem alten nicht in Ordnung, das lief doch gestern im Volleytraining ausgesprochen peppig.....? Aber immerhin scheint es so gut weiter zu gehen wie gestern. Dann kann mir dieser Systemausfall eigentlich egal sein, machen wir das Beste daraus - gehen wir Mittagessen.
Kennen Sie die Bezahllösung Twint? Nein? Sollten Sie aber, vor allem wenn Sie hier im Personalrestaurant was zum günstigen Personalpreis bezahlen möchten. Den internen Preis gibt's nur mit Twint oder Abbuchung vom Personalausweis. Blöd nur, wenn Twint dann an der Kasse nicht funktioniert......war ich das etwa?
Gut hatte ich am Morgen noch 30 CHF auf den Personalausweis geladen.

Zum Thema "Vitalität" meint das Horoskop Folgendes:
Sie sind in Topform. Sie können sich sogar ein paar Exzesse leisten."
Sag ich doch - Topform sagt schon alles! Exzesse müssen ja nicht gerade sein, aber vielleicht sollte ich darüber nachdenken, nach Hause zu gehen. Vor allem wenn man weiss, was im Horoskop zum Thema "Liebe" steht. Das schreibe ich hier jetzt aber nicht auf, Privatsache.

Sonntag, 29. Mai 2016

Confirmare

Es gibt Dinge im Leben, die geschehen einfach - ohne unser Zutun, ohne unsere Zustimmung. Das Wetter beispielsweise, aber ich soll ja nicht immer über das Wetter schreiben.... Oder die Taufe die in der Regel im ersten Lebensjahr stattfindet. Man hat dann quasi ein 15-jähriges Widerrufsrecht, und das ist doch schon mal gar nicht schlecht. An der Haustüre gibt es 7 oder 14 Tage, ganz genau weiss ich das nicht. Will man dann auch mit 15 oder 16 weiterhin der protestantischen Kirche angehören, dann muss/darf man diese Zugehörigkeit vor der Gemeinde bestätigen - confirmare.
Sonntag, 29. Mai 2016, 10 Uhr in der Markuskirche zu Bern. Die Kirchgemeinde ist vielleicht nicht vollzählig versammelt, aber es sind viele stolze Mamis, Papis, Grosseltern, Schwester und Brüder, Göttis und Gotten, Freunde und Bekannte anwesend. Sie alle warten auf den Einmarsch der Hauptdarsteller: den Konfirmandinnen und Konfirmanden. 15 an der Zahl im ungleichen Verhältnis von 2:13 betreten sie angeführt von Pfarrer Doppelvalium die Kirche. Ich möchte hier noch festhalten, dass diese Aussage nicht von mir stammt - das habe ich irgendwo aufgeschnappt....
Wer das gelbe Begleitblatt zum Gottesdienst genau gelesen hat, steht auf - die anderen tun es wegen dem Herdentrieb (und man möchte ja nichts falsch machen, schon gar nicht in der Kirche). Eineinhalb Stunden später neigt sich der Gottesdienst dem Ende entgegen, Konfirmation und Segen sind in trockenen Tüchern und wir haben auch drei tolle Gesangseinlagen gehört - und ich bin der stolze Pate der einzigen Sängerin, nicht schlecht, oder?
Petrus wiederum ist zu Tränen gerührt und vergiesst solche beim Verlassen der Kirche. Und die Heulsuse  (sorry) erholt sich nicht bis wir wieder zu Hause sind. Und das dauert dann doch eine Weile,  gibt es doch zuerst noch eine Fotosession bei der Kirche und ein feines Essen im Obstberg. Ja, und dann ist schon bald alles wieder vorbei, viel zu schnell - genauso wie die Jahre seit dem 1. April 2000. Und das ist kein Aprilscherz!