Dienstag, 13. Oktober 2020

Reisen

Wieder mal ins Tessin. Selbstverständlich ist das ja nicht im Jahr 2020, es gab Wochen, da war es einfach nicht opportun, für eine Sitzung drei Stunden mit dem Zug durch die Schweiz zu fahren - ein Weg, wohlverstanden. Heute sind die Infektionszahlen höher als kurz vor dem Lockdown im März, aber dieser Zug von Zürich nach Bellinzona ist gut besetzt - zumindest in der ersten Klasse. 
Ich mag diese Strecke. Man kann gut arbeiten, obwohl die Businessabteile nicht wirklich gut erkennbar sind. Es hat zwar ein Symbol aussen am Zug und innen an der Türe, aber wer schaut das schon an? Die Sitze sind zwar etwas komisch angeordnet für ein normales Reiseabteil, aber wem fällt das schon auf? Mir ist das ja eigentlich auch egal, solange sich niemand daran stört, dass ich hin und wieder telefoniere. Das geht sogar im Tunnel durch den ich gerade fahre, 57 Kilometer in 20 Minuten - der längste Eisenbahntunnel der Welt. Dahinter wartet manchmal eine andere Welt, meist aber nicht. Es kann schon mal sommerlich warm sein, wenn es auf der anderen Seite kühl und garstig ist. Manchmal hat es auch Schnee wenn bei uns noch alles grün ist, schliesslich ist auch der Tessin ein Bergkanton. Im Moment aber ist es vor allem einer jener Kantone, welche die Covid-Zahlen noch recht gut im Griff haben. Hier kann ich noch ohne Maske in ein Gebäude gehen und auch ohne Maske im Restaurant auf die Toilette. Nicht dass ich gegen solche Massnahmen bin - im Kanton Bern musste ja gehandelt werden. Aber schön, wenn es nicht notwendig ist.