Montag, 23. Dezember 2019

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Es sind noch genau 9 Tage übrig von diesem Jahr. Das heisst auch, dass 356 hinter uns liegen, trotzdem zählen diese letzten jeweils für mich zu den schöneren. So wie heute, im Zug 06:31 ab Utzenstorf hat es viel Platz. Auf den 20 Plätzen in der ersten Klasse sitzen auch nach Kirchberg gerade mal 5 Leute. Nicht dass ich unbedingt alleine reisen möchte, aber irgendwie wirkt das Ganze sehr entspannt. Ich bin mir bewusst, dass dies heute und morgen noch ändern wird, wenn die "Freizeitler" aufgestanden sind und die Läden stürmen werden. Denn es ist ja schon fast Weihnachten und der gestrige Sonntagsverkauf hat vermutlich kaum gereicht, alle Geschenke zu besorgen. 
Auf Weihnachten freue ich mich auch - vor allem, weil sich dann die ganze Familie trifft und zusammensitzt, etwas Feines isst und gute Gespräche führt. Was früher normal war, wird zunehmend anspruchsvoller; als Kind war die Familie klar definiert und alles darum herum kam dann noch dazu. Als Eltern mit Erwachsenen Kindern sieht das natürlich anders aus, die Sprösslinge bewegen sich in eigenen Kreisen, bilden eigene "Familien" und diese Freunde wiederum haben eigene, klassische Familien. Darum schätzt man dann die Weihnachtszeit umso mehr, jene Zeit, die uns grundsätzlich den Freiraum gibt, in den diversen "Familien" zusammenzukommen. Auch wenn Weihnachten als Fest für mich in den letzten Jahren etwas an Bedeutung verloren hat - die Weihnachtszeit hat das nicht. Ich liebe die Musik von Sky Christmas, den Duft von frischen Güetzi, das Licht von Kerzen. 
Dann folgt die Altjahrswoche mit einigen freien Tagen. Zeit für Freunde, für den Spenglercup, für einen interessanten Film, für die eigene Seele. Wenn dann noch Schnee fällt, ist es umso schöner. 
Diese Zeit beginnt jetzt, heute, mit meinem voraussichtlich letzten Arbeitstag im Büro in diesem Jahr. Mit einer Zugreise nach Bern in einem Abteil mit 20 Plätzen, auf denen seit Burgdorf nur noch vier Nasen sitzen.