Freitag, 9. Dezember 2016

Freude herrscht

Die besinnliche Weihnachtszeit ist wieder da. Geschenke kaufen, der Samichlaus, allerorten blinkende und leuchtende LED-Spielereien in kaltweiss oder noch kälterem Blau, Mord- und Totschlag bei der Reithalle.....worum ging es noch gleich?
Ich hatte gestern Nacht ausnahmsweise mal wieder einen Traum, der sich in die reale Welt gerettet hat: ich bekam Feedback von unseren Kommunikationsexperten zu einem Eintrag auf unserer Social-Media-Plattform PostConnect. Man stelle sich nur schon diesen abstrusen Fakt vor, ich lasse mir einen Eintrag im "gelben Facebook" von K absegnen..... Jedenfalls hiess das vernichtende Urteil: unverständlich, zu laut (ja, das geht auch schriftlich....).
Ich weiss auch noch, wie ich mich im Traum aufgeregt habe.
Ich kenne noch meine ersten Gedanken die sich in meinem Traumgehirn formuliert haben.
Geht's noch? Oder auf Berndeutsch: "schlifts?"

Erstens wusste ich nicht, was an meiner Traumbotschaft unverständlich hätte sein sollen (wie auch, ich hatte keinen Traumschimmer davon, was ich geschrieben hatte). Zweitens - und das war mir nicht nur im Traum klar - war das Ganze bewusst laut formuliert, mit einem leichten SVP-Touch sozusagen. Und sowieso meinte mein Alter Ego, es wäre im Gegenteil die offizielle Kommunikation welche zu leise kommuniziere. Es könne ja nicht sein, dass man die freudige Nachricht über einen bevorstehenden Umbau im Konzern mit leisen Tönen und einem breiten Lächeln kommuniziere - und gleichzeitig im Rücken der Mitarbeitenden schon die Messer der Kündigung im Milimeterabstand bereitgehalten werden, immer bereit zuzustechen. Und wenn sich die Person zu stark bewegt, sprich zu laut wird.....honi soit qui mal y pense.
Träume abstrahieren ja oft und können nicht 1:1 in die Wirklichkeit übertragen werden, aber ich hatte auch schon wesentlich wirrere Erinnerungen, wesentlich schrägere nächtliche Erfahrungen als jene der letzten Nacht.

Gut gibt es wenigstens Erfolgsmeldungen aus dem Parlament. Endlich wurde eine Lösung zur Eindämmung der Gesundheitskosten gefunden: man erhöht einfach die Mindestfranchise! Das hat auch Auswirkungen auf die anderen Franchisestufen (die gehen entweder auch rauf oder es gibt weniger Rabatt). Noch besser wird es, wenn auch noch beschlossen würde, die Frist einer gewählten Franchise auf drei Jahre zu erhöhen. Macht dann ein Risiko (heute) von 3x2500 plus 3x700.....9600 pro Person, mal zwei. Forget it. Man kann es drehen und wenden wie man will, die Prämien werden wohl temporär sinken, der Patient trägt aber mehr Kosten (oder mehr Risiko) selber....

Immerhin sieht man ab und an irgendwo noch eine Kerze brennen - eine echte - schön dekoriert auf einem Briefkasten oder in einer grossen Laterne vor der Haustür. Das gefällt mir, da bin ich wohl etwas retro. Ich fühle mich willkommen und daheim wenn ich so empfangen werde. Bei den elektronischen Blinky-Blinkies hingegen werde ich immer an die Neonreklamen in einem amerikanischen Diner erinnert..