Mittwoch, 22. November 2017

5, 4, 3, 2,...?

Heute arbeite ich wieder einmal im Wankdorf, am Hauptsitz der Schweizerischen Post um genau zu sein. Wankdorf, da war doch noch was... ja genau. Letzte Woche bin ich hier umgestiegen auf dem Weg von Thun nach Hause. Meine Route führte über Hindelbank wo ich mir das dort parkierte Auto klaute und nach Hause fuhr. (Ich musste meiner Frau nicht einmal etwas schreiben, die Skoda-App meldet das, wenn das Auto "heimkommt"...). Umgestiegen bin ich im Wankdorf, weil der Zug etwas spät dran und die Umsteigezeit am Hauptbahnhof knapp berechnet war. Der Fahrplan hätte das übrigens so nicht vorgesehen....
Jedenfalls hielt der Zug auf dem Perron, welches am nächsten zum Fussball-Stadion gelegen ist. Also genau auf der falschen Seite, denn ich muss ja ganz auf die andere Seite wenn ich nach Hindelbank fahren will.... Dieses Perron ist neu und im Gegensatz zu früher kann man nun direkt ins Tram umsteigen (wenn man möchte, wollte ich aber an diesem Tag nicht). Dabei ist mir aufgefallen, welch sonderbare Nummer dieses Gleis trägt. Nicht etwa die 1, nein, das war das alte Gleis welches es nun nicht mehr gibt, sondern die 0. Die Reihenfolge ist nun also von Nord nach Süd: 5 - 4 - 3 - 2 - 0!
Ich vermute mal, dass diese Nummerierung technischer Natur ist; die Bahngeleis-Infrastruktur wird vermutlich das Gleis 1 noch kennen (obwohl das nicht mehr da ist) und da hat man der Einfachheit halber die Kundenbezeichnung ebenso nummeriert wie die technische. Dass der Kunde dies nicht unbedingt als normal anschaut, ist da sekundär. Solche Beispiele gibt es auch noch andernorts, beispielsweise in Burgdorf. Da kann man auf demselben Perron von Gleis 1 nach Gleis 11 umsteigen. In Zürich eine kleine Weltreise, in Burgdorf ein Katzensprung. Wer die Geschichte dazu nicht kennt und wem EBT und RM nichts sagen, der versteht hier die Bahnwelt nicht mehr. Immerhin, bis zum Neubau des Busbahnhof erkennt man dort noch das Dach der alten Gleisanlagen und kommt so vielleicht darauf, dass das mal komplett getrennt war: SBB war SBB und RM war RM. Für den Kunden ist es einfach Bahn, so wie man oft von einem Poschi spricht, auch wenn das gar nicht gelb angemalt ist.