Samstag, 13. Juni 2020

Lange Anreise

Wie das eben so ist in einem Tal - es wird eng, Nadelöhre entstehen. Bei Schienenfahrzeugen entsteht das noch viel schneller,  dann nämlich, wenn nur ein Gleis zur Verfügung steht. Die Reise nach Bern erwies sich als trickreich. Zuerst war ich selber so tiefenentspannt, dass ich am Ende selber spät dran war. Ich schaffte es gerade so pünktlich zur Haltestelle - der Bus nicht, war aber nicht schlimm. Denn der Zug kam gar nicht. "Zug blockiert Strecke" - gut, soweit klar, aber Richtung Interlaken Ost oder Richtung Spiez? Mit nahezu einer halben Stunde fuhr ich dann mit dem Regio Richtung Spiez, wo der Lötschberger auf uns und die noch mehr verspäteten Reisenden aus dem Simmental wartete. Wer auf den Intercity Interlaken-Basel wartete, steht wohl heute noch dort.
Dafür passte dann alles beim japanischen Fondue. Das war gemütlich, fein, ein Erlebnis und hat gezeigt, dass wir eben immer noch eine Familie sind. Tout Berne schien in den Gassen unterwegs zu sein, tout Hygienemasken hingegen zu Hause. Sei's drum, ich bleibe nicht zu Hause und warte auf den nächsten Lockdown. Vielleicht hilft uns ja das schöne Wetter, denn draussen ist ja alles nicht ganz so gefährlich. 




Am Samstag habe ich dann Interlaken zu Fuss erkundet: einmal vom Ostbahnhof zum Westbahnhof und wieder zurück. Problem: ich hatte nach Trinkgeld im Restaurant, Taxifahrt und Brot kaum noch Bares. Der einzige (!) Postomat steht bei der Post und die ist fast beim Westbahnhof. Blöd nur, dass der Automat ausser Betrieb war. Immerhin kann ich mit dem Plus-Set auch an fremden Automaten gebührenfrei Geld beziehen. Dank der Credit Suisse hatte ich nun Geld genug für ein Bier in der Tasche. Also wieder zurück Richtung Ostbahnhof. Unterwegs kam mir in den Sinn, mal den Fahrplan zu konsultieren. Und schon rauschte der Bus vorbei, alles klar,  in einer halben Stunde wieder. Und nun? Doch ein Bier? Ins Hooters an dem ich nun schon zum zweiten Mal vorbei lief? Und warum ins Hooters - wegen der Bedienung in Hotpants und knappen Shirts? Kann ich auch zu Hause haben - das Bier meine ich. Am Ende wurde es eine Cola Zero aus dem Coop am Ostbahnhof. Das Bier gab's dann beim Wohnmobil, um halb Drei, mit 10'000 Schritten auf dem Zähler. Jetzt geniesse ich noch das Sommerwetter und warte auf den Sturm...