Mittwoch, 17. Juni 2020

Es gibt nur Wasser....

Bern war soweit ein Erfolg; ich konnte meine Geschäfte erledigen, die indirekte Amortisation ist aufgegleist - geht zwar nicht steuerbegünstigt, aber ist dafür bei der Auszahlung steuerfrei. Jetzt sollte einfach nicht allzu viel Unvorhergesehenes mehr kommen in diesem Jahr, dann passt das recht gut. Vermutlich habe ich meinen Broker etwas lange versäumt - aber ich habe ja Ferien. Und auch das passende Wetter dazu, die Sonne schien, die Temperaturen stiegen an, meine Regenjacke wurde zum lästigen Anhängsel.
Eine Trainingseinheit später war ich zwar frisch geduscht unterwegs durch den Bahnhof, aber eher nicht mehr im Ferienmodus. Der Zug nach Interlaken stand schon bereit, ich musste mich sputen. Darum stieg ich auch einfach mal ein, vorne, wegoptimiert und darum in der zweiten Klasse. Platz hatte es genug, somit war auch eine Hygienemaske kein Thema. Auf dem Weg nach Thun kam mir dann noch die Idee, den kürzesten Weg nach Neuhaus zu wählen. Gut, dieser Zick-Zack-Kurs ist vermutlich gar nicht wirklich kürzer, aber der Wasserweg bot sich bei diesem Wetter geradezu an, die Bubenberg stand auch schon bereit. Ich erinnerte mich an Tage aus meiner Kindheit, als hier wahre Menschenmassen auf's Schiff drängten und den Verkehr auf der Seestrasse fast zum Erliegen brachten. In der Nach-Lockdown-Phase ist das - für mich angenehm - anders: man bemüht sich um Abstand, das Personal trägt eine Maske und Zeit, auch mal ein paar Worte zu wechseln. Dabei geht es der Schiffscrew wohl besser als den Angestellten im Gastrobereich: erstere fahren das Schiff - und das geht wieder ganz normal - letztere leben von den Gästen und auch deren Trinkgeld. Nun soll man mit Karte bezahlen...dabei geht natürlich auch oft das Trinkgeld vergessen. 
Die Fahrt über den See war angenehm, in Neuhaus war es dann richtig warm. Und das blieb bis am Abend so, wenn auch mehr Wolken aufzogen. Ich beschloss, mal wieder draussen zu Essen, einfach nicht zu spät. Poulet vom Grill, dazu ein Tomaten-Mozzarella-Salat, das war schnell zubereitet - aber nicht schnell genug. Bereits bei den ersten Bissen begann es zu tropfen, später setzte ein kurzer Gewitterregen ein. Und seit dem gab es eigentlich nur noch ein Wetter: Regen, mal mehr, mal weniger. Und das Tüpfelchen auf dem i war dann noch die Wetterprognose für die nächste Woche...