Donnerstag, 25. Januar 2018

Der Nabel der Welt

Nun kommt er also, ist aktuell im Flugzeug über dem Atlantik und lockt Massen an. Die einen interessiert lediglich die Verpackung und weniger der Inhalt; die Schaulustigen in Kloten warten auf das Flugzeug. Andere wiederum haben sehr wohl den wichtigsten Passagier im Visier, und nicht nur ihn, sondern grundsätzlich alle Mächtigen dieser Erde. Einige wenige haben ihm gestern - in Abwesenheit - ans Bein gepinkelt. Wer die Abendausgabe der gestrigen Tagesschau gesehen hat, weiss von wem ich schreibe: Donald, nicht die Ente, Goldlocke ist gemeint.
Er macht Davos für einen Tag zum Nabel der Welt. Gut für ihn, hat er wieder Geld zur Verfügung (wenn es auch nur geliehen ist). Gut für den Klimawandel-Negierer, dass es in Davos Unmengen an Schnee hat. Gut für die WEF-Teilnehmer, dass Trump ein so dankbares Objekt für Satire und Ironie ist - Monsieur Macron hatte gestern jedenfalls einige Lacher provoziert. So haben am WEF wenigstens die Teilnehmenden etwas zu Lachen.
Wie lange das noch so sein wird, das steht in den Sternen. Die USA sind auf bestem Weg, die Rolle der absoluten Wirtschaftsmacht abzugeben. America first ist im Prinzip nur ein weiterer Schritt auf diesem Weg. Mit der Konzentration auf eigene Stärken wird auch Platz gemacht für andere Wirtschaftsmächte. Wenn Foxconn die iPhones neu in den USA produziert, werden sie vermutlich teurer sein als in Asien. Und dass in Asien keine mehr produziert werden, steht ja nirgends geschrieben, die sind dann einfach günstiger und ohne Apfelzeichen.

Vielleicht erlebe ich es sogar noch, dass der Nabel der Welt dereinst aus Peking nach Davos verschoben wird. Per Elektro-Flugzeug vermutlich...