Samstag, 25. April 2020

Ende Ferien

Es ist schon wieder Samstag. Habe ich wirklich eine ganze Woche nichts geschrieben? Wie kommt das, ich hatte doch eigentlich Ferien?
Ganz so eindeutig war das eben nicht in dieser Woche. Zuerst hatte ich noch einige Punkte auf der persönlichen ToDo-Liste, die mich eben etwas auf Trab gehalten haben. Ein paar Kleinigkeiten im Garten beispielsweise; oder eine weitere Entsorgungsrunde, diesmal zwei alte Matratzen; oder die Änderung im Versicherungsportfolio "meiner" Motorfahrzeuge - was ja erst ging, als ich die Schilder wieder einlösen wollte; oder unsere weisse Laterne vor der Türe, welche gestrichen und geleimt werden musste (man kann ja nicht alles wegschmeissen). Oder der Service vom Wohnmobil, welcher am Freitag auch noch Platz hatte - wobei die Schilder von Dienstag bis Donnerstag um 16:20 unterwegs waren; ich befürchtete schon, dass die gar nicht mehr pünktlich eintreffen. Oder die zweite Runde der Bewerbungsgespräche am Mittwoch, und die daraus folgenden Kommunikations- und Bürokratie-Aufgaben.

Oder die Scheidung.

Lassen wir uns ein Fazit ziehen:
- Laterne: Farbe bestellt, Farbe geliefert, Laterne gestrichen und geleimt 😄
- Matratzen: entsorgt, Platz in der Einstellhalle geschaffen, 18 Franken 😄
- Wohnmobil: Police geändert, Versicherungsnachweis bestellt, Schilder geliefert
- Wohnmobil-Service: Service abgeschlossen, Wohnmobil einsatzbereit 😄
- Bewerbungsgespräche: Kandidat eingestellt, Kommunikation und Papierkram teilweise erledigt 😄

- Scheidung: erledigt, Gerichtsentscheid ist unterwegs

Das "Highlight" der Woche war die Scheidung; das darf man jetzt nicht so wörtlich verstehen, keiner von uns zwei hat danach eine Party geschmissen. Es war einfach der Abschluss eines langen Wegs, auch wenn er im Prinzip nur 5 Monate gedauert hat. Wenn ich dann mal meine Memoiren schreibe, steht da vielleicht: "in 30 Minuten per Telefon war unsere fast 28-jährige Ehe geschieden". Was ist das für ein Gefühl? Ich kann es nicht richtig beschrieben; beide waren wir etwas emotional, aber es war so eine undefinierbare Mischung: einerseits tut das Ganze weh, wie alles, was wir aufgeben und wo wir Gefühle investiert haben; auf der anderen Seite war zumindest ich froh, dass wir nun Klarheit hatten. Das Gespräch war sehr angenehm, inhaltliche Anpassungen gab es keine. Offenbar haben wir das Ganze ziemlich gut angepackt. Nun ist mein Wunsch, dass wir uns nicht komplett aus den Augen verlieren und ab und zu von einander etwas hören, lesen oder sehen. Das muss möglich sein, zumindest hoffe ich das. Aber bekanntlich steckt das Leben voller Überraschungen, niemand weiss, was das Morgen bringt.

Unterm Strich bin ich froh, dass wir zweimal Notariats- und Anwaltkosten gespart haben: einen Ehevertrag hatten wir bis zum Schluss nicht ("machen wir dann irgendwann, sollten wir jetzt endlich machen,...."), und die Kosten für einen oder sogar zwei Anwälte haben wir auch nicht investiert. Trotzdem hat es auf Anhieb geklappt - jetzt schauen wir beide nach vorne, und warten auf die nächsten Überraschungen....