Donnerstag, 16. März 2017

Digitale Zombies

Vielleicht kennt ihr das ja auch: Zeitgenossen die einem auf der Strasse überall entgegenkommen, mit aufgesetzten Kopfhörern in ihrer eigenen kleinen Welt. Und genauso ist es auch - kommt sogar im aktuellen Strategievideo der Post vor, 7,6 Milliarden Welten. Ja wenn die das schon sagen, dann kann es ja eigentlich nicht verkehrt sein, oder?
Es gibt sie mit kleinen, filigranen Ohrstöpseln - die erkennt man auf den ersten Blick kaum, wären da nicht oftmals weisse Kabel dran. Marketing eben.... ich mag diese Dinger auch, weil sie gut "isolieren", von der Aussenwelt nämlich. Dann muss man nicht so laut aufdrehen um seine Musik zu hören..... man hört dann aber auch keine Zugdurchsagen mehr und sitzt plötzlich im falschen Zug - oder ganz alleine, weil man nicht mitbekommen hat, dass er (der Zug) defekt ist und es gar nicht weiter geht. Deshalb mache ich das nur ganz selten.
Dann gibt es noch die dicken Dinger. Die gewaltigen Kopfhöhrer die ebenfalls gut abschotten, aber eben gesehen werden wollen mit ihren knalligen Farben. Auch Marketing und vielleicht die neuen Statussymbole für Männer? Nicht weil die so viel kosten, aber die Porsche-Witze sind ja schon etwas ausgelutscht...
Heute ist mir wieder ein solches Exemplar begegnet und ich habe mich gefragt: was ist so speziell an dieser Bewegung? Die sehen nämlich fast alle irgendwie gleich aus, wenn sie vorübergehen. Logisch, die grossen Ohren - aber da ist noch mehr: ein starrer Blick geradeaus, kaum Bewegung im Oberkörper, ein gleichmässiger, fast schwebender Gang.... ja klar, irgendwie bewegen sich die wie Zombies - Besucher aus einer anderen Welt, oftmals immer noch in einer anderen Welt.

PS: es gibt auch noch andere Exemplare. Jene, die die ganze Welt anstrahlen, weil sie gerade gute Musik hören...oder ein Hörbuch...oder sonst was.