Dienstag, 1. Mai 2018

Entscheidungen

Die Fahrt im Zug war heute Morgen ruhig. Leider regnete es, das hiess für mich: Schirm mitnehmen (und auch einsetzen, denn dabei ist der fast immer). Ich hatte mich für den Zug um 06:42 entschieden und sogleich stellte sich für mich die nächste Frage: fahre ich bis Zollikofen (und warte dort unter dem Perrondach auf den Umsteigezug), oder steige ich schon in Burgdorf um. Zeitlich spielt das keine grosse Rolle, was ich in Burgdorf später abfahre, warte ich sonst in Zollikofen. Sinnvoll wäre wohl der Umsteiger in Zollikofen gewesen, aber ich wählte trotzdem die andere Variante. Mein Gedanke war: ich warte unter dem Perrondach und laufe erst nach vorne (in den Regen), wenn der Zug einfährt.
Nun, ganz so einfach wie geplant war das Ganze dann doch nicht. Ich fand zwar gerade noch einen Platz am Trockenen, aber dann kam aus Bern ein Güterzug herangebraust - und da ich ziemlich nah an diesem Gleis stand, wäre ich seitlich nass geworden. Na gut, dann eben früher auf's Perron raus uns möglichst weit weg vom Güterzug. Schirm auf, ist ja schliesslich einer mit Sturmgestänge, dem kann auch ein vorbeibrausender Zug nichts anhaben. Dann war er aber nass und ich legte in im Zug nach Bern auf den Boden (damit das Teil nicht von der Gepäckablage runtertropfen konnte).
In Bern hatte ich dann die Qual der Wahl: mit den ersten Fahrgästen aussteigen (dann hat's kein Gedränge an der Treppe und es reicht perfekt auf's Tram - ein wichtiges Argument bei Regen), oder gemütlich warten bis die meisten ausgestiegen sind, dann ist es viel gemütlicher. Spontan wie ich bin wechselte ich im letzten Moment von "Warten" auf "Aussteigen", kam reibungslos über die Welle in Richtung Hirschengraben voran und...vermisste dann meinen Schirm. Mist, der war noch im Zug. Zum Glück bleibt der in Bern 15 Minuten stehen und fährt dann wieder nach Olten. Also zurück auf Feld 1, sprich zurück zum Zug. Der Schirm war noch da, mein Tram danach aber weg - soviel war klar. Nun kam die Variante "Gemütlich" zum Zug, ich schlenderte diesmal nicht über die Welle sondern durch den Bahnhof in Richtung Loeb. Hier passte der Anschluss auf's Tram, zwei Minuten warten, das sollte auch im Regen gehen. Aus den zwei Minuten wurden fünf, eine Fahrzeugpanne zwischen Bahnhof und Bümpliz hatte zu einer Überlastung am Hirschengraben geführt.
Fazit: nach ein paar "falschen" Entscheidungen war ich zwar nässer als wenn ich zu Fuss ins Büro gelaufen wäre, aber immerhin habe ich noch meinen Schirm - und ein paar Zusatzschritte auf meinem Zähler...