Dienstag, 6. Februar 2018

Chefsache

Gestern Abend, bereits nach 20 Uhr, trudelten noch ein paar geschäftliche Mails rein. Mein erster Gedanke war: das ist sicher irgendwelche Werbung. Die werden aber eigentlich recht zuverlässig von unserem Spamfilter abgefangen, darum riskierte ich trotzdem einen kurzen Blick auf die App. Die erste Nachricht war von meinem Chef, eine Sitzungseinladung für heute Dienstag - und zwar um 08:15. Das heisst, ich muss mal aus den Federn, denn die Sitzung sei wichtig und darum obligatorisch. Ok, das geht, zugesagt.
Die zweite Nachricht war 10 Minuten jünger und vom Chef meines Chefs. Eine Sitzungseinladung, ebenfalls für heute, ebenfalls um Viertel nach Acht. Ebenfalls wichtig und wer es einrichten könne, möge doch dabei sein - zur Not via Telefonkonferenz. Um uns die Qual der Wahl zu ersparen, stand noch, dass der Termin von meinem Chef von diesem übernommen werde.
Da grübelt man zuerst einmal und liest die Einladung nochmal genau: eine wichtige Mitteilung für die Zukunft unseres Unternehmens (welches genau? Post? PostAuto?). Susanne Ruoff habe die oberen Kader von PostAuto gestern an einer Telefonkonferenz informiert (merke: es geht um PostAuto; und es war offenbar schon recht spät). Um 08:30 gäbe es eine Meldung im Intranet, um 09:00 gehe es an die Presse (interessiert also die ganze Schweiz). Man denkt ja zuerst immer an etwas Schlimmes. Werden wir verkauft? Fusionieren wir mit den SBB? Dabei warten wir doch alle seit Wochen auf einen ganz bestimmten Entscheid unserer Konzernleiterin: wer wird Nachfolger des abtretenden Chefs von PostAuto. Die Gerüchteküche brodelt schon länger und ich glaube so mancher hat sich einen Favoriten auserkoren. Meine liebste Wahl wäre eine Favoritin: Delphine Albrecht, Leiterin der Region Bern. Auch gut wäre eine externe Führungskraft. Ich tippe aber auf Roman Cueni, Leiter Mobilitätslösungen.

Bald wissen wir alle mehr: ob's wirklich darum geht, und wer es ist.