Mittwoch, 3. Februar 2021

Monday, bloody monday

Mal wieder nach Bern, mal wieder ein paar Leute sehen. Das war die Idee am Montag, schliesslich war es der 1. Februar und damit auch der erste Arbeitstag eines neuen Kollegen. Soweit, so gut. Der Tag entpuppte sich als verkapptes Entschleunigungsprgramm...
Zuerst war die BLS an der Reihe. Ihr kreativer Beitrag war, eine Dreierkomposition Ninas Ausfahrt Burgdorf auf einer zentralen Weiche zu parkieren. Die Wirkung war grandios: Unterhaltungseinlagen vom Lokführer, diverse Neustarts der Zug-Software mit kompletter Verdunkelung aller Wagen, unterbrochene Verbindung zwischen den Strecken nach Thun und Solothurn, Zugkompositionen an Perrons wo sie nicht sein sollten, und nahezu alle Passagiere mussten umsteigen (sofern sie nicht ohnehin ausstiegen weil sie am Ziel waren). Und ich war mittendrin, nicht nur dabei. Ich wäre gerne ausgestiegen, ging aber nicht, weil 2/3 des Zugs im Schotter standen. Die Letzten waren tatsächlich die Ersten: die letzte Nina stand noch am Perron, wir konnten irgendwann - nachdem der Lokführer vor der Technik kapituliert hatte - aussteigen, in den Regen, und uns überlegen wie es nun weiterging mit unserer Reise. Es waren um diese Zeit ja fast alles Pendler, die kennen die Zugsverbindungen auswendig. Eine Lautsprecher-Durchsage hätte nur gestört, darum kam wohl auch keine. Die elektronische Schnattertante hatte genug zu melden mit Zugsausfällen, Verspätungen und Gleisänderungen.
Übrigens, mein SMS-Kanal mit den Störungen der BLS ist an diesem Tag regelrecht überlaufen: zuerst eine gross3 Störung im Bahnhof Bern, später noch Zugsausfälle auf der S44 in beide Gabelrichtungen. Vermutlich war das nur ein Zug, aber weil sich die Strecke gabelt, gibt das schon zwei Meldungen. Und weil diese Kompositionen auf der Rückfahrt auch fehlen, sind es dann schon vier.
Mittagessen in der Kantine war dann Entschleunigung Nummer zwei: wurde in der Vorwoche das Menü noch geschöpft, war nun Selbstbedienung. Und wir sind ja alle keine Schöpfprofis, es bildete sich eine lange Schlange (nicht zuletzt wegen den Abstandsregeln). Und obendrauf kam noch die Tatsache, dass es um Viertelnnach Zwölf schon kein Adrio mehr hatte, und stattdessen ein paniertes Schnitzel aufgestellt wurde. Die hatten sich einfach verrechnet.
Wie angenehm war da der gestrige Dienstag: langer Mittag mit "Auslauf" (Freilandhaltung eben), ein Training am Abend, echte Penne al arrabiata zum Znacht - was für ein Kontrast. Blöd nur, dass ich heute schon wieder im Zug nach Bern sitze: Vorstellungsgespräch mit einer potentiellen neuen Mitarbeiterin...