Samstag, 10. Juni 2017

Wie Nieder ist dieses Horn wirklich?

Da die arbeitende Besatzung heute bereits um acht Uhr in Matten sein musste, gab es recht früh Tagwache. Bei mir allerdings ohne Wecker (was schon mal positiv ist) und der Tag empfing uns mit einer angehehmen Frische - kalt war es auch hier auf 1120 Meter Höhe nicht. Der Nachteil des Frühaufstehens: man dreht plötzlich Däumchen und ist dann trotzdem um Viertel nach Acht mit dem Hund unterwegs. Vorteile gab es zwei, einmal war es zum Wandern noch angenehm, zum anderen waren wir eine Minute vor 9 an der Kasse. Also gab es ein Frühaufsteherticket, Beatenberg-Niederhorn retour für 15 CHF (einfach wäre gleich teuer gewesen, Hunde sind ohnehin gratis).

Einsteigen war kein Problem, da die Bahn anhielt. Fahren war auch keines weil jedes Schaukeln äusserst effektiv abgebremst wurde. Aber die Mittelstation.. .definitiv nichts für Dylan, alles in Gitterrost gebaut, gut für Schuhgänger, schlecht für Hunde. Die Bergstation war dann genau gleich, aber viel weniger Weg: schon mal einen Hund auf rohen Eiern laufen gesehen? Gut gemacht Dylan!

War Dylan die 2,5 Kilometer zur Bahn geschlichen (wandern ist ja sooo langweilig), ging es auf dem Niederhorn wesentlich zügiger voran. Zumindest die erste halbe Stunde, dann begann er überall hinzugehen: zu jeder Feuerstelle, zu jeder Bank, dann schaute er mich an mit dem "wir-sind-da-kehren-wir-um?"-Blick. Natürlich sind wir nicht umgekehrt, natürlich sind wir bei der Mittelstation nicht eingestiegen - dafür haben wir auf zwei Wegen nach einigen 100 Metern umgekehrt - ich wollte ja nicht Treppensteigen. Natürlich habe ich dann noch kurz vor dem Dorf einen Weg verpasst (weil unser Ziel dort nicht angeschrieben war). Trotzdem, nach fast vier Stunden waren wir wieder zurück beim Wohnmobil, 12 Kilometer in den Beinen, ein Bier auf dem Tisch und eine Cervelat zwischen den Zähnen.