Samstag, 26. Januar 2019

Banja

Was zum Henker ist eine russische Banja? Und wie kommt in die Schweiz nach Burgdorf? Die Antwort hat viel mit dem persönlichen Engagement einer jungen Frau zu tun, welche im FlowerPower in Burgdorf arbeitet. Die Banja wurde im Wellnessbereich improvisiert eingerichtet und 15 Personen kamen heute um 10 Uhr in den Genuss dieses tollen Rituals.
Die finnische Sauna war zu einer russischen Banja umfunktioniert, als ich den Wellnessbereich betrat. Der riesige Bildschirm und alle anderen Wände waren mit dickem, schwarzem Stoff verhüllt, es war richtig schummrig auf den Holzbänken. Zuerst gab es aber erst mal Tee - starken, sehr starken Schwarztee. Dann Kaffee, den abgekühlten Satz um genau zu sein, für jede Person eine Handvoll. Daraus wurde im Dampfbad dann ein Peeling und wir waren nach 10 Minuten so richtige Kaffeemonster. Das Ganze musste dann abgeduscht werden und anschliessend war da Kaffee, Kaffee, Kaffee überall... Zum Glück mussten wir das nicht selber putzen, nachmachen zu Hause wäre jedenfalls keine richtig gute Idee. Uns rufte die Sauna, äh, Banja und vor derselbigen wartete eine Flasche in der Hand dieser jungen Frau, die ich eingangs schon mal erwähnt hatte. In der Flasche war etwas, das klar wie Wasser war. Daraus schenkte sie allen einen Schluck in einen kleinen Becher, Wasser war das definitiv nicht (und Smirnov dürfte auch nicht das russische Wort für Wasser sein). Nastrowje, und leer war das Becherchen. Nach dem Vergnügen kam die Arbeit: mit zwei Birkenzweigen (halbe Büsche, um ehrlich zu sein) begann unsere Gastgeberin das Wasser überall im Raum zu verteilen. Auf die Steine, auf die Gäste, in der Luft, überall. Dazu gehörte auch für jeden von uns ein paar Massagehiebe auf den Rücken. Oder auf die Schulter. Jedenfalls verteilten sich die Birkenblätter nach und nach im ganzen Raum, auf Boden und den Körpern. Dazu russische Musik, oder was wir dafür gehalten haben - Russisch konnte von uns niemand und man weiss ha nie, was man aus dem Internet herunterlädt.
Nach einer Dusche und etwas Ruhe sah das ganze dann genauso aus, wie man es nach einer Party erwarten kann. Und das war es ja eigentlich auch gewesen: tolle Musik, eine gute Show, nackte Menschen, Schnaps und eine heisse Stimmung.