Freitag, 8. Juni 2018

Schon wieder

Die Ereignisse wiederholen sich. Manche glücklicherweise - beispiel der Freitag - während man auf andere gut verzichten könnte. Schon wieder ist diese Woche am Kocherpark eine Frau unter's Tram gekommen und schon wieder ist diese leider ein paar Tage danach im Spital verstorben. Das gibt einem schon etwas zu denken.
Zum einen war die Frau 54 Jahre alt. Das ist gerade mal drei Jahre älter als meine Wenigkeit, ich kann also davon ausgehen, dass sie noch nicht durch ihr Alter schwer eingeschränkt war - egal ob in geistiger Beweglichkeit oder ihrer Wahrnehmung. Ein so grosses Gefährt wie das rote Tram in Bern sollte man doch eigentlich wahrnehmen. Ganz so einfach ist die Geschichte aber nicht. Denn diese Ecke ist eine wirklich gefährliche, das wird einem klar wenn man selber diese Strasse überquert.
So wie das Unfalltram auf dem Bild zu sehen war, ist dasselbe passiert wie vor einigen Jahren: die verunfallte Person kam vom kleinen Perron in der Mitte der Strasse, welche beim Kocherpark die Tramgleise von den Autospuren trennt. Kommt man von dieser Seite, muss man zuerst mal einen Fussgängerstreifen überqueren - und hier fängt das Problem auch schon an. Die Ampel schaltet nicht von selber auf Grün (weiter oben beim Wonder Waffel und Zivilstandsamt hingegen schon - obwohl es an beiden Ampeln diese gelben Drückkästen hat). Mann/Frau muss also schon drücken, wenn man über die Strasse gehen will ohne eine Verkehrsregel zu verletzen - was erstaunlich oft geschieht. Denn dieser Drücker gibt beim Drücken nicht nach, man merkt gar nicht, ob man richtig gedrückt hat - ausser man öffnet die Augen und lenkt den Blick zum Drücker, weil der nämlich bei richtigem Drücken rot zu leuchten beginnt. Oft, sehr oft komme ich an diese Ampel, es warten auf beiden Seiten Fussgänger und nichts leuchtet am Drücker. Die Leute beginnen sich zu nerven, warum wird diese doofe Ampel nicht grün, laufen bei Rot über die Strasse oder geben dann zumindest Vollgas wenn es endlich Grün wird. Und dann kommt das kleine Perron, dahinter ein zweiter Fussgängerstreifen ohne Ampel - nur mit einem Warnblinklicht in Form eines Trams. Und das mit den wachen Sinnen habe ich ja schon mal beschrieben, in Eile und etwas abgelenkt genügt und man ist schon vor dem herannahenden Tram.
Nun kommt dieses ja einerseits nicht gar so schnell, weil es ja am Kocherpark gleich bei diesem ominösen Mini-Perron halten will. Andererseits sieht der Tramführer die Personen über den Ampel-Fussgängerstreifen gehen - aber er/sie kann eben nicht erkennen, ob diese Personen denn auch wirklich stillstehen in der Mitte. Ein Signal gibt er ohnehin in dieser Situation, aber eben - schon wieder die wachen Sinne. Kommt dazu, dass man auf diesem Mini-Perron nur hintereinander stehen kann (oder bezogen auf die Fussgänger welche hier queren eben nebeneinander). Sonst riskiert man ebenfalls, irgendwie von einem vorbeifahrenden Tram touchiert zu werden.
In meinen Augen ist es nun genug, da muss etwas passieren. Irgendwie müssen die Fussgänger zu einem Stopp gezwungen werden, einfach gerade durchlaufen zu können, das ist dort viel zu gefährlich. Nicht dass ich in ein paar Jahren denken muss: nicht schon wieder....