Wir schreiben das Jahr 2016, den 20. Mai um konkret zu werden. Eine neue Zeitrechnung für PostAuto "Finanzen und Informatik" hat begonnen. Zum wiederholten Male sind wir auf dem Gebiet der Stadt Bern mit unseren Büros umgezogen, diesmal in den Entwicklungsschwerpunkt Wankdorf, ins Espace Post - den neuen Hauptsitz der Schweizerischen Post. Wir sind aber mit die letzten, welche diesen Schritt machen; die ganze Schönburg ist bereits vor rund einem Jahr hier eingezogen und wir füllen nun die (vor)letzten Büroräume im ersten Stock des Gebäudes.
Erster Stock bedeutet: treppenfähig, nahe zum Ausgang, in Reichweite der Kafeteria, mit Blick auf den Empfang und das Personalrestaurant und unmittelbar neben den Spezialräumen. Letzteres bringt uns leider nicht ganz so viel, weil dazwischen noch das zweistöckige Auditorium liegt - und somit trotz unmittelbarer Nachbarschaft kein direkter Zugang besteht (zum Ruheraum beispielsweise). Erster Stock bedeutet auch, dass man nicht allzu gute Aussicht hat. Wer das geniessen möchte, sollte sich auf die Etage der Konzernleitung begeben und den Blick schweifen lassen. Man kann beispielsweise vor der Abfahrt mit dem Auto checken, ob das Grauholz verstopft ist. Oder den Mormonentempel sieht man auch sehr gut, die Aare weniger weil sie hier einfach zu tief eingegraben ist in der Landschaft - sie wäre aber gleich hinter der Autobahn die uns fast zu Füssen liegt.
Wankdorf bedeutet kürzerer Arbeitsweg, dafür ist der Zug bei der Heimfahrt bereits mit all jenen besetzt, die im Hauptbahnhof schon eingestiegen sind. Solange ich einen Sitzplatz finde, geht's ja noch. Aber ein Vorteil ist das definitiv nicht. Und überhaupt bin ich eigentlich in der Vergangenheit noch ganz gerne durch die Stadt Bern flaniert, sei es über Mittag oder auf dem Arbeitsweg. Ich befürchte schon, dass ich das etwas vermissen werde und nicht mehr ganz so viel mitbekomme, was sich in Bern so verändert. Schade eigentlich, aber nicht alles was neu ist, ist eben auch besser.
Der erste Tag im neuen Arbeitsumfeld war echt spannend. Am meisten über den Weg gelaufen sind uns Hindernisse in Form von Personenschleusen. Die sind hier allgegenwärtig und ohne Badge ist man echt aufgeschmissen. Es gibt nun also definitiv keinen Grund mehr, diesen nicht sichtbar zu tragen (weil man ihn ohnehin immer benötigt) - abgesehen davon ist es ja auch vorgeschrieben.
Das Personalrestaurant macht mir nach wie vor einen recht guten Eindruck. Nachdem ich bereits einige wenige Male als Gast hier gegessen habe, ist es nun wohl mein Alltag, wenn ich nicht gerade Telework mache oder auswärts einen Termin über Mittag wahrnehmen darf/muss. Oder aber ich geniesse das schöne Wetter und hole mir was vom Wankdorf Center, dann gibt's gleich noch ein paar Hundert Schritte für den Schrittzähler.
Die übrigen Räume sind praktisch und modern, zudem auch recht ansprechend. Am ruhigsten war es übrigens im obersten Stock, dort wo ein Büro mit "Urs Schwaller" angeschrieben war. Aber soweit nach oben werde ich es wohl nicht mehr schaffen in meiner Berufskarriere - will ich aber auch nicht. Mir gefällt es ganz gut hier im ersten Stock mit direktem Blick auf das Foyer vor dem Auditorium (und damit auf die unzähligen Apèros die hier jeweils stattfinden).