Der Marathon ist kurvig - darum sehen wir auch das Ziel noch nicht. Es kann hinter der nächsten Kurve liegen- unwahrscheinlich - oder noch weit entfernt. Aktuell ist die Strecke abfallend, aber wer weiss, vielleicht wartet hinter der Kurve ja auch der Muristalden? Ich weiss nicht, was mühsamer ist: ein weit entferntes Ziel auf einer langen Geraden, das man sieht, aber einfach nicht näher kommt? Oder ein Ziel, welches man nicht sieht und daher auch nicht weiss, wie weit entfernt es noch ist? Im zweiten Fall verlässt man sich auf's Gefühl, und das stimmt in der Regel schlecht. In beiden Fällen steigen Müdigkeit und Frustration an.
Trotzdem - es kann nicht mehr so weit sein. Wir sind jetzt ungefähr ein Jahr im Pandemie-Modus unterwegs, die Hälfte haben wir ganz sicher hinter uns. Mein Gefühl sagt mir, dass ich im Sommer geimpft werde. Spätestens. "Alles neu, macht der Mai" stimmt hier für einmal nicht, dafür bei einem anderen Langstreckenlauf. Das Projekt "Paradiso Zollikofen" hatte seinen Anfang im Winter 19/20, unmittelbar vor der Pandemie. Es dauerte also ähnlich lange, glich aber eher einem Triathlon: die zwei anderen Disziplinen hiessen Scheidung und Job. Letzterer streng wie selten und wieder einmal in einer Reorganisation. Nun, beim Paradiso-Projekt bin ich auf die Zielgeraden eingebogen: der Übergabetermin ist fixiert, die Zeit auch. Der 27. Mai ist es, genau wie im Kaufvertrag vorgesehen. Nun brauche ich noch ein Zügelunternehmen, und ein Abflauen der Pandemie - damit Ikea wieder liefert und montiert.