Dienstag, 23. Februar 2021
Berne Beach
Echt jetzt - schon wieder Sahara meets Switzerland? Warum gibt es bei uns in letzter Zeit so viel Sahara-Sand in unserer Luft? Klar, das liegt am Wind, der direkt aus Nordafrika über die Alpen zu uns weht. Geht das so weiter, kommt am Ende die Wüste noch zu uns. Wobei, so ein kleiner Sandstrand mitten in Bern, unten an der Aare, das wäre schon nicht zu verachten. Vor allem, wenn das passende Klima gleich mitkäme, inklusive Palmen. Bekanntlich soll man aber aufpassen, was man sich wünscht - es könnte in Erfüllung gehen. Im Fall des Aare-Beach - das was über die Volleyball-Felder hinausgeht - würde das vermutlich nichts Gutes bedeuten und Greta Thunberg auf den Plan rufen: Tropisches Klima oder zumindest Palmen-freundliches Wetter würde bedingen, dass es wesentlich wärmer wäre als heute. Das wiederum dürfte dem Corona-Virus nicht so gefallen, aber eigentlich sollte dieses Thema ja wenn immer möglich gemieden werden.
Man stelle sich das einmal vor, Tropical Berne, das ganze Jahr hindurch Gelati-Wetter (wobei das ja nur eine Frage der Einstellung ist - geht auch heute schon), keine überquellenden Kleiderschränke mehr, weil's die Hälfte der Garderobe nicht mehr braucht - die voluminöse, schwere Hälfte überdies. Statt Röschti und Surchabis fischt man sich frische Garnelen aus dem Wohlensee und Caipirinha wird das neue Nationalgetränk. Schon etwas schräg, oder, klingt doch irgendwie wie ein Traum und so gar nicht nach der Realität.
Träumen ist bekanntlich nicht verboten, und so manche und mancher träumt heute vermutlich von einem Volltreffer in der Euromillons-Ziehung. 220 Millionen Schweizer Franken, was macht ein Normalsterblicher mit so viel Geld? Zuerst einmal ein paar Millionen dem Steuervogt abliefern, soviel ist klar. Und ja, es gibt - auch oder gerade in der Schweiz - ganz viele Menschen, die mehrere Milliarden besitzen. Für die wäre das wohl nur eine Portokasse, wir Normalos können uns so viel Geld ja gar nicht vorstellen. Ich sage immer, je mehr Geld und Vermögen ein Mensch besitzt, desto mehr Angst hat er, dass ihm etwas weggenommen wird. Man kann es bekanntlich ja auch nicht mitnehmen, wie alles Materielle, wenn dieses Leben endet. Da ist es wohl am besten, man achtet darauf, nicht allzu viel Besitz anzusammeln - Besitz, der ja am Ende doch nur belastet. 220 Millionen sind schon eine arge "Belastung", sollte man heute gewinnen. Wobei diese Last problemlos gemindert werden kann, man darf ja bekanntlich solche Summen in der Schweiz spenden, verschenken, was auch immer - und geteilte Last ist bekanntlich die halbe Last (eigentlich heisst es ja "Leid", aber passt hier wohl auch). Sollte ich also in den nächsten Tagen Geld verschenken, und zwar in rauhen Mengen, dann wisst Ihr: ich war's, ich habe gewonnen.
Einige meiner Kollegen würden jetzt wohl fragen: "und von was träumst Du nachts...?". Hat was, ist wirklich nur ein Traum, aber ein viel geträumter in diesen Zeiten, so habe ich jedenfalls gelesen. Der junge Schweizer Segler von der Vendée Globe hat's jedenfalls konkret ausgedrückt: er spiele jetzt jede Woche Euro-Millions. Vermutlich, um seine anderen Träume wahrzumachen, die bei diesem Hobby eben etwas teurer sind. Andere haben da ganz andere Sorgen, die haben keinen Job oder finden nach der Lehrstelle gar nicht erst einen. Sind wahrlich nicht die allerbesten Zeiten für diese Generatiion, welche jetzt am Ende der Ausbildung steht, das Leben organisieren muss, sich vielleicht auch mal wieder so richtig austoben möchte - und alles klappt irgendwie nicht. Da hatten wir es doch ganz gut, bei mir zumindest flutschte das mehr oder weniger die ganze Zeit irgendwie. Vielleicht waren meine Ambitionen auch einfach zu tief, oder der gewählte Weg zu gradlinig und vorhersehbar. Vielleicht habe ich es mir damals etwas einfach gemacht und dazu noch jede Menge Schwein gehabt. Dass das nicht auf Dauer so weitergehen würde, das lag ja auf der Hand. Auf der anderen Seite...es läuft im Moment doch wieder ganz gut. Der Umzug steht vor der Tür (ok, bin noch etwas weit weg), die Impferei sollte irgendwann sogar im Kanton Bern mal auf Touren kommen, der Frühling scheint sich heuer frühzeitig bei uns einzunisten, und die Volleyballer planen schon wieder die nächste Saison (die ja dann erst im Herbst losgeht, falls es denn wirklich klappt).Und dazu kommt noch, dass wir auch noch Kartoffeln im Überfluss haben. Wisst ihr auch, warum? Weil die Gäste in den Restaurants fehlen und Pommes Frites offenbar nur auswärts gegessen werden. Scheint fast, als ob sich die Schweizer zu Hause gesünder ernähren, als im Restaurant.
PS: gerade bildet sich in meinem Kopf das Bild einer kleinen Portion Pommes Frites - das habe ich nun davon...