Auf dem Spaziergang war ich zuerst mal erstaunt darüber, dass die befürchtete Völkerwanderung ausblieb. Es war ja zu befürchten, dass erneut alle mobilen Zeitgenossen die Wanderschuhe anziehen und tun, was man heute noch darf: rumlaufen. Es fehlen auch die klassischen Motivatoren wie das Bier oder der Glacecoupe in der Gartenwirtschaft, alles nicht erlaubt. Nein, Ausreden gibt es keine, wer sich heute zu Fuss auf die Strasse wagt, macht dies ganz bewusst, wegen dem "Rumlaufen". Denn das Zuhause kennt man ja mittlerweile zur Genüge. Und überhaupt, worüber würde man sich denn unterhalten, könnte man seine Kollegen in der Beiz treffen? Mister Trump fällt schon mal weg, Geschichten aus dem Home-Office sind mässig interessant, die letzten Ferien waren vermutlich ein Aufräum- oder Renovationsprojekt - der Smalltalk ist schon sehr small geworden. Skifahren? Ja, gut, da könnte man sich mit der Frage beschäftigten, wieso die Schweizer Techniker/- innen gleich reihenweise ausfallen, wenn der eigene Trainer den Kurs steckt. Oder ob die Frauen wie in der Stadt Bern definitiv das Szepter übernommen haben - nun eben auch im Medaillenspiegel der Ski-WM.
Bleiben noch die Klassiker, Essen und Wetter. Während das erste im Zeitalter der 4-Wände-Verherrlichung eher schmal gehalten werden sollte, macht das zweite richtig Freude. So würde das zumindest Adolf Ogi ausdrücken. Ein anderer Politiker würde es vermutlich für sich beanspruchen, er habe das Wetter wieder grossartig gemacht. Great.
Heute habe ich schon wieder einen dieser knallgelben Schmetterlinge gesehen. Immerhin ein Thema für den Blog, genauso wie der Heissluftballon, der sich in meine Glyzinie verirrt hat - oder so ähnlich...