An diesem Wochenende ist Schluss mit Sommerzeit. Konkret ist Morgen bei diesem Sonnenstand 10 vor 6. Wobei...von Sonne ist noch nichts zu sehen. Bei uns fällt gerade spärlicher Regen. Aber warum zum Henker bin ich an einem Samstag um diese Zeit schon wach? Es gibt einige plausible Erklärungen:
- Isabel hat heute interne Prüfungen und wartet schon am Bahnhof auf den Zug
- ich habe gestern zu Hause gearbeitet und hatte entsprechend wenige Schritte auf dem Zähler
- ich hatte etwas zu warm im Schlafzimmer
Am wahrscheinlichsten ist aber, dass ich im Moment intensiver über die Stellenbesetzung bei PostAuto nachdenke. Das Gespräch diese Woche war ja angenehm und kurzweilig - und ich habe gezeigt wer ich bin und was ich kann. Da wir aber alle bereits in der gleichen Firma arbeiten - teilweise im selben Team oder Projekt - bekommt man natürlich einiges mit. Beispielsweise wer sich für welche Stelle interessiert. Mein Gefühl am Montagabend war deshalb: das wird eng.
Am Dienstag bekam dann mein Bürokollege einen Anruf von der HR-Beraterin. Man lade ihn zu einem Führungsassessment ein. Das findet nun am nächsten Montag statt, in Zürich, von 08:45 bis 17:15. Mein erster Gedanke war: lieber du als ich. Die nächsten Überlegungen zielten dann etwas weiter: warum nur er? Ist er Kronfavorit? Oder ist das Thema Führung bei ihm im Gespräch zu wenig klar herausgekommen? Die Lage war und ist hier etwas unklar, aber wenn unser neuer Chef einen starken betriebswirtschaftlichen Fokus beim zukünftigen IT-Leiter von PostAuto sucht, dann wäre dies sein Mann. Bliebe dann noch der Job als Leiter Projektmanagement. Dieser Laden ist etwas kleiner, die Projektleiter sind im besten Fall recht einfach zu führen.
Am selben Dienstag klingelte nachmittags mein Handy - oder eben nicht, weil ich in einer Sitzung beim Konzern war. Deshalb kam dann später ein Mail. Man möchte gerne eine Referenzauskunft einholen, bei meinem krankgeschriebenen Chef. Ok, klar, kein Problem. Als erstes gab's dann natürlich eine Sturmwarnung bei Alex damit er nicht gleich aus den Latschen kippt.
Am Mittwoch kam das Feedback zum Gespräch - logisch haben sie meinen Chef angerufen, der war ja auch Chef meines Bürokollegen. Alles klar, da bekamen sie eine vergleichende Auskunft und natürlich war dies auch ein Thema. Blöd nur, dass Alex mich als IT-Leiter und den Kollegen anderswo als Spezialisten einsetzen würde. Der Eindruck, dass wir beide gut im Rennen wären, der kann täuschen. Aber irgendwie war diese Aussage von Alex der Moment, wo mein Gefühl von "wird schwer" zu "könnte klappen" wechselte. Zumal mein Kronfavorit für die Stelle als IT-Leiter sich auch für eine dritte interessiert. Bleibt noch ein sehr guter Mann aus der Ostschweiz, von dem ich keine Ahnung habe, was er plant. Ich weiss nur eines: er ist wirklich gut - und wenn er mir letztendlich einen Job wegschnappt, bin ich selber schuld; ich habe ihn vor Jahren zu PostAuto geholt...
Und so drehen sich meine Gedanken rund um diese Stellenbesetzungen: gibt's in dieser Runde eine für mich? Wenn nein, was mache ich in der nächsten Runde? Wenn ja, wie gehe ich die neue Aufgabe an? Kein Wunder bin ich heute früh aufgestanden..wenigstens nach einer guten Portion Schlaf.