Heute war ich an einem ISO-Zertifizierungsaudit engagiert - nicht sehr lange, aber für mich war es das erste Mal. Und man stellt sich natürlich im voraus vor, wer da kommen könnte und wie das Ganze ablaufen könnte: eine Mischung aus Schulmeister und Polizist, in einem typischen Bankeranzug, mit dem Humor eines Fisches aus dem Thunersee und natürlich genau jenen Fragen, auf die ich keine Antworten habe. Gekommen ist ein Romand ganz ohne Bankier-touch und mit offenen Fragen - eine perfekte Kombination für meinen Chef und mich, da wir in solchen Situationen offenbar die gleiche Taktik anwenden. Eine Stunde war für uns zwei vorgesehen, 10 Minuten für Cheffes Einführung, 50 Minuten für meinen Bereich. Mein Chef war nach 35 Minuten fertig, wobei ich hier am Rande auch schon involviert war. Dann begann ich mal zu erzählen und bin dabei natürlich genau jenen Weg gegangen, auf dem ich mich sicher gefühlt habe. Der gute Auditor stelltr zwar wacker Fragen, aber als Romand auf Hochdeutsch ging das in einem gemütlichen Tempo vonstatten, so dass ich mir immer gut überlegen konnte, wie ich zurück auf meinen sicheren Pfad kommen würde. Natürlich hatten wir nach der Reorganisation etwas Narrenfreiheit, natürlich mussten wir als komplett neu geschaffene Organisationseinheit noch nicht alle Prozesse und Dokumente vorlegen. Aber trotzdem, ein Kinderspiel war es dann auch nicht.
Daneben sind wir gerade bei der Prozesserstellung innerhalb des Teams in den ersten kritischen Situationen gelandet. Die Diskussionen an der Schnittstelle zeigen aber, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir kommen voran, dass man sich nun noch in den Detailfragen finden muss, zeigt nur dass wir schon eine gewisse Tiefe erreicht haben.
Nun geht es zwei Tage mit dem Führungsteam meines Chefs nach Aarau, Teambildung und Strategieklausur. Somit ist irgendwie die Woche schon gelaufen, obwohl noch gar nicht Wochenende ist.