Dieser Tage fühlt man sich fast etwas wie in Irland: es ist mild, nicht heiss, nicht kalt und immer etwas feucht. Da kam mir der Veranstaltungstipp in der BZ gerade recht: Morgain im Gemeindesaal in Rüdtligen-Alchenflüh. Das liegt ja quasi gleich um die Ecke und wäre bei gutem Wetter zur Not auch mit dem Fahrrad erreichbar - kein Witz, mit vier fahrenden Familienmitgliedern und einem Auto braucht es manchmal etwas Planung....
Das Auto war frei und wir parkierten gestern um 20 vor Acht auf dem Parkplatz beim Schulhaus. Der Eintritt kostete 20 Franken, Tickets oder Stempel gab es keine. Im Saal - so ein typisches Teil an einer Schule, erhöhte Bühne, Vorhang und die klassischen stapelbaren Holzstühle mit Metallfüssen - waren etwa 40 Personen. Bestuhlt wurde fortlaufend, später erfuhren wir dann, dass wesentlich mehr Personen erschienen waren als erwartet. Trotzdem blieb es bis zuletzt ein kleines, überblickbares Grüppchen von interessierten Nicht-Fussball-Schauenden. Organisiert war das ganze vom Kulturforum (25-jährig) und mit Morgain (20-jährig) haben sie offenbar einen "Publikumsmagneten" engagiert....
Das Konzert war toll. Ich kannte Morgain vorher nicht, aber einen Bezug zu Irland haben wir natürlich und zur Musik sowieso. Morgain kommt allerdings etwas leichter daher als die bekannten klassischen Shows mit Stepptanz. Auch traurige Balladen wirken irgendwie bekömmlicher bei diesem Quintett - dazu trug vielleicht auch der private, intime Rahmen der Vorstellung bei. Noch besser wäre das Ganze natürlich in einem Altstadtkeller in Bern, einem irischen Pub oder Marian's Jazzroom - aber man kann nicht alles haben...
Nach dem Konzert scheint es beim Kulturforum Tradition zu sein, dass ein kleiner Apèro serviert wird. Diesmal gab es Guiness und Kilkenny (und Blötterliwasser in diversen Geschmacksrichtungen für jene, die Bier nicht mögen). Dazu handgemachte Brötchen, von guten Helfern zu Hause liebevoll vorbereitet. Das Ganze war gratis respektive im Preis inbegriffen, da traute man sich kaum zuzugreifen.....
Danach wollte ich den Abend noch gemütlich ausklingen lassen. Wir setzten uns in eines unser Lieblingslokale, den Platanenhof in Kirchberg. Ein lauwarmer Schokoladekuchen mit Beerensorbet - einfach himmlisch. Das Wirtepaar war wie immer auch präsent und wie so oft wechselten wir ein paar Worte beim Verlassen des Lokals (ja, die verabschieden die Gäste auch, wenn sie nur einen Schokoladekuchen mit Kaffee konsumieren....). Aufhänger waren die bevorstehenden Kreativferien (weshalb wir den Lehrabschluss von Isabel nicht dort feiern können). Gibt's echte Ferien? - Ja, wir fahren weg. - Wohin soll es hingehen? - Nach Irland. - Gibt's ja nicht, wir kommen gerade von einem Irish Folk Konzert. - Wart ihr auch schon in Irland? - Ja, im Honeymoon. - Nun, das wird bei uns auch so sein.
Spannend was man in zwei Minuten an der Tür alles erfährt, die zwei haben also geheiratet oder machen das bald, und dann geht's nach Irland on Honeymoon....