Nun brauchte noch mein Ischiasnerv etwas Auslauf - immer nur durch unser Dorf wird auf Dauer aber etwas langweilig. Sonne tanken sollte aber trotzdem sein und darum entschied ich mich nach einigem Überlegen für.... Solothurn. Da ist die Sonne ja schon im Namen enthalten, 15 Minuten Zugfahrt bringt auch mein Rücken hin und einen entscheidenden Vorteil hat die Stadt auch noch: eine Promenade beidseits der Aare.
Gesagt, getan - interessant war es auf jeden Fall. Leute hatte es eher wenig, schon im Zug, dann auch in der Stadt selber. Nur am landesweit bekannten Abschnitt waren deutlich mehr Personen versammelt. Alles noch Corona-konform, der Grund waren die diversen Restaurationsbetriebe, welche Getränke über die Gasse anboten. Dies war damals auch das Thema in Schweiz aktuell, als Restaurants noch offen hatten und nur die Abstände ein Thema waren. Die Corona-Müdigkeit zeigt sich zunehmend, auch in kleinen Details wie dem Holzbalken vor einem der Restaurants. "Bitte nicht auf den Holzbalken sitzen" stand da, nicht klein, so gross wie der Balken. Zu viert sassen sie da - Leseschwäche, Ignoranz oder ziviler Ungehorsam? Jedenfalls sassen sie wie die Hühner auf dem Stängeli, sorry, Gockel.
Die Tiere wiederum wirkten ganz entspannt (wie die Gockel übrigens auch). Weiter hinten hatten sich unzählige Tauben versammelt, keine Ahnung warum und auch nicht, wieso gerade dort. Corona-konform war das ja nicht und Masken waren auch keine zu sehen. In St. Gallen hätte dies vermutlich umgehend zu einem Polizeieinsatz geführt, inklusive Helikopter.
Auf dem Rückweg auf der anderen Seite genossen dann zwei Schwäne die Ruhe, der eine sass im Gras, der andere war mit Fressen beschäftigt. Soweit so gut, bloss waren die knapp einen Meter neben dem schmalen Weg wo ich durch musste. Soweit, so schlecht - ging dann aber ganz problemlos.
Was ich übrigens nirgends entdeckt habe, war ein Glacestand. Daher musste ich mich mit einem McFlury vom Mac am Bahnhof begnügen. Den hatte ich mir verdient...