Freitag, 22. November 2019

Kaderkonferenz

Es gibt immer ein erstes Mal, und man lernt ja bekanntlich nie aus und darum immer wieder etwas Neues kennen. So kam es also, dass ich mit gut 52 Jahren zum ersten Mal an einer Kaderkonferenz dabei war. Am Donnerstag um 10:30 fiel der Startschuss, los ging es aber schon viel früher. Nicht nur für die Organisatoren, sondern auch für uns Teilnehmer. Denn soviel hatte ich von meinem Chef mitbekommen: kommt das Mail mit den Eckdaten, muss man rasch ein Hotelzimmer reservieren. Nicht weil es zu wenig gäbe oder zu wenig gute - nein, die Lage ist hier der Trigger 
Ich hatte mir ein kleines Hotel gleich neben den Olma-Hallen ausgesucht, und damit ist auch schon klar, wo die Konferenz stattfand. 420 Kader nächtigten über die ganze Stadt verteilt, ich gleich neben dem Konferenzort, andere in der Nähe des Bahnhofs wo auch das Abendessen über die Bühne ging. Alles andere war suboptimal....
Ja, man stelle sich das mal vor: 58'000 Mitarbeitende und gerade mal 420 davon zählen zum oberen Kader. Vom Konzernleiter Roberto Cirillo über die Konzernleitungsmitglieder bis hin zu mir selber diskutierte nicht einmal 1% der Belegschaft über die Zukunft der Post. Einer einzigen Post, denn genau so werden wir bei der Bevölkerung wahrgenommen. Die Gewinne schmelzen wie Eis an der Sonne und ohne Gegenmassnahmen schaffe ich es nicht einmal in die Nähe des Rentenalters, bis rote Zahlen den Erfolg des Konzerns ausweisen werden. Auf der anderen Seite ist gerade diese Situation von uns für PostAuto bereits Alltag. Wir bewegen uns heute schon zwischen der Zielsetzung der Auftraggeber - kein Gewinn - und jener des Eigners - kein Verlust. Vielleicht muss sich der Eigner fragen, ob dieses Ziel nicht auch für den Rest der Post gelten sollte. Abgesehen von der PostFinance vielleicht.
Nun liegt ein Jahr vor uns bis zur nächsten Kaderkonferenz. Mal schauen, wo's hin geht und wo wir dannzumal stehen werden.