Samstag, 13. August 2016

Sabotage

Was macht man, wenn der PC plötzlich nicht mehr starten will? Man organisiert sich Hilfe, genau. Um zumindest die wichtigen Dateien der Festplatte noch zu sichern, baut man sie am besten aus und verbindet sie mit einem anderen, funktionstüchtigen PC. Dafür gibt es für wenig Geld Adapter welche fast an jede Festplatte passen. Soweit die Theorie.....

In der Praxis sah das dann etwa so aus:
=> Notebook (funktionierend, aktuell, neuste Updates): CHECK
=> USB-Stick zum Übertragen der Daten vom Notebook zu wo-auch-immer-es-hin-soll: CHECK
=> Adapter zum Anschliessen der ausgebauten Festplatte: FAIL

Also galt es zuerst mal einen Adapter zu organisieren - auch wenn der nur um die 40 CHF kostet, lohnt sich ein Kauf nicht wirklich. Die meisten Computerbesitzer brauchen sowas einmal im Leben, wenn überhaupt. Besitzer-Kandiaten waren spontan mein Chef und ein Bürokollege, beides ehemalige PC-Bastler wie ich (heute mit den Notebooks gibt es nicht mehr allzu viel zu Basteln oder es ist zu filigran). Mit 50% Trefferquote hatte ich genau was ich brauchte: einen Adapter.

Das Notebook nahm ich von zu Hause mit, voll aufgeladen - an der besser abgesicherten Dose in der Küche weil sonst immer der FI-Schutzschalter rausfliegt. Machte aber eine unserer Kaffeemaschinen beim Entkalken auch, ist also nicht ganz unbekannt. Da man aber nie weiss, wie schnell sich so ein Akku wieder entlädt, wollte ich am Arbeitsplatz nochmals nachladen. Ein so grosses Gebäude muss ja gut abgesichert sein....sollte man meinen. Stecker rein, Notebook angeschlossen, Deckel auf....Licht aus! Mist. Allgemeines Erstaunen an rund 10 Arbeitsplätzen.... Bei mir muss zu Hause jeweils die Sicherung wieder rein; im Büro haben sie gleich ein ganzes Schaltelement gewechselt.
Irgendwann hatten wir wieder Strom, irgendwann hatte ich Mittagspause und danach kam mir irgendwann die Idee, es könnte ja nicht das Ladegerät, sondern das Notebook sein. Im Nachhinein war das eine Schnapsidee, typisch für die erste Stunde nach dem Essen.... Ich suchte mir ein freies Sitzungszimmer und steckte den Adapter ohne Notebook ein. Was nicht besonders schlau war, weil ich nun nicht feststellen konnte, ob es noch Strom gab - ein Gerät musste her. Zuerst prüfte ich die Storen: funktionierte. Dann das Licht: funktionierte nicht (musste aber nichts heissen, ich komme nicht immer klar mit dieser Lichtsteuerung). Beamer an der Decke: funktionierte. Was nun?
Ich ging ein Gerät holen, musste aber nicht allzu weit gehen. Schon im Gang traf ich drei Personen auf der Suche nach einem "Ersatz-Sitzungszimmer". Und ein Büro weiter war auch unser Finanzchef plötzlich etwas "energielos". Alles klar....
Diesmal war der Strom zum Glück rasch wieder verfügbar, aber irgend ein Netzteil eines Präsentationsgeräts in eben jenem Sitzungszimmer war dann defekt. Die Haustechniker meinten dann, dies könnte die Ursache für die beiden Stromausfälle gewesen sein. Ich habe mich an Wilhelm Busch gehalten und mich auf den Weg zur Datenrettung gemacht: "der Kluge schweigt und denkt sich sein Teil"