Das Jahr geht langsam aber sicher zu Ende. Es ist Mittwoch der 30. Dezember, ich schreite (oder besser, schleiche - weil ich noch recht müde bin und genug Zeit habe) Richtung Bahnhof. Oben am Himmel schimmert der Mond hell durch den Nebel, es riecht nach einer Kohlenheizung, nicht penetrant sondern ganz fein - die Würze dieses Morgens. Erinnert irgendwie an eine Dampflokomotive und mich damit an meine Hochzeit; lange ist's her und schon bald noch länger: im nächsten Jahr das schon bald beginnt werden es 24 Jahre sein.
Im Zug ist es wieder sehr gemütlich, die meisten Plätze sind frei und nur ein paar bekannte Gesichter zu sehen. Pünktlich fährt er ab, pünktlich sind wir in Burgdorf, pünktlich ruckelt die Komposition beim Ankuppeln der zweiten Zugshälfte und zu früh sind wir eine Viertelstunde später in Bern. So klappt es dann natürlich auch mit dem Tram, der Weg ist zwar nicht kürzer, aber das Perron weniger voll und es bleibt für einmal genug Zeit. Paradiesische Zustände sozusagen, auch wenn ich mir für meinen Aufenthalt im Garten Eden nicht unbedingt eine Beschäftigung bei PostAuto und Arbeiten am 30.12. vorstelle....
Das Büro wird auch mit jedem Tag leerer, ich werde diesen Trend Morgen noch verstärken und bleibe zu Hause. Mantrailing ist angesagt und dann um zwölf der Final des Spengler Cups und die Mousses au chocolats wollen auch noch gemacht sein. Gut, vielleicht mache ich die noch heute Abend, Morgen wird es mir fast zu knapp.