Heute ist der letzte Tag, nicht von meinen Ferien, aber vom Jahr 2019. Silvester ist eigentlich ein Tag, den ich mag: 366 neue und unverbrauchte Tage liegen vor uns, ein Jahr wie ein Buch mit lauter unbeschriebenen Blätter welche wir nun füllen dürfen. Mit Erfolgserlebnissen und auch mit auf den ersten Blick weniger schönen Momenten - aber beschrieben werden die Blätter von uns. Silvester verbinde ich zudem mit dem Spenglercup-Final, einem stressfreien Spaziergang, gutem Essen, einem Schluck Wein, einem späten Dessert und einem Glas Mauler-Schaumwein. Begleitet vom Knallen des Korken und der unberechenbaren Knallkörper begrüssen wir jeweils das neue Jahr. Dann warten wir eigentlich nur noch auf die Ruhe der Nacht, damit wir alten Säcke endlich unseren Schlaf finden. Dass die beiden Töchtern jeweils auswärts feiern, gehört auch schon fast zur Tradition - wobei Isabel auch zu Hause silvestern könnte, hier wäre sie trotzdem nicht. Die Jungvögel sind flügge geworden und unabhängig von den aktuell anstehenden Veränderungen lässt sich feststellen: das Haus hat seinen Zweck erfüllt, nun kann es in andere Hände übergeben werden.
2020 liegt vor uns. Es scheint ein Jahr der Veränderungen zu werden für mich, ein Jahr welches neue Fakten schaffen wird. Und somit wird es auch ein Jahr der Chancen werden - an mir wird es liegen, diese nicht liegen zu lassen. So typisch es für uns Menschen auch ist, an solchen Tagen Bilanz zu ziehen und gleichzeitig nach vorne zu schauen, so wichtig ist es auch, manchmal nur das Naheliegendste zu betrachten. Und das ist im Moment das Tiramisu im natürlichen Kühlschrank vor dem Küchenfenster. In 12 Stunden ist mit Sicherheit eine Portion weniger in der Schale, da müsste sonst vermutlich zuerst die Welt untergehen...